morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[30.10.18 / 19:29] 1 Uhr Weckruf, 1:30 Uhr Abfahrt zum Flughafen in Goa (viel Zeit zum Schlafen bleibt da nicht).
Flug von Goa nach Mumbai zwischen 4 Uhr und 6 Uhr, ich habe zwei Tickets von Mumbai nach Delhi, aber das von Delhi nach Frankfurt fehlt? Dann bleibe ich einfach hier. (Der Fehler wird aber doch noch korrigiert.)
Am Flughafen in Mumbai nur Streß, wieso muß ich eigentlich den Transitraum verlassen und jedes Mal mein Handgepäck durch die Sicherheitskontrollen durchlaufen lassen, wenn ich nur umsteigen will? (Hauptsache mein aufgegebenes Gepäck schafft unterirdisch den gleichen Weg ... 2x Umsteigen in Indien, ich sehe meinen kleinen Trolley schon einsam irgendwo verloren auf einem Gepäckband kreiseln, während ich bereits am anderen Ende der Welt bin.)
Flug von Mumbai nach Delhi zwischen 7 Uhr und 9 Uhr, eine "abgerittene" 777.
Am Flughafen in Delhi (International) hinterlasse ich meine letzten Rupien der Klofrau im Abflugterminal, bevor ich in das Flugzeug zurück nach Deutschland steige. Flug Delhi - Frankfurt zwischen 14 Uhr und 18 Uhr - 8 Stunden (in einer 787) mit einem Haufen Plärrkinder an Bord - "Nie wieder Air India!" (Aber Hauptsache im Bordprogramm läuft "La La Land" - den ich mir natürlich reinziehe.)

Fazit meiner Reise ... eine Pauschaltouristen-Busrundreise? Mir fehlt der spirituelle Teil, das besondere Extra für meinen Trip. Ich will nicht angeben, wo ich überall alles war - ich will angeben, wo ich überall alles gelebt habe! Die nächste Reise wird auf jeden Fall wieder einer meiner "Intensiv-Spezial-Trips".

[29.10.18 / 18:17] Später Vormittag und früher Nachmittag - im Schatten der Strandbar abhängen: "Eine harte Nacht" ... "mich in Bars abschleppen lassen, ein Mojito und ich ende in irgendeinem Hotelzimmer mit irgendeinem Kerl irgendwo in Goa!" Einer mehr auf meiner Liste.
Auch diesen Tag sind die Wellen viel zu hoch und nur die mutigsten Männer trauen sich ins Wasser. Ich creme mich dick mit Sonnencreme ein, den letzten Tag will ich weiterhin einen Sonnenbrand vermeiden. Wenn ich zurück nach Deutschland komme und meine Beine sind noch genauso hell wie als wäre ich nie hier gewesen, habe ich alles richtig gemacht.
Den Nachmittag gönne ich mir noch eine Rücken- und Schultermassage im Hoteleigenen Spa, bevor ich den späten Nachmittag meinen Koffer packe - alles reinquetschen, was Schmutzwäsche ist.

[29.10.18 / 08:31] Nachtrag: Den Abend mache ich mich im Hotelzimmer vor dem Spiegel im Bad ausgehfertig, eine Dusche, etwas schwarzer Kajal am Augenlid, nicht zuviel, nicht zu aufdringlich, mein kurzes Desigual-Sommerkleidchen und mein neuer grüner Ring (+ Silberkette und silberner Armreifen). Kurz vor 22:30 Uhr sitze ich am Ausgang des Hotels und warte auf ihn, er kommt tatsächlich mit seinem Taxi vorbei und fährt mit mir in Richtung Baga Beach. Ich flirte weiter (genau so wollte ich meinen Trip nach Goa erleben), er parkt sein Auto an einer Bar. Während der Fahrt habe ich ihm schon erzählt, daß ich am liebsten einen "Virgin Mojito" trinke (den ohne Alkohol) - und genau dieser steht gleich als erstes auf der Liste der alkoholfreien Cocktails in der Menükarte der Bar! Das Gespräch mit ihm fällt immer wieder in sehr ruhige Momente zurück, wir sind beide ziemlich "shy" (im Auto den Nachmittag war er viel selbstbewußter).
Wir laufen noch kurz ein paar Schritte den nahe gelegenen Strand entlang, bevor er mich anschließend zu einem Hotel in Calangute fährt ... ein Hotelzimmer? Seine Erklärung: er wohnt ganz in der Nähe noch bei seinen Eltern und wirklich niemand darf mich sehen (kommt mir bekannt vor).
Das Hotelzimmer selbst ist sehr spartanisch eingerichtet, ein Doppelbett, ein Bad mit Toilette und Waschbecken. Dieses ständige Wechselgefühl überfällt mich ... bin ich jetzt nur eine Prostituierte für ihn? Professional "sex work" - oder etwa doch nicht? Ich mache ihm mein Angebot, beschreibe mein Programm, meine Spezialitäten (Blow Job und Deep Throat), entkleide mich (bis auf den Slip), biete ihm ein paar Einblicke. Küssen ist tabu und - das da vorne auch ... weil ... zu eng. Er hat meine Hijra-Fotogalerie auf meinem Telefon gesehen (die mit den Schmuck) und ich muß ihm erklären, was ich eigentlich bin - ich bin doch keine so 100% Frau (aber operiert).
Er ist total überrascht - das hat er nicht erwartet! Ein kritischer Moment, manche Männer können damit nicht umgehen - doch er bleibt total locker und entspannt. Für ihn ist das kein Problem. Er holt noch schnell ein Kondom (mit Geschmack) aus seinem Auto und kehrt dann wieder zu mir in das Hotelzimmer zurück ... leider bin ich auch für Analsex viel zu eng für ihn und er hat keine Erfahrung damit, "Sorry!", aber meinen Oralsex genießt er vollkommen (ich weiß, was ich tue, ich bin professionell).
Kurz nach 1 Uhr (oder 1:30 Uhr) fährt er mich wieder zurück zu meinem Hotel, das Hotelzimmer, in dem wir vorher waren, muß er vorsichtig verlassen, ich folge ihm unauffällig. Zurück an meinem Hotel in Candolim verabschiede ich mich von ihm, es ist meine letzte Nacht in Goa, er hat meine Nummer ... für den Fall, daß ich mal wieder hierher zurückkomme - wieso auch nicht? Zurück in mein Hotelzimmer, vorbei an der 24 Stunden besetzten Rezeption und den Wachposten draußen, zurück in das Badezimmer und vor dem Spiegel den Kajal aus den Augen waschen ... ich wußte, daß ich den doch nochmal gebrauchen könnte, als ich ihn mit in das Reisegepäck gepackt habe.

