morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[29.12.16 / 17:48] Erfolgreich ausradiert - von meiner alten Existenz bleibt nichts übrig. Die neue Karte der Krankenversicherung (mit alten Bild) kam schon Anfang der Woche mit der Post, die Info für meinen neuen Führerschein und der Brief zum Abholen meines frisch gedruckten Personalausweises und dem neuen Reisepaß kamen zusammen heute Vormittag. Erst zum Bürgerbüro meine neuen Ausweisdokumente in Empfang nehmen und überprüfen (ja, es steht wirklich ein "F" in meinem Reisepaß - für "female") und danach zum Straßenverkehrsamt, zur Führerscheinstelle und der Zulassungsstelle, meine Fahrzeugpapiere für den roten Roadster und das schwarze Rockermotorrad umschreiben lassen. Die Sprüche der Angestellten waren gut: "Heirat?" - "Nein anders" - "Achso, die andere Richtung" (Scheidung?) und "Wir hatten hier schon einmal so einen Fall, aber der war FzM."

Endlich, nach 1 Jahr und 10 Monaten Wartezeit, ist dieser Prozeß für mich abgeschlossen ... (nur der Umtausch der EC- und Kreditkarte wurde bei der Namensänderung bei meiner Bank vergessen, noch einmal nachgefragt und neue Karten bestellt ... die sollten in zwei Wochen auch noch dazu kommen).

[29.12.16 / 00:40] 1 Jahr und 8 Monate HRT - Irgendwie hat sich die Körperbehaarung doch verändert ... es fällt mir nur nicht über den langen Zeitraum auf. Speziell die Beine ... die Haardichte ist zwar unverändert, aber die Haare sind so fein, fast farblos (helles Blond) und wachsen so langsam, daß ich auch alle ein oder zwei Wochen nicht ständig nachrasieren muß (ok ... im Moment ist ja auch Winter und zu kalt für kurze Sommerkleidchen).

[18.12.16 / 20:12] Ich fahre erst gegen Abend wieder nach Leipzig - dafür habe ich den ganzen Sonnabend Zeit, etwas an meiner Internetseite herumzubasteln und die neuen "Rewrite rules" einzubauen (mit denen ich die ganze Freitag Nacht schon experimentiert habe). Ein paar kurze Links auf weitestgehend statische Inhalte (Profil und das Blog-Jahresarchiv) sehen jetzt noch viel schöner aus (und weniger kryptisch).

In dem Club mit den zwei Kellerräumen in der Nähe des Connewitzer Kreuz, komme ich erst so gegen 23 Uhr an. In die kleine Parklücke ein paar 100 m davor, zwänge ich mich in unzähligen Zügen ... hoffentlich beobachtet mich dabei keiner (das "Frau-am-Steuer"-Klischee). Der Club füllt sich innerhalb von 1 oder 2 Stunden auch sehr schnell mit Menschen, die ganze Nacht läuft nur Musik aus den 80er Jahren. Ich hänge die meiste Zeit auf dem Metal- und Hardrockfloor herum. Meine Kleidung spricht für sich, die schwarzen Stiefeletten mit den Absätzen, die enge schwarze Jeans mit dem Nietengürtel ... und das schwarze Spaghettiträgertop mit dem sehr tiefen Ausschnitt. Ich habe nur etwas Kleingeld dabei für zwei Drinks, eine Stunde nach Mitternacht bin ich blank. Leider geht meine Hoffnung nicht auf, daß mich irgendein Kerl schon ansprechen wird und mir etwas ausgibt. Ich werde zwar ein paarmal angesprochen, aber leider sind keine spendablen Herren dabei. Ich setze mich etwas abseits, beobachte die illustren Gäste (Metal, Gothic, Normalo) und krame etwas in meiner Handtasche nach meinem Telefon (zwischen dem dicken Schal und dem Cardigan, den ich da noch hinein gestopft habe). Erstaunt stelle ich fest, daß sich mein Freund gemeldet hat. Er fragt, wo ich bin und hat schon ein paarmal versucht mich anzurufen. Ich gehe kurz vor die Kellertür nach draußen und rufe zurück. Es ist 2:30 Uhr mitten in der Nacht und saukalt (nur der Schal bedeckt meine nackten Schultern in dem leichten Top). Ich erreiche ihn, er ist gerade von der Arbeit gekommen und in seiner Wohnung. Er schlägt vor, daß ich ihn von da abhole - aber ich kann mir ruhig noch etwas Zeit lassen. Zurück in den beheizten Club mit den vielen Menschen. Den ganzen Abend sah ich irgendwie traurig aus ... jetzt strahle ich vor Freude (noch mehr Ansprechversuche von den Männern). Kurz nach 3 Uhr stehe ich in der Schlange vor der Garderobe und tausche den kleinen Abrißzettel gegen meinen schwarzen Wollmantel. Zurück zum Auto, in wenigen Zügen bin ich aus der Parklücke wieder raus.

Exakt 3:43 Uhr parke ich vor seiner Haustür und rufe ihn an. Er läßt mich nur wenige Minuten später durch den Hauseingang und empfängt mich an seiner Wohnungstür. Es muß Monate her sein, seit ich das letzte Mal hier war - nach einer stürmischen Umarmung (und mehr oder weniger leidenschaftlichen Küssen) betrachte ich neugierig seine Zimmer und suche nach Dingen, die sich geändert haben (die alte Kommode im Flur ist neu). Ich stehe noch eine Zeitlang angezogen mit Stiefeln und Mantel in seiner Küche ... eigentlich war der Plan, daß wir jetzt zu mir in meine Wohnung fahren ... aber ich hatte schon beim Parken des Autos das Gefühl, ich werde hier etwas länger bleiben. Ich ziehe meinen Mantel und meine Schuhe aus und setze mich zu ihm in die Küche ... zu meiner Enttäuschung ist er wieder stark betrunken. Ich frage ihn noch, wieviele Bier er schon getrunken hat ("5"), bevor er mich in sein Zimmer leitet und mich auf seiner Doppelliege total entkleidet (bis auf den Silberschmuck und meine Kette mit dem grün gefärbten Edelstein). Immer wenn er beim Sex zu betrunken ist, habe ich Angst um ihn, daß er dabei das Gleichgewicht verlieren könnte und vom Bett stürzt. Er will ungeschützt mit mir Sex haben, ich verneine und er steht auf, ein Kondom zu suchen. Wenig später höre ich das mir vertraute Aufreißen der Kondomverpackung und er dringt in mich ein, während ich mit geschlossenen Augen auf dem Rücken liege ... hinterher stelle ich fest, daß er es doch ohne Kondom getan hat. Das Kondom liegt immer noch unbenutzt in der halb aufgerissenen Packung (aber er ist nicht in mir gekommen). Ich bewege ihn dazu, es in der nächsten Stellung überzuziehen.

Weiter die Nacht, während ich auf dem Rücken liege und seiner Versuche, oral einen "Deep Throat" bei mir zu erzwingen, blocke ich ab und stoße ihn weg - ich brauche meine Freiheit. Wir wechseln die Position und ich bin jetzt über ihm. Nach ein paar Versuchen schaffe ich es wirklich sein bestes Stück bis tief in meine Kehle zu nehmen. Ich muß immer wieder den Würgereflex unterdrücken, zittere bei jedem Versuch etwas mehr am ganzen Körper. Die Tränen in meinen Augen bemerkt er nicht ... er ist erleichtert, es endlich bei mir geschafft zu haben, nach dem mehrmaligen Training die Wochenenden zuvor. Für ihn ist das die letzte jungfräuliche Stelle an (oder in) meinem Körper. Er will noch mehr, will tief in mir kommen ... ich gebe zu Bedenken, daß mir beim letzten Versuch schon die Magensäure bis nach ganz oben geschossen ist. Ich habe viel zu viel Angst, daß ich den Würgereflex nicht mehr unterdrücken kann. Beim allerletzten Versuch von mir, passiert es auch ... zum Glück habe ich über 10 Stunden zuvor nur sehr wenig gegessen. Die Menge, die mir die Röhre vom Magen hochkommt, würde nicht mal ansatzweise in ein halbes Schnapsglas passen. Ein paar winzige Krümel des leichten, dunklen Käsebrotes erkenne ich wieder. Er wischt es schnell mit dem Handtuch weg, ich bin fertig, ich kann nicht mehr. Wir haben noch ein weiteres Mal ungeschützten Sex.

Es ist immer noch dunkel draußen vor den Fenstern, als wir von seinem Zimmer mit den zwei Doppelliegen in die Küche wechseln. Wir sind immer noch nackt und er stellt die Heizung auf die höchste Stufe und bietet mir einen Kaffee an ... nur so ein Kaffeepulver in heißem Wasser, ich nippe nur kurz an der Tasse. Er schaut sich auf seinem Handy ein paar Pornos an, während er an seiner Zigarette zieht. Für ihn mag das erregend sein, für mich sind diese kurzen Clips im besten Fall nur amüsant. Ich gebe ihm noch einen Blowjob (sein Sperma schmeckt nach Bier), während die Sexvideos lautstark auf dem kleinen Bildschirm laufen ... aber eigentlich bin ich schon längst körperlich fertig, viel zu müde und will nur noch nach Hause in mein Bett - und mein Badezimmer. Er will, daß ich bei ihm übernachte. Ich sage ihm immer wieder, daß das nicht möglich ist (ich habe doch immer noch die Kontaktlinsen in meinen Augen). Ich brauche mein Bad und mein Bett, ich habe nichts zum Übernachten bei ihm dabei ... wollten wir nicht eigentlich zu mir fahren? Er schläft auf der Schlafcouch in seinem Zimmer ein, ich sitze noch eine ganze Weile nackt neben ihm ... hin- und hergerissen von den Gefühlen zu bleiben oder zu gehen. Ich ziehe mich leise an, schaue noch etwas auf seinen schlafenden Körper, bevor ich die Wohnung verlasse. 7:38 Uhr steht auf meinem Smartphone, als ich in dem blauen Licht der Morgendämmerung an diesem kalten, verregneten Sonntag Morgen im Dezember zu meinem Auto gehe. "Left them before sunrise", eine Zeile aus meinem letzten Musiktitel rotiert in meinen Gedanken. Zurück in meine Wohnung, in mein Bett ... mein Rückzugsort nach dieser Nacht, den ich nur für mich alleine habe.

[16.12.16 / 20:05] Eine von diesen schlaflosen Nächten, die Tabletten wirken nicht mehr. Gegen 4 Uhr morgens schlafe ich doch noch ein. Ich kann den Spruch von meinen Eltern nicht mehr hören, als ich kurz vor 12 Uhr zum Frühstück erscheine: "Weißt du wie spät das ist? Du wirst noch deine Arbeit verlieren!" Auf der Landstraße auf den Weg zur Arbeit, die Allee mit den vielen Bäumen. Die Tachonadel steigt auf 160 km/h. Ich traue mich nicht, die Augen zu schließen.

[11.12.16 / 13:58] Böse Vorahnung ... die Einladung zu dem Essen vor zwei Wochenenden von meinem Freund, war das vielleicht nur so etwas wie ein Abschiedsgeschenk von ihm? Während des Essens fühlt es sich so an, als ob wir kurz vor der Trennung stehen. Ich hole alle Momente in meine Erinnerung, in denen ich ihn enttäuscht habe. Der Moment, als er aus dem Swingerclub rausgeflogen ist und ich ihn nicht verteidigt habe, die Nacht, in der ich alleine ausgegangen bin und mit einem anderen Mann Sex hatte, das er beim Sex mit mir nicht mehr kommt ... und letztendlich meine Entscheidung, nicht mit ihm zusammenzuziehen und lieber eine eigene kleine Wohnung anzumieten.

Sonnabend Abend, kurzer Nachrichtenaustausch mit ihm. Ich bin die Nacht in Leipzig, er muß bis 6 Uhr Sonntag früh arbeiten ... will danach aber wieder zu mir kommen. Die Nacht gehe ich in Connewitz aus, ein kleiner Club in der Straße mit den bunten, besetzten Häusern. Vier Punkbands treten da den Abend auf, von Düsterpunk bis Post Punk. Ich bin schon um 21 Uhr da und der wirklich kleine Club füllt sich sehr schnell mit ein paar Leuten. Ich werde den ganzen Abend in Ruhe gelassen, keine aufdringlichen Männer. Den Aufbau der letzten Band beobachte ich ganz genau, ich habe zwei solcher Synthesizer-Tische und würde damit niemals auf diese winzige Bühne passen. Die Musik der letzten Band ist zu elektronisch, zu viele Effekte, die ganzen Alt-Punks sind schon aus dem Club verschwunden. Die Band spielt nur vier Titel und wirkt damit als "room cleaner" (Merke: sollte ich mal mit meiner exzentrischen Musik auftreten, muß ich auch so ein kurzes Set anbieten). Wenige Minuten vor 2 Uhr sind die Konzerte durch und ich gehe zurück zu meinem Auto, zurück in meine Wohnung.
Noch keine weitere Nachricht von meinem Freund auf meinem Telefon. Ob er wirklich nach der Arbeit zu mir kommt, ist ungewiß. Ich bereite trotzdem das Bett für ihn vor, lege eine zweite Decke dazu und ein weiteres Kopfkissen. 3:30 Uhr, ich schlafe ein ... 8:25 den Sonntag Morgen, werde ich von einer SMS von ihm geweckt. Er schreibt, daß er gerade von der Arbeit gekommen ist und fragt nach, ob er zu mir kommen soll. Ich überlege ein paar Minuten, bevor ich auf seine Nachricht antworte. Er wird bestimmt ziemlich müde sein und dann den ganzen Tag schlafen, ich dagegen will schon 2 oder 3 Stunden später wieder aufstehen. Auch wenn ich es mir immer gewünscht habe, daß er einfach nur neben mir schläft - er scheint wirklich sehr müde zu sein, sonst würde er nicht extra fragen, ob er sich nicht besser in seiner Wohnung in sein Bett legt, nachdem er die ganze Nacht gearbeitet hat. Ich lasse ihn in seiner Wohnung schlafen. Etwas mehr als 3 Stunden später, stehe ich kurz vor Sonntag Mittag wieder auf. Erstmal duschen und einen Kaffee aufsetzen (und diese Zeilen schreiben).

[09.12.16 / 19:11] Jetzt ist es offiziell - 11 Wochen nach dem Gerichtsbeschluß erreicht mich per Post, in einem unscheinbaren Briefumschlag, meine Geburtsurkunde (die ich vor 3 Wochen angefordert hatte).

Vorname: Andrea

Geschlecht: weiblich

Endlich wurde dieser fiese Geburtsfehler korrigiert ... zumindest auf dem Papier.

[03.12.16 / 12:47] Lange überlege ich, ob ich es in mein Tagebuch schreibe. Ist es das überhaupt wert? Auf Arbeit bricht für mich alles zusammen, ein Personalgespräch mit dem Abteilungsleiter (von mir auch als "Sub-Commander" bezeichnet). Es geht um meine exorbitant hohen Minusstunden, die sich durch meine vielen Arzttermine angesammelt haben ... und um meine fehlende Kommunikationsfähigkeit. In seinen Augen (und wahrscheinlich auch den Worten der Belegschaft) erscheine ich auf der Arbeitsstelle nur wie ein fremder Geist, der mit niemandem spricht, mit dem niemand spricht, sich immer weiter zurückzieht. Keiner weiß genau, was ich dort überhaupt tue ("Solitär" Spielen natürlich). Ich kommuniziere mit den anderen Menschen nur über eMail, niemals persönlich. Alle meine Gedanken laufen nur in meinem Kopf ab, es dringt nichts nach außen ... ich lebe in meiner eigenen Welt. Die ganze Zeit, die ich bei dem Personalgespräch sitze, sage ich kein Wort, ich höre nur zu ... zum Glück habe ich die Nacht vorher was eingeworfen, die Antidepressiva stumpfen so schön ab.
Nach dem Gespräch kämpfe ich an meinem Arbeitsplatz über eine Stunde mit den Tränen, ich will mich vor der komplett männlichen Belegschaft nicht bloßstellen. Ich versuche die Meditationstechnik mit Konzentration auf den Atem, um mich zu beruhigen ... in Gedanken gehe ich alle Tai-Chi-Bewegungen durch, das hilft noch besser. Wieder beruhigt schreibe ich dem Abteilungsleiter eine eMail und biete ihm an, meine Teilzeitarbeitsstunden noch weiter zu reduzieren (und dafür länger zu arbeiten). Nur so kann ich mich von den Minusstunden freikaufen. Ich hoffe nur, daß ich durch das geringere Einkommen nicht meinen aufwendigen Lebensstil aufgeben muß, das Doppelleben als "Jet Set Lady" (Paris-New York-Tokio) und meine teure, kleine Zweitwohnung. Niemand auf der Arbeitsstelle hat auch nur die geringste Ahnung, was ich die Wochenenden mache.
Einige Stunden später, es ist bereits dunkel am Abend, fahre ich mit dem Auto wieder zurück nach Hause. Vor mir überholt jemand im Gegenverkehr, ich sehe nur die Scheinwerfer - Gas geben! Ganz sicher werde ich kurz vorher auf die Bremse treten ... scheiß Überlebensinstinkt. Das ganze Überholmanöver spielt sich nur vor mir ganz fern am Horizont ab. Auf keinen Fall ziehe ich andere Menschen in meinen Selbstmord mit rein.

[28.11.16 / 21:44] 1 Jahr und 7 Monate HRT - 78 zu 89 cm - Ich muß meinen Brustumfang mittlerweile doch etwas nach oben korrigieren. Das kleine A-Körbchen wirkt jetzt noch etwas üppiger und voller (ich habe ja auch meinen Freund gefragt: "Do you think it's bigger now?"). Mein Körpergewicht liegt stabil bei 65 kg (könnte sich aber durch erhöhten Schokoladenkonsum zu dieser dunklen Jahreszeit etwas erhöhen). Immerhin ... die Antidepressiva habe ich auf ein oder zwei Tabletten die Woche reduzieren können (nur falls mal ein "beschissenes" Wochenende passiert, muß ich ein paar mehr davon einwerfen).

[27.11.16 / 13:19] 5 Wochen habe ich ihn jetzt nicht mehr gesehen, waren wir jemals so lange getrennt gewesen? Ich müßte nachrechnen. Freitag Abend, wieder zurück in meiner Wohnung in Leipzig. Mein Liebster hat mir schon vorher eine Nachricht auf mein Telefon geschickt und noch einmal nachgefragt, ob ich auch diese Nacht wieder in Leipzig bin. Natürlich ... auch der dichteste Nebel auf der Autobahn hält mich nicht davon ab, wieder zu ihm zu fahren, zu groß ist meine Sehnsucht nach ihm. Er schreibt mir auch, daß er mich wieder anruft, wenn er mit seiner Arbeit fertig ist (und in meine Wohnung kommen wird). Vorher gehe ich aber die Nacht noch aus, ein kleines, aber feines Konzert in Connewitz mit drei interessanten Bands.
Ich kurve ewig in dem südlichen Teil von Leipzig herum, bevor ich endlich einen Parkplatz finde. Rechtzeitig zum Auftritt des ersten Künstlers (oder der Künstlerin?) komme ich in dem uralten Kinosaal an. Ich hätte mehr Besucher erwartet ... schade, auch die anderen beiden Bands sind wirklich sehr gut (ich kann es nicht verhindern, ich muß immer die Musik auseinandernehmen und ihre Einzelteile analysieren ... aber die Bassistin der zweiten Band ist einfach zu "groovey"). Irgendwann nach Mitternacht sind die Konzerte durch, der DJ spielt noch ein paar langsame Songs (last chance for the slow dance), bis kurz nach Eins die Lichter angehen und auch ich mit den letzten Gästen den Saal verlasse. Zurück in meine Wohnung ... es ist eiskalt (das Wetter in der Stadt und meine Wohnung mit den abgedrehten Heizkörpern).

Mein Freund hat noch einmal nachgefragt, wo ich bin, um auch wirklich sicher zu gehen, mich diese Nacht zu treffen. Kurz nach 2 Uhr, ich liege bereits im warmen Bett, antworte ich ihm auf sein Telefon. Eine Stunde später (ich kann jetzt unmöglich einschlafen), fragt er noch ein weiteres Mal nach (ob ich schon eingeschlafen bin), er kündigt seine Ankunft in weiteren 30 Minuten an - jetzt kann ich erst recht nicht mehr einschlafen. Wahnsinnig viele Gedanken rauschen mir jetzt durch meinen Kopf. Als er dann endlich vor meiner Tür steht und ich ihn hereinlasse, bin ich mir nicht mehr sicher, ob es die Kälte ist oder die Aufregung, die mich zittern läßt. Zurück in mein Bett, ich warte auf ihn, bis er nach einer kurzen Dusche endlich aus meinem Bad kommt. Keine Ahnung, wie lange wir in meinem Bett alle möglichen Stellungen der letzten Monate durchgehen (auch die mit den Schlägen und dem festen Zupacken in meine Brüste). Er braucht mindestens zwei Kondome und wir wechseln mehrmals hin und her zwischen meinem Bett und dem kleinen Badezimmer (für eine kurze Pause zwischendurch) ... ich schätze, wir brauchen mehr als eine Stunde (vielleicht auch zwei). Beim letzten Sex für diese Nacht, läßt er sogar das Kondom ganz weg ... ich weiß, ich sollte das nicht zulassen - aber es fühlt sich einfach intensiver und viel näher an, wenn er wirklich in mir drin ist, ohne jede Barriere zwischen uns. Es ist ein ganz anderes Gefühl, viel intimer ... zwar für mich ohne dem Risiko schwanger zu werden - dafür trage ich aber das Infektionsrisiko (ich versuche ihm danach noch eine Broschüre über HIV zu zeigen, aber er scheint nicht interessiert). Wir schlafen zusammen in meinem Bett ein.

Sonnabend Mittag, wirklich viel schlafen konnte ich nicht, er hustet die ganze Nacht sehr stark (wahrscheinlich seine Raucherlunge). Nach dem obligatorischen Sex am Morgen (er versucht mich weiterhin für einen "Deep Throat" zu trainieren), nehmen wir schnell eine Dusche (erst ich, dann er) und machen uns bereit, meine Wohnung zu verlassen (vorher kocht er für uns zwei noch einen arabischen Kaffee). Mein Freund erzählt mir von einem syrischen Restaurant in der Stadt und lädt mich zu einem Frühstück/Mittagessen ein, bevor er im Laufe des Tages wieder zu seiner Arbeit muß (ich will sowieso noch ein paar Besorgungen in der Stadt machen).
Nur ein paar Straßenbahnhaltestellen von meiner (und seiner) Wohnung entfernt, erreichen wir das Restaurant - es ist mehr eine übergroße Imbißbude ("Bistro" ist das richtige Wort), geleitet von einer palästinensischen Familie (mein Freund erzählt mir, daß sie vorher ein Restaurant in Damaskus hatten). Wir nehmen in den überdachten (und beheizten) Zelten im Außenbereich Platz und bestellen etwas zum Essen. Ich bin überrascht von der großen Menge, die mir serviert wird (so viel habe ich gar nicht erwartet), drei Teller arabische Pizza, und verwerfe bei dem Anblick meine Idee, eigentlich diesen Tag in meinem Backofen eine Tiefkühlpizza aufzubacken. Das bestellte Essen reicht für meinen ganzen Tag (natürlich alles vegetarisch für mich ... nur er bestellt sich ein gebratenes Hähnchen). Vollkommen gesättigt und zwei Gläser mit schwarzem Tee später, übernimmt mein Freund die Rechnung und wir machen uns auf den Weg, wieder zurück zur nächsten Straßenbahnhaltestelle. Ich steige an der Station aus, bei der ich nur wenige Minuten zu Fuß mein Auto geparkt habe (in der Nähe meiner Wohnung), er fährt noch ein paar Stationen weiter zu seiner Wohnung, um von dort aus zu seiner Arbeit zu gehen. Kurz vorher frage ihn noch schnell, ob er mich nach seiner Arbeit auch wieder anrufen wird (ich hoffe es zumindest).

Weiter den Sonnabend Nachmittag mit dem Auto zum nächsten großen Möbelhaus in Leipzig. Auch wenn ich jetzt keinen Hunger mehr auf eine große Pizza habe, ein rundes Pizzabrett aus Holz fehlt mir noch für meine Küche (und ein Gummistöpsel für den Abfluß in der Küchenspüle ... welchen ich aber erst am frühen Abend im großen Baumarkt im Zentrum von Leipzig finde). In der Kaufhalle am Hauptbahnhof (die Einzige, in der ich meine Frühstückskekse finde) vergeht mir auch der letzte Appetit beim Anblick der Tiefkühlware und ich kaufe nur noch einen kleinen Couscoussalat für mein Abendessen an meinem Bartisch ... mit Blick auf meine neue, bunte LED-Discobeleuchtung über der Spüle (die alte Glühbirne an der Küchenwand war ja nicht mehr zu retten).
Den Abend zuvor hatte ich in dem Club in Connewitz einen kleinen Flyer für die nächste Party an diesem Sonnabend Abend eingesteckt (so eine Art "Soli Disco" für die Bau- und Renovierungskosten des alten Kinosaals). Die DJs sind mir vertraut ... Post Punk, Wave, Italo Disco steht auf dem Zettel. Genau mein Ding. Discofertig, komplett in Schwarz (ein schwarzer Pullover in Wickeloptik und tiefen Ausschnitt und meine enge, schwarze Jeans), schwarzer Kajal - kurzer Blick in den Ankleidespiegel ... "Gothic Girl" geht aus. Ich parke mein Auto genau wieder dort in der Straße, nur ein paar 100m vom Club entfernt, in der ich auch die Nacht zuvor geparkt habe. 23 Uhr und es sind mehr Gäste als gestern anwesend (aber es ist trotzdem nicht zu voll). Sobald die 80er Jahre Italo Disco Musik aufgelegt wird, kann ich mich nicht mehr stillhalten ... ich muß tanzen. Meinen schwarzen Mantel hänge ich vorher noch an einen Kleiderhaken, gut geschützt vor versehentlichen, fremden Anziehen indem ich den Gürtel fest drumherum schnüre und verknote.

Zwei alkoholfreie Drinks und viele gute Songs zum Tanzen später, werde ich auf der Tanzfläche wieder von einem jungen Mann angesprochen ... er sieht arabisch aus - warum passiert mir das immer wieder? Da mich sonst in der Disko niemand anspricht und ich immer alleine stehe (bzw. tanze), bin ich erst ziemlich entzückt (endlich interessiert sich mal jemand für mich) und gehe auf seine engen Tanzversuche ein, vielleicht wird das ja mal wieder eine gute Nacht? Vielleicht Sex? Nein. Er wird wie all die anderen Kerle zu aufdringlich. Er bringt mich dazu, den Club in die Eiseskälte zu verlassen (vorher hole ich noch meinen Mantel) und wir gehen ein paar Schritte in den nächstgelegenen, kleinen Park ... wirklich die dunkelste Ecke in dem Viertel. Beim Anblick ein paar mit Blaulicht in der Nähe vorbeirauschenden Polizeifahrzeuge, scherze ich noch, ob jetzt nun er mir oder ich ihm die Drogen verkaufe. Sein Werben um mich wird zu stark, er bedrängt mich zu sehr. Seine Hände waren schon in dem Club an einigen Stellen an meinem Körper, wo ich sie eigentlich nicht haben möchte. Seine Versuche, mich auf die Lippen zu küssen, blocke ich hysterisch ab - niemand darf mich auf meine Lippen küssen! (Mein Freund ist der Einzige, der das darf ... das ist etwas sehr Besonderes, das ich nur mit ihm teile.) Ich stoße den Typen immer wieder mit der Hand von mir ab, ich bin einen ganzen Kopf größer als er (ich trage ja auch Absätze). Ich schätze meine Verteidigung als sehr gut ein ... trotzdem ... ist mein Wollmantel nicht zugeknöpft? (Hat er ihn aufgeknöpft oder aufgeschoben?) Liegt durch meinen dünnen Pullover mit dem tiefen Ausschnitt ein Teil meiner Brust offen? (Ich wünschte, ich hätte einen BH angezogen.) Ein schneller Griff von ihm und er erwischt meine rechte Brustwarze (sie steht wahrscheinlich durch die dünne Kleidung in der Kälte der Nacht hervor). Ein klarer Angriff auf meine Intimsphäre. Ich dränge ihn weg und gehe ein paar Schritte aus der Dunkelheit zur nächsten Straßenlaterne, es sind viele junge Menschen unterwegs ... ich bin nicht wirklich allein. Zurück zum Club (er folgt mir mit etwas Abstand).

Zurück an der Tanzfläche, versucht er es noch ein weiteres Mal, mir nahezukommen. Ich umklammere meinen schwarzen Mantel und will ihn nicht hergeben ... ich halte ihn sehr hoch und schützend vor meiner Brust. Die ganze Situation bleibt nicht unbeobachtet und ich werde mehrmals von einer jungen Frau, die in dem Club arbeitet, angesprochen, ob noch alles in Ordnung ist - sie können den Typen auch rausschmeißen. Ich wiegele ab, ich will auf keinen Fall wie ein Faschist dastehen, wenn ein ausländischer Gast wegen mir rausgeworfen wird. Ich versuche noch ein paarmal zu tanzen, aber meine Stimmung ist gedrückt. Immer wieder schaue ich auf mein Telefon, ich würde mir wünschen, wenn mein Freund mich jetzt abholt ... ich fürchte, der aufdringliche Kerl wird mir außerhalb der Disko in der dunklen Straße, auf dem Weg zu meinem Auto, auflauern. 2:30 Uhr, Zeit zu gehen. Ich sehe ihn nicht mehr auf der Tanzfläche und schleiche mich unbeobachtet aus dem Saal ... tatsächlich ... er wartet bereits außerhalb auf mich und paßt mich ab. Ich ziehe in aller Ruhe meinen Mantel an und sage immer wieder "Nein" zu ihm, auf alle seine Fragen und Bitten (die ich meistens gar nicht verstehe - außer das Wort "Sex"). Er will noch kurz zurück in die Disko und seine Jacke holen - die Chance für mich jetzt abzuhauen! Das hat mir schon einmal das Leben gerettet. Der Nieselregen draußen läßt mich noch viel schneller zu meinem Auto laufen. Glück gehabt ... das hätte sonst wieder eine ganz beschissene Nacht werden können. Die ganze Zeit schon kämpfe ich mit den Flashbacks an den letzten sexuellen Übergriff auf mich, nur 2 oder 3 Monate zuvor. Kriegen die erstmal mit, daß ich eine echte "Transe" bin (mit richtigen "Titten" und so), bin ich für die nur noch "Porno" ... weit weniger wert, als ein echter Mensch. Zurück in meine Wohnung, 3:30 Uhr lege ich mich wieder in mein Bett ... alleine ... leider keine Nachricht mehr von meinem Freund (auch den Sonntag Morgen nicht).

[13.11.16 / 12:21] Was mache ich eigentlich die Wochenenden, an denen ich nicht ausgehe? Tage und Nächte durchprogrammieren. Freitag Nacht bin ich mit dem Programmieren und Testen meines CMS fertig (es enthält u.a. auch dieses Blog-Modul), endlich habe ich auch die Software des Backends auf die MVC-Architektur portiert (und die letzten "copy & paste"-Fehler in genau jenem Blog-Modul entfernt). Zeit, mal wieder auszugehen.

