morgana81 - gothic transgender

10 Monate HRT - und extreme Schlaflosigkeit die letzten drei Wochen (von einer meiner vier behandelnden Ärztinnen auch "nichtorganische Insomnia" genannt).

[28.02.16 / 21:45] 10 Monate HRT - und extreme Schlaflosigkeit die letzten drei Wochen (von einer meiner vier behandelnden Ärztinnen auch "nichtorganische Insomnia" genannt). Es gibt Momente, da bin ich bis zu 64 Stunden durchgehend wach. Ich komme die Nacht bis zum Einschlafpunkt, kann aber mein Bewußtsein nicht komplett abschalten, stehe auf, laufe nervös und unruhig umher, gehe ins Bad, befeuchte mein Gesicht, reiße das Fenster auf um durchzuatmen, Hitzewallungen, lege mich wieder ins Bett - und das Spiel wiederholt sich alle paar Minuten die ganze Nacht. Was kann das sein? Depression (mit ewigen Grübeln)? Wechseljahresbeschwerden (mit 34)? Ich habe einen Verdacht - das Cyproteronacetat. Vielleicht hat mein Körper jetzt eine ganze Menge an neuen Östrogen-Rezeptoren ausgebildet und das CPA, das eigentlich das nicht mehr vorhandene Testosteron blockieren sollte, blockiert jetzt des Östrogen und es kommt zu diesen Mangelerscheinungen? Depression und Angst stehen auch im Beipackzettel unter häufigen Nebenwirkungen. Ich zerteile die 50 mg Tablette und schaue mal, was passiert. Zusätzlich habe ich aber auch mit einer mindestens zweiwöchigen Baldriankur angefangen, die wirkt so schön sedierend und ich kann (manchmal) endlich wieder einschlafen. Beim nächsten Termin mit meiner Frauenärztin sollte ich über meine Hormonsubstitution sprechen und ob das CPA nicht jetzt dauernd reduziert werden kann. Ich werde mich ja nicht gleich wieder zu einem Mann zurückverwandeln (hoffentlich). Mein Brustumfang liegt weiterhin bei 77 zu 88,5 cm.

Nachtrag: Die Frustration wegen dem ständigen Schlafmangel macht mich irgendwie gefährlich aggressiv - ich nehme vorsichtshalber wieder die volle Dosis Testosteronblocker (ich will nicht wieder mein Bett "verkloppen"). Konnte ich vorher noch für 1 bis 2 Stunden die Nacht schlafen, lege ich in den 6 Tagen auf halber CPA-Dosis für 3 Nächte komplett wach.

[31.01.16 / 21:54] Freitag Abend im Swingerclub in Leipzig, kein Sex für mich. Dafür führe ich einige interessante Gespräche mit den Gästen. Woran es liegt, daß ich dieses Mal alleine für mich bleibe? Ich weiß es nicht. Vielleicht wirke ich als transsexuelle Frau einfach unnahbar, vielleicht lag es auch an meinem neuen Kleid, langärmlig und mehr als knielang, zu bieder für diese Art von Etablissement in einem ehemaligen Bordell.
Gegen 4 Uhr am Sonnabend Morgen fahre ich wieder zurück zu der Wohnung meines Freundes. Er hat seine Schlüssel für mich im Briefkasten hinterlegt - den ich dafür aufbrechen muß. Er kommt erst nach um 5 Uhr morgens von der Arbeit, ich bin noch wach und liege erwartungsvoll in seinem Bett (in meiner Leopardendecke). Aber auch er ist sehr müde und es passiert nicht viel in dieser Nacht. Erst am Sonnabend Mittag, als er wieder aufwacht, kommen seine Kondome, die er bereitgelegt hat, endlich zur vollen Nutzung (es ist diese Stellung, in der ich auf dem Rücken liege und eines meiner Beine auf seiner Schulter liegt).
Viel Schlaf gibt es nicht für uns an diesen frühen Sonnabend Nachmittag, "Mr. Jobcenter" bekommt ständig Anrufe von diversen Personen (aber er geht nicht ran). Über 20 arabische Namen (alles Flüchtlinge?) zieren jetzt seinen Briefkasten, für die er die Behördenpost annimmt. Sein Couchtisch ist voller Briefe vom Jobcenter. Kurz vor 16 Uhr zieht er sich wieder an und geht wieder arbeiten. Ich liege immer noch in seinem Bett, aber bekomme keinen Abschiedskuß von ihm, das bedrückt mich.
Kurz nach Sonnenuntergang den Sonnabend Abend verlasse auch ich seine Wohnung, um in der Leipziger Innenstadt essen zu gehen. Ich habe Lust auf ein italienisches 3-Gänge-Menü. Vorher schweife ich aber wieder in einer Parfümerie umher und betrachte die Auslagen an Nagellack. Von Chanel gibt es dieses schöne, dunkle, fast schwarze Anthrazitgrau - welches es bei Artdeco nicht gibt, dafür werde ich bei der Marke von der Auswahl an Top-, Base- und anderer Pflege-Lacke total überfordert.