[28.10.18 / 18:01] Vormittag ... ein weiterer Cappuccino am Strand. "Privét", die Gegend ist komplett in russischer Hand - aber ich sehe sowieso immer irgendwie russisch oder ukrainisch aus - meine olivgrüne Umhängetasche (eine alte Gasmaskentasche der Roten Armee) und meine übergroße Sonnenbrille aka "die Russenbrille" (alle russischen Mannequins tragen so etwas) ... fehlen nur noch die High Heels am Strand (ich habe es mal in Erwägung gezogen). Diesen Tag (und die weiteren Tage) sind die Wellen um die 1,50 m hoch - keine Chance, den "Tunnel zu surfen", ich gehe komplett unter bei meinem Badeversuch.
Den Nachmittag mit einem Taxi von Candolim nach Calangute, ich will den Tibet-Markt sehen (und dort einkaufen). Das Taxi setzt mich in der Nähe des ersten Marktes ab (es gibt zwei) - doch dieser ist noch zu und macht erst ein paar Wochen später zur Hauptsaison auf. Einem weiteren Taxifahrer falle ich umherirrend auf und er bringt mich zu dem zweiten Tibet-Markt in der Baga Road. Ein paar Stände mit großen Zeltplanen schattig überdeckt - und einer fast unüberschaubaren Fülle an Silberschmuck! Alle möglichen Formen und Größen, alle Halb- und Edelsteine im günstigen Preissegment ... ein Paradies. Die eine Stunde, bis mich der Taxifahrer abholt, schaue ich mir intensiv alle Auslagen an - ein Ring mit ein paar grünen Steinen liegt noch innerhalb meines Einkaufsbudgets für den Urlaub.
Als ich wieder im Taxi zurück zu meinem Hotel in Candolim sitze, flirte ich etwas mit dem jungen Taxifahrer ... er kann seine Augen aus dem Rückspiegel gar nicht lange genug auf mich halten - eine Einladung am Abend?

[27.10.18 / 21:45] Vormittag "Newton's" in Candolim, der Supermarkt mit einer großen Auswahl an Auroshika Räucherstäbchen (meine Lieblingsmarke). "Oriental Bouquet", das kenne ich noch nicht, das probiere ich mal aus (um meine Bude in Leipzig damit einzuräuchern). Im Einkaufsbeutel landet auch noch eine Packung Tee-Masala für einen lächerlichen Preis von umgerechnet ein paar Cent.
Den späten Vormittag/Mittag verbringe ich dann bis zum frühen Nachmittag am Strand - Ozeantaufe meines olivgrünen Bikinis. Es ist Wochenende und unter den paar russischen Touristen mischen sich jetzt viele einheimische Besucher.
Den Nachmittag bin ich wieder zurück im Hotel, schwimme etwas im Pool und setzte mich dann an die halb Unterwasser liegende Pool-Bar (was ich so in Hotels mache, an der Bar sitzen).
Den späten Nachmittag muß ich noch einmal das Hotel verlassen und meine letzten 20 Euro irgendwo in Rupien wechseln lassen (die Hotelrezeption bietet keinen Geldwechsel an). In einer Seitengasse etwas abseits finde ich eine zwielichtige Wechselstube - ich könnte 50 Rupien extra bekommen, in Gegenleistung für einen Kuß auf die Wange des viel zu jungen Mitarbeiters. "No way! I've got a boyfriend", ich lehne sein unmoralisches Angebot ab. Schätzchen, für die paar Cent mache ich sowas nicht. Da mußt du schon ein bißchen mehr drauf packen. Er bekommt noch ein Selfie mit mir.