Den ganzen Freitag schon bin ich so voller sexueller Erregung ... ich bin wie besessen von meinem Freund, kann an nichts mehr als nur an ihn denken. Der Mond am Nachthimmel verrät es, es ist das letzte Viertel vor Vollmond - Eisprung! Meine hormonelle Hochphase im Monatszyklus. Aber die ganzen Gefühlswallungen sind leider zu stark ... zu viel für mich. 3 Uhr, ich muß eine von meinen AD-Pillen einwerfen, sonst kann ich die Nacht nicht mehr einschlafen, "Bring mich runter!"
Sonnabend Mittag, total vernebelt werde ich wieder wach. Von den Lustgefühlen vom Vortag ist nichts mehr vorhanden ... alles gedämpft, alles gleichgültig, alles scheiße, "Nimm es hin!" Ich bleibe aber weiter an meinem Plan dran, diesen Sonnabend Abend auszugehen. Gegen 19 Uhr bin ich wieder zurück in meiner Wohnung in Leipzig, ich will diese Nacht mein schwarzes "Halloween Dress" ein zweites Mal auftragen, bevor ich es in die Wäsche geben kann. Irgendwann zwischen 21 und 22 Uhr verlasse ich wieder ausgehfertig meine Wohnung ... ob das Chanel-Parfüm jetzt ein ständiger Begleiter des schwarzen Kajals wird? (Ich liebe dieses Parfüm und kann es Tage später immer noch riechen.)

In einer Bar in der Leipziger Innenstadt esse ich noch zwei viel zu große Salatteller, bevor ich in den Club für diese Nacht fahre. Ich habe erst wenige Stunden zuvor erfahren, daß es da wohl irgend so eine Art "Drag Party" geben soll ... keine Ahnung, was mich da erwartet, aber ich gebe ihr einen Versuch. Die Party stellt sich als eine schwul-lesbische Veranstaltung heraus, die es schon ein paar Jahre in Leipzig gibt - von der ich aber noch nie Notiz genommen habe. Aus dem kompletten Trans-Spektrum sind auch ein paar Gäste anwesend (das Credo der Veranstaltung steht für Toleranz für jede Art von x-Geschlechtlichkeit und -sexualität unter dem großen, bunten Regenbogen). Auch wenn alles friedlich bleibt und von den Veranstaltern viel für mein Wohlbefinden getan wird - die Musik ist letztendlich doch scheiße, nicht ein Stück auf das ich tanzen könnte (in dem Club läuft sonst ganz andere Musik ... Metal, Hardcore, manchmal Gothic - heute nur Pop).
Irgendwann wird es etwas langweilig, das Einzige, was mein Interesse auf sich zieht, ist die Videoleinwand mit ein paar Szenen von "Divine" in einer Endlosschleife - und natürlich die an mir vorbeilaufenden Gäste. Ich lerne eine andere transsexuelle Frau kennen (wie kann es auch anders sein, sie ist auch Programmiererin). Die Verständigung ist etwas mühsam wegen der lauten Musik, aber ich erfahre einige Dinge von ihr. Wahrscheinlich wachsen die Brüste noch einmal nach der finalen Operation untenherum, ein ganzes Körbchen mehr (oder es ist doch etwas dran, das mit den Testosteronblockern einfach kein großes Brustwachstum möglich ist ... erst wenn ich die Blocker nicht mehr brauche). Ohne Austausch von Telefonnummern verliert sich der Kontakt mit ihr wieder, es tut mir Leid ... aber ich habe kein Facebook (never had, never will).

2:30 Uhr, "Komm schon Honey!" Ich blicke immer wieder traurig (oder verzweifelt) auf mein Smartphone, es zeigt zwar eine Nachricht von meinem Freund, aber so richtig glaube ich nicht an ein Treffen mit ihm für diese Nacht. Ich verlasse den Club und fahre zurück zu meiner Wohnung. Irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr schlafe ich wieder in meinem Bett ein. Wenn das Telefon klingelt, ich höre es ... wenn es an der Tür klingelt, ich höre es ... wenn er durch meine Wohnungstür kommt (er hat immer noch sein Schlüsselpaar), ich merke es. Jedes kleinste Geräusch läßt mich aufhorchen, es dauert eine Weile, bis ich in den Tiefschlaf wechsele. 10 Uhr am Sonntag Morgen bin ich wieder wach ... weiter keine Nachricht von ihm.

[12.11.16 / 13:58] Post vom Amtsgericht - vielleicht endlich der rechtsgültige Beschluß? 7 Wochen später? Nein ... nur die Rechnung. Zusätzlich zu den 2000 Euro für die Gutachter kommen noch 10% Bearbeitungsgebühren für das Gericht mit drauf ... ohne daß meine Meldedaten irgendwie geändert wurden oder daß ich davon etwas mitbekommen habe. Andere Ämter adressieren weiterhin an meinen männlichen Vornamen. Wie lange wird das noch gehen? Wann werde ich nicht mehr das Gefühl haben, daß ich eigentlich nicht wirklich existiere?

[31.10.16 / 12:12] Das Konzert für den Freitag Abend fällt für mich aus. Ich bin vom letzten Wochenende immer noch gesundheitlich angeschlagen. Es ist wie, als hätte ich überhaupt kein funktionierendes Immunsystem mehr und nehme von Oktober bis März so ziemlich jeden Infekt mit ... vielleicht ist mein Immunsystem jetzt, nach jahrzehntelanger Interferontherapie, vollständig zusammengebrochen.

Auch den Sonnabend gehe ich nicht aus, dafür habe ich die zwei Tage (und Nächte) endlich mal Zeit, an meinen neuen Song zu arbeiten, das Drumset und die Bassline für den Hi-NRG Disco Hit - Pentatonik in der Moll-Blues-Tonleiter, mit vielen Synkopen ... so wie "P. Burns" das gemacht hätte, wenn er/sie noch leben würde (R.I.P.).

Sonntag Abend - egal wie ich mich fühle - ich muß einfach die Nacht wieder ausgehen, derselbe Club in Leipzig-Plagwitz wie das Wochenende zuvor. Auf das Make-up verzichte ich (bis auf den obligatorischen Kajal), ich sehe so schon aus wie ein Zombie - aber klamottentechnisch wird es extravagant: Mein schwarzes Oberteil mit den langen, weiten Trompetenärmeln und den kurzen Minirock-Ansatz, kombiniert mit einer dunkelgrauen (und dicken) Leggings aus Baumwolle und meinen kniehohen, schwarzen Stiefeln aus Veloursleder - und schwarz lackierte Fingernägel (+ Silberschmuck und Chanel-Parfüm). Ich will etwas auffallen bei der Halloweenparty für diese Oktobernacht. Es ist das erste Mal, das ich mir meine Fingernägel lackiere - genauso sehen sie hinterher auch aus ... man kann nicht mehr erkennen ob ich beim Lackieren Links- oder Rechtshänderin war, die schlampige Auftragsweise des tiefdunkelroten Nagellacks läßt auf eine "Weder-noch-Händerin" oder einer blutigen Anfängerin schließen. Egal ... in dem Club ist es dunkel, das sieht dort niemand.
Kurz nach 23 Uhr komme ich in dem Club in Plagwitz an, es sind schon viele Gäste anwesend. Meinen Freund habe ich wieder über eine SMS für diese Nacht eingeladen ... aber ich ahne es, er wird mir nicht antworten, das wird eine Nacht ohne ihn. Das Telefon wandert tief und vergraben in die große Handtasche.
Ich habe nur etwas Kleingeld für den Eintritt und einen Drink, daher freue ich mich, daß ich nach einiger Zeit des Herumstehens doch mal von einem anderen Gast angesprochen werde und dieser mir ein zweites Getränk für diese Nacht ausgibt (mehr passiert aber auch nicht). Gegen 1 oder 2 Uhr ist es richtig voll in dem Club, einige Gäste sind sogar sehr schön kostümiert. Auch wenn ich mich in meinem Outfit als (moderne) Hexe ausgeben könnte - tatsächlich ist es kein Kostüm, was ich trage ... es ist nur etwas, was ich diesen Sommer zu spät gekauft habe und ich würde immer so herumlaufen (ich liebe diese langen, weiten Ärmel). Ab und zu, wenn die aufgelegte Musik mal in Richtung Punk wechselt, tanze ich auch mal zu ein oder zwei Sachen ... aber ich fühle mich unter den vielen Menschen einsam. Zeit zu gehen, gegen 3 oder 4 Uhr morgens.

4:20 Uhr schaue ich ein letztes Mal auf mein Smartphone, bevor ich mich schlafenlege. Wenn er mich jetzt anruft, bin ich durch den lauten Klingelton sofort wach und würde ihn so richtig eng umarmen, wenn er durch meine Wohnungstür kommt ... ich würde mich so freuen, wenn er dann neben mir liegt ... nichts von dem passiert. Kurz vor 10 Uhr wache ich den Montag Morgen wieder auf, kurz nach 10 Uhr stehe ich auf ... weiter keine Nachricht von ihm. Er bleibt weg. Die üblichen Gedanken von mir: "Ich bin weder hübsch, noch attraktiv, oder interessant..." (manchmal werden die Gedanken noch viel dunkler).

[28.10.16 / 00:52] 1 Jahr und 6 Monate HRT - Einmal im Monat, ungefähr alle 28 Tage, immer so zwischen Vollmond und dem ersten Viertel ... da bin ich für ein paar Tage ziemlich düster drauf und etwas (emotional) empfindlich und brauche die doppelte Dosis der Antidepressiva. Ich sollte keinen Zyklus haben - aber er ist trotzdem da! Ich hatte schon immer einen leichten, emotionalen Monatszyklus. Nur in der Anfangsphase der Hormontherapie, als die Östrogene mit 4 Hub täglich total überdosiert waren, habe ich meinen Monatszyklus für eine kurze Zeit verloren ... aber seitdem ich schrittweise die Hormone auf 2 Hub täglich reduziert habe, ist er wieder da. Die emotionale Hochphase (Eisprung?) kam sehr lange immer so gegen Vollmond, das hat sich aber über die Jahre immer weiter auf ein paar Tage davor verschoben. PMS dann zwischen 1 oder 2 Wochen später ... nur das mit dem Blut habe ich nicht (alles nur Gefühle).

[24.10.16 / 01:01] Zurück nach Leipzig, zu einem Konzert für diesen Abend (und meine Pflanzen gießen). Ich bin gerade in meiner Wohnung angekommen, als kurz vor 19:30 Uhr eine SMS von meinem Freund kommt. Ich hatte ihn schon ein paar Stunden zuvor, gegen Mittag, von meiner Absicht diese Nacht wieder in Leipzig auszugehen, wissen lassen. Ich ziehe nur noch schnell den Kajalstrich vor dem Badezimmerspiegel, bevor ich ihm eine weitere Antwort schreibe. Heute kein Gothic-Konzert, ich bleibe in meiner grünen Tunika (aber der Rest ist schwarz). Abendessen im Hauptbahnhof, bei dem kleinen indischen Buffet (die mit dem frittierten Blumenkohl).
Als ich kurz vor 22:00 Uhr in dem Club in Plagwitz ankomme, sind noch nicht viele Gäste anwesend und die zwei Bands für diesen Abend sind noch beim Soundcheck. Nur etwa eine halbe oder eine dreiviertel Stunde später erreicht mich eine weitere SMS von ihm, er ist jetzt mit der Arbeit fertig und will dann zu mir in den Club kommen (ich habe ihm bereits die Adresse mitgeteilt) ... wenn das wirklich passiert ... wie liebend gern würde ich ihm endlich einen von meinen zwei absoluten (und anarchistischen) Lieblingsclubs in Leipzig vorstellen (der andere ist in Connewitz, die Art von Clubs, die nur mit Papierflyern wirbt - und nicht im Internet). Bitte laß mich diese Nacht nicht alleine tanzen ... sehnsuchtsvoll blicke ich immer wieder zum Eingang, ob er endlich hereinkommt.
Kurz nach Mitternacht lese ich die letzte SMS von ihm für diese Nacht, er kündigt seine Ankunft in 15 Minuten an. Mittlerweile ist der Club voll und die erste Band spielt gerade ihren letzten Titel, als er endlich ankommt. Ich sehe ihn noch nicht, zwischen all den anderen Gästen, erst als der erste Auftritt vorbei ist, finde ich ihn zwischen dem Gewimmel an der Bar (er trinkt bereits sein erstes Bier für diese Nacht ... jedenfalls soweit ich das weiß). Die Umarmung wird eng, wie sehr ich ihn doch immer vermisse. Wir finden einen Platz zum Hinsetzen und bleiben dort erstmal für eine Weile ... ich blicke ihn ständig an ... sein Haar ist wieder sehr kurz - und sein Bart auch. So genau weiß ich das eigentlich nicht, wer jetzt von uns beiden auf die Idee gekommen ist - jedenfalls befinden wir uns kurz darauf auf den Weg zu den Toiletten im Obergeschoß. "It's not my first time..." lasse ich ihn wissen, "Now you know what i have done last weekend." Die Toiletten in der oberen Etage (ich glaube wir betreten die Damentoilette) sind nicht so wie in dem anderen Club vor ein paar Wochenenden, viel zu hell und viel zu weit von der Musik entfernt. Wir machen in der Kabine so ziemlich alles Mögliche außer ... kein Kondom - kein Sex. Da bin ich konsequent. So richtig Stimmung kommt bei mir nicht auf, aber er nimmt sich sehr viel Zeit bis er kommt ... "Be careful" (ich fürchte die verräterischen weißen Flecken auf meinen schwarzen Sachen). Nicht unbeobachtet verlassen wir beide zusammen danach die enge Toilettenkabine, er nimmt weiter auf dem Sofa unten Platz, ich schaue mir die andere Band an, die gerade anfängt zu spielen. Zwischen den Titeln schaue ich immer kurz bei ihm vorbei ... er ist auf dem Sofa eingeschlafen, mit der Bierflasche in der Hand. Auch bei der anschließenden Disco schaue ich immer kurz weiter bei ihm vorbei. Ich tanze etwas (alleine), aber so richtig wohl ist mir dabei nicht. Die Musik, die ich vor zehn Jahren als Einzige schon gekannt habe, wo ich immer glücklich war, wenn ein paar Titel davon mal in einer schwarzen Gothic-Disco gespielt wurden und ich die Tanzfläche für mich alleine hatte - genau diese Musik ist jetzt plötzlich "hip" und ein Haufen "bunter" Menschen tanzt jetzt dazu (und ich werde ständig angerempelt). Ich will gehen. Meinen Freund finde ich jetzt nicht mehr auf dem Sofa, wahrscheinlich befindet er sich irgendwo zwischen den Toiletten und der Bar ... neues Bier kaufen. Genau dort finde ich ihn auch ... er ist schon wieder stark angetrunken. Irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr kann ich ihn dazu bewegen, mit mir zu gehen, wir fahren zurück in meine Wohnung.

Ein dichter Nebel liegt über den Straßen von Leipzig, alles was ich in der tiefdunklen Nacht erkennen kann, sind nur ein paar verschwommene Straßenlaternen. Ich nehme aus Versehen die falsche Ausfahrt in dem großen Kreisverkehr (der an der "WGT-Parkbühne" ... nur so orientiere ich mich in Leipzig) und kurve irgendwo in Connewitz herum. Mein Freund wacht gerade auf dem Beifahrersitz auf und möchte etwas zu Essen kaufen. Gute Gelegenheit, 4 Uhr morgens irgendwo in Connewitz ... ich kenne da einen Orient-Imbiß, der immer offen hat. Er kauft ein paar Beutel voll Essen - für mich (da ich ja nie etwas Eßbares in meiner Wohnung habe ... außer vielleicht Frühstückskekse). Zurück in meine Wohnung.
Ich habe ja die Hoffnung, daß er sich gleich schlafen legt und ich noch etwas Zeit im Bad vertrödeln kann - aber er ist plötzlich sehr munter. Er möchte wieder, daß ich ein hübsches Kleid aus meinem Kleiderschrank anziehe und damit zu ihm ins Bett komme. OK ... meine Kleider ziehe ich nicht an, die sind nicht für das Bett - aber ich habe da ja noch dieses sauteure Dessous-Oberteil, das monatelang genau für so einen Anlaß in meinem großen Kleiderschrank (mit Spiegeln) gewartet hat - und als Schuhe für das Bett wähle ich meine schwarzen Disco-Pumps, deren (vordere) Sohlen nie offene Straße gesehen haben. Ich weigere mich aber trotzdem, damit zu nachtschlafender Zeit über das Parkett zu laufen ... ich ziehe sie erst im Bett an (er ist bereits die ganze Zeit schon nackt und wartet auf mich). Sex Nr. 1 für diesen (frühen) Sonntag Morgen ... die Stellung, in der ich auf dem Rücken liege, mein Becken anhebe und er sehr, wirklich sehr tief in mich eindringen kann (und auch die mit dem engen Körperkontakt und bei der wir uns ansehen können ... ich fahre mit meinen Fingern durch seine kurzen Haare). Wir schlafen beide danach ein (ich ziehe mich natürlich vorher noch um, bzw. aus).
Irgendwann ein, zwei oder drei Stunden später (es ist noch nicht ganz hell) versucht er es erneut, aber ich blocke erfolgreich ab und kann weiterschlafen. Im weiteren Verlauf des Vormittags (jetzt ist es hell) kommt es zu Sex Nr. 2 ... die Stellung, die ich so mag, bei der ich entspannt auf der Seite liege und er von hinten in mich eindringt. Er schläft danach weiter, ich verbringe den Halbschlaf bis Mittag, bis ich wieder aufstehe und als erstes endlich meine Pflanzen gieße. Ich bleibe sparsam mit dem Wasser in der Gießkanne, zwischen Über- und Untertopf steht immer noch, nach 14 Tagen, sehr viel Wasser. Die meisten Pflanze sterben an -zuviel- und nicht zu wenig Wasser. An meinem Ficus kürze ich noch die Zweige mit den neusten Trieben (sonst wird das noch ein riesiger Baum) ... ich tue alles nackt. Zeit für Duschen, Tai-Chi, Kaffee und an meinem Laptop sitzen (Blogs von anderen transsexuellen Frauen lesen und die neuste Nachricht in der Medizin - eine erfolgreiche Transplantation einer Gebärmutter ... aber das wird mich sehr wahrscheinlich niemals betreffen). Mein Freund schläft währenddessen den Nachmittag weiter in meinem Bett.

Ich versuche den Sonntag Nachmittag wieder eine kleine Lampe an der Küchenwand über der Spüle anzubringen (dort befindet sich bereits eine Glühbirne, befestigt an ein paar Kabeln aus der Wand), scheitere damit aber grandios ... erfolgreich kaputtrepariert. Die Lampe kann ich nicht an der Wand befestigen, die vorhandenen Bohrlöcher an der Gipswand sind jetzt auf mehrere Zentimeter Umfang herausgebrochen - und die Glühbirne, die ich erst ab- und dann wieder anmontiert habe ... funktioniert jetzt auch nicht mehr (dabei sollte doch so eine einfache "Lüsterklemme" überhaupt kein kompliziertes Ding sein). Ich bin ein Mädchen, ich habe von so etwas überhaupt keine Ahnung. Ich krieche wieder zu meinem Freund ins Bett, in Erwartung von etwas Mitleid. Er wird kurz wach und fragt mich, ob ich schon etwas gegessen habe - ich kann ruhig alles essen, er hat das den frühen Morgen nur für mich gekauft. Aus lauter Hunger falle ich über sein in zwei Beuteln mitgebrachtes Essen her ... ein paar Weißbrote für Döner, Hummus und einen von drei dieser ekligen, salzigen Joghurtdrinks (den ich aber nicht austrinke und unbemerkt das Klo runterspüle). Die Dose Tahina lasse ich geschlossen, die kommt in meinen kleinen Essensvorrat (zusammen mit der verbliebenen von zwei Fertig-Nudelsuppen). Er hat gar nicht mitbekommen, daß ich seine Joghurtdrinks in einem Plastebeutel draußen vor meinem Küchenfenster eingeklemmt habe (als Kühlschrank-Ersatz).
Ich komme nach dem Essen (so gegen 16 oder 17 Uhr?) wieder zu ihm ins Bett, ich will wissen, wann er endlich den späten Sonntag Nachmittag aufsteht (ich will die Bettwäsche abziehen). Stattdessen verführt er mich zu Sex Nr. 3 für diesen Sonntag ... die Stellung, bei der ich auf dem Bauch liege und ihn einfach machen lasse. Keine Ahnung, wie oft wir auf dieser Bettwäsche schon Sex hatten, ich sollte sie mal wirklich endlich waschen (aber nicht meine Leopardendecke ... ich hatte Sex auf dieser Decke). Irgendwann nach 18 Uhr steht er dann doch endlich auf und verläßt mich etwas überstürzt, er muß zu seiner Arbeit (Catering bei einem großen Stadionkonzert?). Ich zeige ihm noch die Flyer für die Partys am nächsten Wochenende ... u.a. eine "Halloween"-Party, bei der ich endlich mein schwarzes "Boobarella"-Kostüm tragen will (das mit den weiten Trompetenärmeln und den sehr tiefen Ausschnitt ... alles was der Push-up so hergibt). Kurz nachdem er gegangen ist, kann ich endlich meine Wohnung lüften und die Bettwäsche abziehen. In einen Beutel gestopft, beide Umhängetaschen über die Schulter und zurück zu meinem parkenden Auto (nur die Wohnung für während der Woche besitzt eine Waschmaschine).

[09.10.16 / 21:23] Ich bin gerade mit dem Reinigen, Einsprühen und Imprägnieren meiner Motorradsachen aus Leder (alt und neu) fertig, als kurz nach 18 Uhr an diesem Sonnabend Abend eine SMS von ihm kommt. Er fragt, ob ich diese Nacht wieder in Leipzig bin. Ich bin das ganze Wochenende nur auf Abruf und warte auf eine Nachricht von ihm. Den späten Abend, durch die anbrechende dunkle Nacht zurück nach Leipzig. Kurz nach 22:30 Uhr komme ich in meiner Wohnung an, ich weiß noch nicht, wann er mit seiner Arbeit fertig ist und Zeit für mich hat. Draußen vor dem Fenster ist kalter Nieselregen ... ich bleibe in meiner Wohnung und gehe nicht aus, ich warte auf ihn. Kurz vor um 1 Uhr lege ich mich ins Bett und schlafe ein.
Gegen 4:30 Uhr werde ich wieder wach, als endlich eine Nachricht von ihm kommt und der Klingelton meines Telefons mich aufweckt, 10 Minuten später steht er vor meiner Tür ... ich erwarte ihn, eingehüllt in meiner Leopardendecke. Zurück in das warme Bett, er braucht noch ein paar Minuten im Bad, bis er auch dazukommt. Nur die erste Hälfte des anschließenden Sex mit ihm, tut mir gut - die zweite Hälfte, gefühlt eine Stunde, versucht er immer wieder mich zu einem "Deep Throat" zu überreden. Es ist anstrengend, ich werde müde, breche immer wieder ab ... er will bei dem Oralsex mit mir einfach nicht kommen (erst ganz zum Schluß). Von der ganzen Sache habe ich eigentlich nichts, ich tue es nur für ihn. Es ist noch dunkel, als wir irgendwann nach 6 Uhr fertig sind und ich endlich weiterschlafen kann. Alpträume ... im Traum werde ich im Schlaf von mehreren fremden Männern vergewaltigt. Was bedeutet das? Wirklich alle meine Sexträume sind unangenehme Alpträume ... soweit ich mir aus früheren Träumen bewußt bin, ist das Monster in meinen Alpträumen immer ein Teil von mir selbst. Wahrscheinlich habe ich Angst vor meiner sich immer stärker entwickelnden, weiblichen Sexualität (und ihren Einfluß auf Männer).

Kurz vor Sonntag Mittag stehe ich auf, während er weiterschläft. Frühstück, Duschen, Kaffee und endlich meinen neuen Ofen reinigen und in Betrieb nehmen ... jetzt fehlen eigentlich nur noch ein paar Aufbackbrötchen. Kurz nach 14 Uhr steht er für einen kurzen Moment auch auf, läuft nackt an mir vorbei ins Bad (ich sitze an meinem Bartisch an meinem Laptop), nur um sich danach wieder ins Bett zu legen und weiterzuschlafen. Ich muß ihn irgendwann rausschmeißen, er hat sein Schlüsselpaar für meine Wohnung nicht dabei. Zwei Stunden später am Nachmittag wiederholt sich das Ganze noch einmal, nur daß ich diesmal schon etwas an meinem Bartisch gegessen habe und gerade mit dem Abwasch fertig bin. Er lockt mich zu sich ins Bett ... und wir haben Sex, ziemlich intensiven Sex (ich erwähne es nur kurz, daß ich ein paar Minuten vorher eine sehr scharfe Nudelsuppe gegessen habe und alles was ich mit meinen Lippen berühre, etwas "feurig" werden könnte). Er schläft nach dem Sex sofort wieder ein ... ich schmiege mich an ihn, streichele ihm über den Nacken ... zu viel "Kuschelhormon", zu viel Bindung. Ich bringe es nicht über das Herz, ihn endlich rauszuwerfen. Er bekommt noch die zweite Kopie meines Wohnungsschlüssels, bevor ich diese (und ihn) kurz nach 18 Uhr verlasse. Zurück auf die Autobahn ... wie alle Wochenendpendler, die ihre Geliebten zurücklassen.

[05.10.16 / 20:00] Einen Tag nach meiner Fotosession, in größtmöglicher Erwartungshaltung stiefele ich mit meinen alten Ausweisdokumenten, dem Beschluß für die Namensänderung und meinen neuen Fotos in das Bürgerbüro beim Rathaus - und werde jäh enttäuscht. Der Beschluß vom Amtsgericht ist erst in vier Wochen rechtsgültig und dann muß ich erst eine neue Geburtsurkunde beim Standesamt meines Geburtsorts (in dem Land, das es jetzt nicht mehr gibt) organisieren, bevor ich die nächsten Schritte unternehmen kann (bis dahin ist der "Wisch" nichts wert und hat keine Bedeutung für irgendwen).

[05.10.16 / 00:33] Schon mal neue Fotos für meine neuen Ausweisdokumente ... ich wünschte, ich würde beim fotografiert werden nicht immer so die Augen zusammenkneifen. Dafür zeigt das Foto aber genau die Stellen für die IPL-Nachbehandlung im Gesicht.

[03.10.16 / 11:36] Sonntag früher Nachmittag, Frühstück fällt aus, ich habe kein Geld mehr und versuche daher in der Kaufhalle am Bahnhof meine in zwei Beuteln gesammelten Pfandflaschen gegen ein paar Münzen einzutauschen. Der eine Stoffbeutel enthält die in meinem Auto zusammengesammelten Wasserflaschen, der andere Plastebeutel die Bierflaschen von meinem (Ex?-)Freund aus meiner Wohnung. Es ist Sonntag und das ist wahrscheinlich die einzige offene Kaufhalle in ganz Leipzig, dementsprechend dauert die Wartezeit an den 4 oder 5 Kassen (mit Warteschlangen quer durch die ganze Kaufhalle) mindestens eine halbe oder dreiviertel Stunde. Magere 2,79 Euro erhalte ich an der Kasse - die gehen für das Geld am Parkautomaten draußen und für zwei japanische Fertignudeln-Tassen drauf. Ich verlängere die Zeit am Automaten mit einem neuen Parkticket auf 18:30 Uhr und gehe in die Innenstadt etwas veganes Essen, beim Inder, Kichererbsencurry mit Kartoffeln, Reis und Brot (dafür nehme ich das Geld, das ich eigentlich für neue Fotos für meine neuen Ausweisdokumenten zurückgelegt habe). Punkt 18 Uhr schließen alle Geschäfte an diesem verkaufsoffenen Sonntag, alle Menschen (so wie ich) werden aus den Läden herausgeworfen und die sehr belebte Innenstadt wird für einen kurzen Moment noch voller. Kaufe ich eben nichts mehr ein (mit Karte). Zurück zum Auto, zurück in meine leere Wohnung.
In der Innenstadt habe ich meine Müdigkeit schon gespürt, ich werde diesen Abend wohl nicht mehr ausgehen. Eine Nachricht kommt von ihm noch, er versteht nicht, was ich getan habe (ich habe meine inneren Dämonen freigelassen ... und sie sind weiblich). Ich sitze bis Mitternacht noch ein paar Stunden am Laptop, ohne wirklich etwas zu tun. Surfe im Internet, höre etwas traurige Musik für Mädchen (mein Lieblingsalbum von P.J. Harvey), trinke zur Abwechselung mal eine Tasse schwarzen Tee und schlafe nach Mitternacht in meinem Bett ein ... in "seiner" Bettdecke und seinem Kopfkissen. Ich habe alles zwischen uns kaputtgemacht.
Es wird ein langer Schlaf, Montag Vormittag kurz vor 9 Uhr werde ich wieder wach (wie auch an allen anderen -nicht-arbeitsfreien Montagen). Dieser ist besonders trüb und verregnet (...aber es gibt noch Hoffnung, er hat sein Schlüsselpaar für meine Wohnung mitgenommen). (Ende Teil 3/3)

[03.10.16 / 11:35] Sonnabend Mittag, nach einem kleinen Kaffee an meiner Bar (eingerollt in meiner Decke) starte ich meine heutige Einkaufstour. In dem nächstgelegenen Baumarkt kaufe ich zuerst kurz nach 14 Uhr einen richtigen Besen (damit ich nicht immer wieder mit den Handfeger auf allen Vieren herumkriechen muß, auf meine 27 m² Parkett), bevor es mich in den großen Elektrofachmarkt am Bahnhof zieht. Die eine Stunde auf dem Kurzzeitparkplatz nutze ich komplett aus und informiere mich mit meinem Smartphone im Internet über Testergebnisse und Meinungen des Mini-Backofens, vor dem ich im Laden stehe. Gute Tests, groß genug für Pizzen, klein genug für mein Schränkchen in der Küche - und meine Oma hat schon jahrelang auch so einen von der Marke. Backofen gekauft (und er ist leicht genug, damit ich ihn zum Auto schleppen kann). Was ich damit jetzt alles backen könnte ... vegetarische Lasagne mit Soja oder Tofuhack ... vegane Kuchen mit Bananenmatsch und anderes kreatives Zeug zum Ersetzen ... und einen Saitan-Döner-Spieß (Drehspieß im Zubehör). Nicht daß ich mich ausschließlich vegan ernähren würde, aber ich finde diese Art der Zubereitung und des Backens äußerst interessant. 16 Uhr, zurück zu meiner Wohnung, den Ofen die Treppen hochtragen, neuen Besen ausprobieren und den Ofen auspacken und an die richtige Stelle stellen (in den 1-m-Zwischenraum zwischen Bartisch und der Mini-Küche mit Spüle, Herd und Kühlschrank). Benutzen tue ich ihn noch nicht, ich werde ihn später reinigen und warm laufen lassen ... leider führt das Stromkabel des neuen Ofens nach rechts, die nächste Steckdose in meiner Küche befindet sich aber links über der Spüle - und in mehr als 1 m Abstand (ein Verlängerungskabel muß noch her).
Sonnabend Abend, neben dem Ofen habe ich in dem Markt auch ein CD-Album der sogenannten Band "Weiße Schlange" gekauft, es war im Angebot und ich habe diese Musik letztlich im Autoradio auf der Autobahn gehört. Während ich mich im Bad ausgehfertig mache, läuft diese Scheibe im CD-Spieler meines Laptops - "Metal Girl" geht aus! Nietengürtel in der schwarzen Jeans und extradicker Kajal rund um die Augen (+schwarzes T-Shirt und die absatzlosen Stiefeletten).
Ich habe Hunger und fahre zuerst etwas Essen, meine einmalige Mahlzeit für diesen Tag. So gegen 21 Uhr drücke ich mir die Pasta mit den Garnelen (Vegetarier mit Fisch) mitsamt Vor- und Nachspeise in dem italienischen Schnellrestaurant in der Innenstadt rein, und einen Espresso danach, bevor ich zu den Bars am Marktplatz gehe. Ich wähle eine sehr beliebte Bar aus, in der ich noch nie drinnen war und immer vorbei gegangen bin und setze mich an den Tresen. Auf der Getränkekarte befinden sich ein paar sehr interessante alkoholfreie Drinks, ich bestelle ein großes Halb-Liter-Glas mit dem zuckersüßen Gemisch. Während ich an meinem Telefon noch die Optionen zum Ausgehen für diese Nacht in Leipzig durchgehe, erhalte ich gegen 22:30 Uhr eine Nachricht von meinem Freund - er ist in meine Wohnung zurückgekehrt und fragt, wo ich bin. Wir tauschen weitere Nachrichten aus (zu laut zum Telefonieren in der Bar), er will, daß ich ihn abhole und dann gehen wir gemeinsam aus (meinen Vorschlag wohin, lehnt er aber ab). Hastig trinke ich mein großes Glas leer (auf viel zu vollen Magen) und eile zu meinem parkenden Auto (der Frauenparkplatz...). Als ich kurz nach 23:30 Uhr meine Wohnung erreiche, ist er bereits in meinem Bett eingeschlafen und ich bekomme ihn (durch sanfte Berührungen) nicht mehr wach. Etwas enttäuscht ziehe ich mich zurück, wieder alleine ausgehen für diese Nacht.