Gegen 22 Uhr abends bin ich wieder zurück in seiner Wohnung. Ich weiß noch nicht, wann er wieder zurück kommt, wahrscheinlich wieder sehr spät, fühle mich aber zu müde von der letzten Nacht, um diese Nacht wieder auszugehen. Ich bin ihm so nah wie nur möglich gekommen, und vermisse ihn immer noch. Ich vergrabe mich die Nacht in seiner Bettdecke und schlafe ein.
Es ist kurz nach 5 Uhr am Sonntag Morgen, als er von seiner Arbeit zurückkommt, endlich. Er zögert nicht lange und hat sofort Sex mit mir. Er hat mich in seinem Bett liegend zurückgelassen, er findet mich auch wieder in seinem Bett liegend vor. Ich habe viel Zeit an diesen sonnigen Sonntag Morgen, ihn zu betrachten, wie er neben mir schläft (ich habe ja auch mehrere Stunden Vorsprung an Schlaf). Er sieht so sexy aus. Südländisch, dunkel gebräunt, Drei-Tage-Bart, nicht zu schlank, nicht zu dick, nicht zu sehr muskulös - und diese wunderschönen arabischen Augen - einfach ein attraktiver Mann für mich (er weiß, daß ich seinen Körper liebe).
Wir haben den Sonntag Mittag, als er für einen kurzen Moment aufwacht, wieder Sex miteinander (dafür bin ich doch hier). Es ist diese Art Stellung, bei der ich auf dem Bauch liege und er sehr tief von hinten in mich eindringen kann. Das nützt er auch aus und stößt sehr heftig zu. In dieser Position bin ich ihm total ausgeliefert (ich mag ja lieber die Reiterstellung, bei der ich ihn kontrollieren kann). Ich sage ihm mehrmals "No", aber er ist nicht zu bremsen. Diese Schmerzen durch das tiefe Eindringen, begleiten mich noch den ganzen Tag - warum tue ich mir das an? Weil ich ihn so sehr liebe. Auf wackeligen Beinen schleppe ich mich danach durch seine Wohnung zum Bad, um mich untenherum sauber zu machen. Er raucht noch eine Zigarette in der Küche, bevor er sich wieder hinlegt. Am frühen Sonntag Nachmittag bin ich es, die sich anzieht und ihn nackt in seinem Bett liegend, mit einem Abschiedskuß, verläßt.

[28.01.16 / 20:53] 9 Monate HRT - der Brustumfang liegt weiterhin bei 88,5 cm. Seit einiger Zeit muß ich beim Treppen abwärts steigen immer meine Brüste festhalten, da sie sonst zu stark mitwippen würden. Ich sollte wieder anfangen, BHs zu tragen. Das Gefühl ist anders als früher, da habe ich das Gewicht (und die Schwerkraft) der Silikoneinlagen nur über die BH-Träger gespürt - bei meinen echten Brüsten spüre ich das Bewegungsgefühl im gesamten Körpergewebe. Nicht nur das, Drücken und Stöße sind ein unangenehmes Gefühl in dieser sensiblen Gegend. Zum Glück gibt es in meiner Größe nur gut gefütterte und gepolsterte Push-up-BHs.
Zu etwas anderem, laut Aussage meiner Frauenärztin ist mein Estradiolwert wieder gesunken - ich bin also definitiv nicht schwanger.

[24.01.16 / 00:45] Böse Gedanken: Drei Wochen nach dem letzten Sex und es kommt keine Nachricht von ihm. Tiefe Selbstzweifel durchziehen meine Gedankenwelt, während ich jeden Tag auf einen Anruf von ihm warte. Hat er mich nach dem Sex einfach nur weggeworfen (und allein zurückgelassen) wie ein benutztes Kondom? Ist meine Liebe zu ihm stark einseitig und nur eine Illusion? Wenn er etwas für mich empfindet, zeigt er es nie. Ist es für ihn wirklich nur eine reine Sexbeziehung? Früher oder später geht diese Art von Beziehung daran zugrunde, weil ein Partner mehr empfindet als der andere.
Ich traue mich nicht ihn anzurufen ... aus Angst vor der unvermeidbaren Enttäuschung. Viele Tränen laufen jeden Abend über mein Gesicht und ich brauche sehr lange, bis ich die letzte Grenze überschreite und ihm "I miss you"-Nachrichten schreibe. Er antwortet tatsächlich einen Tag später an einem Freitag. Für einen kurzen Moment weicht das Gefühl der tiefen Traurigkeit dem Gefühl des Glücks und der Hoffnung ihn wiederzusehen. Er verabredet sich mit mir für den Sonnabend, er möchte mit mir wieder ausgehen.
Dieses Gefühl der Verliebtheit und der Vorfreude auf ein Treffen mit ihm währt nur kurz. Auch er versetzt mich nur einen Tag später, während ich schon energiegeladen in den Vorbereitungen für den Abend stecke. Ein Schockmoment, alles bricht wieder zusammen. Meine Gefühle schwanken zwischen Selbsthaß und angegriffenen Stolz. Ich bin weder hübsch noch interessant, aber so eine wie mich wird er niemals wiederfinden.
Während ich schon nebenbei nach weißen Hochzeitskleidern suche (nur ein Mädchentraum), hat er sich vielleicht schon längst innerlich von mir getrennt. Eigentlich wollte ich die letzten Wochen für ein paar Tage mit ihm zusammenziehen - es ist nicht dazu gekommen - das hat mich enttäuscht. Ich wünschte, er wäre endlich der Richtige, nach all den Jahren des Wartens und der Einsamkeit. Ist er es? Ich kann nicht mehr.

"Araber sind wahnsinnig gut im Bett, aber beziehungsmäßig eine Katastrophe."

[15.01.16 / 19:19] Die paar Male ungeschützter Sex, meine Begegnungen in dem Swingerclub, die Nachfragen des Marokkaners (der mich immer noch für eine transsexuelle Prostituierte hält), ob ich gesund bin. All das bewegt mich dazu, endlich einen HIV-Test machen zu lassen (anonym beim Gesundheitsamt). Eine Blutentnahme, drei Tage banges Warten und dann das Ergebnis: HIV-negativ (wie erwartet). Die Wahrscheinlichkeit sich mit HIV zu infizieren, ist hierzulande eher gering. Dennoch ... ich sollte dieses Ergebnis als Ansporn nutzen und wieder vermehrt auf die Verwendung von Kondomen achten. Ich war immer sehr vorsichtig, ich will auch wieder sehr vorsichtig sein (die ungewisse Wartezeit zwischen der Blutentnahme und dem Testergebnis möchte ich ungern noch einmal durchleben).