[26.10.18 / 21:33] Einschlafen kann ich erst gegen 3:30 Uhr, ich muß mich noch an das heiße und subtropische Goa-Klima gewöhnen.
Später Vormittag bzw. Mittag dann am Strand im Schatten der Strandbar meinen mitgebrachten Cappuccino trinken - meinen neuen Thermobecher habe ich für genau diesen Zweck am Kaffeeautomaten des Hotels befüllt. Mit meinem schwarzen, australischen Bikini wage ich mich in die Wellen und schwimme etwas im Arabischen Meer. Danach ganz dick Sonnencreme auftragen (den Fehler wie in Sri Lanka das Jahr zuvor mache ich nicht noch einmal).
Den Nachmittag dann versuche ich eine dieser ayurvedischen Massagen für den Körper in den Salons rund um die Touristengegend ... mit ganz viel Öl und aromatischen Düften (schlimmstenfalls rieche ich hinterher wie aus einer Sesam-Frittenbude).

[25.10.18 / 22:53] 3:30 Uhr, Weckruf nach ein paar wenigen Stunden Schlaf. 30 Minuten später, gegen 4 Uhr morgens, Abfahrt zum Flughafen nach Delhi (Domestic). Gegen Mittag geht mein Flug von Delhi nach Goa ... Delhi selbst kommt auf meine Liste für zukünftige Städtetrips (dann mit etwas mehr Aufenthalt).
Ankunft in Goa am Nachmittag ... alles schön grün, viel Dschungel - und Baustellen (die nach und nach das Goa-Flair kaputtmachen, eine Schnellstraße wird über die Bucht gebaut). Später Nachmittag dann die Ankunft im Hotel in Candolim (nördlich der Hauptstadt Panjim) ... aber so richtig angekommen bin ich erst, wenn ich am Strand Fotos vom Sonnenuntergang machen kann (siehe meinen letzten Trip nach Tel Aviv).
Den Abend erkunde ich noch die Gegend mit der Haupt- und Einkaufsstraße vor dem Hotel, mit den (Juwelier-)Geschäften, Bars und Supermarkt. Ein Paar preisgünstige, silberne Ohrringe mit grünen Onyx wechseln ihren Besitzer und landen in meiner Handtasche. Den späten Abend folgt noch ein Gewitter mit Regen ... endlich bin ich nicht mehr in dieser staubtrockenen Wüstengegend der letzten Tage.

[24.10.18 / 22:01] Es folgt eine komplett schlaflose Nacht, früher war dieses Hotel vielleicht mal am Stadtrand, jetzt liegt es innerhalb einer Mischgewerbegegend. Baulärm und Straßenlärm die ganze Nacht. Ich bekomme immer wieder Panikattacken und Zustände voller Unruhe - ich habe die Tabletten zum Schlafen / die Psychopharmaka vor 7 Tagen brutal abgesetzt (und nicht mit auf die Reise genommen). Meine Gedanken kreisen: "Rajasthan ist ein Scheiß-Land!" - positiv denken - "Gib Goa noch 'ne Chance!" Dieses Stadthotel in Jaipur gehört zur selben Kette wie das in Mandawa ... schlechtes Karma?
Mittag und früher Nachmittag Fahrt und Besichtigung von "Fatehpur Sikri". Nachmittag Weiterfahrt nach Agra und Besichtigung des "Taj Mahal" bis zum Sonnenuntergang ... quasi das Highlight der Rundreise und Selfie-Mekka aller Globetrotter. In den übervollen Elektrobus zur Grabstätte quetschen sich mehr als doppelt so viele Menschen, wie eigentlich zugelassen - egal, Fensterplatz und Kopf raushalten ... im Schrittempo des Elektromotors der Pilgerstätte entgegen. Am Selfie-Point angekommen, eine unglaubliche Menge an Touristen - aber das pittoreske, alles überragende, strahlend weiße Taj Mahal ist schon beeindruckend. Niemand weiß, wie es im Inneren aussieht - Fotos von dem kleinen Rundgang im Inneren sind streng verboten (tatsächlich drehen sich die Publikumsmassen da nur im Kreis und in der Mitte liegt wohl irgendjemand begraben der oder die für irgendjemand anderen mal ganz wichtig war).
Am Abend Check-in in dem Hotel in Agra. Nicht unweit davon entfernt kaufe ich mir in einem großen Souvenirladen mit Bronzefiguren, Teppichen und Textilwaren eine kleine Messing- oder Bronzeschale für mein tägliches "Puja-Ritual".
Auf dem Rückweg von dem Laden zum Hotel kommt mir eine laute Hochzeitsgesellschaft entgegen (mit viel Licht, Musikern und einem Generatorwagen am Ende) ... ich schaue mich um, bin ich die einzige Hijra, die gerade rein zufällig anwesend ist? Müßte ich jetzt nicht einfach anfangen zu tanzen? Und um Geld betteln? Ich bleibe westlich zurückhaltend, schaue nur zu ... und verschwinde dann in meinem Hotel.