Kurz nach Mitternacht erreiche ich den Club (meiner Wahl) in den Kellergewölben des "Tittendoms". 3 Floors, aber in den einen BDSM-Floor mit Darkroom und Spielwiese komme ich nicht rein ... ich bin mit Jeans und jetzt dem ärmellosen Spaghettiträgertop zu normal angezogen. Etwas später wird mir bewußt, daß ich ja eine neue, schwarze und enganliegende Lederjeans zum Motorradfahren noch in meinem Kofferraum habe ... aber mich extra dafür umziehen? So gegen 2 Uhr nach Mitternacht tanze ich etwas auf der großen Tanzfläche ... Minimalbewegungen ... ich versuche nur auf der Synthesizer-Melodie zu tanzen, nicht auf den Beats ... ein paar Tai-Chi-Elemente baue ich ein. Meine langsamen und gleichmäßigen Bewegungen zu der schnellen Discomusik müssen irgendwie hypnotisierend wirken, ich errege wieder die Aufmerksamkeit eines Gastes. Wir ziehen uns in den Toilettenbereich mit Sitzmöglichkeit zurück. Er sieht sehr jung aus und erzählt mir, daß er 23 ist und aus dem irakischen Teil von Kurdistan stammt (ja, er sieht gut aus). Ich lasse mich dazu überreden, mit ihm zusammen in eine Toilettenkabine zu gehen ... auch wenn ich mehrmals betone, so etwas mache ich nicht, habe ich noch nie getan. Er kann mich anfassen, aber meine Lippen sind tabu. Ohne Gummi tue ich es nicht. Wir verlassen die Kabine wieder, ich weiß, wo ich Kondome organisieren kann (der BDSM-Floor im Keller), nur um ein paar Minuten später die nächste Toilettenkabine zu betreten. Es ist laut, ständig kommen Gäste, die harte Discomusik dröhnt bis hierher. Ich bin fast komplett nackt und hänge mit meinen Fingern an der Toilettenwand zur nächsten Kabine, während er von hinten in mich eindringt, mehrmals zustößt und meine kleinen Brüste greift. Mein Stöhnen mischt sich in die lauten Umgebungsgeräusche (es bleibt nicht unbemerkt). Wieder angezogen, verlassen wir die Kabine und ich versuche mich am Waschbecken etwas zu waschen. Zurück zur Tanzfläche ... ich verliere ihn aus den Augen, tanze ekstatisch zu der schnellen Musik, wie im Rausch ... ich bin im Selbstzerstörungsmodus. Der Sexgeruch haftet an mir und ich wirke wie ein Magnet, haufenweise Männer (arabische) quatschen mich jetzt an und wollen etwas von mir ... nicht die nette Art Männer. Ich verlasse den Club ... um mich zu schützen.
In der Toilettenkabine habe ich mit dem jungen Mann nach dem Sex noch ein paar Worte gewechselt, er meint, das Kondom ist gerissen - ich dagegen kann nichts erkennen. Durch meine Erfahrung weiß ich, daß das etwa meine Analflüßigkeit ist oder die Gleitcreme, Sperma fühlt sich anders an. Ich erzähle ihm, daß ich mich zuletzt negativ auf HIV testen ließ, rate ihm aber auch zu einem Test ... nur ein kleiner Piekser in den Arm, kostenlos - und dann ist man sich sicher. Ich als transsexuelle Frau trage dabei das höchste Ansteckungsrisiko.
Mit dem Auto durch die Nacht und den tiefdunklen Sonntag Morgen von Leipzig, 4:45 Uhr auf der Uhr im Autoradio. Als ich kurz nach 5 Uhr in meine Wohnung zurückkehre, schläft mein Freund tief und fest (er hat keine Ahnung und wird es nie erfahren). Ich nehme mir sehr viel Zeit im Bad und dusche ausgiebig, um den Geruch von mir wegzubekommen. Frisch geduscht, mit feuchten Haaren, lege ich mich zu ihm, die Kirchenglocke in der Nähe schlägt 6 Uhr.
Einige Stunden später, kurz vor 12 Uhr, wache ich aus meinem Tiefschlaf wieder auf, die Sonne scheint und die Betthälfte neben mir ist leer. Total verstört und den Tränen nahe stehe ich auf und suche ihn in meiner kleinen Wohnung ... er ist weg! Selbst die Handykabel zum Laden seines Telefons hat er mitgenommen. Bruchstücke meiner Nachricht an ihn: "I hate myself for that what I've done last night (you will never know)." Noch mehr Tränen, "Sorry for everything."

(Borderline...? Vielleicht hätte ich die Antidepressiva doch nicht so schnell absetzen sollen.) (Ende Teil 2/3)

[03.10.16 / 11:34] Freitag Abend bin ich wieder auf der Autobahn nach Leipzig unterwegs. Es wird spät diesmal - ich mußte ja auch unbedingt den ganzen Nachmittag in dem großen Geschäft für Motorradbekleidung (ich kenne nur diese eine Kette) mir eine neue Motorradkombi aus Leder, inklusive Jacke, Hose, Stiefel (3x für Damen) und Handschuhe, zusammenstellen lassen. Jetzt kann ich dafür meine alte, viel zu große Kombi, komplett weggeben (falls ich jemanden finde, der dafür Bedarf hat). Einen neuen Helm hebe ich mir für die nächsten Jahre auf. Inklusive diverser Lederreinigungssprays wird es insgesamt ein großer, dreistelliger Geldbetrag (das summiert sich alles auf) ... wenigstens ist es kurz vor Saisonende und ich bekomme so etwas wie ein "Alles muß raus"-Rabatt (im nicht unerheblichen, kleinen dreistelligen Betrag). weiter den Abend nach Leipzig (meine neuen Motorradsachen lagern derweil im Kofferraum meines Autos).

Mein Freund hat mir die Nachricht geschrieben, er wartet auf mich in meiner Wohnung. Während ich das Auto parke und kurz vor 22 Uhr zu meiner Wohnung laufe, erreichen mich auf die letzten Meter 4 weitere SMS, Er ist nur mal kurz Bier holen gegangen und ich soll für ihn schon mal etwas "Sexy" anziehen. Als ich die Wohnung betrete, bemerke ich erst gar nicht, daß er den Notausgangshebel an meinem Dachfenster über der Küche entriegelt hat - das 1,50 m hohe Fenster steht weit in den dunklen Nachthimmel hinaus. Er ruft noch ein paarmal an und will wissen, ob ich auch etwas Schönes (und High Heels) für ihn anhabe ... ich erkenne sofort, daß er wieder betrunken ist, laute Stimmen im Hintergrund. Das mit dem kleinen schwarzen Kleidchen für ihn, lasse ich bleiben, meine Wohnung kühlt über das weit geöffnete Fenster immer weiter aus. Nervös laufe ich etwas umher, er hat meine Sachen in meinem Kleiderschrank durchwühlt (daher weiß er auch, was ich sonst noch so an schönen Kleidern habe). Ich werde ungeduldig, eine Stunde, zwei Stunden ... er ist immer noch nicht da. Verzweifelt schreibe ich ihm gegen Mitternacht zwei Nachrichten auf sein Telefon, ich bekomme das Fenster nicht ohne seine Hilfe geschlossen und "Hurry up, don't expect me in a dress, I'm angry." Nach mehrmaligen Versuchen "angele" ich das Fenster mit dem Geschirrhandtuch und fange es über die Abtrockstange wieder ein. Die Federdämpfer (oder was immer das auch ist) sind so stark, daß ich aufpassen muß, nicht gleich abzuheben und durch das Fenster auf das Dach (im 5. Stock) herausgeschleudert zu werden. Mit aller Kraft ziehe ich an meiner "Angelkonstruktion", kann erst mit beiden Händen, dann mit einer, die Abtrockstange greifen, während ich mit der anderen Hand über den lang gestreckten Arm den roten Riegel (neben den grünen "Emergency Exit"-Symbol) oberhalb des großen, schrägen Fensters wieder in die richtige Position bringen kann und das Fenster wieder verriegelt ist ... ich brauche einige Anläufe, ehe es mir mit steigender Verzweiflung gelingt. Halb Eins nach Mitternacht - jetzt gehe ich aus.
Auf den Metern zurück zu meinem parkenden Auto erreichen mich weiter einige Anrufe meines Freundes (weitere laute Stimmen im Hintergrund), er ist immer noch nicht zurück. "Too late for you!" immer noch ziemlich verärgert, schalte ich mein Telefon erst auf stumm, dann ganz aus und fahre in die Leipziger Innenstadt zu der Bar, die ich so mag. Zwei alkoholfreie Drinks und ich schalte das Telefon wieder ein ... war ich etwas zu grob zu ihm? Nein. "You can let me wait for one hour, but not for more than 2", schreibe ich ihm noch an zwei seiner Nummern ... damit er das auch liest.
Irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr nachts, kehre ich zu meinem Auto in dem Parkhaus an der Oper zurück (es steht wie immer, wenn möglich, auf dem Frauenparkplatz) und fahre zurück zu meiner Wohnung. Er schläft tief und fest in meinem Bett, ich bekomme kaum ein Auge zu, als ich mich zu ihm lege ... er riecht betrunken und schnarcht. Ein paar Stunden später, es ist noch nicht hell draußen, wird er wach und weckt mich (in meinem Leichtschlaf) durch seine Berührungen auf. Er will Sex - ich antworte ihm, ich will nicht, ich bin müde - ich will schlafen (ich bin immer noch leicht verärgert). Ich kann ihn nicht wirklich davon abbringen ... spätestens dann als er in mich eindringt, finde auch ich wieder ein leichtes Gefallen daran. Das passiert diesen trüben Oktobermorgen noch dreimal (ich zähle die Kondome), der letzte Sex gegen 10 Uhr ist dann wieder äußerst intensiv ... und ich genieße es irgendwie. Ich bin für ihn zwar auch nicht mehr als seine "Stute" - aber er ist verdammt gut! Kurz nach 10 Uhr am Sonnabend Morgen verläßt er meine Wohnung, er muß wieder zur Arbeit ... ich kann ihm wenigstens noch stolz (und nackt - mir fehlt wirklich ein Morgenmantel) meinen Briefumschlag vom Amtsgericht zeigen, bevor er aus der Tür hinausgeht. (Ende Teil 1/3)

[28.09.16 / 21:56] 1 Jahr und 5 Monate HRT - Schon lange keine Änderungen mehr in meinem Brustumfang, manchmal fühle ich aber doch noch etwas die Schmerzen wie ganz zum Anfang ... vielleicht wird es noch einen halben Zentimeter mehr. Jedenfalls hat sich mein Gesicht das letzte halbe Jahr durch die Hormontherapie deutlich verändert, es wirkt jetzt noch etwas mehr weiblicher ... vor allem die weichen Lippen gefallen mir.
Mein Gewicht ist etwas leicht gesunken auf 65 kg (immer zum selben Tageszeitpunkt messen, für brauchbare Referenzwerte), trotzdem werde ich wohl nie mehr zu meinem Ausgangsgewicht von 58 kg zurückkehren. Meine Frauenärztin hat mir das mit der Gewichtszunahme erklärt, es liegt an dem fehlenden Testosteron und den veränderten, neuen weiblichen Stoffwechsel im Körper - Frauen setzen einfach schneller Fett an (wenn es denn wenigstens nicht nur am Bauch wäre ... aber ich quetsche mich weiter tapfer in meine alten, engen Jeanshosen).
Momentan läuft auch der gefühlt x. Versuch die Antidepressiva auszuschleichen, immerhin die Halbierung der Tagesdosis hat offenbar funktioniert. Noch berauscht durch die Glückshormone wegen meiner erfolgreichen Namensänderung, denke ich bereits über den nächsten Schritt nach, um meine äußere Hülle der inneren Seele anzupassen - die finale Operation "da unten" (dabei habe ich noch nicht einmal den Mut, mir Ohrlöcher stechen zu lassen).

(Nachtrag ... 07:34 ... ein Morgen danach. Jetzt habe ich zwar die ADs abgesetzt, dafür aber wieder mit der Interferontherapie angefangen - weil die HIV-Patienten in dem Film "Dallas Buyers Club", den ich vor ein paar Tagen gesehen habe, sich auch das Interferon durch den Körper jagen. Jetzt weiß ich erst wieder, wie sehr das einen wegknallt ... gleich noch ein paar IBUs nachwerfen.)

[27.09.16 / 19:27] Post vom Amtsgericht ... nach präzise einem Jahr und sieben Monaten erreicht mich der Gerichtsbeschluß, mein Vorname wird in "Andrea" geändert und ich gehöre jetzt offiziell zum weiblichen Geschlecht. Kommt da noch etwas? Ist es das jetzt? Ein förmliches Blatt Papier? So viel Lebensgeschichte steckt dahinter, seitdem ich mich 2004 zum ersten Mal in der Disco (in Leipzig) als "Andrea" vorgestellt habe.
Die Sache ist damit für mich noch nicht zu Ende, jetzt muß ich überall meinen Vornamen und mein Geschlechtseintrag ändern lassen ... Personalausweis, Reisepaß, Führerschein, Kontodaten / Bankverbindung, Krankenkasse, Arbeitgeber und weitere Versicherungen (Haftpflicht-, Unfall- und Lebensversicherung) sowie andere Verträge. Eine lange Liste, wenigstens das mit den Meldedaten bei meinen zwei Wohnsitzen geschieht automatisch und der Mietvertrag und die Stromversorgung laufen sowieso schon auf meinen weiblichen Namen und ... habe ich erstmal meine neue Geburtsurkunde darf ich endlich auch als Frau heiraten, das ist es wert.

(Natürlich lasse ich diese freudige Nachricht meinen Freund wissen und er ruft mich daraufhin an, um mir zu gratulieren. Total verknallt bringe ich nur wenige Wörter am Telefon raus...)

[25.09.16 / 18:02] Endlich wieder Motorradfahren - Fast ein Jahr lang stand meine Maschine in der Garage, bedeckt von unzähligen Spinnweben und dem Staub der Jahrhunderte (bzw. 11 Monate). Leider habe ich nur ein begrenztes Temperaturfenster von 15 bis 25 Grad Celsius, bei dem ich mich in der Lage fühle, die schwere 750er zu bewegen. Halbwegs vom Schmutz befreit (oder archäologisch ausgegraben), mal wieder eine Runde drehen (120 km) und den Tank mit dem überlagerten Benzin zur Hälfte leerfahren. Wenigstens die Kette habe ich vor ein paar Monaten schon gepflegt und die Batterie hing auch mehrmals in der Standzeit am Ladegerät ... nur die Schläuche in den Reifen werden nicht jünger.
Ich sollte demnächst mal etwas Geld in neue Ledersachen zum Motorradfahren investieren, etwas mehr femininer Geschnittenes, die Taille Betonendes und wenn möglich mit leichterem Leder. Die schwere Ritterrüstung / Motorradkombi wirkt wie ein Relikt aus längst vergangenen (und männlichen) Zeiten. Die Lederjacke und -hose, die ich seit 8 Jahren zum Fahren trage, waren mir sowieso von Anfang an zu groß. Es ist nur schade, die ganzen Abnutzungsspuren durch einen Neukauf zu verlieren ... all die Stellen, wo ich mich schon mal "geschmissen" habe - bei der Fahrschule, mit dem Fahrschulmotorrad, nicht mein eigenes ... meine Beine sind einfach zu kurz für eine Enduro.

[18.09.16 / 21:23] Sonnabend Nachmittag kehre ich wieder zurück nach Leipzig, ich will noch in ein paar Möbelhäuser nach einem kleinen Rollschränkchen für meine kleine Küche suchen (für den späteren Mini-Backofen ... um vegane Lasagne zu backen) und um in meiner Wohnung meine Pflanzen zu gießen. Das kleine Tischchen/Regal mit Rollen zum Umherschieben kaufe ich bei einem Möbeldiscounter. Erst zurück in der Wohnung, beim Auspacken, stelle ich fest, daß es an der Rückwand an einer kleinen Stelle am Rand, schon gebrochen ist. Nicht weiter tragisch, bei 29,95.
Meine Pflanzen haben die zweiwöchige Trockenheit ziemlich gut überstanden, an meinem Ficus sind nur ein paar Blätter abgefallen. Sonst strahlen alle drei Pflanzen im satten Grün. Mitgebracht habe ich auch ein paar Hydrokultur-Tonkugeln, um den Zwischenraum zwischen Über- und Untertopf aufzufüllen.

Den Abend nehme ich mir noch Zeit, den kleinen Rollschrank zur Hälfte aufzubauen (die Rollen fehlen noch), bevor ich mich im Badezimmer wieder discofertig mache. Eigentlich wollte ich nach Connewitz zu einem Konzert, aber beim Pizza-Essen in dem Schnellrestaurant in der Innenstadt tausche ich mit meinem Freund SMS-Nachrichten aus. Er schlägt vor, stattdessen in einen Swingerclub zu einer Gothic-Veranstaltung für diesen Abend zu fahren. Noch einmal zurück in meine Wohnung, CC-Creme im Gesicht auftragen (Kajal trage ich bereits), mich mit meinem sauteuren Chanelparfüm einsprühen (den Nacken) und meinen schwarzen (und frischgewaschenen) Rock aus Florenz sowie meine schwarzen Pumps greifen und ins Auto packen.
Ich hole ihn kurz nach 22 Uhr in der Nähe des Hotels, bei dem er den Tag arbeiten mußte, ab und wir fahren zu dem Swingerclub. Ungefähr so gegen Mitternacht kommt es zu einigen erotischen Erlebnissen und ich habe Sex mit einem fremden Mann. Es ist dunkel, ich sehe ihn nicht wirklich (Darkroom), aber ich kontrolliere mit einem Handgriff, ob er ein Kondom benutzt. Mein Freund verläßt dieses Spiel zu dritt schon vorzeitig. Ich weiß nicht wirklich warum, aber stimme später zu, als er eine andere Frau kennenlernt, daß die beiden auch ohne mich sich für ein paar intime Momente in den Erotikbereich zurückziehen können (da haben sich zwei Betrunkene gefunden). Ich tanze derweil etwas auf der Tanzfläche. Diese Frau wird von zwei Freundinnen begleitet, was dort passiert ist, weiß ich nicht ... jedenfalls waren ihre zwei Freundinnen dagegen, daß sie mitgeht und beschweren sich wahrscheinlich beim Türsteher über meinen Freund. Die Folge davon, als wir um 4 Uhr den Club verlassen, bekommt mein Freund lebenslanges Hausverbot und wird geradezu rausgeschmissen. Etwas peinlich berührt, folge ich ihm durch die Tür nach draußen. Erst jetzt erkenne ich, wie betrunken er wieder ist.

Wir fahren zurück in meine Wohnung, ich mache mich noch etwas frisch im Bad ... und es kommt danach wieder zum Sex mit ihm in meinem Bett, irgendwann zwischen 5 und 6 Uhr morgens am Sonntag Morgen (gegen Mittag, einige Stunden später, ein zweites Mal ... ich liebe meinen Hengst).
Ich schlafe nicht allzu lange und stehe schon gegen Mittag wieder auf. Während ich den frühen Nachmittag meine Pflanzen gieße, ins Bad gehe, mich anziehe, meine Tai-Chi-Übungen ausführe, den Laptop einschalte und ein Debianupdate anstoße, mir einen Kaffee koche und den Rest Frühstückskekse aufesse, wieder den Abwasch mache und Geschirr spüle - liegt er weiter in meinem Bett und schläft. Irgendwann sollte ich ihn rausschmeißen ... aber das Update dauert wieder ewig (Zeit, diese Zeilen zu schreiben).
Letztendlich bekommt er doch die Schlüssel für meine Wohnung. Vollgepackt mit Tragetasche und Beutel, stehe ich kurz nach 18 Uhr auf der Türschwelle und bin hin- und hergerissen ... ich kann nicht anders, ich muß einfach ... ich laufe die paar Schritte wieder zurück zu meinem Bett und gebe ihm einen Abschiedskuß auf die Wange, bevor ich die Wohnung verlasse.

[11.09.16 / 15:28] Tag 7 - Der Rückflug von Florenz nach Berlin, mit dem Taxi gegen Mittag vom Hotel aus zum Flughafen. Auf meinem Boarding Pass steht wie auf allen meinen Flugreisen mein weiblicher Vorname, der letzte Buchstabe paßt nie drauf. Am Abflugterminal keine Fotos vom Flugzeug machen - das bringt nur Unglück. Ich sitze wie beim Hinflug auf dem Fensterplatz beim Flügel ... so kann ich immer sehen, daß er noch dran ist - und wenn etwas passiert, geht es sehr schnell, so dicht dran an der Turbine und den Kerosintanks. Das eine Teil am Flügel (Flaps) wackelt bei der Landung verdächtig stark, aber die Landung gelingt trotzdem. Berlin, 31 Grad, die Gangway herunter. Bei der Gepäckausgabe greife ich einen kleinen schwarzen Koffer, kurze Kontrolle ... Anspitzer für den Kajal im Außenfach = meiner.
Die Zugfahrt zurück ist nach jeder meiner Reisen ins Ausland immer wieder ein Kulturschock - Deutschland, das Land der Barbaren und der Steinzeit von Internet und Toiletten.

[10.09.16 / 23:41] Der sechste Tag in Florenz - Zum Frühstück bis um 10 Uhr im Hotel schaffe ich es nicht mehr, ich trinke meinen Cappuccino in der naheliegenden Markthalle von Florenz. Weiter mit dem kleinen innerstädtischen Linienbus zur großen Kirche "Santa Croce" - mitten durch die vielen Touristen, die laufen müssen (ich laufe heute keinen Stück mehr). Es sind spürbar noch viel mehr Touristen in der historischen Innenstadt unterwegs ... wahrscheinlich weil es Wochenende und Sonnabend ist.
Auf dem an der Kirche liegenden Platz "Piazzale Santa Croce" sind wieder einige Läden mit Lederwaren angesiedelt. Viele dieser Geschäfte haben immer nur dieselbe Auswahl an mehr oder weniger billigen Ledertaschen - nur hier an diesem Platz finde ich mal zwei Geschäfte mit teureren (aber bezahlbaren) Markensachen. Ich entdecke eine kleine Tasche von "Coccinelle" - genau die Marke von der ich auch meine andere Handtasche habe (die aus Rom, die ich in diesem Moment auch umhabe und mir bei der Preisverhandlung von Vorteil ist ... glaube ich jedenfalls). Ein Großteil meiner Reisekasse ist noch über und die Tasche wechselt (für einen kleinen dreistelligen Betrag) die Besitzerin. Genau so ein kleines "Tussitäschchen" mit Henkeln, zum über den Ellenbogen tragen, habe ich gesucht. Sie ergänzt meine große Umhängetasche und meine kleine Clutch für das elegante Abendkleid ... das meine neue Tasche irgendwie schwarzbraun schimmert und nicht tiefschwarz, erkenne ich erst später im Hotel (egal ... die braunen Ziernähte kann ich auch mit einem schwarzen Filzstift übermalen - wie bei meinen Doc Martens).
Weiter zur Schlange an der Kasse für die Kirche, diesmal kombiniere ich mein Sommerkleidchen mit den dünnen Trägern mit dem Tuch, welches ich mir in Amsterdam gekauft habe - beide Teile ergänzen sich mit ihrem floralen Muster. Die blanken Schultern und den Ausschnitt bedeckt, schaue ich mir die Kirche und die beiden Kreuzgänge an, viele bekannte Persönlichkeiten liegen hier begraben. Den Nachmittag wieder zurück zum Hotel (tatsächlich kaufe ich erst nach dem Kirchenbesuch meine Tasche ... und mache noch einen Ausflug zu dem Haus mit Michelangelos Frühwerken).
Für den Abend will ich noch einmal ein richtiges, italienisches, mehrgängiges Menü genießen - Spaghetti mit Meeresfrüchten, Oktopussalat und Mascarponecreme zum Nachtisch. Zurück zum Hotel, die neuen Stiche verarzten ... da es an den Beinen nichts mehr zu holen gibt, bzw. keine freien Stellen mehr vorhanden sind, weichen die Viecher jetzt sogar auf das Gesicht aus. Das es in Florenz im September so extrem schlimm ist mit der Mückenplage, steht auch in keinem Reiseführer.

[09.09.16 / 22:10] Der fünfte Tag, noch weiter raus aus Florenz - Mit dem Linienbus gegen Mittag nach Settignano. Ich will zur "Villa Gambereia", mir den kleinen Garten ansehen ... auch hier stehe ich wieder vor verschlossenen Türen. Das Hotel, an dem sich der Garten befindet, ist wegen einer Hochzeitsgesellschaft ausgebucht und der Garten ist nicht zu besichtigen. Wenigstens hängt ein ordentlicher Zettel in Englisch an der Tür, "We apologize for the inconvenience". Gegen 13:30 Uhr mit dem Bus wieder zurück in das Zentrum von Florenz, schaue ich mir eben den botanischen Garten an - im Gegensatz zum Garten der Villa, ist dieser kostenlos.
Ich verbringe den ganzen halben Nachmittag im "Giardino dei Semplici" (dem botanischen Garten der Universität?), die vielen neuen Mückenstiche an meinen Beinen zähle ich schon gar nicht mehr ... verdammte Viecher, riesengroß. Im Garten angeschlossen, ist auch eine kleine Ausstellung der "Akademie für Parfüm" (so etwas gibt es tatsächlich). Ich probiere 10 oder 20 Düfte aus - endlich weiß ich, auf was ich so extrem allergisch reagiere (an beiden Händen spüre ich plötzlich einen unerträglichen Juckreiz, überall auf der ganzen Hautfläche, bis zu den Armen hoch). Ich weiß nur nicht, welches Parfüm oder welcher Inhaltsstoff genau diese Reaktion bei Hautkontakt mit mir auslöst ... aber am liebsten gefallen mir "Diamond Orchid" und die "orientalische" Mischung aus den 70ern und 80er Jahren.
Den weiten Weg zurück zum Hotel am Nachmittag, laufe ich einen kleinen Umweg zur Synagoge im neobyzantischen Baustil. Ich bin zu geizig für den Eintritt und mache nur ein paar Fotos durch den Zaun. 17:30 Uhr - zu spät für ein paar angrenzende Sehenswürdigkeiten, weiter zurück zum Hotel. In kleinen Schritten laufend (der Tag davor war einfach zuviel), schätze ich meine ungefähre Ankunftszeit am Hotel, in etwas über einen Kilometer Entfernung, auf 1 bis 2 Stunden - ich esse noch etwas unterwegs (Pasta) und komme in etwas über 3 Stunden später an. Wenigstens sind mir keine roten Flecken der Tomatensoße auf mein schwarzweißes Sommerkleid für diese Tage gelangt (ich habe extra beim Abendessen in dem Restaurant sehr darauf aufgepaßt). Nebenbei erwähnt, das Kleid kombiniere ich wieder mit einem schwarzen Push-up ... damit meine Brüste bei der holprigen Busfahrt in dem BH sehr weich gepolstert sind (es fühlt sich sonst sehr unangenehm an).

[09.09.16 / 00:21] (Teil 2) Ich laufe die steile Treppe hoch, folge den Touristenmassen. Ziemlich fertig komme ich rechtzeitig zum Sonnenuntergang oben auf dem "Piazzale Michelangelo" an, auf mich wartet noch der ganze, weite Weg wieder zurück ... wie schaffen das die ganzen anderen Touristen nur? Wie erwartet ist dieser Aussichtspunkt ein "Touristen Hot Spot", es dauert eine Weile bis auch ich eine Lücke mit Blick auf die Stadt und den Fluß darunter finde. Beim Weg zurück nach unten komme ich kurz nach Sonnenuntergang an einer Pizzeria vorbei, die Preise sind für diese Gegend moderat - das wird mein Abendessen für heute. Gegen 21 Uhr über die Brücke rechts der "Ponte Vecchio", durch die historische Altstadt von Florenz, zurück zum Hotel (Ankunft nach 22 Uhr). Die Touristenmassen, die ich sehe, werden nicht weniger - nur jünger.

[09.09.16 / 00:20] Der vierte Tag in Florenz, die andere Seite des "Arno". Gegen Mittag vorbei am "Palazzo Davanzati", durch die Straße mit den Edelboutiquen (in einem Laden werde ich gar nicht erst hereingelassen - ich sehe nicht so wohlhabend aus wie die betuchte Oberschicht), weiter zur Brücke links der "Ponte Vecchio" zum anderen Ufer des "Arno". Gegen 14 Uhr nachmittags komme ich am "Palazzo Pitti" an, ich will in den großen "Giardino di Boboli". Vorher mache ich noch einen Abstecher in das "Museo degli Argenti" (es war im Eintrittspreis mit drin). Der ganze ausgestellte historische Plunder hat für mich keinen Wert, nur nutzlose Staubfänger - einzig der in einem kleinen Raum, in Vitrinen ausgestellte Schmuck aus der modernen Zeit und dem Jugendstil der 20er Jahre (des letzten Jahrhunderts) ist für mich interessant. Weiter zum Eingang des Gartens.
Ich bin erst einige 100 m weit die Terrassen hochgeschritten, da haben mich die Mücken schon total zerstochen - ich zähle ein Dutzend Stiche an meinen Beinen unter meinem schwarzen Rock. Trotzdem noch weiter den Hügel hinauf, Fotos vom Panorama der Stadt machen ... und Selfies. In weiser Voraussicht nutze ich diese ruhige Gelegenheit an diesem Nachmittag, da ich auf dem in 1 km Luftlinie entfernten berühmten Aussichtspunkt, dem "Piazzale Michelangelo", jede Menge Touristen erwarte. Am späten Nachmittag den ganzen Hügel wieder runterlaufen, zum nächstgelegenen Garten, dem "Giardino Bardini". Hier komme ich 30 Minuten vor Schließung des oberen Ausgangs um 18 Uhr an, haste wieder schnell den Hügel hoch - nur um mich dann beim Verlassen des zweiten Gartens zu verlaufen und den Hügel durch die engen Gassen wieder hinabzusteigen ... spätestens hier bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich den dritten Aufstieg zum Aussichtspunkt über Florenz, mit der Kopie des "David" als Statue, noch schaffe. (Ende Teil 1)

[07.09.16 / 23:06] Der dritte Tag, raus aus Florenz, raus aus der Touristenzone - Mit dem Linienbus vom Hauptbahnhof zum Garten an der "Villa Petraia" am Stadtrand von Florenz (ich sollte beim Busfahren auch einen Schal tragen, um die mir nahestehenden Männer nicht in Schwierigkeiten zu bringen mit meinem reizvollen Ausschnitt). Zu Fuß den Hügel hinauf zur Villa mit dem großen Panoramablick auf Florenz Richtung Süden - nur die Mittagssonne zwischen den tiefdunklen Wolken steht etwas ungünstig für gekonnte Fotos.
Der Weg zu einem weiteren Garten in der Nähe (3/4 Stunde Fußmarsch?) war umsonst - Mittwochs geschlossen. Wieder zurück zur Bushaltestelle und den Nachmittag zurück zum Hotel, Füße ausruhen. Kurz vor Anbruch der Dunkelheit, Essen in einem nur wenige 100 m vom Hotel entfernten Restaurant (vegetarische Lasagne). Zurück im Hotel, beim Anblick im großen Badezimmerspiegel wird mein Dilemma sichtbar: Die nur kurz in den Wolkenlücken scheinende Mittagssonne hat ausgereicht für einen großflächigen Sonnenbrand auf meinem "Balkon" - meine Brüste stehen in einem genauso ungünstigen Winkel zum Sonnenlicht wie meine Schultern. Das ist mein erster Sommer mit meiner ausgewachsenen Oberweite, das ist noch alles neu für mich (wie die Krümel beim Frühstück, die darauf immer liegenbleiben).