[10.01.16 / 18:37] Ich halte immer noch Kontakt zu dem Marokkaner ... glaube weiterhin an die Idee einer Dreiecksbeziehung und versuche ein Treffen zu arrangieren ... er versetzt mich ein zweites Mal. Vielleicht hätte ich ihm am Telefon nicht wieder explizit sagen müssen, daß er mich nicht bezahlen braucht. Vielleicht wäre eine Escort-Client-Beziehung in diesem Fall besser und leichter für ihn.
(Ich nutze die angebrochene Nacht für ein paar Fotos für meine "Escort-Sedcard"...)

[03.01.16 / 16:19] Die Woche zwischen Weihnachten und Silvester, schicke ich ihm noch Nachrichten, biete ihm an, mich anzurufen und ich komme zu ihm, wann immer er will. Ich schreibe ihm auch, daß ich gerne für ein paar Tage zu ihm kommen möchte und frage ihn, wie er sich dabei fühlt. Keine Reaktion. Ich kenne das schon, kommt nicht innerhalb von ein paar Stunden eine Antwort von ihm, antwortet er gar nicht und ich warte vergebens. In diesen Momenten überkommen mich meine Hormone und ich muß die ganze Zeit weinen. Einen Versuch starte ich noch, am Tag vor dem Neujahrsabend. Ich biete ihm an, ihn nach Mitternacht von der der Arbeit abzuholen (er arbeitet bei einer Silvestergala in einem Hotel in der Leipziger Innenstadt). Jetzt kommt der Moment, bei dem ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten kann - er antwortet! Ich kann ihn Silvester abholen und darf solange in der Bar neben dem Hotel auf ihn warten. Ich kann mein Glück kaum fassen. Wenn das wahr ist, wenn das an dem letzten Abend in diesem Jahr wirklich passiert, bricht er einen 12 Jahre alten Fluch. Mehr als zehn Jahre lang habe ich mich zu Silvester immer eingeschlossen, habe alle Fenster verdunkelt, um ja nichts von draußen mitzubekommen. Ich habe mir geschworen, ich werde erst wieder Silvester feiern und Feuerwerk sehen, wenn ich eine neue Liebe gefunden habe. 12 Jahre später und er ist es ... ich verlasse für ihn wieder das Haus und wage mich am Neujahrsabend auf die Straße. 12 grausame und einsame Jahre mußte ich überstehen bis zu diesem Moment. Ich fahre am Silvesterabend nach Leipzig und warte auf ihn in der Bar neben dem Hotel, gleich neben dem Marktplatz in der Innenstadt von Leipzig.

Ich muß nicht lange warten und es ist Mitternacht. Mein erstes Feuerwerk zu Neujahr nach über einem Jahrzehnt. Ich war vorher in der Hotellobby und habe dort gefragt, wie lange denn die Silvesterfeier noch gehen wird und wann die Angestellten Feierabend haben. Antwort: Wenn die letzten Gäste gehen (wahrscheinlich so gegen 5 Uhr morgens). Zum Feuerwerk sind aber alle Gäste draußen und die Angestellten auch, da kann ich ihn treffen. Ich schaue mir noch weiter das Feuerwerk an, bestaune die Raketen, die ich noch nie zuvor gesehen habe und laufe danach noch etwas zwischen dem Hotel und dem Marktplatz umher. Ich entdecke ihn. Er läuft auch etwas umher und scheint mich zu suchen. Leise schleiche ich mich von hinten an ihn ran. Unsere Umarmung ist so voller Gefühle! Ich liebe ihn, er hat mich aus meiner jahrzehntelangen Isolation befreit. Das Treffen währt nur so kurz wie seine Pause, aber fünf Stunden bis zu seinem Arbeitsende halte ich in der Bar noch aus.
Gegen 5 Uhr bin ich der letzte Gast in der Bar und werde von dem Personal freundlich gebeten zu gehen. Ich wechsele ein paar Schritte rüber zur Hotellobby und frage dort nochmals, ob die Angestellten jetzt Feierabend haben und ich ihn abholen kann. Ich soll am Personaleingang auf ihn warten, er kommt gleich. Ich laufe etwas um das Hotelgebäude herum und wieder zum Haupteingang zurück, als ich meinen Freund aus der Lobby kommen sehe. Wir setzen unsere Umarmung von Mitternacht weiter fort und gehen dann in eine Cocktailbar ein paar Straßen weiter. Ein paar Angestellte des Hotels feiern dort noch das neue Jahr. Ich trinke auch ein paar alkoholfreie Cocktails und lerne ein paar nette Menschen kennen. Dabei lasse ich meinen Freund keinen Moment aus dem Blick. Er betrinkt sich sehr schnell und flirtet wieder mit ein paar anderen Blondinen. Ich gehe kurz auf die Damentoilette und komme mit weit geöffneten Dekolleté zurück. Es ist die Nacht (bzw. der Morgen) zu Neujahr und da lasse ich alles durchgehen.