[23.10.18 / 19:42] Am Vormittag Fotostop am berühmten "Palast der Winde" in Jaipur, später Vormittag dann die Fahrt zum "Amber Fort". Als ich gerade eines meiner Panoramafotos von der Landschaft machen will, setzt sich so ein Schlangenbeschwörer nur ein oder zwei Meter neben mir - "Geh mir bloß weg mit den Viechers!" (Aber eigentlich ist die Kobra ein sehr schönes Tier ... ein armes Tier, das nicht in Freiheit leben kann und die meiste Zeit in den Säcken ihrer Besitzer herumvegetiert.)
Nach einem Fotostop am Stausee von Jaipur, Besichtigung des Observatorium "Jantar Mantar" - genau wie in dem Fort zuvor viel zu viele Touristen (und dabei habe ich mich extra auf diesen Programmpunkt gefreut, nur deshalb bin ich überhaupt mitgekommen). Anschließend Besichtigung des Stadtpalastes des Maharadscha ... erneut tendiert mein Interesse gegen Null.
Am Nachmittag Einkaufsstop in einem großen Geschäft für Textilverkauf und Textildruck. Ich lasse mir ein paar Teppiche zeigen, vor mich ausrollen und mit der Hand fühlen. Ein kleiner Teppich aus Wolle und Seide hat es mir angetan ... im unteren dreistelligen Preissegment ... für meinen vollkommen dekadenten Wunsch, diesen im Kofferraum meines Autos zu verlegen. In dem angrenzenden Bekleidungsgeschäft probiere ich noch einen schwarzen, knöchellangen Rock an und kaufe den gleich mit ein - es ist eine Kooperative, das Geld geht direkt an die mittellosen Menschen, die nur davon leben. "Set & Setting", wenn ich mich in dem Geschäft wohlfühle, dann kaufe ich auch etwas.
Den Abend ein Vollmond-Yoga-Kurs im Hotel auf der Dachterrasse (und seitdem spüre ich meine Fingerkuppen nicht mehr ... aber das hat wahrscheinlich ganz andere Gründe).

[22.10.18 / 22:03] Die Nacht wird angenehm kühl, ab 5 Uhr morgens werde ich leise durch die Tempelmusik in der Umgebung geweckt. Ein Ausflug am Morgen durch das kleine Dorf.
Weiterfahrt nach Jaipur, Ankunft in dem Stadthotel am Nachmittag. Das mir zugeteilte Zimmer muß ich sofort tauschen, lieber habe ich eine Baustelle direkt vor der Tür, als daß ich für zwei Nächte in einem winzigen Zimmer ohne Fenster übernachte - panikartige Attacken.
Im weiteren Verlauf des Nachmittags eine Fahrradrikschafahrt durch die Innenstadt von Jaipur, auch bekannt als "Pink City" (die Farbe der Häuserfassaden wirken auf mich eher wie "Terrakotta").
Die Fahrt endet kurz nach Sonnenuntergang in einem Juweliergeschäft mit angeschlossener Show-Schleiferei - und einem großen Show-Room mit ganz viel Schmuck ... und nichts davon gefällt mir, nicht mal die Inderinnen würden sich so etwas anhängen. "Set & Setting" - die verzweifelten Versuche des Verkäufers, mir etwas anzudrehen, und der ganze design-technisch gesehene Plunder wirken auf mich eher abschreckend. Gegen Abend mit dem Bus zurück zum Hotel ... die unerreichbare Einkaufsstraße (mit viel besseren Juweliergeschäften) sehe ich nur vom Busfenster aus.

[21.10.18 / 22:40] Fahrt nach Jodhpur, gegen Mittag und früher Nachmittag Besichtigung des "Mehrangarh Fort" - keine Fotos - zu viele Touristen. Später Nachmittag Abstieg zur "Blauen Stadt" und dem großen, überfüllten, quirligen Marktplatz - zuviel für mich, ich muß da weg. Mit einem "Tuk Tuk" raus aus dem "Moloch".
Ankunft im Hotel am Abend, nach Sonnenuntergang. Die Schönheit und Ruhe dieses bezaubernden Maharadscha-Fort "Chanwa Luni" kommt in der Dunkelheit gar nicht zur Geltung. Schade, daß vom Reiseveranstalter nur eine Nacht in dem sehr hübschen Hotel (Bauzeit Ende 18XX) gebucht wurde. In dem angeschlossenen Souvenir-Shop kaufe ich mir noch einen schwarzen Schal aus Kaschmir und Seide.

[20.10.18 / 22:26] Früher Vormittag Fotostop an einem See ("Gadi Sagar") mit Treppenstufen irgendwo in Jaisalmer (so eine Art "Varanasi light"). Anschließend bis Mittag Besichtigung der Altstadt bzw. der oberen Stadt mit ihren vielen verwinkelten, engen Gassen. Der Lassi in einem Café irgendwo am Rande der Altstadt eröffnet ein schönes Fotopanorama für die "Street Scene".
Nachmittag - Pooltaufe für meinen neuen, olivgrünen Triangle-Bikini im Hotelpool (im nachherein betrachtet, war es doch keine so gute Idee, mir kurz vorher die Beine zu rasieren und gleich danach in das Chlorwasser zu springen ... ein Ausschlag überall).
Den weiteren Nachmittag ein gemächlicher Kamelritt durch die Wüste an der Grenze zu Pakistan, dem Sonnenuntergang entgegen (mit Fotostop für die westlichen Touristen, während die indischen Touristen wie die Kaputten mit ihren Jeeps durch die Wüste heizen).
Anschließend den Abend steht eine Folklore-Aufführung mit Musik und Tanz auf dem Programm, irgendwo in einem Wüstencamp. Die Tänzerin ... wir haben da so einen "Radar", sie fällt mir sofort beim Betreten des Camps auf, ihre Blicke schneiden auch mich - eine "Hijra" [ˈɦɪdʒɽaː] oder auch "hijara". Gegen Ende ihrer (ziemlich beeindruckenden) Aufführung, fordert sie das anwesende Publikum zum Tanzen auf und kommt dabei als erstes gezielt auf mich zu - "War ja klar!" Ich betrachte das jetzt mal als meinen "Einführungsritus". Dafür kann ich jetzt auch alles segnen und verfluchen ... ganz offiziell. Der Spruch des Reiseführers bleibt in mir hängen: "Sehen aus wie Frauen, haben Stimme wie Männer."