[06.09.16 / 23:39] Der zweite Tag in Florenz - Abarbeitung des Pflichtprogramms und Besuch der "Touristen Hot Spots". Der Weg zum "Duomo" gegen Mittag gestaltet sich schwierig, vorbei an dem "Mercato Centrale" und den vielen kleinen Marktständen drumherum. Ich kaufe einen Schal (der mir später noch sehr nützlich sein wird) und in der Markthalle das Olivenöl aus Castelvetrano / Sizilien (das mit dem LSD von meiner letzten Sizilienreise). In einem der vielen Geschäfte für Lederwaren lasse ich mich vom Verkäufer (der meinem marokkanischen Verehrer etwas ähnlich sieht) ein paar Lederjacken anprobieren. In Ermangelung einer Kreditkarte oder ausreichend Bargeld kommt es zu keinem Kauf. Weiter zur "San Lorenzo" und der "Capelle Medicee", unvollendet von Michelangelo (seine Skizzen an der Wand sind das Interessanteste).
Endlich am Dom angekommen (die Touristendichte nimmt deutlich zu) kommt mein neuer Schal zum Einsatz, ich muß beim Betreten dieses sakralen Bauwerks mein Spaghettiträgertop bedecken (mein schwarzer Faltenrock aus Italien geht zum Glück schon über die Knie). Der Besuch des Untergrunds des Doms ist leider nicht so interessant, wie ich es mir vorgestellt hatte (die Kirche in Bitonto / Apulien ist da viel besser mit all ihren archäologischen Ebenen / Ausgrabungen).
Den Nachmittag zur "Ponte Vecchio", die Touristendichte nimmt nicht ab. Vorbei an den Edelboutiquen und den Uffizien, Donatello, Michelangelo, Leonardo sind auf der Piazzale als Statuen zu finden - Rafael fehlt von den vier Turtles. Ein paar Bilder von der "Ponte Vecchio" machen - die Bewölkung an diesem frühen Abend nimmt bedrohliche Ausmaße an - es fängt an zu regnen und ein sehr kalter Wind fegt durch die Straßen von Florenz. Spätestens jetzt, auf dem Weg zurück zum Hotel, hat sich mein neuer Schal sehr bezahlt gemacht. Es wird ein langer Weg zurück, mit vielen Umwegen - Frauen navigieren nicht nach Karten, Frauen navigieren nach Wegpunkten. Der Versuch eine Karte einzusetzen, verkompliziert das Ganze nur. Am späten Abend zurück im Hotel (vorher noch Essen in einem Ristorante in der Nähe, Penne Arrabiata + Salat).

[05.09.16 / 23:02] Ankunft in Florenz - Beim Blick aus dem Flugzeugfenster auf die an mir vorbeirasende Landepiste denke ich mir nur, das Flugzeug ist vielleicht etwas zu schnell, irgendwie ungewohnt. Die Bremsung wird sehr hart - aber das Flugzeug steht. Florenz, 30 Grad, die Frisur sitzt. Ich steige die Gangway herunter zum Bus zum Ankunftsterminal. Weiter mit dem Taxi zum Hotel. Den Abend erkunde ich nur die direkte Umgebung vom Hotel, finde gleich einen kleinen Supermarkt (Wasser kaufen), Essen in einem der vielen kleinen Restaurants (Dorate + Tiramisu) und mache ein paar Fotos von den ersten Sehenswürdigkeiten. Am liebsten würde ich Florenz nur noch in den kühlen Abendstunden erkunden, aber was mache ich dann tagsüber?

[04.09.16 / 21:43] Donnerstag: Ich bin den Abend wieder unterwegs nach Leipzig, zu einem "Zola Jesus" Konzert - die Künstlerin habe ich das letzte Mal vor 5 Jahren bei meiner Reise nach Paris auf dem Zwischenstop in Frankfurt gesehen. Es wird tatsächlich richtig voll in dem Konzertsaal in Connewitz (und sie spielt auch wieder ein paar alte Songs).
Mein Kleidungsstil für dieses Wochenende ist den gegebenen Umständen angepaßt: Keine kurzen Röcke, keine Kleider, keine Absätze, kein Make-up (nicht mal den Kajal!), die langen Haare nach hinten zu einem Zopf gebunden. Die schwarze Jeans kombiniere ich mit einem schwarzen Tank Top - das, welches am wenigsten einen Ausschnitt zeigt ... ich will auf keinen Fall wieder irgendwelche Männer mit bösartigen Absichten anziehen. Meinen Freund habe ich zwar wissen lassen, daß ich wieder alleine die Nacht in Leipzig unterwegs bin, aber bisher noch keine Nachricht von ihm. Wahrscheinlich kellnert er wieder irgendwo. Die Antidepressiva nehme ich jetzt wieder regelmäßig, nicht um Einschlafen zu können (darum geht es mir gar nicht mehr), sondern um "die Sache" besser zu ertragen (tagsüber emotional relativ stabil ... nachts kommen die Alpträume).

Freitag: Für das Frühstück gegen Mittag mit einer Tasse Espresso (tatsächlich sind es zwei) habe ich mir wieder Frühstückskekse gekauft. Ich will den Nachmittag wieder in die Leipziger Innenstadt, ein paar Besorgungen für meine anstehende Flugreise machen. Wieso muß ich mir eigentlich diese sauteuren kleinen Probefläschchen bei meinem favorisierten französischen Kosmetikhändler kaufen - im zweistelligen Bereich - wenn eine kleine Packung Duschbad aus der Drogerie, für einen Euro oder so, auch gereicht hätte? Ich bin irgendwie luxusverwöhnt.
Nur kurz kehre ich in meine Wohnung zurück, um danach für den Abend wieder in die Innenstadt zu fahren. Bei meinem ersten Teil der Einkaufstour für diesen Tag habe ich die Hinweisschilder schon gesehen - diesen Freitag ist in der Einkaufszone in Leipzig ein "Midnight Madness Sale". Die großen Kaufhäuser und Einkaufspassagen haben bis 24 Uhr geöffnet (die Bars sind sowieso schon offen) und es sind viele Menschen unterwegs. Ich kann es mir nicht nehmen lassen und gehe wieder einkaufen, gegen 22 Uhr läuft meine Ware über den Ladentisch und mein Girokonto ist um einen kleinen dreistelligen Betrag leichter. Ich mußte es kaufen ... es ist in etwa das, was ich gesucht habe, schwarz, Knopfleiste am tiefen Ausschnitt - und mit weiten Trompetenärmeln (so etwas gibt es sonst nicht mehr). Etwas für Piraten oder Hexen. Mehr oder weniger zufrieden (das geht von meinem Reisebudget ab) setze ich mich in die Bar am Marktplatz, noch etwas essen und den alkoholfreien Mojito dieses Lokal ausprobieren (in der bestellten Version kann ich wieder die Minzblätter herausfischen und aufessen).

Natürlich sitze ich den Abend wieder alleine, zwei Männer - und beide lassen mich sitzen. Für den einen ist Leipzig zu weit, der andere arbeitet wie immer irgendwo (eigentlich wollte er mit mir den Abend ausgehen). Ich wechsele die Bars, hin zu einer, die weniger frequentiert wird (die verliebten Pärchen deprimieren mich). Den ganzen Tag schweifen meine Gedanken schon umher ... ist es nicht jetzt so, daß ich irgendwie "geschändet" wurde? Das ich (in seinem Kulturraum üblich) Schande über mich gebracht habe (ich hätte mich ja besser wehren können) und noch viel mehr Schande über ihn gebracht habe (weil er nicht da war, um mich zu beschützen)? Ich kann nachvollziehen, wenn mein Freund mich jetzt nicht mehr sehen will, nicht mehr berühren will (ich bin schmutzig und nicht mehr wert, als eine gewöhnliche Prostituierte im arabischen Raum). Irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr bin ich wieder zurück in meiner Wohnung und erschrecke an meinem Anblick im Spiegel - die Augen tiefrot ... ich komme aus dem Weinen nicht mehr heraus (aber vielleicht liegt es auch am ständigen Fahren ohne Verdeck). Traurig lege ich mich ins Bett.
Ich bin noch nicht ganz eingeschlafen, als kurz nach 3 Uhr seine SMS kommt - er ist es! Mein Liebster meldet sich doch wieder, er ist gerade mit der Arbeit fertig und möchte zu mir kommen. Total aufgeregt ziehe ich mich wieder an und laufe wieder runter auf die Straße, zu meinem parkenden Auto, meine Leopardendecke aus dem Kofferraum holen. Ich habe doch gar nicht mehr mit ihm gerechnet. Wieder zurück in meiner Wohnung dauert es nicht lange und er klingelt gegen 4 Uhr morgens an meiner Tür. Irgendwie glücklich und regungslos öffne ich ihm die Tür und stehe in meiner schwarzen Unterwäsche in meiner Wohnung rum und beobachte ihn, wie er um mich herum läuft, zwischen Bad und Bett und sich auszieht. Erst jetzt ziehe ich mich auch aus und komme zu ihm in mein Bett. Wir haben Sex ... kurz aber intensiv. Natürlich wird jeder Moment überlagert mit meinen Erinnerungen an das häßliche Erlebnis das Wochenende zuvor - aber ich kann es überblenden, mich wieder auf körperliche und intime Momente mit meinem Freund einlassen ... nur seinen Penis kann ich nicht sehen, ich muß meine Augen schließen. Aber ich bin glücklich, daß ich immer noch Sex zulassen kann ... davor habe ich mich am meisten gefürchtet ... ihn deswegen zu verlieren.

Sonnabend: Mein Freund schläft mindestens 10 Stunden neben mir, alles was ich sehe, ist sein Rücken (ich liebe diesen Nacken). Anscheinend gefällt es ihm, zusammengerollt in meiner schwarzen Bettdecke. Ich bin schon seit Mittag wach und liege nur einfach so neben ihm, beobachte, wie er schläft. Gegen halb vier Uhr nachmittags stehe ich auf und koche einen arabischen Kaffee, vielleicht kann ich ihn mit dem Geruch des frisch gebrühten Kaffees aus meinem Bett locken ... es funktioniert (vielleicht auch, weil er wieder zur Arbeit muß, irgendwo kellnern). Er trinkt noch eine Tasse Kaffee mit mir und verläßt mich wieder mit einem Abschiedskuß. Ihm sind meine neuen Pflanzen in der Wohnung aufgefallen.
Den Sonnabend Abend fahre ich wieder zu einem Konzert in Connewitz im Werk 2, nicht ohne vorher in der Innenstadt noch eine Pizza zu essen ... und ein Eis. Das Konzert der "Joy Division Tribute Band" und der Vorgruppe fängt pünktlich um 21 Uhr an. Ich hatte in meiner Wohnung gar nicht mehr die Zeit, mein Hormongel aufzutragen. Wie selbstverständlich (als wäre es das Normalste der Welt) trage ich es dann auf meine Arme auf, als ich mich zwischen den Auftritten der Bands für eine kurze Pause in den Biergarten der angeschlossenen Kneipe setze. Die Band, die die alten Titel von "Joy Division" spielt, ist ziemlich gut - und es sind sehr viele Gäste in der kleinen Konzerthalle, so viele hätte ich gar nicht erwartet. Natürlich fallen mir die kleinen Unterschiede zu den Originaltiteln auf ... 15 Jahre die Songs im Autoradio hoch- und runterspielen hinterläßt eben seine Spuren.
Die nachfolgende Discoveranstaltung ist leider nicht mehr so gut, viele Gäste sind auch nach dem Konzert wieder gegangen. Länger als bis um 1 Uhr nach Mitternacht bleibe ich auch nicht. Ich schaue immer wieder auf mein Telefon, ob sich mein Freund wieder meldet. Wenn nicht soviel auf seiner Arbeitsstelle zu tun ist (keine Gäste mehr zum Bedienen) kommt er vielleicht wieder zu mir vorbei. Er meldet sich nicht (doch zuviel Arbeit). Überraschenderweise erhalte ich dafür einen Anruf von meinem neuen afrikanischen Bekannten, wir treffen uns kurz vor 2 Uhr an einer Bar nördlich der Südvorstadt im Zentrum von Leipzig. Wir trinken noch etwas zusammen, unterhalten uns, laufen ein paar Schritte und ich fahre ihn kurz vor 4 Uhr zum gut beleuchteten und frequentierten Hauptbahnhof, dort kann er dann auf seinen Zug um 5 Uhr warten. Zur Abwechslung mal ein anständiger Mann ... wahrscheinlich haben sie alle Hintergedanken, aber das ist normal ... unnormal wird es erst wenn es pervers wird und gegen den Willen einer Frau gerichtet ist (das wird mich noch sehr lange beschäftigen). Kurz vor 5 Uhr liege ich wieder in meinem Bett, ich muß den Sonntag irgendwie gegen Mittag wieder aufwachen, um die letzten Vorbereitungen für meine bevorstehende Reise zu tun (Sachen zusammensammeln, Koffer packen, Abflugtag planen).

[31.08.16 / 11:49] Zum Glück habe ich die richtigen Medikamente für meine "Akut-Traumatherapie" schon vorrätig - die Psychopharmaka wurden mir vor einigen Monaten genau wegen so einer PTBS/Anpassungsstörung verschrieben (leider machen sie auch fett ... jeden Monat ein Kilo mehr).

[30.08.16 / 15:30] 48+12 Stunden später ... der Moment in dem ich innerlich zerbreche (erst jetzt kommen die Tränen).

[28.08.16 / 13:30] Freitag Abend, die letzten Nächte waren schlaflos, irgendwo zwischen 2 und 4 Uhr nachts werfe ich wieder regelmäßig eine Tablette ein ... aber nur noch eine - ich will wenigstens von meinem Schema der stündlichen Einnahme bis zur totalen Überdosierung die Nacht (und dem starken Überhang am nächsten Morgen) wieder wegkommen. Ich hoffe, daß es in meiner Wohnung in Leipzig einfacher wird. Gegen 23 Uhr in meiner Wohnung angekommen, öffne ich erst weit alle Fenster (es sind über 30 Grad im Dachgeschoß) und mache mich in meinem Bad wieder discofertig. Ein volles Make-up würde bei diesen heißen Sommertemperaturen sofort wieder wegfließen, die tönende CC-Creme (mit einer Feuchtigkeitscreme als Grundierung) reicht vollkommen aus. Ich bin hier in meiner Wohnung an meinem Kleiderschrank, weil ich zur Abwechslung mal ein kurzes, schwarzes, sexy Kleid anziehen möchte (ein verhängnisvoller Fehler ... wie sich später noch herausstellen wird). Das Kleid hatte ich bestimmt das letzte Mal vor 5 Jahren an, ich passe immer noch gerade so rein ... verdammte Gewichtszunahme (es spannt schon etwas unvorteilhaft am Bauch). Ein sexy Push-up darunter, kombiniert das Ganze.
Kurz vor Mitternacht erreiche ich die Bar in der Leipziger Innenstadt (nebenbei erwähnt, endlich wieder auf dem Frauenparkplatz im Parkhaus parken), ich lasse meinen Freund wissen, daß ich wieder in der Stadt bin (er wird sich erst weit nach 5 Uhr morgens wieder bei mir melden und sich wegen seiner Arbeit entschuldigen). Ich trinke nur zwei Colas (mit dem stummen Telefon auf meinem Tisch im Außenbereich immer im Blick), ich will die Zeit solange abwarten, bis um 3 oder um 4 Uhr, bis ich anfange in meinem kurzärmligen Kleid zu frieren und ich sicher sein kann, daß sich meine Dachgeschoßwohnung währenddessen auf erträgliche Schlaftemperaturen abgekühlt hat. Gegen 2 Uhr wird es mir zu langweilig ... Barhopping? Ich laufe etwas in der Innenstadt umher, aber es ist nicht viel los, einige andere Bars schließen bereits. Zurück zu meiner Wohnung, die Stunde zwischen 3 und 4 Uhr bleibe ich noch wach (wasche mir u.a. den Kajal aus den Augen) bevor ich die Fenster schließe ... im Bett liegend, versuche ich einzuschlafen ... es gelingt mir nicht. Die Turmuhrglocken irgendwo in der Nähe geben mir die schlaflose Wartezeit an, nach genau 45 Minuten werfe ich wieder eine Tablette ein. Entweder die Dosis wirkt sofort oder ich schlafe erst ein paar Stunden, wenn es wieder hell geworden ist - ein Glück, sie wirkt sofort.

Zwischen 10 und 11 Uhr den Sonnabend Morgen stehe ich wieder auf, ein weiterer heißer Tag im August. Ich ziehe wieder mein kurzes Sommerkleid an (auch deshalb, um etwas Bräune an meine Beine zu bekommen ... diese waren bestimmt jahrelang abstinent vom Sonnenlicht). Ich möchte mal wieder einen Cappuccino zum Frühstück trinken, daher halte ich mit meinem offenen Roadster vor dem Kaffee in der Nähe meiner Wohnung, bevor ich weiter zum nächstgelegen Baumarkt fahre. Ich will in der Gartenabteilung ein paar Pflanzen für meine Wohnung kaufen. Leider gibt es (im Baumarkt angekommen) dort keine Hydrokulturpflanzen, ein paar robuste Sukkulenten tun es auch. Ich wähle eine Sansevieria und eine Crassula ovata (wohl auch "Geldbaum" genannt), sie müssen das Sommerklima in meiner Wohnung aushalten: Knapp über 30 Grad und nur alle 2 Wochen gießen ... je nach dem, wann ich mal da bin. Im zweiten Baumarkt kaufe ich noch ein paar Blumenständer (einer aus Bambus, einer aus Metall, einer aus Holz mit Rollen zum Umherschieben) und die dritte Pflanze. Ein kleiner Ficus Ginseng hat es mir angetan. Ich kenne diese Pflanze mit dem markanten Wurzelstamm noch aus dem botanischen Garten in Palermo auf Sizilien, es wird ein riesiger Baum. Erst später wird mir bewußt, daß ich dort eigentlich einen Bonsai gekauft habe ... wenn ich ihn nicht regelmäßig beschneide, wird er auch so groß ... wenn er überhaupt das trockene Klima in meiner Wohnung überlebt (der auf Sizilien hat es jedenfalls).
Nachdem ich meine neuen Pflanzen in meine Wohnung getragen habe (es wirkt gleich viel angenehmer, mit etwas Grün in den Ecken), fahre ich den Nachmittag wieder zurück in die Einkaufszone in der Innenstadt. Das Verdeck meines MX-5 ist wieder geschlossen ... bei über 30 Grad zerfließe ich geradezu in meiner schwarzen Kleidung - und ich will mein Kleid heute Abend noch einmal anziehen! Ich schreie in meinen Gedanken nach einer Klimaanlage. Die anderen Cabriofahrer im Innenstadtverkehr können ja ruhig offen fahren - ich nicht. Ich mache das Verdeck erst wieder auf, wenn es Abend wird. In den Geschäften der Innenstadt bin ich auf der Suche nach einem Abtrockgestell für das Geschirr in der Spüle, ich werde leider nicht fündig. Ein kleines Schokoladeneis (mit Chili) soll meine Stimmung aufmuntern. Schnell schlecke ich es weg, bevor es in der Hitze zerfließt. Es ist kurz vor 18 Uhr und ich habe Hunger auf etwas Veganes. bis zum veganischen Lebensmittelladen schaffe ich es nicht mehr - ich bleibe bei dem ersten indischen Restaurant auf dem Weg hängen und bestelle ein Kartoffel-Erbsen-Curry (mild scharf). Den Abend wieder zurück in meine Wohnung...
Mein schwarzes Kleid lasse ich am Fenster austrocknen/durchlüften ... wenigstens sind keine häßlichen, weißen Schweißflecken entstanden. Duschen, Hormongel auf die Arme, die beiden Cremes im Gesicht und den Kajal auftragen - mein Ritual für den Sonnabend Abend. Ich lasse mir Zeit. Es ist heiß ... 31 Grad ... noch heißer als gestern? Wie befreiend wirkt es dann, wenn ich endlich kurz nach 22 Uhr in meinem Auto sitze und mit offenen Verdeck durch den Abend fahre. Ich will zu den Bars in der Leipziger Südvorstadt. Aus dem Auto ausgestiegen, stöckele ich auf meinen Plateausandaletten, in meinem sexy schwarzen Minikleid, mit offenen langen Haaren zu den Bars. Ich trinke noch eine Cola und einen alkoholfreien Mojito in der mexikanischen Bar, bevor ich nach 1 Uhr in den nächsten Tanzclub um die Ecke gehe. Mal wieder eine Gothic-Veranstaltung für diesen Abend.

Leider bleibe ich allein für mich, bin nur kurz auf der Tanzfläche. Ich hatte gehofft, für diese Nacht wieder jemand Nettes kennenzulernen. Gegen 2:30 Uhr verlasse ich wieder die Disco. Draußen vor dem Club werde ich von einem jungen Mann angesprochen - er sieht wirklich jünger aus als ich - und meinem tunesischen Verehrer verdammt ähnlich! Böse Erinnerungen kommen in mir wieder hoch. Er stellt sich als Spanier aus Madrid vor, so einsam wie ich bin, bin ich erstmal nicht abgeneigt und lasse mich überreden, mit ihm ein paar Schritte mitzugehen ... nur etwas trinken. Er wird sehr schnell sehr aufdringlich ... dieselben Sprüche wie immer: "Du bist sehr hübsch!" Ich habe überhaupt kein Interesse, mich wieder auf ein Abenteuer dieser Art einzulassen, zu frisch sind die Erinnerungen an meinen anderen, hartnäckigen Verehrer. Er fragt mich immer wieder, ob ich nicht mit zu seiner Wohnung kommen will (die noch nicht mal mehr in Leipzig liegt). Ich wiederhole mein "Nein" wie ein andauerndes Mantra. Ich will nicht, ich kenne das alles schon (ich will doch nur zurück zu meinem Freund). Ich gehe zu meinem in der Nähe geparkten Auto, er bleibt an mir dran, versucht immer wieder mich zu überreden, mit ihm mitzukommen. Nein, ich habe heute keinen Bock auf sowas! Ich setze mich in mein Auto, er bleibt weiter an mir kleben, blockiert die Fahrertür. Ich sehe nur einen Ausweg aus dieser Situation, falle zurück in meine tiefste männliche Stimme und erzähle ihm, ich bin nur ein Mann in einem Kleid. Untenherum sehe ich aus wie er, obenherum ist alles nur ausgestopft. Es hilft nichts ... er hat bereits in meinen Ausschnitt gucken können und sieht meine Brüste. Er befummelt mich immer wieder und greift auch in meinen Schritt ... alles was ich dort noch habe, ist entweder durch die Hormone weggeschrumpft oder soweit nach hinten zwischen die Beine gerückt, daß er nichts ertastet. "Geh weg! Hau ab! Faß mich da nicht an!" mit den einen Arm decke ich meine Brüste ab, mit den anderen Arm stoße ich ihn immer wieder weg. Es macht ihn nur geiler. Meine Stimme wird laut, in der Hoffnung, ein paar Passanten könnten mich hören. Er zieht seine Hose aus, will, daß ich ihn anfasse. Ich werde aggressiv, versuche nach ihm zu treten. In dem Moment spritzt er vor mir ab. Ich schreie noch laut: "Du Schwein!" und kann meine Autotür losreißen und sofort von Innen verriegeln. Total aufgebracht starte ich den Motor und versuche zu wenden, um von dort wegzufahren. Ich sehe ihn noch wegrennen. Die ersten Meter in meinem Auto bin ich total durcheinander - ich glaube, ich wurde gerade eben irgendwie vergewaltigt ... jedenfalls visuell. Das Bild, wie er sich vor mir einen runterholt, bekomme ich nicht aus meinem Kopf. Ich muß mich am Steuer zusammenreißen, nicht daß ich noch aus Unachtsamkeit ein paar betrunkene Passanten umfahre. Ich schreie in meinem Auto, "Verdammt!", "Du perverses Schwein!" Sicher wird es in mir traumatische Spuren hinterlassen ... genauso wie ich damals in der Straßenbahn zusammengeschlagen wurde und eine Nacht in der Notaufnahme verbringen konnte. Solche Erinnerungen gehen niemals wieder weg ... ich kann nur versuchen, mein Leben weiter normal zu leben. Als ich mein Auto in der Nähe meiner Wohnung parke, schreibe ich eine SMS an meinen Freund: "I was raped. Where are you?" Mein Telefon bleibt weiter stumm. Endlich kurz vor 5 Uhr im Bett liegend, überlege ich noch, ob ich die ganze Packung Schlaftabletten brauche ... es bleibt bei einer. Ein paar Stunden Schlaf später wache ich am Sonntag Morgen gegen 10 Uhr wieder auf. Ich hole meinen Laptop ins Bett und schreibe diese Zeilen in mein Tagebuch. Nur so kann ich das ganze Erlebte etwas verarbeiten. Gegen Mittag positioniere ich meine neuen, grünen Pflanzen im Sonnenlicht des Südfensters.

"1 Jahr und 4 Monate HRT" fällt diesmal aus.

(Kleiner Nachtrag: Mein Freund meldet sich doch noch ... es ist ihm nicht egal und er möchte wissen, was die Nacht passiert ist.)

[14.08.16 / 23:46] Sonnabend Nachmittag fahre ich wieder gleich von der Autobahn in die Leipziger Innenstadt, ich muß mir noch einen neuen kleinen Koffer für die Flugzeugkabine kaufen (für meine nächste Flugreise...) - zielgerichtet laufe ich daher vom Parkhaus direkt zu einem der großen Kaufhäuser der Stadt. Nach langem Vergleichen der Maße und der Preise in der Abteilung für Reisegepäck, entscheide ich mich letztendlich für den kleinsten und günstigsten Bordtrolley (irgendwann gehen die alle mal kaputt) und ich will unbedingt so aussehen wie eine Stewardeß mit ihrem kleinen Gepäckkoffer für die Interkontinentalflüge. Wieder zurück zu meinem parkenden Auto, meinen neuen Koffer in den dafür vorgesehen Kofferraum verstauen (paßt gerade noch so in meinen kleinen MX-5 ... neben der Leopardendecke und der großen Strandtasche mit den Handtüchern und dem Waschzeug für die Nacht) und weiter in die Innenstadt.
Nach einem leichten Abendessen (eigentlich wollte ich nur den 50 Euro Schein wechseln, um mir ein Eis zu kaufen) folge ich den Hinweisen auf ein großes Schuhgeschäft in der Nähe des Marktes, die großen Transparente haben mich neugierig gemacht - und ich werde nicht enttäuscht. Als ich das große Schuhgeschäft betrete, bin ich überwältigt von der riesigen Auswahl an Schuhen in meiner Größe 41 ... mehrere Reihen an Schuhregalen speziell für meine komplizierte Schuhgröße (nicht nur die 41, die 42 ebenso)! Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn ich nicht hier die passenden Schuhe für mich finde - dann nirgendwo. Ich verbringe noch die ganze Stunde vor Ladenschluß um 20 Uhr in dem Geschäft und probiere zwei Paar an. Es fällt mir schwer, meinen Blick von den dicht gedrängten Paaren an schwarzen Stiefeletten abzuwenden (sind die hübsch!), aber ich fokussiere meinen Blick auf ein paar halbhohe Schuhe, so etwas fehlt mir noch in meiner Schuhkollektion. Das Paar halbhohe Stiefeletten aus schwarzen Veloursleder und ohne Absätze (sieht aus wie die Pikes für Waver - nur ohne Schnallen und weniger hoch), wird letztendlich meine Wahl ... auch wenn sie sündhaft teuer sind ... aber es sind Schuhe! Während ich sie anprobiere, laufe ich weiter durch den Laden und schaue mir die anderen Schuhe an (wenn ich mit den Schuhen Einkaufen gehen kann, ohne daß sie drücken, dann sind es die Richtigen). Zurück zur Kasse (vorher noch in meine Doc Martens zurück gewechselt), ein paar Pflegeprodukte und Schuhspanner dazu gekauft, und mit meinem neuen Erwerb in der Einkaufstüte fünf Minuten vor Ladenschluß das Geschäft wieder verlassen. Das neue Paar Schuhe paßt bestimmt auch in mein neues Bordgepäck.
Zurück in meiner Wohnung, das Standardritual für den Sonnabend Abend: Duschen, Hormongel auftragen, schwarzer Kajal und die Silberkette. Alle Handgriffe sind routiniert, meine "Uniform" (schwarze Jeans, Nietengürtel, schwarzes Spaghettiträgertop - und die jetzt alten, schwarzen Stiefeletten) ändert sich nie. Ich gehe immer so aus. Mein Freund hat mir geschrieben, daß er noch bis Mitternacht arbeiten muß - ich will die Zeit bis dahin in der großen Bar am Leipziger Marktplatz verbringen. Zwei Getränke und ein Ciabatta später (ich hatte immer noch Hunger) kommt endlich um 0:20 Uhr seine SMS (mein Telefon liegt natürlich die ganze Zeit auf dem Bistrotisch, in Erwartung einer Nachricht von ihm), er schreibt, er ist in weiteren 20 Minuten bei mir. Nervös rutsche ich auf meinem Bistrostuhl im Außenbereich der Bar hin und her, halte Ausschau nach ihm, sind es vielleicht "arabische" 20 Minuten und er meint eigentlich eine Stunde? Etwas mehr als diese 20 Minuten später, kommt endlich eine weitere Nachricht von ihm - er ist jetzt da und im Innenbereich der Bar (ich deute das so, daß er wohl noch Zigaretten kaufen muß). Ich verlasse kurz meinen Tisch im Außenbereich, um ihn zu suchen, finde ihn im Séparée der Raucher ... und bin überglücklich, ihn wiederzusehen (ich sollte meine Sehnsucht nach ihm wieder etwas eindämmen, damit es nicht "zuviel" wird). Ich bezahle noch die Rechnung draußen an meinem Tisch, bevor ich mich für die nächsten Stunden zu ihm setze. Wir sprechen nicht viel, sind einfach nur zusammen, ich blicke immer wieder zu ihm. Meine Gedanken kreisen um den nächsten Arzttermin am nächsten Montag in der Uniklinik. Endlich bekomme ich die Auswertung der letzten MRT-Untersuchung und die Information, wieviel von meinem Gehirn wohl schon "draufgegangen" ist ... aber vielleicht ist alles viel weniger dramatisch, als befürchtet. Sollte ich ihm davon erzählen? Ich behalte es für mich. Ein weiterer (stark alkoholisierter) Gast spricht uns an, speziell mich und meine sehr markante tiefe Stimme. Ich deute auf den Aschenbecher und gebe damit vor, starke Raucherin gewesen zu sein. Er kontert damit, daß es wohl sehr hübsche Frauen gibt, die früher mal ein Mann gewesen sind - denen man es aber nicht ansieht. Bevor ich damit argumentieren kann, daß transsexuelle Frauen niemals Männer gewesen sind und schon immer Frauen waren, hat sich das Gespräch schon wieder aufgelöst (vielleicht wollte er auch nur mein "Geheimnis" bewahren).