Ich bin für ihn da, kümmere mich um ihn, organisiere ein Taxi, als er droht, gegen 9 Uhr morgens betrunken aus der Bar zu fliegen. Ich finde das auch etwas überzogen aber bevor etwas ernstes passiert, können ein Arbeitskollege und ich ihn dazu bewegen, die Bar zu verlassen. Mit einem Taxi fahre ich mit ihm zu seiner Wohnung, bei der ich auch mein Auto geparkt habe (meine Leopardendecke liegt noch im Kofferraum). Er ist immer noch betrunken, als wir in seinem Bett über uns herfallen. Er ist wieder sehr grob und tut mir weh - aber ich genieße ja auch irgendwie den Schmerz, ich brauche das. Erst als er kopfüber das Gleichgewicht verliert, über mich stürzt und dabei sein Knie oder sein Ellenbogen mein Auge trifft, muß ich den Sex abbrechen. Zum Glück ist es kein blaues Auge geworden, welches zwei Wochen lang alle Farben des Regenbogens wechselt.
Der erste Tag im neuen Jahr besteht hauptsächlich aus Schlafen, kurz Aufwachen, Sex haben und wieder zusammen im Bett Einschlafen. Am Abend ziehe ich mich kurz an und verlasse seine Wohnung, um etwas zum Essen zu organisieren. Er kommt nicht mit, er muß noch seinen Kater ausschlafen. Eine asiatische Schnellküche hat als einziges noch geöffnet. Wieder zurück, schlafen wir weiter. Ich weiß, ich bin nur sein Betthäschen - aber ich will das beste Betthäschen sein, das er gehabt hat!
Der zweite Tag nach Neujahr und er muß plötzlich wieder gehen, ein Notfall in der Familie. Er läßt mich am Nachmittag alleine auf der Schlafcouch in seiner Wohnung zurück. Ich fühle mich nicht gut, wahrscheinlich habe ich mir an Silvester eine Erkältung zugezogen, und fahre in die Innenstadt, eine Apotheke suchen (und noch etwas essen). Ein paar Ibu's einwerfen und Salbeitee - das wird helfen! Eine weitere Nacht schlafe ich noch alleine in seinem Bett. Wenn er die Nacht nicht zurückkommt, bleibt er ein paar Nächte weg und ich kann wieder nach Hause fahren. Den Salbeitee lasse ich ihm am Morgen danach noch zurück ... wahrscheinlich habe ich ihn auch angesteckt.

[29.12.15 / 21:05] 8 Monate HRT - 77 zu 88,5 cm. Nachdem meine Brüste sich die ersten Monate des Wachstums eher fest angefühlt haben und eigentlich nur aus sich spannender Haut und dem neuen Drüsengewebe bestanden, fühlen sie sich jetzt mittlerweile durch die vermehrte Fetteinlagerung viel weicher und angenehmer an. Eben so wie echte Brüste von Frauen sich anfühlen. Zu etwas anderem ... war ich vor einer Woche noch glücklich, daß ich fast wieder die 60,0 kg auf der Waage erreicht habe, sind es jetzt (nach Weihnachten) schon wieder weit jenseits der 62 kg. Ich muß mehr auf mein Gewicht achten, wegen der Umstellung auf die weiblichen Hormone kann ich nicht mehr bedenkenlos alles in mich hineinfuttern. Ich stehe vor der Wahl: anfangen Sport zu treiben oder es hinnehmen und mich in die Breite gehen zu lassen. Ich wähle letztere Option, ich fand kurvige und mollige Frauen sowieso schon immer viel hübscher. "Akzeptier deine Weiblichkeit!"

[13.12.15 / 23:39] Freitag Abend und ich sitze in einer Bar in der Leipziger Innenstadt. Ich flirte mit einem anderen Gast, dieses Mal ist es ein Libanese. Ich weiß auch nicht, warum gerade Männer aus dem arabischen Kulturraum auf mich stehen, wahrscheinlich sind es meine langen, blonden Haare (und ich werde schon wieder auf meine "Escort-Vergangenheit" angesprochen). Auf seine sexuellen Avancen gehe ich nicht weiter ein, ich warte auf einen Anruf von meinem Freund. Er hat seine Wohnung zurück und ich darf wieder bei ihm übernachten. Gegen halb eins nehme ich ein Taxi zu seiner Wohnung, kurz vor dem Ziel kommt endlich der ersehnte Anruf von ihm und ich bitte den Taxifahrer wieder umzudrehen, um meinen Freund aufzusammeln. Unsere Begegnung im Taxi ist noch etwas zurückhaltend (nur ein kurzer und unaufmerksamer Handkontakt), aber endlich in seiner Wohnung angekommen, fallen alle Hemmungen. Wir haben uns ganze vier Wochen nicht mehr gesehen. Mein Liebster ... ich möchte diese Upside-Down-Stellung aus dem Kamasutra ausprobieren, aber nachdem ich fast kopfüber aus dem Bett zu fallen drohe, zieht er mich an den Beinen zurück und wir kehren zu den normalen, weniger akrobatischen Stellungen zurück.

Sonnabend Vormittag verläßt er mich auch schon wieder sehr früh, er arbeitet dieses Wochenende als Hochzeitsplaner und muß noch eine ganze Hochzeit mit mehreren hundert Gästen organisieren und durchführen. Wäre es eine indische Hochzeit, müßte ich da ungeladen einfach auftauchen, anfangen zu tanzen und Geld verlangen. Stattdessen fahre ich am Nachmittag wieder in die Leipziger Innenstadt, ich will etwas frühstücken und in der Drogerie noch eine Feuchtigkeitscreme für mein Gesicht kaufen. Unterwegs stolpere ich wieder in ein Fachgeschäft für Damenunterwäsche und komme nicht daran vorbei, mir noch einen neuen BH zu kaufen. Es ist einfach so ein großartiges Gefühl, endlich perfekt passende BHs anzuprobieren und nie wieder irgend etwas ausstopfen zu müssen. Ich bin eine richtige Kundin. Am späten Nachmittag geht es weiter auf den Leipziger Weihnachtsmarkt. Viel zu viele Menschen, ich bin kurz vor einer Panikattacke und entfliehe dem Trubel, um Essen zu gehen. Dieses Mal wähle ich ein indisches Restaurant und bestelle das schärfste Menü auf der Karte. Aufgeputscht durch die ganzen Endorphine, wage ich mich nach der scharfen Mahlzeit wieder zurück auf den Weihnachtsmarkt - ich will noch einmal zu diesen Schmuckstand mit den schönen, silbernen Anhängern. Ein kleiner Anhänger mit einem grünen Onyx hat es mir angetan und wechselt den Besitzer (bzw. die Besitzerin).