[19.10.18 / 23:30] Fahrt durch die begrünte Wüste. Ankunft am Nachmittag in dem Hotel in Jaisalmer, einer Garnisonsstadt an der Grenze zu Pakistan. Die Nähe des indischen Erzfeindes und die viele Militärpräsenz sorgen für gute Straßenverhältnisse in dem Aufmarschgebiet. Ein Fotostop am "Jaisalmer Fort".
Später Nachmittag und Sonnenuntergang, Besichtigung einer Verbrennungsstelle für Brahmanen ... während alle Touristen zwischen den heiligen Stätten umherstampfen (Grabschändung?) nutze ich die Zeit für Selfies in der öden Wüstengegend - damit ich hinterher behaupten kann, ich war in einem Ausbildungscamp irgendwo in Pakistan.
Am Abend mit dem Reisebus durch die Innenstadt von Jaisalmer, es ist der vierte Tag in dem Fest für Rama (hat irgend etwas mit Krishna zu tun). Wirklich sehr viele einheimische Menschen strömen zu dem großen Platz, an dem ein paar übergroße Dämonenpuppen angezündet werden ("Burning Man?"), ich fühle mich in dem Touristenbus wie in einem abgeschotteten Sicherheitskäfig ... so gern würde ich da draußen auch mitlaufen und an dem indischen Leben teilhaben.
Zurück zum Hotel und Abendessen draußen im Freien, mit Live-Musik und vielen einheimischen Hotelgästen.

[18.10.18 / 18:51] Auch diese Nacht wird schlaflos, die "A/C" Klimaanlage in meinem Zimmer ist ein Alptraum. So schön das Hotel auch ist - aber die unerträglich laute Klimaanlage vernichtet alle guten Bewertungen. Flucht aus Mandawa.
Die Busfahrt führt weiter nach Bikaner, die Landschaft wird immer wüstenähnlicher - es ist die Wüste "Thar" im Nordwesten von Indien.
Früher Nachmittag Ankunft im Hotel, wieder ein ehemaliger Maharadschapalast mit einem Baustil so um die Jahrhundertwende. Die langen Gänge wirken auf mich, wie als befinde ich mich in einem alten, britischen Sanatorium. Aber die Toilette in dem luxuriös großen Zimmer ... endlich ein Bidet! Darauf habe ich mein ganzes Leben lang gewartet.
Den Nachmittag Besichtigung des "Junagarh Fort" in Bikaner ... noch ein alter Maharadschapalast ... mein Interesse tendiert gegen Null. Weiter den späten Nachmittag, noch vor Sonnenuntergang, zu der "NRCC" Kamelzuchtfarm (aber eigentlich sind es Dromedare).

[17.10.18 / 21:43] Vormittags eine Busrundfahrt durch Neu Delhi und das parkähnliche Parlamentsviertel ... alles so schön grün nach dem Monsun. Die Alleen erinnern mich an Tel Aviv, die Bauzeit mit kurz nach der Jahrhundertwende so um 1910 oder 1920 paßt auch dazu.
Den weiteren Tag die Fahrt/Passage nach Mandawa ... die indischen Straßenverhältnisse und der Asphalt sind stark gewöhnungsbedürftig (dummerweise sitze ich im Bus hinten). Ankunft am Nachmittag in dem zu einem Hotel umgebauten, alten Maharadschapalast, das Gebäude erkunden und von der Dachterrasse aus Fotos von den Dächern von Mandawa und dem Sonnenuntergang machen. Von irgendwo ganz weit hinten höre ich die indische Tempelmusik.

[16.10.18 / 19:06] Ankunft am Flughafen Delhi International am Morgen ... die Sonnenbrille sitzt (wenn ich sie aufhätte). Als erstes lege ich erst mal meinen silbernen Armreifen an - damit ich so aussehe, wie alle Inderinnen. Vollkommen übermüdet vom langen Flug, fängt gleich die gebuchte Bustour an, erstes Ziel: das berühmte Minarett "Qutb Minar" - ein UNESCO Weltkulturerbe.
Erst den Mittag kann ich im Hotel einchecken, eine Dusche nehmen, die Schuhe tauschen (gegen die bequemen, ausgelatschten Ballerinas von der Reise im letzten Jahr) und das schwarz-grüne Seidentuch aus dem Handgepäck ziehen (ebenfalls ein Mitbringsel aus der letzten Reise nach Sri Lanka).
Den Nachmittag Besichtigung der großen Moschee "Jama Masjid" und eine anschließende Rikschafahrt durch Old Delhi ... ich wollte es so, das volle Programm und muß mich als Frau in dem islamischen Gebetshaus komplett verhüllen bzw. verschleiern und ein Kopftuch tragen, "Inch'Allah."