Es wird nach 3 Uhr nachts, als mein Freund und ich uns entschließen, zu gehen. Ich will ihn die ganze Zeit schon fragen: "Zu mir oder zu dir?", aber irgendwie war für ihn schon die ganze Zeit klar, daß wir zu mir fahren. Vorher halten wir noch an einer Tankstelle, damit er sich noch zwei Flaschen Bier kaufen kann (und vielleicht auch noch Kondome ... jedenfalls hat er später welche dabei). In meiner Wohnung angekommen, lassen wir uns noch genug Zeit im Bad. Er nimmt noch eine Dusche, ich wasche nach ihm noch meinen schwarzen Lidstrich aus den Augen (was bei wasserfesten Kajal wohl nicht so einfach ist). Zurück zu meinem japanischen Bett, er ist bereits nackt und entkleidet mich ... das Dachfenster neben meinem Bett ist weit geöffnet. Nach einem Blowjob meinerseits, bewegt er mich dazu, am Fenster die "a tergo"-Stellung einzunehmen. Ich merke noch an, ob das nicht ein bißchen zu exhibitionistisch ist, schließe aber mit den Blick nach draußen, auf die Dächer von Leipzig, bei anfangender Morgendämmerung, meine Augen und lasse ihn gewähren. Ob es dieser spezielle Kick ist, oder daß ich die AD's schon ein paar Tage weglasse ... ich genieße es (hoffentlich werde ich dabei nicht allzu laut, mich hört man bestimmt bis zum Gehweg ganz unten vor meinem Fenster). Wir fallen danach in mein Bett und in noch weitere Stellungen (ohne daß er das Kondom wechseln muß), bevor er in meinem zweiten Blowjob endlich kommt ... leider habe ich dabei meinen Mund nicht ganz geschlossen und bin etwas in Sorge um meine schwarze Bettwäsche (ist aber nochmal gut gegangen). Beneidenswerterweise schläft er danach (zusammengerollt in meiner Bettdecke) ein ... keine Ahnung, wie lange wir gebraucht haben, aber es ist bereits spürbar hell draußen (zum Glück kann ich mein Fenster in meiner Schlafecke lichtdicht abdunkeln ... nur die Spiegel am Schrank und mein Ankleidespiegel gegenüber vom Bett werfen das Licht aus den anderen Fenstern in diese Ecke).
Das Schlafen fällt mir schwer an diesem hellen Sonntag Vormittag - aber ich will unbedingt wieder von den Tabletten runterkommen. Immer wieder liege ich deshalb einfach nur neben ihm und schaue ihn an ... ich will meine schwarze Bettdecke und mein schwarzes Kopfkissen wieder zurück haben. Das Kopfkissen auf dem ich schlafe, habe ich eigentlich für ihn mit dazu gelegt ... egal, ich bin es gewohnt, in meiner Leopardendecke neben ihm zu schlafen. Irgendwann nach 12 Uhr Mittag stehe ich endlich auf und mache mich im Bad fertig für den Tag. Immer wieder kehre ich nackt zu unserem Bett zurück, um zu sehen, ob er endlich auch wach wird ... er schläft weiter. Ich überlege noch, ob ich ihn endlich rausschmeiße oder doch lieber die Schlüssel für meine Wohnung gebe, damit er solange schlafen kann, wie er will. Ich verwerfe beide Gedanken und ziehe mich an. Die Nacht zuvor habe ich angedeutet, daß ich nichts zu essen in der Küche habe für ein Frühstück ... nur zwei Tassen Espresso könnte ich ihm anbieten. Daher gehe ich den Sonntag (früher Nachmittag?) zu dem Konditor um die Ecke, ein paar Stück Kuchen zum Frühstück für ihn und mich zu kaufen (wie jeder weiß, ist Kuchen, wenn nicht besser als Sex, ebenso gut wie Sex). Auf dem Rückweg, als ich die Treppe in meinem Wohnhaus wieder bis ganz nach oben laufe, mit dem Paket Kuchen in der Hand, höre ich eine Tür. Ich ahne es ... es wird meine Tür sein. Er kommt mir auf der Treppe entgegen, er muß zur Arbeit ... aber ich habe doch Frühstück für uns gekauft! Etwas enttäuscht, umarme ich ihn noch und lasse ihn gehen ... wenigstens bin ich ihm noch begegnet ... und ich habe auch nur so viel Kuchen gekauft, wie ich alleine essen kann. Zurück an meiner Bar, koche ich meinen Kaffee und verdrücke die drei Stück Kuchen. Ich muß den Nachmittag bald auch wieder meine Wohnung verlassen. Leben in Leipzig, arbeiten woanders.

[07.08.16 / 23:47] Endlich kommt mal wieder etwas Bewegung in meine Personenstandssache und die Namensänderung - nach fast anderthalb Jahren nach meiner Antragstellung beim Amtsgericht und 5 Monate nach dem zweiten Gutachtertermin, wurde mir jetzt ebendieses, über 40 Seiten umfassende Gutachten, zugeschickt. Jetzt kann es sich nur noch um 2 oder 3 Monate handeln, bis mein (schon lange genutzter) weiblicher Vorname endlich rechtsgültig wird ... und ich vor dem Gesetz vollständig als Frau anerkannt werde. (Endlich heiraten!)

Nebenbei erwähnt ... das Wochenende konnte ich mich im engsten Familienkreis über interkulturelle Beziehungen austauschen ... Araber oder Perser (nie in einem Topf werfen!) oder andere ähnliche, patriarchalische Kulturen sind eben so, gestehen sich niemals Fehler ein ... und brauchen viel Geduld seitens der Partnerin. Meine Erwähnung, daß ich meinem ausländischen Partner sehr viel Geld geliehen habe (und den Betrag vielleicht nie wiedersehe), erntet etwas irritierte Blicke (fast schon "Alarmglocken") ... so etwas versteht auch nur, wer total verliebt ist.

[31.07.16 / 16:05] Ich fahre den Sonnabend Nachmittag gleich direkt von der Autobahn zu dem Parkhaus in der Leipziger Innenstadt, ich muß noch die einzelnen Parfümerien und Drogerien ablaufen um einige Besorgungen zu erledigen (Feuchtigkeitscreme für das Gesicht, schwarzer Nagellack & Entferner und neues Deo und extrateure Haarwäsche ohne Silikon ... speziell für lange Haare). Erst den Abend, nach einem Salat in einem Restaurant am Marktplatz (ich muß auf meine Figur achten), fahre ich zu meiner Wohnung. Mein Freund hat mir geschrieben, daß er die Nacht noch arbeiten muß und erst danach zu meiner Wohnung kommt, also denke ich mir, ich habe noch genug Zeit mein Gewürzregal an die Küchenwand zu montieren (es wird eine Meisterleistung der Ingenieurskunst ... mit Schrauben, olivgrünen Bundeswehrleinen und den eigentlichen Anbauteilen aus Metall), bevor ich mich ausgehfertig machen kann. Daher bin ich ziemlich überrascht, als er sich für kurz nach halb neun bei mir ankündigt. Ich kann noch eine Stunde heraushandeln (ich muß mich doch noch duschen und mir danach die Haare trocknen), bevor er dann kurz nach 22 Uhr bei mir klingelt. Die Begrüßung ist stürmisch, die Sachen, die ich mir eine Minute zuvor angezogen habe, reißt er mir sofort vom Leib und legt mich auf meinem Bett flach. Ich wollte doch eigentlich erst noch ausgehen - aber er bietet mir die Reiterstellung an ... ich kann nicht widerstehen. Er greift dabei wieder sehr fest in meine Brüste - bis über die Schmerzgrenze! Ich falle in einen Zustand vollkommener Ergebenheit (dabei bin ich es doch, die gerade "Top" ist ... dachte ich jedenfalls). Nebenbei erwähnt, ich habe alle Fenster meiner Dachgeschoßwohnung weit offen, hoffentlich ist die Geräuschkulisse nicht allzu laut. Nach dem Sex mit mir, dreht er sich um, er meint noch zu mir, ich könnte ja alleine ausgehen und er schläft etwas in meinem Bett. Wenn ich zurück komme, ist er wieder wach und wir können weitermachen. Etwas enttäuscht fahre ich anschließend alleine zu der Gothic-Disco für diese Nacht.
Ich komme dort, irgendwo im Süden von Leipzig, kurz vor Mitternacht an. Die kleine Disco füllt sich nach und nach und ich fange an, etwas zu tanzen. Ich errege die Aufmerksamkeit eines anderen Gastes und wir tanzen gemeinsam - mit sehr engem Körperkontakt (wenn er wüßte, daß ich eigentlich einen Freund habe, der zu diesem Zeitpunkt gerade in meiner Wohnung in meinem Bett schläft). Ich vergesse dabei die Zeit, kurz nach halb drei den Morgen reiße ich mich von ihm los, verabschiede mich etwas überstürzt und laufe zurück zu meinem Auto. Ein weiterer Discobesucher verfolgt mich dabei ... mir sind in der Disco die Afrikaner mit ihren hübschen, bunten afrikanischen Sachen aufgefallen. Ich lasse mich dazu überreden, mit ihm noch etwas trinken zu gehen. Er kommt aus Burkina Faso ... ich habe irgendwie eine sehr spezielle Vorliebe für alles exotische. Es dauert noch eine weitere Stunde, bis ich mich auch von diesem Gast verabschiede. Ich muß zurück zu meiner Wohnung, ich kann meinen Liebsten nicht noch länger warten lassen. Verdammtes Leipzig - schon wieder in der Dunkelheit verfahren.

Es fängt schon an zu dämmern, als ich den Sonntag Morgen endlich wieder in meiner Wohnung ankomme. Ich mache ihn durch meinen Lärm wach - und muß sofort wieder umkehren und zu meinem Auto laufen, meine vergessene Leopardendecke holen (ich sehe, wie er sich in mein Bettzeug einrollt). Wieder zurück, noch schnell den Kajal aus dem Gesicht waschen, mit großer Sorgfalt alle Mücken vernichten (alle meine Wände in der Wohnung sind weiß und leer - ich werde sie so belassen) und endlich zu ihm ins Bett kommen. Er läßt sich durch meinen Lärm nicht weiter stören und schläft weiter. Ich bin so aufgeregt, daß er in meinem Bett neben mir schläft (wie lange habe ich mir das gewünscht?), daß ich vorsichtshalber doch eine schlafanstoßende Antidepressiva einwerfe (ich wollte doch eigentlich von dem Zeug runterkommen). Selbst die Vögel am Sonntag Morgen stören mich danach nicht mehr. Zufrieden schlafe ich ein ... er hat immerhin endlich mein Bett "entjungfert".
Sonntag Mittag werden wir gemeinsam wach ... ein Blowjob ist es noch (bei dem ich mich immer weiter an einen "deep throat" herantaste), bevor er aufsteht, ins Bad geht und sich anzieht. Ich biete ihm noch einen Kaffee und den allerletzten Rest meiner Frühstückskekse an. Vollkommen nackt stehe ich anschließend in meiner Küche und koche einen arabischen Kaffee für ihn, während er an meiner Bar Platz nimmt (die Bar ist exakt so eingerichtet, mit einer Küchenseite und einer Gastseite mit den Barhockern). Für meine Frühstückskekse kann ich ihn nicht begeistern und esse sie alleine auf. Er verabschiedet sich von mir mit einem Abschiedskuß und verläßt meine Wohnung, ich schließe die Tür hinter ihm. Splitterfasernackt trinke ich weiter den Rest des Kaffees aus, bevor ich mich danach endlich auch in mein Bad begeben kann. Ich muß nach dem Frühstück noch endlich meine japanischen Papierlampions an die Glühbirnen für Wohn- und Schlafzimmer (bzw. -ecke) anbringen, die ich einige Tage zuvor sehr günstig gekauft habe, bevor ich mich danach wieder an meine Minibar setzen kann und diese Zeilen schreibe. Jedesmal, wenn wir für so viele Wochen getrennt sind, habe ich das Gefühl, als ob er mich verlassen hat ... umso glücklicher bin ich hinterher.

[28.07.16 / 19:53] 1 Jahr und 3 Monate HRT - aktuelle Werte (vom Juni) - Estradiol: 174,8 ng/l (-130,8 ng/l) und Testosteron: 0,18 µg/l (-0,04 µg/l). Meine Frauenärztin rät mir, die Dosis Östrogene von 3 Hub weiter auf 2 Hub täglich zu reduzieren. In ihren Augen ist der Estradiolwert immer noch zu hoch. Was wird dann mit mir passieren, mit weniger weiblichen Hormonen? Keine Gefühlsexplosionen mehr? Weniger Gewichtszunahme? Meine Brüste gehen definitiv nicht mehr weg, die bleiben jetzt - und das hoch dosierte CPA* blockiert weiterhin alles männliche. Also alles wie früher - nur mit Titten.

(* Neuerdings das echte Androcur, die Krankenkasse bezahlt das jetzt endlich.)

Momentan läuft auch mein dritter Versuch, die Psychopharmaka langsam abzusetzen ... schon 65 kg (+7 kg) auf der Waage ... ob das jemals wieder runtergeht?

[17.07.16 / 14:08] Auf zum CSD nach Leipzig - ich bin flexibel, was das Wetter betrifft und wechsele bei dem sonnigen Wetter im Parkhaus in der Leipziger Innenstadt meine Schnürstiefel gegen die Plateausandaletten ... mit sehr breiten und nicht zu hohen Absätzen. Da ich zu der schwarzen Jeans nur ein schwarzes Spaghettiträgertop trage (um mit einem Push-up meine Brüste besonders hervorzuheben), creme ich die freie Schulterpartie und die Arme vorsichtshalber mit viel Sonnencreme ein (nur der schmale Streifen Sonnenbrand an dem Übergang zwischen dem BH und dem Dekolleté wird später diese Entscheidung als besonders richtig herausstellen). Die Abende zuvor habe ich an ein Pappschild gebastelt, zwei weiße A4-Blätter als Vor- und Rückseite auf der Pappe geklebt, mit der Aufschrift "Fight For Trans Rights" und "Trans Pride". Stolz trage ich mein Transparent vor meiner Brust (um Blicke darauf zu lenken und als klar erkennbare transsexuelle Frau für meine Rechte zu kämpfen). Es sind viel mehr Menschen da, als ich erwartet hätte (6000?), der Demonstrationszug ist bestimmt einen Kilometer lang. Ich starte ganz hinten beim letzten Wagen - den für die linksalternative Szene (ich bin gleichzeitig der "Trans Pride" und der "Schwarze Block" ... aber die Stimmung bleibt friedlich). Nach der Demo am Sonnabend Nachmittag bleibe ich noch etwas auf dem Fest auf dem Marktplatz, die zwei afrikanischen Frauen haben wieder einen kleinen Stand mit Essen aufgebaut, ein tiefdunkles Eis esse ich danach auch noch ... wieder allein. Ich bin bei den heißen Temperaturen und der Sonne ziemlich durchgeschwitzt, zum Glück habe ich vor Ort eine Wohnung, in der ich mich duschen kann. Gegen 18 Uhr wieder zurück zu meiner Wohnung, das "Trans Pride"-Transparent klemmt jetzt gut sichtbar zwischen Windschutzscheibe und Armaturenbrett meines MX-5 ... das sieht jetzt aus wie der Orga-Wagen für den Pride March.
Nachdem ich mich in meiner Wohnung wieder ausgehfertig gemacht habe, fahre ich nach 22 Uhr wieder zurück in die Innenstadt. Die Disco, die ich für diesen Abend ausgewählt habe, wird wieder veranstaltet von der queerfeministischen Szene, zwei Tanzflächen - und eine davon für Post Punk und Wave. Aber vor Mitternacht tauche ich da nicht auf, ich trinke noch etwas in der beliebten Bar am Marktplatz, bevor ich wieder in den Süden von Leipzig fahre.
In der Disco bleibe ich doch nicht allzulange, nur zwei Stunden zwischen Mitternacht und 2 Uhr, gegen 3 Uhr am sehr frühen Sonntag Morgen bin ich wieder zurück in meiner Wohnung. So richtig macht es keinen Spaß alleine ... wo ist er und warum meldet er sich nicht? Ich brauche die dreifache Dosis der Schlaftabletten, um etwas einschlafen zu können, die Nacht wird unruhig. Sollte er sich mal von mir trennen, wird das genauso passieren - indem er sich einfach nicht mehr meldet. Ich stelle mir den Sonntag Mittag noch vor, wie er eine andere Frau kennenlernt, blond und viel hübscher als ich, und wie er mich einfach links liegen läßt, bevor ich endlich aufstehe. Auf mich warten an diesem trüben Sonntag Morgen (bzw. Mittag) noch der Rest Frühstückskekse und ein Espresso an meiner Bar. Weiterhin keine Nachricht von ihm.

Nachtrag: Und er antwortet doch, er entschuldigt sich wegen seiner Arbeit die beiden Wochenenden. Ich antworte ihm und schreibe von meinem neuen schwarz-weißen Sommerkleid, das ich mir den Nachmittag noch gekauft habe ... ein Frustkauf? Für ein paar wenige Glückshormone um meine Traurigkeit abzulenken.

[10.07.16 / 22:03] Sonnabend Nachmittag parke ich mein Auto wieder in Connewitz - an ziemlich genau derselben Stelle wie das Wochenende zuvor. Ich will zu einem Vortrag der queerfeministischen Szene zur Integration von Transmenschen in eben diese Szene. Die Referentin, nur etwas älter als ich, hat auch einen Trans-Hintergrund - nur leider bezieht sie sich immer wieder auf die (sexuellen) Beziehungen zwischen Transfrauen und "normalen Frauen" ... oder Transmännern. So eine "Hetero"-Beziehung, wie ich sie mit einem Mann führe, kommt in ihrem Vortrag nicht vor. Irgendwann wird es kurzzeitig langweilig, wozu soll ich mir etwas über "Trans" anhören, wenn ich dieses "Trans" die ganze Zeit lebe? Ich wende mich für einen Moment ab und lausche der Musikproben der später an diesem Abend auftretenden Hardcore-Band. In der anschließenden Diskussionsrunde hätte ich gerne auch etwas eingeworfen, aber ich fühle mich zu sehr eingeschüchtert von der perfekten weiblichen Stimme der anderen Transfrau (sie muß Jahre dafür geübt haben). Etwas aus diesem Vortrag bleibt bei mir hängen ... wenn ich mich zu sehr weiblich aufreizend kleide, ist das nur ein Ausdruck von Sexismus meiner männlichen (Teil)-Persönlichkeit. Ich bin sexistisch, wenn ich mich als Frau hübsch zurecht mache. In diesem Moment weiß ich noch nicht, wie mich das die ganze Nacht noch beschäftigen wird.
Nach Ende des Vortrags und der Diskussionsrunde, gehe ich kurz etwas essen in dem orientalischen Schnellimbiß und komme für die anstehenden Konzerte wieder zurück. Die All-Girl-Hardcore-Band soll noch bis vor Mitternacht spielen, Zeit genug, um danach in die nächste Gothic-Disco zu fahren. Als ich den Raum für die Konzerte betrete, überkommen mich seltsame Flashbacks ... ich war hier schon einmal! Das ist ja dasselbe linksalternative Haus, das ich vor ein paar Jahren für eine Partynacht betreten habe. Der Vortrag hat im Hinterhof unter freien Himmel stattgefunden. Erst jetzt, bei einbrechender Dunkelheit, erkenne ich das Haus wieder ... besonders das "Konzertzimmer". Genau da in der Ecke mit dem Ofen stand ich vor ein paar Jahren schon einmal.
Gegen Mitternacht gehe ich wieder zurück zu meinem parkenden Auto, mein Freund hat mir einige Stunden zuvor geschrieben, daß er mich anruft, wenn er von der Arbeit kommt ... auf diesen Anruf warte ich vergebens. Ich fahre nach Plagwitz zu der dort stattfindenden Gothic-Disco. Als ich mich an die Bar setze, überkommt mich wieder eine depressive Phase. Ich muß über den Vortrag den Abend nachdenken, ich kann diesen letzten männlichen, sexistischen Teil in mir nur überwinden (oder dagegen ankämpfen), wenn ich mich nicht mehr attraktiv kleide. Ich will nicht mehr für Männer interessant sein ... das Make-up lasse ich schon lange weg, die Haare binde ich zusammen, meine weiblichen Abendkleider habe ich schon seit einiger Zeit nicht mehr angezogen, trage nur noch Jeanshosen. Meine Schuhauswahl beschränkt sich eigentlich nur noch auf die klobigen Schnürstiefel und die nicht minder martialisch wirkenden Plateausandaletten. Nur die Brüste kann ich nicht verstecken - ich könnte sie abbinden oder weite Pullover tragen (im Sommer), aber will ich das denn? Bin ich nicht schon häßlich genug? Die Nacht in der Disco werde ich von zwei Männern angesprochen ... ich gehe nicht auf ihre Gesprächsversuche ein. Ich will nicht mehr attraktiv sein für Männer.

Ich verlasse die Disco gegen 3 Uhr nachts und fahre zu der Wohnung meines Freundes. Weiterhin keine Nachricht von ihm auf meinem Telefon. Bis 4 Uhr kurz vor Sonnenaufgang am Sonntag Morgen warte ich noch auf ihn in meinem Auto einige Meter von seinem Hauseingang entfernt. Sein Leben, seine Entscheidung ... mich nicht sehen zu wollen - hat er das Interesse an mir verloren? Ist ihm aufgefallen, daß ich mich zunehmend weniger attraktiv kleide? Grübelnd fahre ich wieder zurück zu meiner Wohnung. Gegen halb fünf Uhr morgens verdoppele ich wieder die Dosis der Antidepressiva, um einschlafen zu können.
Sonntag Mittag stehe ich auf, esse meine Frühstückskekse und koche mir einen arabischen Kaffee (der mit nur zwei gehäuften Löffeln weniger stark ist, als die Version von meinem Freund), den ich dann, auf den Orientteppich sitzend, an meinem "marokkanischen" Kaffeetisch trinke. Kurz nach 14 Uhr bin ich wieder zurück in der Leipziger Innenstadt und esse noch eine Pizza, bevor ich an diesem heißen Sonntag Nachmittag ein Eis essen gehe ... allein. Die vielen Paare, die ich sehe, von denen mindestens ein Partner auch ein Eis schleckt, deprimieren mich. Wieso bin ich immer allein? Weil ich eine Transfrau bin, für mehr als Sex bin ich nicht brauchbar ... danach verlieren alle Männer wieder sehr schnell das Interesse an mir. Der eine Marokkaner, der mich nur für eine schnelle Nummer getroffen hat, hat sich auch nicht mehr gemeldet. Der Reiz für sie ist schnell vorbei - und genau deshalb will ich nicht mehr attraktiv sein! Ich will nicht immer wieder wie ein benutztes Kondom weggeworfen werden! Ich will als Frau wahrgenommen werden, mit allem drum und dran. Zeit, eine militante Feministin zu werden.
Den Nachmittag fahre ich auf der Autobahn wieder zurück ... nur die ersten Kilometer mit offenen Verdeck und die Haare unter einem Kopftuch (Grace Kelly like) vor dem Wind geschützt. Das Außenthermometer zeigt 34 Grad und die CC-Creme im Gesicht (die mit dem Sonnenschutzfaktor) ist schon längst zerlaufen. Auf dem nächsten Parkplatz halte ich wieder an, um das Verdeck zu schließen und die Klimaanlage einzuschalten. Für einen kurzen Moment, als ich weiterfahre, höre ich den SMS-Ton meines Telefons aus der Handtasche auf dem Beifahrersitz - aber es ist nur Einbildung ... mein Freund meldet sich weiterhin nicht.

[04.07.16 / 00:12] Freitag Abend - ich habe extra mein Auto mit etwas mehr Seitenabstand geparkt, um meinen neuen Teppich über die Beifahrerseite in das Auto zu bugsieren (die 1,50 m passen gerade so noch auf den Beifahrersitz). Mit Schwung rausche ich danach rückwärts die Grundstücksausfahrt hoch (so wie ich es jeden Arbeitstag die Woche gewohnt bin) und knalle gegen den Baum. Der war mir einfach im Weg ... über das kleine Fenster im Verdeck sehe ich sowieso nichts. Mein schönes, neues Auto ... und das war nur die erste Ecke (hinten links), bald wird es genauso aussehen wie mein alter Fiat - mit "Kampfspuren" überall. Kurz ausgestiegen und den Schaden begutachtet, zum Glück nur ein häßlicher Kratzer in der rot lackierten Kunststoffstoßstange, nichts gebrochen, alles fest ... ergo weiter auf die Autobahn nach Leipzig, die Stoßstange wird schon nicht gleich abfallen. Ich überlege noch, meinem Freund eine Nachricht zu schreiben: "crashed my car into a tree", lasse es aber doch wieder sein, er würde sich nur zu viele Sorgen um mich machen (er kennt meine Fahrweise - und mein altes Auto bereits).
Den Abend in Leipzig angekommen, trage ich nur kurz meinen Orientteppich in die Wohnung hinauf, ziehe mich kurz für die Nacht um (ein schwarzes Spaghettiträgertop und einen Push-up-BH darunter) und wechsele wieder unten, bei meinem parkenden Auto angekommen, die Schuhe. die "Doc Martens" landen auf der Beifahrerseite (und später im Kofferraum), für diesen Sommerabend wähle ich die schwarzen Plateausandaletten passend zu meiner schwarzen Jeans. Mit offenen Verdeck den späten Abend mit dem Auto zu dem Club in Connewitz. Als ich bereits ausgestiegen bin und zu der Adresse laufe, erreicht mich kurz vor Mitternacht eine Nachricht von meinem Freund, er hat gerade seine Arbeit beendet und kommt dann zu mir in den Club. Ich war da noch nie, ich habe die Adresse nur aus dem Internet, als ich dort ankomme, erwartet mich die reinste Hipster-Höhle - aber die Stimmung ist gut und ziemlich entspannt. Die Vorfreude, meinen Freund endlich wiederzusehen, läßt mich alles ertragen. In dem kleinen Kellerraum des Clubs spielt an diesem Abend eine japanische Psychedelic-Rock-Band und ich werde gerade Zeuge des obligatorischen Übergangs vom Hipster zum Hippie, als ich interessiert das Publikum beobachte. All das ist schon einmal vor Jahrzehnten passiert und wiederholt sich gerade ein weiteres Mal.
Als das Konzert beendet ist (in dem ziemlich heißen Keller), treffe ich meinen Freund draußen an der Bar. Ich überfalle ihn mit einer tiefen Umarmung. Sofort bemerke ich, daß er seinen Vollbart geändert hat, vorne lang und spitz und an den Seiten kurz. Er erinnert mich jetzt irgendwie an einen Bösewicht aus den alten Filmen mit der Handlung irgendwo im Orient. Ich mache noch weiter Scherze über seinen "evil doppelgaenger beard", als die Bar bereits schließt und wir uns zu Fuß auf die Suche nach einer anderen Bar in Connewitz machen. Erst jetzt berichte ich ihm davon, daß ich mein neues Auto zu Schrott gefahren habe (aber eigentlich ist es ja nur ein kleiner Kratzer). Wir essen noch etwas bei einem orientalischen Schnellimbiß und sitzen danach noch auf einer Holzbank vor einer Bar an einer Straße irgendwo in Connewitz. Nur coole Leute leben hier.
Kurz nach 3 Uhr fahren wir in meinem Auto wieder zurück zu seiner Wohnung, mittlerweile ist es ziemlich frisch geworden und ich fange an zu frieren in meinem leichten Spaghettiträgertop. Den Kofferraum mit meinen Übernachtungsutensilien habe ich gar nicht erst leer geräumt ... ich konnte ihn immer noch nicht dazu überreden, bei mir zu übernachten. In seiner Wohnung beeile ich mich so gut es geht im Badezimmer und klettere danach zu ihm ins Bett. Es fühlt sich so gut an, endlich seinen warmen Körper zu spüren ... in den Sex mit ihm mischt sich das neue Gefühl der Vertrautheit.

Sonnabend früher Nachmittag stehen wir gemeinsam auf, er macht sich bereit für seine Arbeit und zieht seine "Uniform" an (seine schwarze Kellnerweste auf weißem Hemd), ich nur die Sachen von letzter Nacht. Ich frage ihn noch nach seinen Schlüsseln, bevor ich zurück zu meiner Wohnung fahre. Auch diese Nacht werde ich wieder bei ihm verbringen. In meiner Wohnung rolle ich nur schnell den Orientteppich aus, arrangiere die Seitenabstände und die zwei Bistrostühle, und plaziere die Holzpalette/Couchtisch darauf bis alles stimmig paßt. Jetzt kann man auf dem Teppich sitzen und von dem niedrigen Holztisch, dekoriert mit einem marokkanischen, silberfarbigen Teller, eine Tasse Tee trinken - oder Kaffee (orientalisch oder italienisch).
Wieder zurück in der Leipziger Innenstadt, mir fehlt noch ein Regal über der Küchenecke und Dosen für meine Gewürze (Kardamom, Koriander, Oregano, Thymian und Basilikum ... Cumin/Kreuzkümmel und Kurkuma fehlen noch). In dem Geschäft für Küchenaccessoires kaufe ich gleich noch eine Chilimühle, die Demonstration des Verkäufers mit echten Chilischoten hat mich überzeugt. Jetzt kann ich endlich meine eigene Masala-Gewürzmischung zubereiten (die "4 K's" und Chili ... eine besonders scharfe indische Züchtung). In einem Discount-Möbelhaus kaufe ich noch eine passende Aluminiumstange und zwei Drahtkörbe zum Einhängen (das Produktbild mit den kleinen Bialetti-Kocher in dem Korb hat mich überzeugt - das könnte auch meine Küche sein). Spätestens jetzt stehe ich kurz vor der 3000 Euro Grenze für das Budget meiner gesamten Wohnungseinrichtung (ohne einer Einbauküche, die war schon mit dabei). Ich mußte mein Budget schon von 2500 auf 500 mehr anheben, aber jetzt fehlen eigentlich nur noch die Lampen und ein paar Hydrokultur-Pflanzen (obwohl die Glühbirne alleine ja auch schon ein besonderes Stilelement ist). Frauen und Wohnungseinrichtung...
Für die Nacht ausgehfertig (das schwarze Top und der "üppige Busen" ziert jetzt der kleine grüne Anhänger an der Silberkette) fahre ich nach meinem Einkauf und von meiner Wohnung aus wieder zurück in die Leipziger Innenstadt. Ich will ein italienisches Restaurant finden, welches Lasagne auf der Speisekarte anbietet - dafür muß ich auch einmal die gewohnte Straße mit den Restaurants verlassen. Am Marktplatz werde ich fündig - Lasagne als Hauptgang und Pannacotta zum Nachtisch (ich muß dabei wieder permanent an die Kilos denken, die immer mehr werden ... Frauen und ihr Gewicht).
Bei Einbruch der Dämmerung bezahle ich die Rechnung im Restaurant und schlendere etwas durch die Innenstadt umher. Mir ist langweilig und vor 23 Uhr macht der Discoclub für diese Nacht nicht auf. Zurück zur Wohnung meines Freundes, irgendwann muß er ja von der Arbeit kommen ... und nur ich habe seine Schlüssel. Das andere Schlüsselpaar besitzt sein neuer Mitbewohner - den ich bei meiner Rückkehr in der Wohnung antreffe. Er kommt aus dem Irak und spricht so gut wie kein Deutsch (oder Englisch) und ich kein Arabisch. Aber wir kommen trotzdem klar und zeigen uns gegenseitig Fotos auf unseren Smartphones. Er ist Tischler und ich zeige ihm Bilder von meinem Holzpaletten-Couchtisch, er zeigt mir eine Luftaufnahme von seinem Haus - das gleich neben dem "Turm zu Babel" steht (oder "kriegsbedingt" stand). Den spiralförmigen Turm in Babylon aus dem Gemälde von Bruegel gibt es also wirklich (jedenfalls in kleinerer Form). Ich lerne auch ein paar arabische Wörter, die im Deutschen gleich sind: Tasse, Koffer und die Lampe (das war schon immer "Aladins Wunderlampe" ... wahrscheinlich ist das Wort uralt und geht zurück bis auf die antiken Öllampen). Zwischen den kurzen Gesprächsfetzen liegen minutenlange Phasen des Umherstarrens und Anschweigens, doof wenn wir keine gemeinsame Sprache können.
Pünktlich um 1 Uhr nach Mitternacht beende ich diese Konstellation (ich habe ja auch schon ständig auf die Uhr von meinem Telefon gestarrt), mein Freund ist immer noch nicht zurück von seiner Arbeit und ich fahre alleine zu der Discoveranstaltung für diese Nacht. Auch wenn ich das DJ-Kollektiv kenne und die Musikauswahl (Italo Disco und Hi-NRG) keine großen Überraschungen bringt, so ist die Clubadresse für diese Nacht auch wieder neu für mich. Über ein Kopfsteinpflaster in der dunkelsten Ecke einer Industriebrache finde ich den Ort (ich folge einfach der Musik). Eine wirklich sehr kleine Open-Air-Tanzfläche und nur einer handvoll an Gästen. Dafür gibt es Fairtrade-Mate an der Bar und ich bleibe fast zwei Stunden.