Es ist bereits nach acht Uhr abends und ich kehre wieder in seine Wohnung zurück, er hat mir wieder seinen Schlüssel überlassen. Ich weiß noch nicht, wann mein Geliebter von der Hochzeit zurückkehrt, überlege, ob ich noch alleine ausgehe, fühle mich aber zu müde und schlafe in seinem Bett ein. Ich wußte bereits vorher, daß er nur so ein kleines Deckchen für sich selbst hat und sich damit immer einrollt - daher habe ich für dieses Wochenende bei ihm meine eigene Decke mitgebracht, pakistanischer Schneeleopard. Es ist halb fünf, als ich durch den Krach und laute arabische Musik aus der verqualmten Küche aufgeweckt werde, mein Freund ist wieder zurück und er ist nicht allein. Ich geselle mich zu ihm und lerne auch seinen aktuellen Mitbewohner kennen, dem er eines seiner zwei Zimmer zur Verfügung gestellt hat. Wieder ein junger, syrischer Flüchtling, er gehört zur Familie. Nicht allzuviel später, schlafe ich mit meinem Liebsten auf der ausgezogenen Couch in seinem Zimmer wieder ein. Er ist wirklich sehr müde und schläft über zehn Stunden, Zeit genug für mich am Sonntag Mittag, ihn beim Schlafen zu beobachten und mich immer tiefer in ihn zu verlieben. Gegen Sonntag Nachmittag wacht er auf und mir fällt es schwer, mich wieder von ihm zu verabschieden. Wir sehen uns bald wieder. Die Sonne ist schon seit ein oder zwei Stunden untergegangen, Zeit für ein Tankstellen-Frühstück mit Kaffee. Soundtrack für diesen Dezemberabend auf der Autobahn ist das Best Of Album von Echo & The Bunnymen.

[09.12.15 / 22:37] Das wollte ich schon immer mal tun ... neue Identität und neue Ausweispapiere sind ja bereits in Arbeit, fehlen nur noch die RAF-typischen Depots zum Untertauchen.

[28.11.15 / 20:27] 7 Monate HRT - es bleibt bei den 77 zu 88 cm. Es wirkt fast so, als wären die Brüste jetzt ausgewachsen. Taille und Hüfte haben etwas zugenommen, mehr weiblicher und rundlicher. Mein Gewicht bekomme ich nicht mehr unter 60 kg - der kleine Nachteil bei weiblichen Hormonen. Auch das Gesicht ist etwas femininer geworden, ich werde jetzt immer häufiger als Frau erkannt und angesprochen (sogar in meiner Rocker-Motorradkluft!), was ich gar nicht erwartet hätte. Nur die lästige Körperbehaarung bleibt, von Kopf bis Fuß (ist aber etwas feiner und heller geworden, fällt fast schon nicht mehr auf).

Endlich ist der Moment gekommen, wo alle meine alten Männersachen radikal aus dem Kleiderschrank rausfliegen. Ein riesiger Berg an Klamotten, die ich schon lange nicht mehr angezogen habe und auch nie wieder anziehen werde - meine schwarzen Designer-Abendkleider brauchen einfach mehr Platz! Übrig bleiben nur noch alle meine schwarzen Band-T-Shirts, meine olivgrünen Armee-T-Shirts (die ich nie hergeben werde) und nur noch zwei "konservative" Pullover für familiäre Anlässe.

[15.11.15 / 18:57] Mein zweiter Lebensmittelpunkt: Leipzig. Ursprünglich wollten mein Geliebter und ich den Freitag Abend zusammen in den Swingerclub, aber er muß kurzfristig doch wieder länger arbeiten. So gehe ich schon vorher alleine in diesen Club. Für die Veranstaltung an diesem Abend wurden speziell transsexuelle Frauen und ihre Verehrer eingeladen. Ich finde sehr schnell Kontakt zu den anderen Gästen, die darauffolgende Entwicklung nimmt schon sehr orgiastische Züge an. Nie zuvor wurde mein Körper von so vielen Händen berührt, nie zuvor gingen so viele Lippen über meine. Ein Mann begehrt mich besonders - es stellt sich heraus, er ist Marokkaner (schon wieder ein Araber). Ich spiele mit dem Gedanken, eine Dreiecksbeziehung aufzubauen. Leider ist er zu gut bestückt und der Sex mit ihm tut nicht nur mir sondern auch ihm weh. Mein Freund stößt gegen Mitternacht hinzu in diese illustre Gesellschaft und mir wird sofort bewußt, ich liebe nur ihn. Alles andere ist nur Sex mit vielen anderen, flüchtigen Bekanntschaften die Nacht. Ich werde sogar gefragt, was ich den sonst mache, wenn ich nicht gerade arbeiten muß - sie halten mich für eine Prostituierte?