[15.10.18 / 23:59] Mit dem Flugzeug von Frankfurt nach Delhi mit Air India. Es ist keine 777, dafür der elegante B787 Dreamliner mit den dimmbaren Fenstern. Ein Nachtflug ... mit kaum Schlaf.

[09.10.18 / 22:10] Tajine (oder auch so eine Art Minestrone auf Arabisch): Aubergine großzügig schälen und in kleine Würfel schneiden, auf einen Teller legen und mit Salz bestreuen, 30 Minuten beiseite stellen. Paprika waschen, Tomaten waschen, Paprika in kleine Stücke schneiden, Tomaten vierteln, Schalotten in Ringe schneiden, Knoblauch in kleine Stücke hacken. In einer Pfanne/Topf (Tajine) Olivenöl erhitzen, Schalotten und Knoblauch dazugeben, andünsten lassen, Kreuzkümmel, Koriander und Chili als Gewürz. Die Paprika und die Tomaten dazugeben, mit Wasser ablöschen bis der Wasserstand den überwiegenden Teil des Topfinhaltes bedeckt, mit etwas Salz und viel Pfeffer würzen, anschließend 20 Minuten leicht köcheln lassen, gelegentlich umrühren. Währenddessen die beiseite gestellten Auberginenwürfel mit klaren Wasser gut abspülen und den Couscous vorbereiten, Couscous trocken in eine Schüssel geben, ein paar Tropfen Olivenöl und eine Winzigkeit an Salz darüber streuen. Nach den 20 Minuten Kochzeit eine Dose Kichererbsen (mit Wasser) und die Auberginenwürfel mit in die Tajine geben, umrühren, 5 bis 10 Minuten weiter auf niedriger Stufe köcheln lassen. Die Minuten nutzen und Wasser aufkochen, den Couscous mit heißen Wasser übergießen und in der Schüssel abgedeckt aufquellen lassen, danach mit einer Gabel auflockern und mit gehackten Mandeln und/oder Pistazien verfeinern. Die fertige Tajine in einem Suppenteller, der Schüssel Couscous und Weißbrot dazu servieren.

Sieht aus wie eine Tomatensuppe und schmeckt auch so (daher auch viel Pfeffer und der Gedanke an Minestrone), mit den Couscous zusammen könnte es auch so eine Art Graupensuppe ergeben. Wahlweise wäre auch die mediterrane Gewürzpalette (Oregano, Basilikum, Thymian) möglich oder Baharat - weil da Minze mit drin ist, die fehlt in meiner marokkanischen Tajine.

[08.10.18 / 21:37] Aubergine mit Couscous: Aubergine waschen und halbieren, die Hälften mit Salz einstreuen, 30 Minuten stehen lassen bis das Salz die Bitterstoffe zieht und sich kleine Tröpfchen auf der Schnittfläche bilden, diese im Anschluß abtupfen. Eine Auflaufform einölen, die Auberginenhälften mit einer Melange aus Olivenöl und Kurkuma einstreichen (die Schnittfläche), Auberginenhälften danach in der Auflaufform 15 Minuten im vorgeheizten Ofen backen (200°C Umluft). Währenddessen das Couscous vorbereiten, Schalotten schälen, Knoblauch zerkleinern, Couscous mit heißen Wasser in einem Kochtopf abgedeckt aufquellen lassen. Den fertigen Couscous in eine Schüssel geben und mit Kichererbsen, klein geschnittenen Schalotten, Kreuzkümmel, Chili und einem Hauch von Salz mischen. In einer Pfanne oder einem Topf auf der blanken Oberfläche gehackte Pistazien kurz anrösten (nicht anbacken) bis sich der aromatische Duft entfaltet, diese Pistazien dann mit Granatapfelkernen (die gibt es in der Kühltheke) zusammen in den Couscous rühren. Die Auberginenhälften aus dem Ofen nehmen, das Innere herausschneiden und diese Auberginenstücke mit den Knoblauch in den Couscous unterrühren, die verblieben, bootförmigen Auberginenhälften dann mit der fertigen Couscous-Mischung füllen. Den Rest der Mischung wieder in die eingeölte Auflaufform geben, Auberginenhälften darauf setzen und die Auflaufform erneut in den warmen Backofen schieben ... Koriander nicht vergessen, alles bei Umluft 200°C weitere 15 bis 20 Minuten backen. Mit Weißbrot, um das Olivenöl aufzusaugen, heiß servieren.

Die Haut der Aubergine läßt sich schwer schneiden (etwas mehr Backzeit?), die grünen Pistazien und die roten Granatapfelkerne geben dem Ganzen das gewisse, süße Etwas. Lieber nicht nachsalzen, die immer noch bittere Aubergine hat davon noch genug. Viel Chili.

