morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[28.10.15 / 19:28] 6 Monate HRT - meinem Freund fällt es jedesmal auf, daß meine Brüste größer werden. 77 zu 88 cm - (fast) ein kleines A-Körbchen (jedenfalls wenn ich den Brustumfang auf 75 cm herunterrechne).

[25.10.15 / 18:45] Freitag Abend und ich bin wieder alleine zu einem Konzert in Leipzig unterwegs. Das er wieder bis sehr spät in die Nacht arbeiten muß, hat er mir zwar über eine SMS mitgeteilt, aber daß es so spät wird, habe ich nicht geahnt. Kurz vor 4 Uhr morgens kommt seine zweite SMS - ich bin schon längst wieder im Hotel zurück und habe schon alle meine Hoffnungen aufgegeben, als er um 4 Uhr an die Zimmertür klopft. Ich bin müde, er ist müde - aber ich bin so glücklich, meinen Geliebten wiederzusehen. Der darauffolgende Sex ist auch sehr sanft. Einige Stunden später, gegen 14 Uhr, muß er auch schon wieder zurück zur Arbeit (ich habe wieder eine späte Abreise gebucht, damit er wenigstens noch etwas ausschlafen kann) und wir trennen uns wieder für eine unbestimmte Zeit.
Ich bin mir noch nicht sicher, ob ich den Sonnabend schon nach Hause fahre, oder ob ich wieder bis 4 Uhr morgens auf ihn warte. Ich fahre erstmal alleine in die Leipziger Innenstadt, für einen Frühstücks-Cappuccino. Schon von weitem sehe ich am Platz vor dem Leipziger Hauptbahnhof die schwarz-roten Flaggen der Antifa. Eine Pro-Asyl-Demo? Da mache ich mit! Mein syrischer Freund ist zwar kein Flüchtling, aber seine Familienangehörigen, die seit diesen Sommer in seiner Wohnung leben (und weswegen ich nicht mehr mit in seine Wohnung kann), die sind es. Er ist so glücklich, seine Familie wieder bei sich zu haben (in Sicherheit, nicht in Syrien) - seine einzigen Verwandten die er noch hat. Meine persönlichen Gründe für meine Teilnahme an dieser Pro-Asyl-Demo.

Gegen Nachmittag setze ich mich wieder von der Demo ab und laufe zurück in die Leipziger Innenstadt, ich will noch einmal in dieses Schuhgeschäft, mit einer großen Auswahl an großen Größen. Vor einigen Wochen habe ich dort diese schönen, schwarzen Pumps gesehen - und sie gehen mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf. Dieses Mal kaufe ich das Paar, auch wenn ich weiß, daß ich wohl niemals in eine Situation geraten werde, in der ich diese schönen Schuhe (mit noch moderaten, hohen Absätzen) tragen kann. Egal, gekauft. Abendessen gibt es wieder beim Italiener (den mit meinem Lieblingseis).
Es wird bereits dunkel und ich habe keine Lust, jetzt noch zwei Stunden auf der Autobahn zu verbringen. Über das mobile Internet checke ich alle Übernachtungsmöglichkeiten - in dem Hotel der vergangenen Nacht (gleich um die Ecke von meinem Freund) ist noch ein Zimmer frei. Gebucht, eingecheckt, und wieder vor dem großen Spiegel im Hotelzimmer für die nächste Nacht in Leipzig den Kajalstrich nachgezogen. Den Sonnabend Abend fahre ich zu einem alternativen Club nahe der Innenstadt, in dem ein Benefiz-Punkkonzert für die Flüchtlinge stattfindet. Gerne spende ich dafür noch ein paar Euro.
Zurück zum Hotel - auch diese Nacht wieder kurz vor 4 Uhr morgens kommt seine SMS, er möchte mich schlafen lassen und schläft für ein paar Stunden nach der Arbeit in seiner Wohnung. Ein merkwürdiges Gefühl gegen Morgen alleine in dem großen Doppelbett aufzuwachen und die andere Betthälfte neben mir ist leer. Aber er ist so lieb und kommt um 8 Uhr noch für zwei Stunden zu mir vorbei und wir kuscheln noch etwas in dem großen Bett. Ich bin glücklich für jeden Moment, den wir zusammen verbringen können. Wir trennen uns wieder nach dem Check-out im Hotel gegen 11 Uhr am Sonntag Morgen und ich erfahre endlich von ihm, wieso er das letzte Wochenende so schlecht drauf war - er wurde den Abend von ein paar Deutschen dumm angemacht. Hoffentlich sehe ich ihn bald (und unbeschadet) wieder.