Nach drei Uhr verlassen mein Freund und ich wieder den Club und kehren in mein Stammhotel zurück. Ich werde dort schon nicht mehr nach meinem Namen gefragt, die kennen mich schon an der Rezeption. Ich nutze den ganzen Sonnabend Vormittag in dem Hotelzimmer um mit meinem Liebsten im Bett zu kuscheln, bevor er mich am frühen Nachmittag wieder verläßt - zu dem Zeitpunkt weiß ich noch nicht, daß es der letzte gemeinsame Moment an diesem Wochenende ist. Ich fahre wieder alleine in die Leipziger Innenstadt und schweife ohne Ziel bei hereinbrechender Dunkelheit durch die Einkaufsgeschäfte. Ein schwarzer Hut ist es diesmal, für das ich mein Geld hingebe. Ein leichter, schwarzer Filzhut mit sehr breiter Krempe, genauso einen wie ihn die Hauptdarstellerin in dem japanischen Exploitationfilm "Sasori" aus den 70ern trägt. Für das Abendessen wähle ich die japanische Küche.
Eigentlich bin ich in Leipzig an diesem Sonnabend Abend um ein paar Livebands zu sehen, das tue ich auch ... wie die vielen Nächte zuvor, allein. Zurück im Hotel, erreicht mich um drei Uhr nachts seine SMS, daß er nicht zu mir kommt. Ich schlafe wieder alleine ... ich fühle mich häßlich, ich werde ihn nie halten können. Bitte liebe mich, nicht nur meinen Körper!

[13.11.15 / 14:59] Es kommt wieder etwas Bewegung in meine Personenstandssache. Für das zweite, noch fehlende Gutachten für die Vornamensänderung wird anstelle des Gutachters aus Lüneburg eine zweite Gutachterin aus Halle damit beauftragt. Halle liegt auch viel näher an Leipzig als Lüneburg.

[28.10.15 / 19:28] 6 Monate HRT - meinem Freund fällt es jedesmal auf, daß meine Brüste größer werden. 77 zu 88 cm - (fast) ein kleines A-Körbchen (jedenfalls wenn ich den Brustumfang auf 75 cm herunterrechne).

[25.10.15 / 18:45] Freitag Abend und ich bin wieder alleine zu einem Konzert in Leipzig unterwegs. Das er wieder bis sehr spät in die Nacht arbeiten muß, hat er mir zwar über eine SMS mitgeteilt, aber daß es so spät wird, habe ich nicht geahnt. Kurz vor 4 Uhr morgens kommt seine zweite SMS - ich bin schon längst wieder im Hotel zurück und habe schon alle meine Hoffnungen aufgegeben, als er um 4 Uhr an die Zimmertür klopft. Ich bin müde, er ist müde - aber ich bin so glücklich, meinen Geliebten wiederzusehen. Der darauffolgende Sex ist auch sehr sanft. Einige Stunden später, gegen 14 Uhr, muß er auch schon wieder zurück zur Arbeit (ich habe wieder eine späte Abreise gebucht, damit er wenigstens noch etwas ausschlafen kann) und wir trennen uns wieder für eine unbestimmte Zeit.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Sonnabend schon nach Hause fahre, oder ob ich wieder bis 4 Uhr morgens auf ihn warte. Ich fahre erstmal alleine in die Leipziger Innenstadt, für einen Frühstücks-Cappuccino. Schon von weitem sehe ich am Platz vor dem Leipziger Hauptbahnhof die schwarz-roten Flaggen der Antifa. Eine Pro-Asyl-Demo? Da mache ich mit! Mein syrischer Freund ist zwar kein Flüchtling, aber seine Familienangehörigen, die seit diesen Sommer in seiner Wohnung leben (und weswegen ich nicht mehr mit in seine Wohnung kann), die sind es. Er ist so glücklich, seine Familie wieder bei sich zu haben (in Sicherheit, nicht in Syrien) - seine einzigen Verwandten die er noch hat. Meine persönlichen Gründe für meine Teilnahme an dieser Pro-Asyl-Demo.

Gegen Nachmittag setze ich mich wieder von der Demo ab und laufe zurück in die Leipziger Innenstadt, ich will noch einmal in dieses Schuhgeschäft, mit einer großen Auswahl an großen Größen. Vor einigen Wochen habe ich dort diese schönen, schwarzen Pumps gesehen - und sie gehen mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Mal kaufe ich das Paar, auch wenn ich weiß, daß ich wohl niemals in eine Situation geraten werde, in der ich diese schönen Schuhe (mit noch moderaten, hohen Absätzen) tragen kann. Egal, gekauft. Abendessen gibt es wieder beim Italiener (den mit meinem Lieblingseis).
Es wird bereits dunkel und ich habe keine Lust, jetzt noch zwei Stunden auf der Autobahn zu verbringen. Über das mobile Internet checke ich alle Übernachtungsmöglichkeiten - in dem Hotel der vergangenen Nacht (gleich um die Ecke von meinem Freund) ist noch ein Zimmer frei. Gebucht, eingecheckt, und wieder vor dem großen Spiegel im Hotelzimmer für die nächste Nacht in Leipzig den Kajalstrich nachgezogen. Den Sonnabend Abend fahre ich zu einem alternativen Club nahe der Innenstadt, in dem ein Benefiz-Punkkonzert für die Flüchtlinge stattfindet. Gerne spende ich dafür noch ein paar Euro.
Zurück zum Hotel - auch diese Nacht wieder kurz vor 4 Uhr morgens kommt seine SMS, er möchte mich schlafen lassen und schläft für ein paar Stunden nach der Arbeit in seiner Wohnung. Ein merkwürdiges Gefühl gegen Morgen alleine in dem großen Doppelbett aufzuwachen und die andere Betthälfte neben mir ist leer. Aber er ist so lieb und kommt um 8 Uhr noch für zwei Stunden zu mir vorbei und wir kuscheln noch etwas in dem großen Bett. Ich bin glücklich für jeden Moment, den wir zusammen verbringen können. Wir trennen uns wieder nach dem Check-out im Hotel gegen 11 Uhr am Sonntag Morgen und ich erfahre endlich von ihm, wieso er das letzte Wochenende so schlecht drauf war - er wurde den Abend von ein paar Deutschen dumm angemacht. Hoffentlich sehe ich ihn bald (und unbeschadet) wieder.