Kurz vor 3 Uhr erreicht mich endlich die SMS von meinem Freund und ich fahre wieder zurück zu seiner Wohnung, ich komme fast zeitgleich mit ihm an (er war etwas früher da als ich, zum Glück brennt bei seinem Mitbewohner noch Licht und er braucht meine Schlüssel nicht). Entweder er war ziemlich fertig von seiner Arbeitsschicht oder ich habe zu lange im Badezimmer getrödelt (ich muß mich doch für ihn vorbereiten), jedenfalls schläft er schon, als ich zu ihm auf die Schlafcouch komme (ich mache ihn noch kurz wach, aber er schläft sofort wieder ein). Kein Sex für mich in diesem Moment ... nicht schlimm, ich werfe meine Pille ein und falle unmittelbar auch in den Schlaf.
Irgendwann den Sonntag Morgen spüre ich ihn hinter mir, ich höre das Aufreißen der Kondomverpackung und lasse ihn in mich eindringen ... es ist so ein gutes Gefühl, ihn in mir zu spüren. Er kommt in mir, geht kurz darauf auf die Toilette und kommt dann wieder zurück zu mir. Ich bleibe weiterhin liegen und schlafe wieder ein, wohlwissend, mit einem Kontrollgriff, daß ich doch wieder untenherum feucht geworden bin. Vielleicht zeigt die halbierte Dosis der Antidepressiva doch die erhoffte Wirkung ... die Rückkehr der Orgasmusfähigkeit.
Ich habe keine Ahnung, wie spät es ist, als ich (wahrscheinlich) den frühen Sonntag Nachmittag neben ihm aufwache. Ich wünschte, ich könnte viel mehr Zeit mit ihm verbringen, für ein paar Tage verreisen, irgendwohin ... ich wünschte, ich könnte mehr von ihm sehen als nur seinen Rücken, wenn er neben mir schläft. Ich klettere vorsichtig über ihn und gehe wieder ins Bad. Dasselbe Prozedere wie immer, mit einem Abschiedskuß an seinem Bett verlasse ich ihn für dieses Wochenende, greife meine schwarzen Stiefeletten und meine schwarze "tigha"-Jacke in dem Flur, wo er seine ganzen Schuhpaare aufgereiht hat (er besitzt noch viel mehr Schuhe als ich), schließe die Wohnungstür ganz vorsichtig hinter mir und laufe zurück zu meinem parkenden Auto. Ich will mehr von ihm ... ich muß immer wieder meine romantischen Gefühle für ihn unterdrücken. Solche Beziehungen enden immer in einer Katastrophe ... und ich glaube, er handelt genauso wie ich und unterdrückt seine Zuneigung zu mir - zum Schutz für ihn und mich ... für uns beide.

[28.06.16 / 21:32] 1 Jahr und 2 Monate HRT - keine Änderung des Brustumfangs, aber meine Brüste wirken irgendwie viel üppiger und fülliger - genauso wie der Rest meines Körpers, die Waage steht mittlerweile schon bei 64 kg (+6 kg) ... ich sollte mein tägliches Schokoladenritual überdenken.

Zu etwas (nicht ganz so) anderem, die zweite MRT-Untersuchung des Gehirns und der kompletten Wirbelsäule (2x innerhalb von 10 Tagen) liegt jetzt hinter mir. Ein Untersuchungsbefund bekomme ich erst in 7 oder 8 Wochen ... (ganz lange Pause) ... und dabei geht es schon lange nicht mehr darum, ob etwas gefunden wurde - sondern nur noch darum, den schleichenden Verfall (oder den Nervenmark-zerstörenden Krankheitsverlauf) zu dokumentieren. (-x Jahre bis zum geplanten Selbstmord)

[26.06.16 / 17:56] Ich habe mir jetzt doch einen Orientteppich für meine kleine Sitzecke bei einem Teppichgroßhändler aus dem Internet bestellt. Sisal war zu kratzig, alles andere zu exotisch. Für einen richtigen Orientteppich reicht mein schmales Budget natürlich nicht aus, meiner ist aus Resten von alten - aber echten - iranischen Teppichen zusammengenäht ... damit ich meinem Besuch immer sagen kann: "Mach mir ja keine Flecken auf meinen Perser!"

[20.06.16 / 00:06] Ziemlich discofertig fahre ich den Freitag Abend nach Leipzig. Das letzte "Finish", den schwarzen Lidstrich, hole ich mir in dem gut beleuchteten Parkhaus in der Leipziger Innenstadt. Ich laufe wieder alle Bars ab und entscheide mich letztendlich für die Schwulenbar im Zentrum der Stadt. Dort werde ich weitestgehend in Ruhe gelassen und kann alle paar Minuten auf meinem Telefon nachschauen, ob mein Freund mir endlich eine Nachricht geschrieben hat ... diese Nacht kommt keine Antwort mehr von ihm. Gegen ein Uhr nach Mitternacht fahre ich wieder zurück in meine Wohnung, eine Nachricht schreibe ich ihm noch: "Took a pill ... falling asleep ... hope to see you next night", in Erwartung einer Antwort von ihm (er wird mir erst kurz vor 6 Uhr antworten - da schlafe ich aber schon längst). Schlafen ... es schläft sich gut in dem japanischen Futon-Bett, auf zwei Lagen Schafswolle, sechs Lagen Baumwolle und einer Kokosmatte dazwischen - nur die doofen, zwitschernden Vögel stören meinen Schlaf bei Sonnenaufgang.
Den Sonnabend Vormittag bin ich irgendwann nach 10 Uhr wieder wach. Ich habe mir viel vorgenommen für diesen Tag, ich will zwei Stühle oder Korbsessel und einen robusten Teppich aus Naturfasern für meinen Wintergarten kaufen (die kleine Ecke in der Ein-Zimmer-Dachgeschoßwohnung mit dem großen Dachfenster nach Süd-Osten). Nach einem Espresso und einem kleinen Frühstück aus dem Konsum direkt gegenüber vom Hauseingang, fahre ich gegen Mittag los. Wie erwähnt ... es wird ein langer Tag und ich fahre alle Möbelhäuser kreuz und quer durch die ganze Stadt ab. Stühle für den Gartenbereich gibt es überall, aber so richtig gefallen tun sie mir nicht. Und Teppiche aus etwas anderes als Wolle? Noch nie davon gehört. Am liebsten würden mir die Verkäufer einen Orientteppich für 5000 Euro andrehen, aber das sprengt total mein Budget. Letztendlich werde ich in einem Baumarkt fündig und kaufe zwei kleine Bistrostühle aus Aluminium und einem Kunststoffgeflecht, die Suche nach einem Regal für meine Lautsprecherboxen habe ich schon längst aufgegeben, die Suche nach einem passenden Teppich muß erstmal pausieren. Dafür sind die Stühle so leicht, daß ich sie ganz alleine in den fünften Stock tragen kann - und sie haben sogar ins Auto gepaßt ... gestapelt und bei geschlossenem Verdeck (ich hätte also nicht den ganzen späten Nachmittag vor dem Baumarkt warten müssen, bis der hereinbrechende Regen oder Gewitterschauer wieder nachläßt). Zurück zu meiner Wohnung ... irgendwie gefällt mir das Ensemble aus den zwei Bistrostühlen und der Holzpalette noch nicht ganz.

Mein Freund hat angedeutet, nach der Arbeit in der Nacht bei mir vorbeizukommen - daß heißt, ich muß vorher alles saubermachen (aber nicht zuviel, er soll sich nicht für seine Wohnung schämen). Auf allen vieren krieche ich mit den Handfeger auf dem Fußboden, ich muß mir endlich mal einen richtigen Besen kaufen. Nachdem ich meine Wohnung halbwegs sauber gemacht habe, mache ich mich wieder ausgehfertig ... wie immer, schwarze Sachen (und ein grünes Shirt), Kajal im Badezimmerspiegel, Blick in den Ankleidespiegel und Schuhauswahl zwischen meinem Schuhturm und den anderen Paar Stiefeln - die "Pikes" (oder "Winklepickers") mit den kubanischen Absätzen werden es wieder. Zurück zur Innenstadt, gegessen hatte ich vorher schon in einem italienischen Restaurant in der besagten Straße mit den ganzen Restaurants - jetzt müßte ich wirklich alle abgearbeitet haben. Ich parke wieder in der Tiefgarage des beleuchteten Parkhaus und stelle amüsiert fest, daß ich auf einem extra ausgewiesenen Parkplatz für Frauen parke! So viel größer erscheint er mir aber nicht, dafür ist er nah am Ausgang und im Blickfeld des Wachmanns. Ich laufe gegen Mitternacht wieder zu meiner favorisierten Bar am Marktplatz (ich verbringe mein Leben in Bars) und schaue auf meinem Smartphone, an der Bar sitzend, was sonst noch die Nacht in Leipzig los sein könnte. Ein Club ganz in der Nähe, sieht vielversprechend aus. Während ich dorthin laufe und mich in die Warteschlange vor dem Club einreihe, kommt eine Nachricht von meinem Freund, er ist gerade von der Arbeit zurück und möchte sich mit mir in der Innenstadt treffen. Während er mit mir telefoniert, lotst er mich zu seinem Standort und ich laufe wieder zurück in die Innenstadt zu ihm.
Ich freue mich immer wieder, ihn endlich umarmen zu können und seinen Körper zu spüren. Er schlägt mir eine Bar "ganz in der Nähe" vor ... hätte ich vorher gewußt, daß wir noch anderthalb Kilometer latschen müssen - besonders in meinen Stiefeln mit Absätzen - hätte ich das Auto aus der Tiefgarage geholt. Irgendwo zwischen zwei und drei Uhr nachts sitzen wir noch zusammen in der kleinen Bar - nicht sehr weit von seiner alten Wohnung, die er zwischenzeitlich vor zwei Jahren mal hatte (die mit meiner zweiten Nacht mit ihm). Wir unterhalten uns etwas und ich erzähle ihm von meinem Besuch bei meiner Frauenärztin vor ein paar Tagen und daß meine weiblichen Hormonwerte so stark schwanken (das wird ab jetzt meine Ausrede für alles). Ich erzähle ihm auch von meiner letzten Nacht in meinem neuen Bett (und hoffe, daß er noch zu mir kommt), er erzählt mir, und zeigt mir Videos auf seinem Smartphone, von den nicht ganz unähnlichen Matratzen aus Schafswolle in Syrien. Kurz nach drei Uhr verlassen wir die Bar ... und er hat dann doch seine Entscheidung, die Nacht in seiner Wohnung zu verbringen, getroffen. Schade ... ich hatte extra noch Frühstückskekse für ihn und mich, am Morgen danach, gekauft. Zurück zu meiner Wohnung, alle Sachen aus dem Badezimmer zusammen sammeln, die Fenster schließen, und weiter zu seiner Wohnung. Es wird bereits hell zwischen den Häusern am Horizont der Stadt.

In seiner Wohnung fällt ihm auf, daß er gar keine Kondome mehr hat - also wieder zurück zum Auto und zur nächsten Tankstelle. Ich hatte mich schon für ihn umgezogen und sein mysteriöses Nachthemd für Frauen, das er nur für mich hat, angezogen. Ein skurriles Bild im Morgengrauen auf der Straße vor seiner Wohnung, im leichten knöchellangen, ärmellosen Nachthemd zu meinem Auto laufend - wenigstens bestand ich noch darauf, meine Stiefel anziehen zu wollen. Gegen 5 Uhr am Sonntag Morgen sind wir wieder zurück von der Tankstelle in seiner Wohnung und können uns endlich auf seiner Schlafcouch unseren Trieben hingeben. Ich bin dabei immer passiv und ergreife niemals die Initiative. Alles was ich tue, tue ich für ihn und er leitet mich. Er schlägt mich und greift sehr fest in meine Brüste ... ein leises "au" von mir reicht aber noch aus, um ihn etwas zu bremsen. Nach dem Sex und dem obligatorischen Gang auf die Toilette (um mich untenherum sauber zu machen) klettere ich noch einmal auf ihn in der Reiterstellung, während er eine Zigarette raucht, und zeige ihm auf subtile Art und Weise, was ich eigentlich gerne möchte. Für diesen Sonntag Morgen bleibt es bei den einen Sex und wir schlafen gemeinsam ein. Irgendwann den späten Sonntag Nachmittag wache ich wieder neben ihm auf, klettere vorsichtig über ihn, um mich im Badezimmer wieder abreisefertig zu machen. Angezogen komme ich an sein Bett zurück und küsse ihn noch zum Abschied. Er hält mich an meinem Arm fest ... anscheinend fällt ihm der Abschied viel schwerer als mir, "Gotta go" sage ich noch zu ihm und verlasse seine Wohnung. Zurück zu meinem parkenden Auto, die Tüte mit der Leopardendecke und die große Umhängetasche mit all meinen Übernachtungsutensilien im Kofferraum verstauend, und weiter in die endlos erscheinende Zeit zwischen unseren nächtlichen Treffen ... mein Liebster...

[08.06.16 / 22:23] Mein promiskuitiver Lebensstil - mein marokkanischer Liebhaber will mich während der Woche ganz spontan treffen und verabredet sich mit mir per Telefon. Als Treffpunkt wählen wir den Parkplatz eines Erotik-Outlets in dem Gewerbegebiet an der Autobahn ... rein zufällig ganz in der Nähe meines Arbeitsplatzes. Ich mache etwas früher Schluß und bin schon vor ihm da. Als Ortsunkundiger braucht er eine Weile, bis er die Stelle findet ... ich winke ihm aus meinem Roadster aus zu, während ich mit ihm telefoniere und sein Navi ergänze. Die Videokabinen in dem Sexshop, bei der wir uns eine heraussuchen, habe ich bereits vorher schon inspiziert und als zu eng befunden. Ich weiß nicht genau, was er eigentlich von mir will und ob er wirklich nur auf schnellen Sex mit mir aus ist - jedenfalls kann ich in dieser Kabine nicht in Stimmung kommen. Sein Vorschlag für das Pornokino nebenan lehne ich auch ab. Es tut mir leid, aber ich brauche nun mal viel Zeit, um mich auf meinen Partner einzustimmen. Ich bin vielleicht nicht die Prostituierte, die du in mir siehst. Mehr als ein kurzer Blowjob ist in den 20 Minuten in der Videokabine einfach nicht drin. Die Kleider zurechtrückend und etwas an den Haaren zupfend, verlasse ich nur kurz nach ihm die Kabine und den Erotikmarkt. Ich dachte, wir gehen vorher noch etwas essen oder trinken, wie ich es sonst gewohnt bin. Ich zeige ihm die Pizzeria nur wenige Meter entfernt, bei der ich mal mit Arbeitskollegen essen war. Wenigstens bezahlt er mir die Pizza und eine Cola. Erst jetzt entwickelt sich ein tiefergehendes Gespräch und ich komme langsam in Stimmung. Ein richtiges Hotelzimmer mit einer Dusche wäre angemessen für mich. Leider verabschiedet er sich ganz schnell nach dem Bezahlen der Rechnung im Restaurant und fährt wieder zurück nach Berlin. Wenigstens sind ihm noch meine neuen Schuhe aufgefallen und mein schönes Auto. Wenn er wirklich mehr von mir will, muß er mehr Zeit einplanen ... mindestens eine ganze Nacht für einen One-Night-Stand (und ich verlange auch kein Geld dafür ... aber wenn er möchte, kann er mich auch bezahlen ... mindestens dreistellig).

[07.06.16 / 00:56] Sonnabend Mittag kommt sein Vorschlag per SMS, den Abend wieder in den Swingerclub zu gehen. Ich teile meinem Freund in meiner Antwort unterschwellig mit, daß ich nicht dafür in der Stimmung bin ... verdammte monatliche Gefühls- und Hormonschwankungen - aber ich wollte ja das volle Programm (oder kurz gesagt, "Ich habe meine Tage"). Bevor ich mich in der Gluthitze (bei geschlossenen Verdeck und mit Klimaanlage) mit dem Auto auf der Autobahn nach Leipzig aufmache, packe ich noch den ganzen Kofferraum mit den halben Inhalt meines alten Kleiderschrankes voll. Alle meine eleganten Abendkleider und diverse Schuhpaare wandern in meinen neuen Kleiderschrank in meiner Leipziger Wohnung, die brauche ich nicht in der Woche.
Den späten Sonnabend Nachmittag erreiche ich meine Wohnung, trage, so gut es geht, alles in meine Wohnung hinauf und messe noch kurz die Holzpalette aus, bevor ich in den nicht sehr weit entfernten, nächsten Baumarkt fahre, um eine Acrylglasplatte für meinen improvisierten Couchtisch zu kaufen. Warum eine Glasscheibe, wenn Plexiglas doch viel leichter (und weniger gefährlich) ist? Es ist übrigens keine genormte Europalette, meine ist irgendwie viel kleiner. Die zugeschnittene Acrylglasplatte verstaue ich nach dem Kauf auf dem Vordersitz meines Autos auf dem Parkplatz vom Baumarkt. Später werde ich bemerken, ich hätte die Ecken doch mit einem Handtuch abdecken sollen, ein paar neue, häßliche Kratzer zieren jetzt den Innenraum meines erst drei Monate alten Neuwagens (an der Fahrertür sind auch schon Kratzer ... verdammte Garagenwand). Um die fast einen Meter hohe Acrylglasplatte zu meiner Wohnung zu transportieren, muß ich wieder das Verdeck öffnen - dabei wandert meine Handtasche mit meinem Telefon in den Kofferraum und ich bekomme gar nicht mit, daß mein marokkanischer Verehrer versucht hat mich anzurufen ... er wollte sich doch eigentlich mit mir dieses Wochenende treffen. Es bleibt bei diesen einen Versuch, mich anzurufen. Ich habe sowieso viel zu viel vor, diesen Sonnabend Abend in Leipzig. Es ist kurz nach halb sieben und das große Möbelhaus am Rande von Leipzig hat nur noch bis 20 Uhr geöffnet - ich muß noch meinen "Schuhturm" kaufen. Mit offenen Verdeck rausche ich auf der Autobahn zum Schkeuditzer Kreuz ... ein Frachtflieger zieht dicht über mir vorbei in Richtung der Landebahn ganz in der Nähe. Ein Wahnsinnsgefühl, offen zu fahren ... so viel Freiheit.
In dem Möbelhaus vergesse ich wieder die Zeit, während ich auf der Suche nach einem weiteren kleinen Regal für meine Wohnung bin. Zwei Minuten vor Ladenschluß kann ich an der Kasse noch mein Schuhregal bezahlen und schiebe es auf den Rollwagen zu meinem Auto. Ich habe mich nach langem Überlegen für das Regal mit den vier kleinen Einzeletagen entschieden, es ist in Einzelteilen (weniger als 40 cm Kantenlänge) viel einfacher zu transportieren (und die Treppe bis in den fünften Stock viel leichter hochzutragen). Wieder zurück in meiner Wohnung dauert es noch bis kurz vor Mitternacht, bis ich mich endlich ausgehfertig gemacht habe (ich mußte vorher ja noch meinen Kleiderschrank einräumen). Erst jetzt schicke ich meinem Freund eine SMS und entschuldige mich dafür, daß es diesen Abend nicht mit den Swingerclub geklappt hat (war ja auch irgendwie Absicht von mir).

Ich fahre wieder in die Innenstadt zu meiner Lieblingsbar am Marktplatz, da ich weiß, daß es da noch nach Mitternacht etwas zu essen gibt. Das auch gerade Leipziger Stadtfest ist, bekomme ich nur nebenbei mit. Mein Freund versucht mich kurz nach halb eins anzurufen und teilt mir mit, daß er in einer Disco in Leipzig-Grünau ist (doch nicht schon wieder dieses Plattenbauviertel?) und möchte, daß ich zu ihm komme. Ein Gast in der Bar, mit dem ich mich kurz vorher unterhalten habe, kennt diese Disco in dem Neubauviertel und meint, daß diese nur von "Problem-Menschen" besucht wird. Ich ahne Schlimmes und mache mich auf den Weg.
Dort angekommen, parke ich mein Auto direkt vor der Disco ... neben einer S-Klasse von ein paar russisch sprechenden Menschen ... zwei Klischees auf einmal, mein MX-5 und der dicke Mercedes. Mein Freund begrüßt mich gleich freudestrahlend vor der Disco, er ist mit zwei Bekannten dort. Einen der beiden erkenne ich wieder, den habe ich schon die Nacht Anfang April in seiner Wohnung in der Plattenbausiedlung kennengelernt. Die Disco, die ich betrete, erweckt in mir merkwürdige Gefühle ... diese Menschen, ü30, diese Musik ... 90er Techno? Furchtbare Flashbacks ... solche Discos kenne ich noch aus meiner Soldatenzeit 15 Jahre zurück ... als ich noch Unmengen Alkohol getrunken habe. Mein Freund versucht mir zu erklären, das wäre eine Disco für sozial nicht so gut gestellte Menschen. Ich nippe kurz an seinem Glas, als er auf die Tanzfläche verschwindet, Whisky und Wodka.
Kurz nach 3 Uhr nachts bewege ich ihn dazu, mit mir zu gehen. Ich bin dabei nicht die Einzige, ein paar Männer aus der Security fordern ihn auch auf, freundlich aber bestimmt, endlich zu gehen. Er wird zu betrunken ... und fängt wieder an, die weiblichen Gäste zu belästigen (auch wenn ich ihn kenne und er eigentlich ganz harmlos ist). Der eine Bekannte, aus der Wohnung in der Nähe, verabschiedet sich ... für den anderen Bekannten ist es etwas weiter. Wir versuchen uns zu dritt in mein zweisitziges Auto zu quetschen, durch meine Möbeltransporte weiß ich, daß das geht und öffne das Verdeck. Mit offenen Dach fahren wir durch die Nacht zu seiner Wohnung ein paar Straßen weiter. Es wird langsam hell, als wir ihn rauslassen und er sich von meinem Freund verabschiedet, "Salam".
Mein Freund ist hungrig (und doch gar nicht so betrunken, wie ich befürchtet hatte) und möchte, daß wir zum Hauptbahnhof fahren, dort sind am Wochenende immer ein paar Schnellrestaurants 24 Stunden geöffnet. Immer noch mit offenen Verdeck fahren wir den anbrechenden Morgen zum Hauptbahnhof. Als wir aussteigen und zum Eingang laufen, macht er etwas merkwürdiges ... er nimmt meine Hand! So oft habe ich davon geträumt und nie gewagt, es selbst zu versuchen oder ihn zu fragen ... ist er etwa doch betrunken? Im ersten Schnellrestaurant bestellt er sich etwas zu essen und für mich ein paar Schokoladenkekse (auf meinen Wunsch hin), rein zufällig trifft er beim Bezahlen an der Kasse einen Arbeitskollegen und läßt sofort wieder meine Hand los. Er wird es die Nacht und den Morgen nicht noch einmal tun ... aber für einen kurzen Moment war ich glücklich. Im zweiten Schnellrestaurant seiner Wahl im Hauptbahnhof bestellt er wieder etwas zu essen (und für mich einen Schokoladenkuchen, die Kilos kriege ich nie wieder runter) und wir setzen uns für eine Weile an einen Tisch in der Ecke. Das ist übrigens dasselbe Restaurant, in dem ich ein paar Wochen zuvor mit meinem tunesischen Verehrer einen Kaffee getrunken habe. Ich erzähle meinem Freund von der Begegnung und daß ich etwas Angst habe, ihm wieder zu begegnen. Ein paar Kunden sprechen arabisch und ich zucke kurz zusammen. Mein Freund beruhigt mich, das sind nur ein paar Marokkaner. Er versteht mich, er kennt diese tunesische Kultur (und hält anscheinend nicht viel von ihnen). Marokkaner sind ok (meine Gedanken schweifen zu dem Anruf viele Stunden zuvor und zu meinem zweiten Verehrer).

Mit einem Zwischenstop bei meiner Wohnung (ich muß noch die Fenster schließen und mein Waschzeug holen) und einen weiteren Zwischenstop an einer Tankstelle, "Zigretten" kaufen, fahren wir zurück zu seiner Wohnung. Mit voller Leidenschaft fallen wir beide über uns her, seine Abdrücke auf meiner Brust werde ich Tage später noch erkennen. Leider bringt er mich wieder in die Stellung, bei der ich auf dem Bauch liege und er über mir, so daß ich sein Gewicht spüre und er tief in mir eindringt. Etwas traurig stelle ich danach fest, daß ich nicht "feucht" geworden bin. Einige Stunden später den Sonntag Morgen haben wir ein zweites Mal Sex, mit einem Kontrollgriff ertaste ich sein Kondom und kann mich in der "Löffelchenstellung" fallen lassen. Wenn ich an dem Teil, das ich da unten noch habe, das Sekret mit meinem Daumen und meinem Zeigefinger in Fäden auseinanderziehen kann, weiß ich, daß der Sex gut war. Eine Erektion oder einen Samenerguß bekomme ich ja schon lange nicht mehr (und will ich auch nicht).
Wir verlassen beide zusammen seine Wohnung, er geht zu seiner Arbeit und ich fahre zurück zu meiner Wohnung. Ich habe mir den Sonntag Nachmittag vorgenommen, meinen "Schuhturm" aufzubauen und die Holzpalette noch etwas abzuschleifen und zu lasieren - bei 30 Grad in meiner Dachgeschoßwohnung an diesem heißen Tag im Juni kann ich das, fast nackt und nur mit einer kleinen, tief sitzenden, schwarzen Unterhose bekleidet, einfach tun, ohne groß ins Schwitzen zu kommen. Als ich meinen weißen Schuhturm aufgebaut habe und mit den schwarzen Pumps, Ballerinas, Riemchensandaletten und den neuen Plateausandaletten (der Reihe nach, von unten nach oben) bestückt habe, kann ich mich von dem Anblick nur schwer losreißen. Es ist mittlerweile schon gegen 21 Uhr abends und ich bin hungrig ... seit 5 Uhr habe ich nichts mehr gegessen. Wieder zurück in die Leipziger Innenstadt (mit offenen Verdeck natürlich) und zu der Straße mit den Restaurants ... bald habe ich alle durch. Bruschetta, eine Pizza und ein Panna Cotta mit Erdbeeren verspeise ich noch draußen sitzend, bevor ich wieder gegen 23 Uhr die Autobahn zurück fahre. Jahrelang habe ich ein Doppelleben geführt, in der Woche als Mann zur Arbeit und am Wochenende irgendwo in einer Großstadt frei als Frau leben ... dieses Doppelleben führe ich jetzt irgendwie immer noch, nur daß ich jetzt der Mitarbeiter bin, der mit einem weiblichen Namen angesprochen werden will und daß ich die Wochenenden in meiner eigenen Wohnung als Frau lebe. Wann werde ich damit endlich fertig sein? Wann werde ich nach fast anderthalb Jahren Gerichtsprozeß endlich wirklich einen weiblichen Vornamen haben? Wenigstens der Mietvertrag läuft auf meinen weiblichen Namen. Die Antidepressiva muß ich in voller Dosis weiter nehmen, um das Ganze psychisch auszuhalten.

[04.06.16 / 02:17] Shoe Unboxing #2 - Da ich mit meinen alten Riemchensandaletten mit den schmalen Absätzen immer in jedem Kopfsteinpflaster hängenbleibe und ich nicht mehr jeden einzelnen Kieselstein durch die dünne Sohle spüren will, habe ich mich für diesen Sommer für etwas robustes entschieden - das klare Gegenteil von meinen alten "Tussiletten": Ledersandalen mit Plateausohlen! Damit kann ich auch endlich mal verreisen (römisches Pflaster) und bin für alle Straßen und Wege gewappnet. (Nur doof, daß ich mit den Tretern wieder ein paar Zentimeter größer bin als mein Freund ... ich vermeide es sonst Absätze zu tragen, wenn ich mit ihm ausgehe.)

[28.05.16 / 19:39] 1 Jahr und 1 Monat HRT - das die Therapie mit Hormonen eine Therapie mit Antidepressiva nach sich zieht, hat mir vorher auch keiner gesagt. Schon über 5 Kilo mehr auf der Waage ... aber ich plane wieder die Psychopharmaka langsam auszuschleichen. Hoffentlich funktioniert's.

Wiederum zu etwas vollkommen Anderem ... ich habe vor ein paar Tagen wieder ein sehr langes Telefongespräch (über eine Stunde) mit meinem marokkanischen Liebhaber geführt ... seit einem halben Jahr will er mich unbedingt wieder treffen. Ob es das nächste Wochenende endlich klappt? Vielleicht ... vielleicht nicht. (Ob ich wohl auf alle Männer so eine verführerische Wirkung habe? Finde es heraus...)