[18.10.15 / 22:02] Ich habe ihn seit vier Wochen nicht mehr gesehen. Voller Sehnsucht nach ihm stehe ich am Eingang eines Clubs in Leipzig-Plagwitz auf der Straße in der Kälte und warte auf ihn, als wir uns gegen 1 Uhr nachts endlich wiedersehen. Das Wiedertreffen beginnt stürmisch und voller Leidenschaft ... leider kippt die Stimmung nur anderthalb Stunden später. Ich habe das Gefühl, irgend etwas belastet ihn und er wirkt aggressiver als sonst. Er fängt wieder an zu trinken und versucht in dem Club, diverse Frauen für einen "Dreier" mit uns rumzukriegen. Ich möchte nicht, daß er nach den ganzen Absagen der Frauen enttäuscht ist und noch mehr trinkt und versuche ihn daher gegen 2:30 irgendwie aus den Club zu bekommen und zu überreden, mit mir ins Hotel zu fahren. Das ist der Moment, wo sich seine Aggression gegen mich richtet und er wütend auf mich wird ("Dann geh doch alleine! Go!"). Zutiefst bestürzt drehe ich mich um und verlasse den Club. Er folgt mir nach und wir einigen uns darauf, daß das mit den Frauen und dem "Dreier" wegen mir nicht geklappt hat. Ein Bier nimmt er auf die Rückfahrt zum Hotel noch mit.
Ich mag es nicht, wenn er zu sehr angetrunken mit mir noch Sex hat. Er wird ungeduldig und seine Handlungen werden immer grober. Die tief-dunkelroten Hämatome auf meiner linken Brust in der exakten Paßform einer zupackenden Hand, tuen immer noch weh. Er ist unersättlich und läßt nicht ab von mir bis 5 Uhr morgens. Auch die weiteren Stunden am frühen Sonntag Morgen dringt er immer wieder in mir ein, mit Kondom oder ohne Kondom, das ist jetzt nicht mehr wichtig und vollkommen egal.

Gegen 10 Uhr vormittags ziehe ich mich kurz an und versuche an der Hotelrezeption gegen Aufpreis, einen späteren Check-out Termin auszuhandeln - damit mir wenigstens noch ein, zwei Stunden Erholung bleiben, während er neben mir in dem Doppelbett schläft. Er wacht gegen Mittag auf und ist wieder der liebevolle Mann, den ich vermißt habe. Ich zeige ihm die Stellen, die mir durch die letzte Nacht wehtun und er küßt sie zärtlich - das nehme ich als Entschuldigung an. Wir verlassen das Hotel wieder gegen 14 Uhr, essen noch etwas gemeinsam, und trennen uns wieder bis zum nächsten Wochenende.

Warum gehören bei uns Sex und Schmerzen zusammen?

[13.10.15 / 22:11] ...Alles wieder ganz anders. Meine Furcht vor einem erhöhten Testosteronwert war unbegründet - es ist der Estradiolwert, welcher förmlich explodiert ist. Mir liegt jetzt der neue Befund vor: 0.23 µg/l Testosteron und 355.2 ng/l Estradiol - also wesentlich mehr Östrogene als Testosteron in meinem Körper. Das würde auch meine emotionalen Ausbrüche in letzter Zeit erklären, ich mußte doch einige Male sehr schnell weinen (ich stand ja auch "kurz vor dem Eisprung"). Ab jetzt wieder nur drei Hub Estradiol-Gel jeden Abend.
Mit dem Gefühl der Erleichterung über den niedrigen Testosteronwert (und ohne Sorge über den viel zu hohen Estradiolwert) verlasse ich die Frauenarztpraxis und komme in der Innenstadt wieder an meinem Lieblingsbekleidungsgeschäft für BHs und Damenunterwäsche vorbei, ich will mich jetzt endlich mal professionell beraten und ausmessen lassen. Die Verkäuferin ist sehr nett und nimmt sich für mich Zeit - ich probiere einige BHs an. Auch wenn überall dieselbe Größe draufsteht (75A) sind sie doch sehr unterschiedlich geschnitten und fallen anders aus. Ich kaufe einen bequem passenden und nicht zu eng sitzenden Push-Up-BH in der Größe 75A, in welchen meine Brüste das Körbchen komplett ausfüllen - ohne einen abstehenden Rand. Nach 5 1/2 Monaten HRT habe ich endlich mein A-Körbchen erreicht ... und sollte es noch weiter wachsen, kann ich immer noch auf meine Phalanx an 80A-BHs zurückgreifen.

Nachtrag: Es gibt da noch einen einen anderen Grund für so hohe Estradiolwerte ... und seit kurzem ist da diese mysteriöse, schmale und dunkel pigmentierte Linie zwischen meinem Schamhaar und meinem Bauchnabel, die "Linea fusca" bzw. "nigra" - oh mein Gott, ich bin schwanger!

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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