[18.10.15 / 22:02] Ich habe ihn seit vier Wochen nicht mehr gesehen. Voller Sehnsucht nach ihm stehe ich am Eingang eines Clubs in Leipzig-Plagwitz auf der Straße in der Kälte und warte auf ihn, als wir uns gegen 1 Uhr nachts endlich wiedersehen. Das Wiedertreffen beginnt stürmisch und voller Leidenschaft ... leider kippt die Stimmung nur anderthalb Stunden später. Ich habe das Gefühl, irgend etwas belastet ihn und er wirkt aggressiver als sonst. Er fängt wieder an zu trinken und versucht in dem Club, diverse Frauen für einen "Dreier" mit uns rumzukriegen. Ich möchte nicht, daß er nach den ganzen Absagen der Frauen enttäuscht ist und noch mehr trinkt und versuche ihn daher gegen 2:30 irgendwie aus den Club zu bekommen und zu überreden, mit mir ins Hotel zu fahren. Das ist der Moment, wo sich seine Aggression gegen mich richtet und er wütend auf mich wird ("Dann geh doch alleine! Go!"). Zutiefst bestürzt drehe ich mich um und verlasse den Club. Er folgt mir nach und wir einigen uns darauf, daß das mit den Frauen und dem "Dreier" wegen mir nicht geklappt hat. Ein Bier nimmt er auf die Rückfahrt zum Hotel noch mit.
Ich mag es nicht, wenn er zu sehr angetrunken mit mir noch Sex hat. Er wird ungeduldig und seine Handlungen werden immer grober. Die tief-dunkelroten Hämatome auf meiner linken Brust in der exakten Paßform einer zupackenden Hand, tuen immer noch weh. Er ist unersättlich und läßt nicht ab von mir bis 5 Uhr morgens. Auch die weiteren Stunden am frühen Sonntag Morgen dringt er immer wieder in mir ein, mit Kondom oder ohne Kondom, das ist jetzt nicht mehr wichtig und vollkommen egal.

Gegen 10 Uhr vormittags ziehe ich mich kurz an und versuche an der Hotelrezeption gegen Aufpreis, einen späteren Check-out Termin auszuhandeln - damit mir wenigstens noch ein, zwei Stunden Erholung bleiben, während er neben mir in dem Doppelbett schläft. Er wacht gegen Mittag auf und ist wieder der liebevolle Mann, den ich vermißt habe. Ich zeige ihm die Stellen, die mir durch die letzte Nacht wehtun und er küßt sie zärtlich - das nehme ich als Entschuldigung an. Wir verlassen das Hotel wieder gegen 14 Uhr, essen noch etwas gemeinsam, und trennen uns wieder bis zum nächsten Wochenende.

Warum gehören bei uns Sex und Schmerzen zusammen?

[13.10.15 / 22:11] ...Alles wieder ganz anders. Meine Furcht vor einem erhöhten Testosteronwert war unbegründet - es ist der Estradiolwert, welcher förmlich explodiert ist. Mir liegt jetzt der neue Befund vor: 0.23 µg/l Testosteron und 355.2 ng/l Estradiol - also wesentlich mehr Östrogene als Testosteron in meinem Körper. Das würde auch meine emotionalen Ausbrüche in letzter Zeit erklären, ich mußte doch einige Male sehr schnell weinen (ich stand ja auch "kurz vor dem Eisprung"). Ab jetzt wieder nur drei Hub Estradiol-Gel jeden Abend.
Mit dem Gefühl der Erleichterung über den niedrigen Testosteronwert (und ohne Sorge über den viel zu hohen Estradiolwert) verlasse ich die Frauenarztpraxis und komme in der Innenstadt wieder an meinem Lieblingsbekleidungsgeschäft für BHs und Damenunterwäsche vorbei, ich will mich jetzt endlich mal professionell beraten und ausmessen lassen. Die Verkäuferin ist sehr nett und nimmt sich für mich Zeit - ich probiere einige BHs an. Auch wenn überall dieselbe Größe draufsteht (75A) sind sie doch sehr unterschiedlich geschnitten und fallen anders aus. Ich kaufe einen bequem passenden und nicht zu eng sitzenden Push-Up-BH in der Größe 75A, in welchen meine Brüste das Körbchen komplett ausfüllen - ohne einen abstehenden Rand. Nach 5 1/2 Monaten HRT habe ich endlich mein A-Körbchen erreicht ... und sollte es noch weiter wachsen, kann ich immer noch auf meine Phalanx an 80A-BHs zurückgreifen.

Nachtrag: Es gibt da noch einen einen anderen Grund für so hohe Estradiolwerte ... und seit kurzem ist da diese mysteriöse, schmale und dunkel pigmentierte Linie zwischen meinem Schamhaar und meinem Bauchnabel, die "Linea fusca" bzw. "nigra" - oh mein Gott, ich bin schwanger!

[30.09.15 / 19:52] 5 Monate HRT - es bleibt bei der 77AA. Testweise trage ich schon mal einen von meinen BHs, aber die 80A wirkt vollkommen überdimensioniert für meine kleinen Brüste. 75 ist mir zu eng und eine 80AA habe ich noch nie in einem (Unter)-Wäschegeschäft gesehen.
Leider liegen mir die Laborwerte der letzten Messung des Hormonspiegels vor einer Woche bei meiner Frauenärztin noch nicht vor, daher kann ich nur hoffen, daß mein Testosteronwert nicht übermäßig "explodiert" ist (fast wieder volle Körperbehaarung). Ich hatte da in letzter Zeit ein eher ungutes Gefühl...