[24.05.16 / 20:37] Mittlerweile steht auch der große 1,50 lange Kleiderschrank - mit fast durchgehender Kleiderstange (nur im hinteren Drittel durch eine Zwischenwand getrennt, also eigentlich zwei Kleiderstangen). Während ich den Montag Mittag noch auf die Lieferung meines japanischen Futonbettes warte und die letzten Schubladen meines Schrankes zusammenbaue, klingelt es unten an der Tür. Der Spediteur ist da und hinterläßt mir das ganze Bett in Einzelteilen auf 2 m Höhe in Folie eingewickelt auf einer kleinen Holzpalette vor dem Hauseingang. Super ... einen flachen Couchtisch aus Holz gibt es gleich mit dazu, fehlt nur noch eine Glasplatte für die Europalette. Ich verbringe gefühlt eine Stunde damit, alles auseinanderzupacken und die Einzelteile (Holzlatten für das Bettgestell, die zwei Tatami-Matten und den Futon) im Hauseingang abzulegen. Das Verpackungsmaterial entsorge ich bequem in den übervollen Abfalltonnen neben dem Wohnhaus.
Ich muß mehrmals bis in die fünfte Etage laufen, um die ganzen Holzteile in meine Wohnung zu bringen. Spätestens bei der letzten Tour nach oben brechen mir meine Beine auf der Treppe weg. Ich brauche Hilfe ... alleine schaffe ich das nicht ... die Reismatten wiegen allein 20 Kilo und das Futonbett noch viel mehr. Ich rufe meinen Freund an, bitte ihn um Hilfe - und warte (hinterher wird er mir sagen, daß er noch geschlafen hat). Es wird später Nachmittag, als er endlich kommt (mittlerweile hatten sich schon ein paar Hausbewohner über meine Gegenstände im Hausflur beschwert). Ich war gerade dabei, die schweren Reismatten ins Dachgeschoß hochzuwuchten (die zweite mußte ich auf halber Strecke stehen lassen), als ich seinen Telefonanruf bekomme und ihn am Eingang des Haupthauses zum Eingang des Hinterhauses abhole. Er sieht schnell mein Dilemma - die schwere, U-förmig zusammengerollte Matratze mit meinem Nachnamen auf der Folienverpackung. Wir lassen sie erstmal stehen und er hilft mir mit der zweiten Reismatte, irgendwo auf Höhe der zweiten Etage ... von fünf. Die große Matratze rollen wir dann anschließend (mehr oder weniger) gemeinsam (ich weniger) die Treppenstufen hinauf. Ein Glück, daß sie mehrfach in Folie eingewickelt wurde und dabei keinen Schaden nimmt. Oben angekommen, legt er sich erschöpft auf die Matratze. Es ist irgendwie auch sein Bett, wenn wir dann mal abwechselnd bei mir schlafen. Die Holzleisten habe ich den Nachmittag schon vorher zu einem Gerüst hingelegt, jetzt kommen noch die zwei Tatami-Matten darauf und später der Futon (Schafswolle und mehrere Lagen Baumwolle in 1,40 m x 2,00 m - für zwei Personen).
Ich nutze die Gelegenheit und zeige ihm meinen arabischen Kaffee aus Damaskus, den ich einige Tage zuvor gekauft hatte. Er freut sich über seinen Lieblingskaffee aus seiner Zeit in Syrien und zeigt mir, wie er zubereitet wird. Ich kann ihn nicht in meinem Espressokocher kochen, wir brauchen dabei eine arabische Kaffeekanne aus Metall (in diesem Fall tut es aber auch mein Kochtopf für Milch und Reis). Wir trinken noch zwei Tassen zusammen, bevor er sich den Abend wieder verabschiedet ... ich umarme ihn noch ganz fest (auch wenn wir beide wissen, daß ich nach diesen anstrengenden Tag dringend eine Dusche brauche). Ich werde anschließend den Abend noch den ganzen Verpackungsmüll, hauptsächlich vom Schrank den Abend zuvor, aus meiner Wohnung werfen (und wieder mehrfach fünf Etagen rauf- und runterlaufen), den Boden reinigen - endlich eine Dusche nehmen - und nach 22 Uhr die Autobahn (im tiefsten Gewitterschauer) zu meinem anderen Wohnsitz für die Arbeit am nächsten Tag zurückfahren. Irgendwo muß die Kohle für die ganzen Möbel ja herkommen.

[17.05.16 / 23:25] Pfingsten, Leipzig - das WGT und ich, wir haben uns schon vor ein paar Jahren auseinandergelebt. Gegen Freitag Abend treffe ich in Connewitz ein, der Ticketschalter für das "Gothic Pogo Festival" im Werk 2 ist noch nicht eröffnet, daher verwende ich die Wartezeit, um in der angrenzenden Kaufhalle ein Päckchen Kaffee für meinen neuen Espressokocher zu kaufen. Den Tag zuvor hatte ich schon einen besonderen, arabischen Kaffee aus Damaskus gekauft, den möchte ich aber nicht gleich verschwenden. Meinen Freund finde ich nur wenige Haltestellen weiter in der Leipziger Südvorstadt. Er trifft sich dort mit einem Immobilienmakler und fungiert als Vermittler zwischen dem Makler und den wohnungssuchenden, syrischen Flüchtlingen. Seine Idee, ein Haus zu kaufen, dort Flüchtlinge wohnen zu lassen - und für die Finanzierung mit der Bank mich zu heiraten - greife ich gerne auf. Sehnsuchtsvoll warte ich auf meine neuen Papiere, damit ich ihn endlich als Frau heiraten kann (immer diese Mädchenträume).
Ein paar Bier hat er schon intus, als wir gemeinsam zu dem alternativen Gothic-Festival in Connewitz gehen. Während ich nach neuen CDs bei einem kleinen Stand eines belgischen(?) Händlers suche (und somit fast die erste Band verpasse), lasse ich meinen Freund gehen ... er will noch an die Bar. Zwischen den drei Bands für diesen Abend, treffe ich ihn ab und zu wieder, er sitzt draußen an einem Tisch und hat sich noch ein paar Flaschen Bier als Vorrat hingestellt. Spätestens jetzt habe ich keine Ahnung mehr, wieviel er eigentlich schon getrunken hat ... aber er ist noch ansprechbar. Nach der letzten Band und dem Beginn der Disconacht möchte ich auch etwas Alkohol trinken. Ich habe extra das Auto vor meiner Wohnung stehen gelassen, um diese seltene Gelegenheit zu nutzen, mit ihm zusammen etwas zu trinken. Ein Cuba Libre ist es wieder - aber mit dem vollständigen Anteil Rum. Dieser dreht ganz schön gewaltig, ich bin es gar nicht mehr gewohnt, so viel auf einmal zu trinken. Egal ... mein Freund und ich haben Spaß (er quatscht wieder den ganzen Abend andere Frauen an).
Mit dem Taxi mit einem kleinen Zwischenstop bei meiner Wohnung (ich muß noch mein "Übernachtungskit" aus dem Kofferraum holen) weiter zu seiner Wohnung. Das letzte Wochenende habe ich mich geweigert, ohne Kondom mit ihm Sex zu haben, diese Nacht habe ich selber welche dabei. Er ist ziemlich betrunken - aber das macht nichts ... ich bin es ja auch. Nach dem Sex mit mir, übergibt er sich noch ein paarmal auf der Toilette, bevor er neben mir einschläft (vielleicht erkennt er jetzt, das weniger trinken viel besser ist ... ich hoffe es zumindest). Irgendwann den Sonnabend Vormittag haben wir noch einmal Sex ... und der ist wesentlich besser.

Sonnabend Mittag stehe ich vor ihm auf, ich will in meine Wohnung, meinen neuen Kaffeekocher ausprobieren und einen Mokka zum Frühstück trinken. Der kleine Bialetti-Kocher aus Aluminium zeigt sich ziemlich praktisch und einfach in der Anwendung. Eine wirklich sehr schöne und nützliche Erfindung. Nach zweimal Probekochen gelingt mir ein guter Kaffee, den ich gleich in meine zwei neuen Espresso doppio Tassen - aus "Kahla"-Porzellan - umgießen kann (und an meiner Bar sitzend, mit Blick ins Grüne vom Dachgeschoß aus, schlürfen kann).
Weiter den Sonnabend Nachmittag in die Leipziger Innenstadt ... ein Fehler ... zu viele Menschen (selbst das Parkhaus am Hauptbahnhof ist voll und ich muß woanders parken). Ich gehöre nicht zum WGT, ich wohne in Leipzig, ich laufe immer so in Schwarz herum. Ich kann mich an den Anblick der alljährlichen Überschwemmung von schwarz gekleideten Menschen zu Pfingsten in Leipzig nur schwer gewöhnen. Wie laufen diese Menschen nur herum, wenn gerade nicht WGT ist? Bunt? Angepaßt? Auch wenn manche Verkleidung sehr aufwendig gestaltet ist - hat dieses Flanieren in schwarzer Mode das WGT letztendlich (für mich) kaputt gemacht. Weiter in das Dessousgeschäft in der Innenstadt, ich wollte dort noch ein paar Modelle anprobieren. Ich hätte nicht gedacht, das ein Hauch von schwarzes Nichts, bestehend aus BH, Slip, und Negligé, so sündhaft teuer sein kann. Ich bezahle den kleinen dreistelligen Betrag und lasse die Wäsche in der kleinen Einkaufstüte verschwinden ... die ist für ein ganz besonderen Zweck (der Swingerclub natürlich).
Je weiter ich mich vom Zentrum (der Einkaufsmeile und Fußgängerzone) entferne, desto weniger schwarze Gothics sehe ich, ich will zu dem japanischen Nudelrestaurant, etwas essen, und danach wieder zurück zum (viel zu teuren) Parkhaus an der Oper. Weiter zum großen Möbelhaus an der alten Messe, noch einen Ankleidespiegel kaufen, welcher das Garderoben-Ensemble von "porta" komplettiert (ich will nicht immer wieder zum Badezimmerspiegel rennen, wenn ich mich zum Ausgehen für die Nacht anziehe). Eine Kaffeedose aus Metall nehme ich dabei gleich noch mit.
Wieder zurück zu meiner Wohnung, ein wunderschönes Gefühl, in meinen eigenen vier Wänden ... in meinem eigenen Badezimmer, mich für die bevorstehende Disconacht vorzubereiten (den Kajal auftragen, das schwarze Top mit dem Netz über der Schulterpartie anziehen, mich in meinem Ankleidespiegel betrachten und den grünen Anhänger mit der Silberkette um den Hals legen). Der große Spiegel und die Waage daneben - eindeutig eine "Tussi-Wohnung".
Für den Sonnabend Abend habe ich die "queere" Party in Leipzig-Plagwitz ausgesucht. Anfangs ist es dort noch ganz angenehm und ich sehe einige sehr interessante Menschen ... aber je weiter die Zeit nach Mitternacht voranschreitet, desto mehr und mehr Menschen drängen in den nicht so großen Club. Viel zu viel normale Menschen. Ich entdecke sogar wieder einen "Dutt" - wenn erst einer auftaucht, kommen noch viel mehr. Es wird zu voll, zu unangenehm für mich. Gegen halb Zwei nachts ergreife ich die Flucht, die Menschenschlange vor dem Club bestätigt meine Entscheidung ... ich sollte Plagwitz meiden, zu "Hipster"-verseucht. Wieder zurück zur Wohnung meines Freundes (ich mußte wieder den Briefkasten aufbrechen, um an die Schlüssel zu kommen). Er ist noch nicht von der Arbeit zurück und ich lege mich alleine schlafen.

Sonntag am frühen Nachmittag wache ich wieder neben ihm auf, die Nacht zuvor habe ich etwas eigenartiges auf seinem Schrank entdeckt. Ein Buch ... arabisch ... bismillah! Ein Koran? Bitte nicht ... nicht auch er ... mein Liebster ... er trägt seinen Vollbart doch nur aus modischen Gründen? Ich sollte mich da nicht allzuviel hineinsteigern, ich habe ja auch eine Bibel bei mir zu Hause liegen und bin alles andere als christlich, religiös, getauft oder sonstwas (die Bibel wurde mir mal bei einem Soldatengottesdienst in die Hand gedrückt - dabei habe ich extra an meiner "Hundemarke" das Feld für die Religion frei gelassen und mich als konfessionslos "geoutet"). Bis auf meine kleinen Buddha-Statuen auf meiner Minibar, habe ich mit religiösen Zeugs nichts zu tun (und Buddhismus ist für mich nur eine Philosophie für ein besseres Leben ... miteinander). Ich lasse meinen Freund schlafen, frage ihn nicht und fahre zurück zu meiner Wohnung.
Nach dem enttäuschenden Erlebnis letzte Nacht, will ich diese Nacht wieder zum "Gothic Pogo Festival" ins Werk 2. Nur coole Leute und wieder drei Bands aus dem "Cold Wave"- und "Minimal Synth"-Bereich. Da es mir in der Bar so gut gefällt, in der ich gegen Abend zuvor mein Stück Kuchen und meinen "Sonntags-Cappuccino" trinke, schließe ich gleich das Abendessen mit an und wechsele erst nach einer Portion "Fish'n'Chips" zur Festival-Location. Die zweite Band hat es mir angetan ... so cool können auch nur Belgier sein, eine Mischung aus EBM und Hi-NRG ("High Energy"). Ich wußte es ... Divine lebt! Ich muß mir den Sänger mit der markanten Stimme immer wieder als Drag Queen vorstellen ... wenn sich jetzt noch Regenbogenfahnen von der Bühne ausrollen, ist die Erscheinung komplett (dabei war das ganz bestimmt nicht so beabsichtigt ... die wollten doch nur belgischen Oldschool-EBM machen). Ich bleibe noch bis drei Uhr nach Mitternacht bei der Veranstaltung, bevor ich wieder ein Taxi zurück zur Wohnung meines Freundes nehme (wieder mit Zwischenstop bei mir). Ohne ihn trinke ich keinen Alkohol.
Ich schlafe alleine in seiner Wohnung, die Nacht (und der Vormittag) wird unruhig, ich werde immer wieder kurz wach. Seine Hälfte auf der Schlafcouch bleibt leer, wo ist er? Gegen Mittag am Pfingstmontag bekomme ich einen Anruf von ihm ... laute Musik im Hintergrund. Er hat die Nacht bei seiner Schwester geschlafen und es geht ihm gut ... ich werde ihn auch für die nächste Nacht nicht wiedersehen.

Den Pfingstmontag hänge ich noch etwas in meiner Wohnung rum und starte aus Langeweile ein Debian-Update auf dem Laptop - mit einer 48 kbps Verbindung. Das "Ende des Datenvolumens" wurde urplötzlich schon vor ein paar Tagen auf meinem Smartphone erreicht, dabei war ich erst bei 600 von 1000 MB. Während ich zwei Stunden für 50 MB warte, rechne ich alle meine Quittungen der letzten Tage zusammen. Ich habe mein selbst gesetztes Budget von 2500 Euro für die Wohnungseinrichtung schon fast erreicht - und mir fehlen noch eine Schlafcouch, der Wohnzimmerteppich, das Regal für die Stereoanlage - und der "Schuh-Turm"! Ein platzsparendes Regal mit Fächern in die Höhe für all meine Schuhe ... Ballerinas, Sandaletten, die schwarzen Pikes oder auch "Beatle boots" (die ich als "Waver" schon das ganze Wochenende trage) und die anderen Stiefel.
Das Geld für dieses Wochenende ist fast aufgebraucht (und ich bin schon längst im vierstelligen Minus auf meinem Konto), aber beim Essen wird nicht gespart. Als es mich nach Anbruch der Dunkelheit wegen des Hungers in die Leipziger Innenstadt treibt, entdecke ich ein indisch-pakistanisches Restaurant, welches ich noch nicht kenne. Ich liebe indisches Essen .... die müssen mich gut bedienen - sonst könnte ich als transsexuelle Frau noch einen Fluch auf sie auswerfen. Ich lasse mich wieder zu einem Drei-Gänge-Menü hinreißen, bevor ich mich wieder in mein Auto setze und zu dem Festival in Connewitz fahre. Für ein Taxi ist diese Nacht kein Geld mehr da, zum Glück finde ich schnell einen Parkplatz. Allzulang bleibe ich nicht bei der Discoveranstaltung, bin nur ein paarmal auf der Tanzfläche und betrachte sonst etwas abseits die "coolen Leute". Ich muß um Eins nach Mitternacht wieder gehen, ab Dienstag Mittag wird mein neuer Kleiderschrank an die Adresse meiner Wohnung geliefert. Auch die Nacht nach Pfingstmontag schlafe ich wieder alleine in seiner Wohnung ... ich vermisse ihn.

(Der Schrank wird mir tatsächlich gegen Dienstag Mittag geliefert ... während ich diese Zeilen schreibe.)

[06.05.16 / 20:32] Die ersten Tage in meiner neuen Wohnung in Leipzig, endlich bin ich soweit eingerichtet, daß ich - an meiner Minibar sitzend - ein paar Zeilen auf dem Laptop schreiben kann. Die ersten drei Tage der Woche, Montag bis Mittwoch (seit Dienstag bin ich auch offiziell nach Leipzig "immigriert"), habe ich die beiden großen Möbelhäuser nach passenden Möbeln abgesucht, die Badeinrichtung ist von "Höffner" (in stilvollen Schwarz-Weiß gehalten, mit Jugendstil-Elementen), die (antike) Garderobe und die Minibar mit den zwei Barhockern sind von "porta". Für mehr ist diesen Monat kein Geld mehr da. Das japanische Bett (Futon auf Tatami-Reismatten) und der große Kleiderschrank werden mir noch in ein paar Wochen geliefert. Den Rest der Wohnungseinrichtung muß ich auf nächsten Monat verschieben, ich bin jetzt schon 1000 Euro im Dispo (ein kleines Möbelstück, ein niedriges Garderobenelement mit Schubfächern, habe ich kostenlos von meinem Freund bekommen, er hatte das doppelt). Interessanterweise konnte ich alle Möbelstücke in kleinen Teilen mit meinem Roadster transportieren - zum Teil auf recht abenteuerliche Weise, das Verdeck offen und der 1,20 m lange Bartisch ragt weit über die Kopfstütze des Beifahrers in den Himmel hinaus, die Verpackung halb aufgerissen, im Wind flatternd. Nur gut, daß mich keine Polizeistreife dabei beobachtet hat.
Wie erwähnt, ein Bett habe ich noch nicht, Schlafsack und Matte zum Unterlegen sind zwar vorhanden, stehen aber nur aus rein symbolischer Natur in meiner Wohnung bereit. Ich könnte da schlafen ... tue es aber nicht, ich schlafe bei meinem Freund. Meinen tunesischen Verehrer habe ich noch am Sonntag Abend in Leipzig getroffen. Während ich auf der Autobahn nach Leipzig fuhr, wollte er mir mit den Zug in Richtung Halle entgegenkommen. Er muß da etwas falsch verstanden haben. Wir treffen uns am Hauptbahnhof, er will unbedingt, daß ich die Nacht bei ihm übernachte. Das ich ihm klarmache, daß ich einen Freund habe und bei diesem übernachte, hält ihn in seinen Bemühungen nicht auf. Die Situation verkompliziert sich, als ich in die Straßenbahn steige und zu der Wohnung meines Freundes fahren will (mein Auto mit all meinen Habseligkeiten für den Umzug parkt dort schon), er bleibt weiter an mir dran. An der vorletzten Straßenbahnhaltestelle steige ich aus, er auch. Es ist bereits nach Mitternacht und ich mache mir Sorgen, ob er noch mit der letzten Straßenbahn wieder zurückfahren kann. Sein Werben um mich wird immer intensiver ... in diesem Moment ruft mich mein Freund an - er kommt mit dem Taxi von der Arbeit und holt mich bei der Haltestelle ab. Um kurz nach halb Eins hält sein Taxi dort und ich muß mich von meinem Verehrer losreißen. Ich rufe ihm noch zu, daß es mir leid tut und steige unter lauten Fluchen in das Taxi zu meinem Freund. Genau so eine Situation wollte ich vermeiden und habe ihn schon vorher in der Straßenbahn gebeten, auszusteigen und wieder umzukehren. Das mit den Urlaub in Südfrankreich wird wohl nichts werden, diesem jungen Mann habe ich in den Moment in dieser Nacht das Herz gebrochen.

Ein paar Tage später am Mittwoch, sehe ich ihn wieder. Ich will den frühen Abend in der Leipziger Innenstadt etwas essen und biete ihm an, uns zu treffen. Er hat vorher schon versucht mich anzurufen und ich will unbedingt eine Gelegenheit finden, ihm seinen Ring zurückzugeben. Wir essen noch etwas in einem italienischen Restaurant (das heißt, nur ich stopfe mir das 3-Gänge-Menü hinein - das übrigens extra für ihn "halal" ist), bevor wir uns darauf einigen, den Rest des Abends in meiner Wohnung zu verbringen (zu diesem Zeitpunkt ist meine Minibar noch nicht aufgebaut und wir sitzen auf dem Boden). Ich sehe seinen Konflikt, er würde gern mit mir etwas sexuelles anfangen, aber als transsexuelle Frau bin ich für ihn "haram". Er hat seinen Koran dabei und zeigt ihn mir. Ich greife kurz zu, mache dann aber schnell einen Rückzieher - ich darf seinen Koran nicht anfassen! In dem weiteren Gespräch über seine Religion steigert er sich immer tiefer hinein - gefühlt zwei Stunden lang, zeigt er mir Videos über islamische Predigten und den islamischen Weltuntergang. Er ist so fest davon überzeugt, daß ein "Meer aus Feuer" jederzeit das islamische Armageddon einleiten könnte und alles und jeden darin verbrennt, der nicht aus reinem Herzen seinem Gott Allah folgt ... er macht mir damit Angst (und verbraucht mit diesen Videos das halbe Datenvolumen für diesen Monat auf meinem Smartphone). Irgendwie kann ich jetzt die Islamisten etwas verstehen - wozu auf den sicheren Tod warten, wenn der Weg ins Paradies mit einem guten Attentat abgekürzt werden kann. Als transsexuelle Frau werde auch ich ganz sicher in dem Feuer am jüngsten Gericht verbrennen - aber ganz besonders, und noch viel mehr, mein syrischer Freund. Er hat den Islam abgelegt, raucht, trinkt, ist frei und hat Sex mit mir - das ist sowas von "haram". Mein tunesischer Verehrer will immer noch, daß ich für die Nacht zu ihm in seine Wohnung komme - und ich sage ihm immer wieder: "Ich kann nicht! Ich schlafe bei meinem Freund ... ich liebe ihn." Endlich verliert auch er die Geduld mit mir und verläßt meine Wohnung, auf den versprochenen Koran mit der deutschen Übersetzung, muß ich wohl verzichten. Wenigstens kann ich ihm endlich seinen Ring zurückgeben ... wir passen nicht zueinander ... ich und meine beiden anderen Männer, wir sind Swinger, Freunde die einfach Sex haben ... ohne irgendwelche religiösen Bedenken. Den Tag darauf muß ich endlich wieder Schweinefleisch essen, ganz viel "haram" (auch wenn ich weiß, daß Schweine mit den Delphinen und den Elefanten auf einer Stufe stehen, und wir diese edlen Geschöpfe wirklich nicht essen sollten).

[28.04.16 / 23:52] 12 Monate HRT (1 Jahr) - den Tag war ich noch bei meiner Frauenärztin, ein Rezept für die Hormone und Testo-Blocker holen - und den Zettel mit den Laborwerten 5 Wochen zuvor. Testosteron: 0,22 µg/l (-0,02 µg/l), Estradiol: 305,6 ng/l (+142,9 ng/l). WTF?! So ein hoher, schwankender Wert bei gleichbleibender Medikation? Ein Blick in den Kalender verrät es - die Blutentnahme war zwei Tage vor Vollmond! Und ich habe doch einen Monatszyklus. Kurz vor Vollmond, alle 28 Tage, bin ich immer besonders aktiv ... die Woche um Neumond - PMS! (Nur ohne Blut.) Das Brustwachstum ist nach gut einem Jahr leider zum Stehen gekommen, da tut sich nichts mehr (aber Hauptsache ich passe in eine 75A).

Zu etwas vollkommen Anderem ... mein tunesischer Verehrer ist den langen Weg von Leipzig bis zu der Stadt, in der ich arbeite gekommen, um mich in der Woche nach Feierabend zu treffen. Er hat schon einige Stunden am Hauptbahnhof auf mich gewartet und überreicht mir bei meiner Ankunft zwei Blumensträuße voller roter Rosen ... wie nett von ihm. (Der kleine Strauß macht sich sehr schön auf dem Armaturenbrett meines rubinroten MX-5.) Wir gehen noch etwas Essen und einen Kaffee trinken (hier bekomme ich einen Ring von ihm), bevor wir an der Elbe ein paar Schritte entlang spazieren - und uns etwas abseits auf einer Parkbank sehr intimer kommen. Leider (für ihn) muß ich das Ganze bei Anbruch der Dunkelheit wieder abbrechen und ihn zum Bahnhof fahren, damit er noch einen Zug nach Leipzig bekommt - vielleicht treffen wir uns dann da wieder, in seiner oder in meiner neuen Wohnung. Nur zwei Tage zuvor, habe ich über eine Stunde mit meinem marokkanischen Verehrer telefoniert - und ihn auch in meine neue Wohnung eingeladen. Ich habe etwas mit drei Männern am Laufen ... gleichzeitig ... in welchen Teil in dieser Geschichte bin ich eigentlich zu einem Flittchen geworden?

(... Und ich wollte auch noch die Psychopharmaka ausschleichen - aber das ging vollkommen daneben.)

[24.04.16 / 22:36] Sonnabend Abend, ich bin schon etwas früher in Leipzig und parke mein Auto wieder im Parkhaus unter dem Hauptbahnhof, bevor ich in zwei, drei Stunden zu den Konzerten für diesen Abend nach Plagwitz fahre. Am Bahnhof gibt es diesen Inder, der ein kleines Buffet anbietet - und diesen frittierten Blumenkohl, den ich so mag. Das indische Fingerfood habe ich schnell verdrückt und ich schlendere wieder etwas in der Einkaufspassage umher, um die Zeit zu vertrödeln. Ich tue etwas für mich sehr Gewagtes und weiche von meiner starren Markenbindung ab - ein BH von einer anderen Marke wäre doch mal eine Bereicherung für die Monokultur in meiner BH-Schublade. Tatsächlich paßt mir auch der Push-up BH in der 75A mit schwarzer Spitze von dem anderen, nicht weniger bekannten Produzenten für BHs und Dessous und wandert in meine Einkaufstüte. Weiter gegen 22 Uhr zu der Location für diesen Abend (ist dieselbe wie vom letzten Sonnabend). Auf meinem Papier-Flyer stehen zwei oder vier Bands, tatsächlich sind es nur zwei Bands und ein "DJ-Kollektiv". Schade, daß nur sehr wenige Gäste anwesend sind. Die glitzernde Discokugel zieht mich in ihren Bann und ich muß ein Foto machen.

Nur wenig später werde ich von einem Gast angesprochen, er ist halb Tunesier, halb Franzose aus Marseille. Er scheint anfangs nur etwas interessiert in mich zu sein, so wie ich es von anderen Männern die anderen Wochenenden vorher gewohnt bin. Er wird aber sehr schnell sehr hartnäckig und wird mir für den Rest der Nacht nicht mehr von meiner Seite weichen. Er will mehr, will mich als seine Frau, will mich heiraten - ich erzähle ihm, daß ich schon einen Freund habe, den ich sehr liebe. Erzähle ihm sogar, daß ich von dem anderen Mann schwanger bin und ein Kind erwarte. Es hilft nichts ... der Fluch einer jungen, hübschen und alleinstehenden Frau in einer Disco. Er spricht ständig davon, wie schön ich bin ... ich kenne diese Sprüche auch von anderen Männern. Es ist immer sehr irritierend, da ich mich eigentlich für potthäßlich halte und eher meinen eigenen, vernichtenden Urteil trauen würde, als das von Männern, die ich so gut wie noch gar nicht kenne. Ich werde ihn nicht los ... bin viel zu höflich, als daß ich ihn wegstoßen könnte. Nur bei seinen immer näher und intimer kommenden Versuchen, mich anzufassen, kann ich ihn etwas zurückweisen. "Ich will doch eigentlich gar nichts von dir! Ich habe doch schon einen Freund!" ich wünschte, ich könnte meine Gedanken laut äußern.
Ich verlasse die Disco nach 2:30 Uhr. Er bleibt weiterhin an mir dran, beteuert seine Liebe zu mir. "Willst du nicht endlich mal nach Hause gehen?" so langsam verliere ich die Geduld. Wir stehen mindestens noch eine Stunde in der Kälte, mitten in der Nacht, vor meinem Auto herum. Mir ist kalt, ich steige ein - und biete ihm an, mitzufahren - ein Fehler. Noch eine weitere Stunde sitzen wir in meinem Auto und er schwärmt von mir, wie sehr er mich doch liebt. 4:30 Uhr, ich starte den Motor und fahre ihn nach Hause, die Scheiben sind schon längst beschlagen, von seinen Versuchen, auf mich einzureden, meinen Freund zu verlassen und mit ihm zusammenzuziehen. Das er auch eine Wohnung in Marseille in Südfrankreich hat, ist dabei ein nicht unerhebliches Argument. Ich wollte schon immer mal nach Marseille. 5 Uhr und ich schmeiße ihn vor seiner Wohnung aus meinem Auto raus, "Geh jetzt endlich! Geh!" Mit Vollgas fahre ich zu der Wohnung meines Freundes. Er ist gerade von der Arbeit gekommen und erwartet mich bereits (läßt sich aber nichts anmerken). Mit meiner größtmöglichen Leidenschaft überfalle ich ihn beim Sex. Ich liebe nur ihn. Ich überlege, meinem Freund von meiner Begegnung diese Nacht zu erzählen, behalte es aber letztendlich für mich. Er muß so etwas nicht erfahren. Wir schlafen zusammen ein, es ist schon richtig taghell am frühen Sonntag Morgen.

Irgendwann wache ich auf, keine Ahnung, wieviele Stunden vergangen sind. Ein wunderschönes Gefühl, ihn neben mir liegen zu sehen ... auch wenn ich nur seinen Rücken und seine kurzen, schwarzen Haare sehe. Er hat eine neue Frisur, sie sind kürzer als letztes Wochenende. Ich gleite mit meiner Hand wenige Zentimeter über seinen Körper ... ich traue mich nicht, ihn anzufassen und ihn beim Schlafen zu stören - er dreht sich sonst noch weiter weg. Ab und zu kuschele ich mich an ihn heran, ziehe mich aber dann doch wieder zurück. Irgendwann stehe ich auf und gehe ins Bad. Er wird auch wach und bereitet wieder ein kleines Frühstück vor. Ich esse fast alles auf, so als ob ich viele Stunden nichts gegessen hätte. Er macht sich bereit für seine Arbeit, zieht sich an und gibt mir einen Abschiedskuß, den ich wie ein verliebtes, kleines Mädchen freudestrahlend annehme. Ich bin mittlerweile auch fertig angezogen und verlasse nur kurz nach ihm seine Wohnung. Ich will in der Innenstadt noch einen Cappuccino zum Frühstück trinken. Als ich dann den Kassenzettel in der Kaffeehauskette sehe, überkommt mich ein Moment tiefster Verwunderung und Verwirrung - 17:00 Uhr? Bis zu diesem Moment habe ich gedacht, die Sonne geht gerade auf - und nicht unter. Ich war überzeugt, es wäre früher Morgen. Ich habe total mein Zeitgefühl verloren. Zurück zum Auto (und zu dem am Sonntag geöffneten Laden am Bahnhof, die Tasche kaufen, die ich seit letztes Wochenende begehre) und zurück auf die Autobahn, den Sonnenuntergang entgegen ... ich lerne gerade die Vorzüge des Tempomats kennen und perfektioniere damit meinen amerikanischen Fahrstil (jemand hat mir sogar mal gesagt, ich hätte einen amerikanischen Akzent beim Sprechen - den habe ich mir in "Cali" geholt).