[08.10.18 / 00:10] Amritsar-Paprika (oder auch gefüllte Paprika nordindischer Art): Paprika waschen, Tomaten waschen, Paprika "enthaupten" (also den Deckel abschneiden und das Innere aushöhlen), Tomaten vierteln, Knoblauch und Schalotten klein hacken. In einem Topf oder einer Pfanne Olivenöl erhitzen, Schalotten und Knoblauch andünsten, die in kleinen Teilen zerstückelten Überreste der Paprika-Deckel dazugeben, Gewürze (Kreuzkümmel, Zimt, Kardamom und Kurkuma - ich hatte keinen Zimt mehr, die arabische Baharat Gewürzmischung funktioniert auch), etwas Chili und alles anbraten. Die Tomaten und eine Dose Kichererbsen mit dem Wasser aus der Dose dazugießen, Salz und Pfeffer, alles etwa 5 Minuten kochen lassen und dabei ständig umrühren und die Kichererbsen mit dem Löffel breit drücken. Die fertige, breiige Mischung in ein grobkörniges Sieb über einer Auflaufform gießen und dabei die Soße (die ist wichtig) in der Auflaufform auffangen. Mit dem im Sieb von der Soße getrennten Paprika-Kichererbsen-Matsch die geköpften Paprika bis zum Anschlag füllen, dabei immer wieder ein paar gehackte Mandeln dazugeben und alles kompakt mit einem Löffel eindrücken. Die fertig gefüllten Paprika mit in die Auflaufform setzen und alles in einen vorgeheizten Backofen schieben, 200°C Umluft, 45 Minuten. Bei Bedarf noch etwas Öl und Wasser vorher mit in die Auflaufform gießen, die Backzeit nach Gefühl anpassen und alles beobachten - das Wasser sollte verkochen aber die Soße darf ihre Konsistenz nicht verlieren (die ist doch das Herzstück dieses Rezeptes, mit den ganzen, gesammelten, exotischen Gewürzaromen). Währenddessen etwas Basmati-Reis aufsetzen und auf dem Herd kochen lassen ... dabei immer wieder darauf achten, daß der Reis nicht anbrennt (das tut er sehr gerne). Nachdem die Backzeit beendet ist, die Paprika in der heißen Auflaufform servieren, zusammen mit einer Schale Basmati-Reis.

OK ... etwas Grünes, wie grüne Erbsen oder frischer Koriander oder grüne statt rote Paprika könnte diesem Rezept noch ein farbliches Extra geben. Die umgefallenen, roten Paprika auf dem Teller sehen so aus, als übergeben sie sich gerade ihre Kichererbseninnereien ... aber die hochkonzentrierte Soße ist der Wahnsinn, lieber zuviel als zuwenig Chili.

[08.10.18 / 00:09] Ausbeute meines Sonnabend-Nachmittag-Shopping-Trips durch die Leipziger Innenstadt: auf der Einkaufsliste stand eine Leggings oder einen langen Rock mit bunten, hippiemäßigen Farben (für die nächste Reise) - gekauft habe ich einen Thermokaffeebecher in Edelstahl, einen Pullover schwarz-grün gestreift (Nirvana), eine schwarze Strumpfhose in Netzoptik und floralem Muster und eine Kaufoption für neue schwarze, absatzlose Wildlederschuhe / Stiefeletten für den kommenden Herbst oder Winter (meine spezielle Schuhgröße - 40 extra breit - muß in dem Geschäft erst noch bestellt werden*). Alles in allem nichts, was ich die nächste Reise gebrauchen könnte ... außer vielleicht den Thermobecher für "Masala Chai" jeden Morgen. (* 5 Tage später wird es doch die 41 - mit Lammfelleinlagen ... für den Winter.)
Auf dem Rückweg von der Fußgängerzone (ich habe auch nicht mein obligatorisches Stracciatella-Eis vergessen) in Richtung der nächsten Straßenbahnhaltestelle laufe ich wie immer an den drei oder vier indischen Restaurants vorbei. 17 Uhr den späten Sonnabend Nachmittag - irgendwie die Zeit zwischen Kaffee und Kuchen oder schon Abendessen ... ich entscheide mich für letzteres und eine Tasse Tee. Die Wartezeit im Außenbereich des Restaurants und das Essen dauert bestimmt noch eine Stunde bis 18 Uhr - und außerdem muß ich noch einmal die "Amritsar-Tomaten" probieren und mit meinem Einkaufszettel mit allen Zutaten für das Rezept vergleichen. Meine Version für "gefüllte Amritsar-Paprika" wird die nächsten Tage nachgekocht. Im Schaufenster ein paar Meter neben mir im angrenzenden Schuhgeschäft bewundere ich die ganze Wartezeit auf den Kellner ein paar schöne, schwarze, ultrabequeme Wildlederstiefeletten...