[20.09.15 / 17:34] Zwei Wochenenden später - ein anderes Hotel in Leipzig. Ich war vorher noch alleine auf einem Konzert den Freitag Abend, bevor wir uns gegen 2 Uhr nachts vor dem Hotel treffen, in dem ich für zwei Nächte eingecheckt habe. Ich liebe seine neue Kurzhaarfrisur und kann gar nicht mehr meine Finger von ihm lassen, so sehr habe ich ihn vermißt.
Nach nur wenigen Stunden Schlaf zusammen für ihn und mich in dem großen Doppelbett, verläßt er mich schon wieder gegen 8 Uhr morgens kurz nach Sonnenaufgang ... und er gibt mir keinen Abschiedskuß (denn er möchte mich nicht aufwecken - dabei bin ich schon längst wach und habe extra darauf gewartet). Auch den Sonnabend bin ich wieder alleine in Leipzig unterwegs und vertreibe mir die vielen Stunden Wartezeit bis er seine Arbeit beendet hat, mit Einkaufen. Eine Silberkette in einem Juweliergeschäft ist es diesmal, was meine Aufmerksamkeit erregt ... fehlt nur noch ein passender Art-déco-Anhänger mit einem grünen Stein (kein Spontankauf, diese Idee verfolge ich schon länger).

Meine Gedanken kreisen nur noch um ihn, als ich gegen Abend in das Hotel zurückkehre ... sollte er nicht schon längst zurück sein? Er hat versprochen, den Abend zurückzukommen. Hat er doch das Interesse an mir verloren? Kritisch betrachte ich mich in dem großen Ankleidespiegel: "Das ist nur eine Frage der Zeit bis er mich verläßt." "Was findet er nur an mir? Die dünnen Haare, die zerstochenen Junkie-Arme, ich sehe furchtbar aus!" Ich bin den Tränen nahe, als es kurz nach Mitternacht an der Hotelzimmertür klopft. Er ist es! Er ist doch gekommen. Aufgeladen von diesen ganzen Emotionen, haben wir danach den wahrscheinlich intensivsten Sex meines ganzen bisherigen Lebens. Den Orgasmus erreiche ich in einem Zustand völliger Erschöpfung und totaler Ekstase. Ich bleibe noch minutenlang auf diesem hohen Level auf dem Bett liegen, während er schon längst wieder im Badezimmer verschwunden ist. Ich versuche auch aufzustehen, kann mich aber kaum auf den Beinen halten.
Mein ganzes Leben lang stand ich unter dem Testosteroneinfluß, habe alles strikt abgelehnt, was nur irgendwie mit Sex zu tun hatte. Ich war der festen Überzeugung, streng asexuell zu sein - bis ich mit der Hormontherapie begonnen habe und endlich diese verhaßte männliche Sexualität aus meinem Körper vertreiben konnte. Ich hatte ja keine Ahnung, wie wunderschön Sex sein kann! Erst jetzt, unter den weiblichen Hormoneinfluß, kann ich das ganze genießen, spüren, fühlen ... meinen Körper akzeptieren, meine Brüste berühren, nie wieder Angst vor einer Erektion haben - mich einfach in den weiblichen Orgasmus fallen lassen.
Stunden später, zittere ich immer noch am ganzen Körper, in Erinnerung an diese wahnsinnig schöne Nacht mit ihm. Er verläßt mich auch diesen Sonntag Morgen wieder sehr früh, aber dieses Mal bin ich hellwach und weiche (nackt) keinen Schritt von seiner Seite, als er sich wieder anzieht, um einen Abschiedskuß zu erzwingen. Sehnsuchtsvoll blicke ich ihm noch nach, als er die Hotelzimmertür wieder hinter sich schließt.

[06.09.15 / 17:23] Wir schlafen uns durch die Hotels von Leipzig, diesmal bin ich dran, eins auszusuchen (und zu bezahlen) - mein 4-Sterne-Favorit in Leipzig-Leutzsch, harmonisch an einem grünen Park gelegen. Gegen späten Abend hole ich ihn mit meinem Auto dort ab, wo er kurz vorher von Arbeitskollegen abgesetzt wurde. Wir essen noch etwas in der Leipziger Innenstadt, bevor wir nach Mitternacht zu meinem Hotel fahren - ein First-Class-Zimmer mit großen Queen Size Bett. Ich möchte nicht allzusehr ins Detail gehen, aber er schafft es, daß ich untenherum noch "feucht" werde. Das funktioniert also noch, nach den vielen Monaten auf CPA-Medikation. Ich hoffe diese Fähigkeit nach einer geschlechtsangleichenden Operation behalten zu können.
Gegen halb Neun am Sonntag Morgen verläßt er mich schon wieder, um zu seiner Arbeit zu fahren. Ich bin wach und schaue ihn mit großen fragenden Augen an, was er da macht, warum er sich anzieht. Ich kann ihm noch einen Abschiedskuß geben, bevor er mich alleine, in dem großen Bett liegend, zurückläßt. "See you next weekend ... or in two weekends."

Viele Stunden zuvor, am Sonnabend Nachmittag, habe ich schon im Hotel eingecheckt, um einige Stunden in Leipzig einkaufen zu gehen. Im teuersten Kaufhaus der Innenstadt kaufe ich mir endlich einen kurzen schwarzen Wollmantel von "Ralph Lauren" (das nicht ganz so verschwenderisch teure "Denim"-Label). Seit ich so einen Mantel vor einigen Jahren beim Umsteigen am Wolfsburger Bahnhof in dem dort ansässigen Outlet Store gesehen habe, suche ich alle Edel-Boutiquen von Tokio nach Rom zielgerichtet nach diesen schwarzen Mantel ab. In Leipzig wurde ich endlich fündig. Mein dritter schwarzer Mantel. Die Länge nimmt über die Jahre entgegengesetzt proportional zum Preis ab, von knöchellang auf knielang zu hüftlang, von gebraucht günstig auf Normalpreis zu Markenware im unteren dreistelligen Preissegment. Aber mein Freund findet es schade, daß ich immer nur schwarze Sachen kaufe und trage.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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