Sonnabend Abend, zurück in meine Wohnung - mit einem Einkaufsstop in der Kaufhalle auf dem Weg (Paprika, Tomaten, Auberginen usw.). Der Club für heute Nacht macht erst gegen 23 Uhr auf, Zeit genug, mich ab 21 Uhr ausgehfertig zu machen ... Beine rasieren, eine Dusche nehmen, nackt vor dem Badezimmerspiegel stehen und anfangen, das Make-up im Gesicht aufzutragen - und anschließend meinen Kleiderschrank voll mit schwarzen Sachen zu plündern. Fertig im Ankleidespiegel: "Ich bin die Queen of Trans!" - ein akkurat gezogener, schwarzer Lidstrich, übergroße, silberne Creolen rechts und links, blonde Haare offen bis zur Taille - umhüllt mit einem Duft Chanel - ein schwarzes Netztop mit einem (sichtbaren) Push-up darunter und meine knappe, schwarze Kunstlederleggings, im Schritt hochgezogen bis zum "Camel Toe". Wenn das nicht ein paar Männer anlockt. "Da geht jemand tanzen!" werfe ich noch meinem fröhlichen Spiegelbild entgegen, ziehe meine schwarze Lederjacke an und verlasse meine Wohnung für die Nacht ... die Handtasche über die linke Schulter und das schwarze Paar Pumps mit den Mörder-High-Heel-Stilettos in der rechten Hand (zum Autofahren nehme ich doch lieber die anderen, absatzlosen Schuhe). 23 Uhr, die Glocken der Turmuhr irgendwo in der Nähe verraten es, zurück zu meinem geparkten Auto.

Als ich den Parkplatz vor dem "Titten-Dom" im Süden von Leipzig erreiche, wechsele ich zuerst meine Schuhe und stöckele dann "gekonnt" (mit sarkastischem Beiton ... verdammte Absätze) zum Eingang des Clubs im Kellergewölbe. Es dauert noch mindestens eine Stunde, bis auch der zweite große Dancefloor aufgemacht wird - ich bin definitiv zu früh mit kurz vor Mitternacht.
Etwas später, der erste DJ legt auf der großen Tanzfläche auf, die Halle füllt sich nach und nach. Ich tanze, checke die männlichen Gäste ab ... "Fifty-fifty", vielleicht läuft heute Nacht noch was, oder auch nicht. Die Toilettenkabinen in dem Club sind schon mein zweites Zuhause.
2 Uhr, die DJs wechseln ... sollte ich vielleicht mal die Initiative ergreifen und jemanden ansprechen? Ein Flirtgespräch starten? Nein, das traue ich mich nicht ... weiter tanzen, weiter am Rand stehen, ab und zu mal zur Bar nach oben gehen, mich hinsetzen und die interessante Barszenerie beobachten.
3 Uhr ... "Sei nicht enttäuscht, wenn heute Nacht nichts läuft", ich genieße lieber die Zeit. Auf der Toilette vor den Kabinen bildet sich eine lange Warteschlange ... lustiges Gelächter, als scheinbar eine Kabine frei wird - aber sofort wieder von innen verriegelt wird und erst ein paar Minuten später die zweite oder dritte Person herauskommt. Das Ambiente und die kostenlose Ausgabe von Kondomen an der Bar (oder sie liegen irgendwo aus) spricht sich herum. Auch wenn diese Party-Reihe für Gay, Trans und alles andere auch von vielen Heteros besucht wird ... stört mich nicht.
4 Uhr - neuer DJ-Wechsel, das geht so noch bis 8 Uhr den Sonntag Morgen. Ich hole an der Garderobe meine schwarze Lederjacke ab (länger wollte ich sowieso nicht bleiben) und stöckele wieder zurück zu meinem Auto ... verdammte Absätze. In der Kälte draußen vor dem Club rutsche ich sofort wieder mit den Fersen aus meinen Pumps raus - aber es mußte unbedingt dieses schwarze Schuhpaar mit der stoßdämpfenden Sohle zum Tanzen in der Disko sein.

5 Uhr nochwas ... zurück in meiner Wohnung. Blick in den Spiegel vor dem Abschminken und dem Ausziehen - so übel sah ich gar nicht aus ... vielleicht war ich zu gut gestylt und keiner hat sich an mich herangetraut? Mein Freund hat mir viele Stunden zuvor den Abend eine Nachricht geschrieben, er möchte den frühen Sonntag Morgen wieder bei mir klingeln. Meine Füße sind vom Tanzen kaputt und ich will jetzt nur noch ins Bett fallen und durchschlafen - ich schreibe ihm um 5:30 Uhr eine Absage und falle sofort in den tiefen Schlaf. Erst den Sonntag Mittag, als ich neben der leeren Betthälfte - und seinem Kissen - aufwache, bereue ich meine Tat.
Sonntag, 12 Uhr nochwas, ich werfe meinen schwarzen Morgenmantel um, binde den Gürtel mit einer Schleife eng um die Taille und schlurfe in meinen Hausballerinas in Richtung Küchenecke. Vier Butter-Croissants frisch aufgeheizt aus dem Minibackofen und zwei Tassen Espresso Doppio aus meinem Bialetti-Kocher auf der Herdplatte. Die Croissants bestreiche ich mit arabischen Halawa ... wird sich mein Freund noch bei mir melden? Ich hätte noch die ganze, nächste Woche Zeit ... Arbeiten gehen tue ich nicht mehr. Ich bin raus. Zeit für Plan B - das Rotlicht der LED-Beleuchtung über der Spüle habe ich den letzten Abend schon getestet, der leichte Morgenmantel paßt, jetzt noch so ein nettes, kleines Schild mit der Aufschrift "Kondompflicht" und ich könnte meine Wohnung für dieses spezielle Gewerbe nutzen ... aber das sind nur Phantastereien.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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