[17.04.16 / 20:26] Gefühlt ewig, kurve ich Freitag Abend die Szene-Locations in Leipzig-Plagwitz ab. Doof, wenn auf dem Flyer nur der Stadtteil steht, um keine "Yuppie-Hipster" oder sonstwas Ähnliches anzulocken. Zum Glück kenne ich die Orte. In der kleinen Halle, in der die Konzerte für diese Nacht stattfinden sollen, habe ich schon 2004, an einem späten, sonnigen Vormittag, nach einer langen Festivalnacht zu Punkmusik getanzt. Gegen 22 Uhr komme ich an, zum Glück hat noch keine der vier Bands für diese Nacht gespielt. Von der ersten Band habe ich schon anderthalb Stunden lang die Musik auf der Autobahn gehört - als sie auf der Bühne stehen und anfangen, habe ich immer noch nicht genug. "Disco noir" steht auf dem Flyer als Musikbeschreibung, genau das, was ich mag. Es wird voller und die zweite Band fängt gegen Mitternacht an zu spielen. Irgendwie kommen mir die Bandmitglieder und die Titel bekannt vor - später werde ich auf den fast schon zugeklebten Poster an der Eingangstür erfahren, daß ich diese Band schon letztes Jahr in Connewitz gesehen habe. Die dritte Band ist neu für mich, Postpunk aus New York City steht auf dem Flyer. Gefällt mir - im Gegensatz zu der letzten Band so um 2 Uhr herum - Engländer und Industrial, damit kann ich nichts anfangen. Ich verziehe mich nach draußen und stehe etwas an der Eingangstür herum und warte, bis die laute Musik (oder Krach) vorbei ist. Zwei Hunde, die ein Punk wohl dagelassen hat, trauen sich auch nicht herein.
Als die letzte Band endlich vorbei ist, habe ich auch keine Lust mehr und fahre zu der Wohnung meines Freundes. Er hat mir den Nachmittag schon vorher geschrieben, daß er wieder lange arbeiten muß und erst sehr spät wieder zurück kommt. Kurz vor 4 Uhr morgens parke ich mein Auto in der Straße und sehe ihn nur wenige Minuten später in den Hauseingang gehen. Ich steige aus und folge ihm. Ich bin irgendwie immer so "entzückt", wenn ich ich ihn endlich wiedersehe und er seine Wohnungstür öffnet. Es geht noch etwas hin und her zwischen dem Bad und seinem Schlafzimmer, aber am Ende landen wir wieder zusammen in seinem Bett ... nur die Antidepressiva, die ich vorher eingeworfen habe, machen mir hinterher etwas Besorgnis ... kann sein, daß sie tatsächlich die Orgasmusfähigkeit rauben.

Sonnabend Nachmittag, ich bin etwas leicht erschrocken, als ich auf die Uhr schaue - 15 Uhr? Ich wollte doch noch den Nachmittag in Leipzig Einkaufen gehen. Mein Liebster macht mir eine schöne Freude und bereitet ein arabisches Frühstück vor: Fladenbrot mit einer Tasse Olivenöl und einer Schale Gewürzpulver zum Eintunken. Gemahlener Thymian mit Koriander und anderen Gewürzen aus Aleppo - da dort aber gerade Bürgerkrieg ist, wird es im Libanon hergestellt. Dazu noch ein Kännchen schwarzer Ceylon-Tee mit Kardamom. Nach dem etwas improvisiert wirkenden, aber wirklich sehr schönen Frühstück am Nachmittag, macht er sich bereit für seine Arbeit für diese Nacht und hinterläßt mir wieder die Schlüssel zu seiner Wohnung.
In der Leipziger Innenstadt laufe ich meine Geschäfte ab, ich bin auf der Suche nach einem leichten Shopper als Ergänzung zu meiner Handtasche. Leider sehe ich in einem Kaufhaus nur ein Modell, welches mir gefällt - aber viel zu groß ist. Dafür finde ich, nicht weit entfernt bei "P&C", wieder einen kleinen Kleiderständer mit Lederjacken von "tigha" ... ich muß eine anprobieren ... 400 Euro ... und ich habe schon eine Jacke von "tigha". Vernünftigerweise hänge ich sie wieder zurück. Weiter den Abend, zu dem italienischen Restaurant von vor zwei Wochen, eine Pizza bestellen - und einen viel zu großen Salat - und wieder zurück zum Hauptbahnhof. Ich parke wieder in dem Parkhaus unterhalb, und ich muß noch mein Hormongel in der sauberen Bezahltoilette vor dem Kosmetikspiegel auftragen - und den Kajal - ohne den kann ich nicht existieren.

Aus dem einen Parkhaus kommend, parke ich mein Auto den Sonnabend Abend nur wenige hundert Meter entfernt in dem anderen Parkhaus bei der Oper unter dem Augustusplatz. Ich bin ein Gewohnheitsmensch mit starren Riten und überlege wieder im Jazzclub, (fast) an der Bar sitzend, wo ich denn für diese Nacht noch hin könnte. Da ist tatsächlich wieder eine Discoveranstaltung in Plagwitz ... für Schwule, Lesben und alles Andere, was nicht in das Konzept männlich/weiblich paßt. Die Partys des Veranstalters habe ich schon länger nicht mehr besucht. Zurück zum Parkhaus und weiter nach 23 Uhr zu der Location - dieses Mal steht genau fest, wo und wann sie ist.
Es ist noch leer, als ich dort ankomme, aber der stetige Zustrom an Menschen läßt den Veranstaltungsort schnell voller werden. Die Musikauswahl für die Tanzfläche ist anfangs noch ganz angenehm und ich habe genug Platz. Es scheint, als wären auch noch andere transsexuelle Frauen anwesend. Ich würde gerne mal eine andere TS persönlich kennenlernen. Hätte ich kein Internet und wüßte ich nicht, daß es da draußen noch andere gibt, würde ich denken, ich wäre die Einzige auf der Welt. So häufig sind transsexuelle Frauen nicht. Ich ernte diesen Abend sogar wieder einige Komplimente von einem Mann, wie wunderschön weiblich ich doch aussehe und wirke (das tief dekolletierte, schwarze Spaghettiträgertop zeigt aber auch mehr als genug) - wäre da nicht meine unpassende, tiefe, männliche Stimme, die irritiert. Ich muß einfach weiter trainieren, nur jahrelanges, gezieltes Training kann da helfen.

Irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr verlasse ich die Disco, die Musik ist mir zu technoid geworden und die "Dutt"-Dichte ist zu hoch - ein klares Zeichen zu gehen. Die Party hat schon vor gut einer Stunde aufgehört, "cool" zu sein. Zurück zur Wohnung meines Freundes, er ist noch nicht da und ich lege mich kurz nach 3 Uhr alleine schlafen.
Es ist schon wieder taghell, als ich seine Ankunft mitbekomme, er arbeitet einfach zu viel und ist wieder sehr müde. Den späten Sonntag Vormittag bin ich wieder vor ihm wach und kuschele mich kurz an ihn, ich möchte ihn weiterschlafen lassen. Er hat erst vor, gegen Mittag wieder zu arbeiten (kellnern), sagt dann aber doch aus arbeitsrechtlichen Gründen wieder ab (11 Stunden Ruhepause). Es wird noch 14 Uhr am Nachmittag, als ich mich endlich von ihm losreißen kann und ihn wieder in seiner Wohnung zurücklasse. Bald werde ich meine eigene, kleine Wohnung in Leipzig haben ... dann können wir jedes Wochenende viel mehr Zeit miteinander verbringen, mal bei ihm, mal bei mir - und ich kann ihm Frühstück machen (was der leere Kühlschrank so hergibt) und ein paar Tassen grünen Tee.

[10.04.16 / 15:45] Neulich Nacht... Steht ein MX-5 vor dem Schwulenclub... Ich werde wieder, von der Bar weg, in ein Gespräch mit einem Mann verwickelt. Er ist Deutscher und damit eigentlich gar nicht mein Typ. Es ist mein Lächeln, welches die Männer verzaubert. Nun... fängt er irgendwann an über seine Bundeswehrzeit zu erzählen - und wie das so ist, fängt der eine davon an, spricht der andere auch darüber. Ich kontere mit meiner Einheit und Truppengattung. "Halt!" schreit es in meinen Gedanken. "Darf ich das überhaupt erzählen? ... Mist, jetzt habe ich mich verraten." Das Gespräch nimmt jetzt sehr schnell ein Ende. Er entgegnet mir noch, daß er "hetero" ist (ich doch auch) und nichts von mir will. Meine Versuche, den Unterschied zwischen einer Transfrau und einem Mann zu erklären, bringen leider nichts mehr. Ich krame noch, weil ich es so gewohnt bin, in meiner Handtasche nach meinem Telefon, um Nummern von Männern zu sammeln, stecke es aber schnell wieder weg und wir verabschieden uns. Leider wieder Pech gehabt den Abend mit Männern.

[04.04.16 / 22:58] (Teil 4) Sonnabend Mittag stehe ich als Erste auf, die Sonne scheint und ich will mit meinem kleinen Roadster mit offenen Verdeck in die Innenstadt zum Hauptbahnhof von Leipzig fahren, zum Frühstück. Eine Tasse Cappuccino, ein Schoko-Donut und ein Croissant. Weiter in die, bei schönem Wetter, gut besuchte Innenstadt, zum Eisverkäufer meiner Wahl und wieder zurück zum Parkhaus. Mit meinem Schlitten etwas durch die Stadt cruisen, auf Nebenstraßen zurück zur Wohnung meines Freundes. Er macht sich gerade bereit für seine Arbeit die nächste Nacht, als ich bei ihm ankomme. Mit einem Abschiedskuß verläßt er mich, die Schlüssel zu seiner Wohnung hat er mir schon vorher gegeben. Ich bleibe auch nicht lange, krame noch etwas in meinem "Kleiderschrank" / Kofferraum meines Autos zusammen, bevor ich mich für die anstehende Nacht wieder zurück in die Innenstadt aufmache. Das Auto lasse ich stehen ... ich könnte ja wieder Alkohol trinken.
In dem italienischem Restaurant meiner Wahl für diesen Abend, an einem Tisch im Außenbereich in der Fußgängerzone sitzend, fällt mir die Auswahl schwer - eine normale Pizza oder doch diese in Schinken eingerollten, unpanierten Schnitzel mit Salbei? Als ich dieses Rezept mal selber kochen wollte, habe ich das als so eine Art Rouladen interpretiert und den Schinken und den Salbei mit Mozzarella und einem Zahnstocher zwischen das U-förmig zusammengeklappte Fleischstück zusammengespießt und angebraten. Die Version in dem Restaurant, welche mir serviert wird, mit dem mit Schinken ummantelten Fleischstück, sieht schon rein optisch viel professioneller aus. Ein Espresso noch zum Nachtisch und etwas Trinkgeld - wobei ich die Münzen, die ich eine Stunde zuvor dem nach Kleingeld fragenden Punk vorenthalten habe (er hat leider nur die wirklich kleinen Münzen bekommen) dann doch nicht gebraucht habe.

Wieder zurück zum Hauptbahnhof. In der gut gepflegten, ständig gereinigten und hell erleuchteten Bahnhofstoilette ("Sanitärbereich" klingt viel edler) kann ich ungestört mein Estradiol-Gel auf die Arme verteilen und vor dem großen Kosmetikspiegel meinen schwarzen Kajal auftragen - die einzige Art von Make-up, die ich wirklich brauche. Erneut weiter in den Jazz Club und auf dem Barhocker Platz nehmen, bis die nächste Disco sich gegen 23 Uhr füllt, ist noch etwas Zeit. Die Bar ist an diesem Sonnabend Abend sehr voll, viele laute, angetrunkene (und männliche) Gäste. Das "setting" stimmt einfach nicht für mich, um Alkohol zu trinken. Den Abend zuvor war die Atmosphäre ruhiger ("setting") und ich war entspannter ("set" ... wegen dem Sex mit meinem Freund). Ich bleibe nicht lange und gehe weiter zu Fuß in die nicht weit entfernte Gothic-Disco. Drei Tanzflächen für diesen Abend - leider dauert es eine Weile, bis endlich mal "meine" Musik gespielt wird, französischer Coldwave und Minimal Wave. Kurz vor 3 Uhr mit dem Taxi wieder zurück zur Wohnung meines Freundes - und alleine auf der großen Couch einschlafen.
Es ist schon hell am Sonntag Morgen, als er zurück kommt. Viel bekomme ich noch nicht mit - erst als er sich zu mir legt und beginnt mit mir Sex haben zu wollen. Ich bin noch müde, aber ich lasse es geschehen, ihm zuliebe. Sonntag Mittag stehe ich wieder als Erste auf und beginne mich abreisefertig zu machen - ich will (oder muß) Montag wieder zur Arbeit fahren? Wieder stehe ich fertig angezogen vor seinem Bett, streiche ihm durchs Haar, gebe ihm einen Kuß auf die Wange (er wird kurz wach), bevor ich die Zimmertür schließe und seine Wohnung verlasse. Draußen steht mein Roadster und auf mich warten noch über 150 km Autobahn - bei Sonnenschein mit offenen Verdeck, tief in die sportlichen Sitze eingedrückt, um den Fahrtwind bei kalifornischen 70 Meilen die Stunde auf der Interstate (Autobahn) zu entgehen und nur etwas die langen Haare im Wind flattern zu lassen. Allein die große Damensonnenbrille hält etwas die Haare zurück.

[04.04.16 / 22:57] (Teil 3) Freitag Vormittag werde ich im Hotelzimmer von einem Anruf geweckt. Der Mitarbeiter der Immobilienfirma, der die Wohnungsbesichtigung durchführt, möchte sich erkundigen, ob ich den Termin auch wahrnehme. Aber ja, ich suche doch weiter eine Wohnung in Leipzig. Wieder wähle ich ein kostengünstiges Frühstück aus dem Discounter in der untersten Ebene des Leipziger Hauptbahnhofs und verbringe noch eine Stunde Wartezeit am Mittag in der Gegend des Hauptbahnhofs (in der man zu jeder Tageszeit ein paar Punks, einige Obdachlose und viele Menschen, die nicht arbeiten zu scheinen trifft), bevor ich mich zu der Wohnung aufmache. Die kleine Ein-Zimmer-Dachgeschoßwohnung liegt nur ein paar Stationen von der Wohnung meines Freundes entfernt - ideal, um ihm näher zu sein ... fast schon wie zusammenziehen - nur mit getrennten Wohnungen. Ein wunderbarer Traum, wenn er in Erfüllung geht. Transsexuelle Frauen bekommen keine Wohnung zur Miete ... das sind alles Prostituierte - und diese passen nicht in das gutbürgerliche Wohnumfeld.
Wieder zurück in die Innenstadt, etwas in den Geschäften stöbern und Einkaufen (ein neues Portemonnaie aus Leder in meinem favorisierten Kaufhaus mit den teuren Designerlabels) und Abendessen in einem japanischen Nudelrestaurant. Anders als in Tokio, kann ich hier nicht einfach am Automaten auf ein Bild klicken, mit dem Essen, das mir optisch am besten gefällt - und verbringe daher einige Zeit mit dem studieren der Menükarte. Es wird Nudelsuppe mit diesen "Ei-artigen Dingens" als Beigabe, das ich schon in Tokio gegessen habe - und Matcha-Eis zum Nachtisch! Endlich ... was habe ich diese Köstlichkeit vermißt.

Zurück zu meinem parkendem Auto vor der Wohnung meines Freundes. Er ist noch nicht von seiner Arbeit zurück und ich stelle mich schon auf eine lange Nacht ohne Obdach ein. Ich verteile gerade meine ganzen Utensilien aus meiner Handtasche auf dem Beifahrersitz, sortiere, was ich für den Abend brauche und was nicht, als er gerade zu Fuß von der Arbeit kommt und mich in meinem Auto sieht. "I live in my car", ist meine Erklärung für ihn, für die gerade entstehende Unordnung in meinem Auto. Zum Glück kann ich jetzt mit in seine Wohnung. Dafür muß ich nicht irgendwo auf einer Damentoilette, in irgendeiner schummrigen Bar oder Nachtclub, meine Hormone nehmen (das Gel auf die Oberarme verteilen). Er scheint die Nacht und den Morgen nach seinem Trinkgelage ganz gut überstanden zu haben. Ich liebe ihn umso mehr, wenn er wieder nüchtern ist ... und ja, es kommt zum Sex! Wenn auch nur ganz kurz ... immerhin etwas. Ich hatte schon an meiner Attraktivität für ihn gezweifelt. Ich biete ihm an an, mit mir den Freitag Abend noch auszugehen, aber er möchte nicht. "Discofertig" mit Kajal und angezogen mit schwarzen Mantel stehe ich noch einmal vor seinem Bett, bevor ich ihm einen Abschiedskuß gebe und wieder alleine mit der (letzten) Straßenbahn in die Leipziger Innenstadt fahre. Vielleicht treffe ich ja wieder meinen neuen marokkanischen Freund.
Der Jazz Club ist wieder mein Ziel. Ich liebe es, die Nächte in Bars zu verbringen. An der Bartheke sitzend, studiere ich die Cocktailkarte. Vor zwei Nächten habe ich Cola und Tonic Water als Drink zusammen mixen lassen - es muß aber aber Cola und Bitter Lemon sein ... und einen kleinen Rum für meine Variante des "Cuba libre". Die originale Version wird mit 4 cl gemischt, meine nur mit 2 cl. Mein Freund hat einen sehr schlechten Einfluß auf mich - ich fange wieder an zu trinken. Über einen Promillerechner auf meinem Smartphone errechne ich meinen (angenommenen) Alkoholwert: 0,13 Promille. Wenn ich eine Stunde an meinem Longdrink schlürfe, noch niedrig genug, um danach wieder mit dem Trinken aufzuhören und nicht wieder diese dämonische "Wasserfallkaskade" in Gang zu setzen - und mich bis zum Filmriß (und Kotzen) zu besaufen! Dahin will ich nie wieder zurück, der Alkoholkonsum reicht für mein ganzes Leben. Ich bin quasi wie Obelix in ein Faß voll Whisky und Wodka gefallen.

Mit dem Taxi gegen 2 Uhr die Nacht zurück zur Wohnung meines Freundes. Er schläft noch nicht und schaut sich einen arabischen Film auf seinem Smartphone an (wie ich an dem Tonfall erkenne, wohl etwas kitschiges mit Romantik). Ich lege mich schlafen, nicht allzuviel später legt er sich auch zu mir und wir schlafen gemeinsam ein. (Ende Teil 3)

[04.04.16 / 22:56] (Teil 2) Donnerstag Mittag, mir gefällt die Suite und ich habe den Abend zuvor noch eine zweite Nacht gebucht. Meinen Freund lasse ich weiter in der Unkenntnis, daß ich schon in Leipzig bin. Den Abend zuvor bin ich vor seinem Fenster in dem Haus, in dem er wohnt, vorbei gefahren. Jetzt laufe ich vom Hotel zur nächsten Straßenbahnhaltestelle wieder daran vorbei. Keine Bewegung, Rollos unten, dunkel. Er scheint nicht da zu sein. Weiter in die Leipziger Innenstadt, nach einem sparsamen Frühstück am Hauptbahnhof fallen mir am frühen Nachmittag die Wegweiser zum "Museum der bildenden Künste" auf. Der stärker werdende Regen, der mich schon seit dem Verlassen des Hotels verfolgt, bringt mich dazu, diese Kunstgalerie zu besuchen. Drei Etagen, von der Romantik über die Renaissance zur deutschen Moderne ist alles dabei. Die Auswahl an bekannten Künstlern ist natürlich nicht so groß wie im Musée d'Orsay in Paris oder dem MoMa in New York - dafür hängt hier "Nummer V" der Toteninsel von Böcklin. Bis auf die zerstörte, vierte Version und der Urversion in Basel, habe ich damit alle Versionen seines Gemäldes gesehen. Nr. 2 hängt im MoMa und Nr. 3, die mir am besten gefällt, in der Nationalgalerie in Berlin. Stunden später... zurück zum Hotel.

Keine Arbeit, keine Wohnung, alles was ich besitze, liegt im Kofferraum meines Autos. Im strömenden Regen krame ich noch die Unterwäsche für den nächsten Tag zusammen - und ein paar Unterlagen für die Wohnungsbesichtigung am Freitag Nachmittag. Für das Abendessen wähle ich ein vietnamesisches Bistro in der Innenstadt. Erst jetzt lasse ich meinen Freund wissen, daß ich in Leipzig bin. Er ist überrascht (enttäuscht?), daß ich die letzten zwei Nächte in einem Hotel übernachtet habe und nicht bei ihm. Er schreibt mir auch, daß er mich den Abend noch einmal anrufen wird, wenn er seine Arbeit beendet hat.
Es ist kurz vor Mitternacht, ich bin schon längst (und vollkommen durchnäßt vom Dauerregen) im Hotel zurück, als mich seine Nachrichten und Anrufe erreichen. Er scheint betrunken zu sein und will, daß ich ihn am anderen Ende der Stadt bei einer Wohnungsadresse abhole ... ich ahne Schlimmes. Es dauert eine Weile, bis ich in der Plattenbausiedlung einen viel zu engen Parkplatz gefunden habe und durch strömenden Regen laufend, den Hauseingang finde. Er trinkt noch etwas mit seinen syrischen Freunden zusammen. Ich trinke nichts, nur die Cola, die mir angeboten wird. Mir fällt auf, daß er immer mehr betrunken ist, als die anderen. Es wird erst 2 dann 3 Uhr nach Mitternacht und ich dränge ihn vorsichtig, zu gehen. Letztendlich schläft er gegen 4 Uhr morgens auf der Couch in der Wohnung ein und ich fahre alleine wieder zurück zu meinem Hotel. Die Antidepressiva, von denen ich ihm mal zwei zum Schlafen abgegeben habe, hat er jetzt mit Alkohol kombiniert. Unmöglich, ihn da wieder aufzuwecken. (Ende Teil 2)

[04.04.16 / 22:55] ... Doch kein ritueller Selbstmord.

Die Nacht zum Mittwoch war schlaflos. Auch die vierfache Dosis der Tabletten bringt keine Wirkung. Zu groß sind meine psychischen Probleme am Arbeitsplatz. Gegen 4 Uhr morgens bekomme ich wieder meinen Nervenzusammenbruch und Weinkrämpfe. Ich kann nicht mehr. Bis 10 Uhr morgens liege ich noch mit geschlossenen Augen im Bett, ab und zu kann ich doch für ein paar Minuten in einen kurzen Leichtschlaf fallen. Nach dem Aufstehen ist für mich klar: Ich gehe nicht mehr zur Arbeit, ich packe alle meine Sachen und haue ab, ganz weit weg. Vielleicht bringe ich mich auch um. Ruhig und planvoll und absolut klar im Kopf, wie ein Selbstmörder nur sein kann, packe ich alle meine Sachen, räume den ganzen Kleiderschrank leer und nehme sogar meinen Reisepaß und sämtliche Medikamente mit, selbst die Vorratspackungen. Ich möchte vorbereitet sein, für eine längere, mehrmonatige Abwesenheit. Am Ende sind es ein Rucksack, eine Reisetasche, ein großer Beutel mit den Inhalt meines Kleiderschranks und meine Leopardendecke - erstaunlich, was alles in den kleinen Kofferraum meines MX-5 paßt.
Mittwoch Nachmittag, kurz vor 14 Uhr fahre ich doch wieder zur Arbeit ... es ist mir vollkommen egal, wann ich da erscheine. "Jetzt erst recht!" denke ich mir und komme richtig zu spät. Ich will noch diese Teilaufgabe beenden, an der ich die letzten Tage gearbeitet habe, bevor ich verschwinde. Es ist halb sieben abends und ich bin vollkommen alleine in der Firma, als ich mit meiner Arbeit fertig bin und noch einen Urlaubsantrag für den nächsten Tag stelle. Der für den Freitag wurde mir schon vor ein paar Tagen genehmigt. Ich nutze das Kommentarfeld in dem Online-Formular und deute an, daß ich wohl noch für längere Zeit weg sein könnte. Begründung: "Die Antidepressiva wirken nicht so, wie sie es eigentlich hätten tun sollen." Meinen Firmenausweis lasse ich in der Schreibtischschublade zurück, den brauche ich nicht mehr. Auf der Autobahn unterwegs den Mittwoch Abend nach Leipzig.

Ich fahre wieder zu dem Hotel in der Nähe der Wohnung meines Freundes, ich bin weiterhin psychisch total fertig und möchte ihn nicht belasten. Ich will ihn vor mir beschützen und die zerbrechliche Beziehung, die wir zwischen uns aufgebaut haben, auf keinen Fall riskieren und kaputtmachen. Ich weiß, ich bin im Selbstzerstörungsmodus. Es ist noch ein Zimmer frei im Hotel für die Nacht - und was für eins! Für sehr günstige Konditionen bekomme ich die "Präsidenten Suite" angeboten (den Namen habe ich ihr gegeben, es ist nur so eine Art Junior Suite, mit zwei Zimmer, Bett und Couch, und großem Balkon direkt über den repräsentativen Haupteingang). Zu schade, für nur eine angebrochene Nacht. Ich beziehe das Zimmer und nehme nur den Rucksack mit dem Waschzeug und den Medikamenten mit (MS-Spritzen, Hormone, Antidepressiva usw.), der Rest bleibt im Kofferraum meines Autos.
Ich weiß nicht, wie lange mein Geld ohne Arbeit wohl reichen wird, daher wähle ich für den Mittwoch Abend ein günstiges Schnellrestaurant mit italienischem Essen in Leipzig. Unterwegs dorthin in der Innenstadt, werde ich von einem jungen Mann angesprochen. Er ist, wie kann es auch anders sein, Marokkaner und verwickelt mich in ein nettes Gespräch. Wir gehen zusammen etwas essen (wobei nur ich etwas zu essen bestelle). Er spricht mich natürlich auf meine "Trans"-Vergangenheit an und zeigt sich weiter interessiert. Nach dem Essen gehen wir noch etwas in der von Straßenlaternen beleuchteten Innenstadt von Leipzig spazieren, bevor wir uns für eine Bar entscheiden, um bis Mitternacht noch etwas zu trinken. Es ist ein "Jazz Music Club", welcher mein Interesse erweckt, der immer gut besucht zu sein scheint - in dem aber gar keine Jazzmusik gespielt wird. Egal, ich möchte mich nur nett weiter mit meinem neuen marokkanischen Freund unterhalten. Leider kommt es an diesem Abend zu keinem Austausch von Telefonnummern ... schade. Vielleicht war ich wohl doch nicht attraktiv genug für ihn - oder er war letztendlich doch nicht an ein sexuelles Abenteuer mit einer Transfrau interessiert und wollte mich wirklich nur mal kennenlernen und unterhalten. Ich gehe die Nacht alleine zum Hotel zurück, die letzte Straßenbahn fährt noch. (Ende Teil 1)

[29.03.16 / 20:44] Wiederholt werde ich in letzter Zeit in das Büro des Abteilungsleiters beordert, Mitarbeiter haben sich beschwert, ich arbeite nicht richtig, komme immer Mittags und gehe wieder am frühen Nachmittag. ... Wieso? ... Warum beschwert sich jemand über mich? Wem habe ich etwas getan? (Nehme ich das zu persönlich?) Ich arbeite doch nur noch Teilzeit und mein Auto ist immer das letzte auf dem großen Firmenparkplatz am Abend (sieht natürlich keiner außer mir). Gemeint sind wahrscheinlich die Tage, an denen ich einen Arzttermin habe - und das kommt bei mir ein- bis zweimal im Monat vor. Stumm und regungslos sitze ich dem Chef gegenüber und nicke alles ab, was er sagt. Ich wünschte, ich könnte meine Stille durchbrechen und endlich alles herausschreien ... das mit den Antidepressiva, die mich, egal wann ich sie den Vorabend nehme, nur nach vielen Stunden am Vormittag wieder wach werden lassen ... und bis zum Ende der Benommenheit dauert es noch weitere Stunden bis zum Mittag ... und letztendlich das mit der Fatigue und der MS (jetzt ist es raus) mit der ich 14 Jahre nach Diagnosestellung einfach nicht mehr Vollzeit arbeiten kann. Stumm nicke ich weiter alles ab, an meinem Verhalten wird sich eh nichts mehr ändern. Das Arbeitspensum kann ich schon lange nicht mehr schaffen. So einige Dinge, die für viele Menschen selbstverständlich sind, Schlafen, etwas mit der Hand greifen und nicht fallen lassen, rechtzeitig eine Toilette erreichen und sich nicht in die Hose machen - mußte ich für mich nach und nach aufgeben. Klar das MS, Depression und Selbstmordgedanken Hand in Hand gehen.

Zu etwas Schönem ... die Temperaturen steigen langsam wieder, ich kann jetzt endlich meinen neuen, kleinen, roten Roadster fahren (auf Sommerreifen). Nur für den Firmenparkplatz muß ich mir eine Lüge ausdenken, das ist das Auto von meinem Freund (ich möchte nicht noch den Neid der anderen Mitarbeiter auf mich ziehen).

(Verdammtes Mitleidsgetue, aber MS-Patienten sind bekanntlich die schlimmsten von allen.)

[28.03.16 / 21:15] 11 Monate HRT - Hormone und Antidepressiva - eine teuflische Kombination. Die zusätzlichen Kilos (morgens 62 kg auf der Waage) bekomme ich wohl nie wieder von meinem Gewicht runter. Der Brustumfang liegt dafür weiterhin bei 77 cm zu 88,5 cm. Mir liegen jetzt die Werte des Hormonspiegels von vor drei Monaten vor: Nach Änderung der Medikation auf drei Hub ist der Estradiolwert erwartungsgemäß gesunken, auf 162,7 ng/l (-192,5 ng/l). Der Testosteronwert schwankt weiterhin im niedrigen Bereich bei 0,24 µg/l (+0,01 µg/l). Die Medikation bleibt bei drei Hub Estradiol-Gel täglich und 50 mg CPA. Für das nächste Quartal, wenn ich ein neues Rezept für meine Hormone hole, werde ich bei meiner Frauenärztin nach den aktuellen Laborwerten der letzten Blutentnahme fragen.

Zu etwas vollkommen, vollkommen Anderem ... was mir in letzter Zeit so durch den Kopf geht: Wenn das wirklich so ein "todsicheres" Ding wäre, sich mit einer Überdosis Antidepressiva umzubringen, dann würden doch alle Depressiven das reihenweise tun? Macht aber keiner - wahrscheinlich führt das nur geradewegs ins nächste Krankenhaus, aber nicht in den sicheren Tod. Sollte ich mir wegen den zunehmenden Suizidgedanken in letzter Zeit Sorgen um mich machen? ... Nein, ... das ist ganz normal, ... kommt immer mal wieder.

Die Dosis der schlaffördernden (oder besser, jetzt nur noch leicht schlafünterstützenden) Serotoninhemmer/Antidepressiva werde ich verdoppeln müssen, da die schlaffördernde Wirkung nachläßt ... wieder zunehmende Schlafstörungen/Wachphasen in den letzten Tagen. Die Arbeit ist es, die mich psychisch fertig macht! Vor einigen Jahren noch als Mann angefangen, kann ich mittlerweile als hormonelle Frau überhaupt nichts mehr mit diesen Technik-Kram anfangen - und bekomme dafür all diese negativen, emotionalen Schwingungen zwischen der Belegschaft und den diversen Managementschichten unmittelbar mit! Ich fühle mich da als empfindsame Frau nicht mehr wohl. Ich will einfach nur noch kündigen und weg ... weg nach Leipzig und zu meinem Freund ziehen.

[20.03.16 / 17:43] Freitag Nachmittag unterwegs auf der Autobahn Richtung Dresden. Weit komme ich nicht, die ersten Kilometer stehe ich schon eine Stunde im Stau. Ich nutze die Zeit, um meine Mails und SMS am Smartphone zu überprüfen. Die Wohnungsbesichtigung für das kleine Zwei-Zimmer-Apartment in Leipzig für den späten Nachmittag wurde abgesagt - den Termin hätte ich durch den Stau sowieso nicht mehr halten können. Ich brauche noch etwa fünf Stunden, bis ich am Abend an einem kleinen Schloß in der Umgebung von Dresden ankomme. Fünf Bands aus der Gothic-Szene sollen hier heute Abend spielen - der Flyer dafür liegt schon seit einigen Wochen bei mir herum. Der Eintritt verzögert sich, ich verwende die Zeit wieder sinnvoll, um im Auto, bei leicht dunkler Innenraumbeleuchtung, im Kosmetikspiegel der Fahrerblende meinen Kajalstrich an beiden Augenlidern zu ziehen. 30 Minuten später stehe ich wieder am Eingang der Abendkasse. Es dauert noch mindestens zwei Stunden, bis nach 22 Uhr die erste Band spielt. Ich erkunde das Schloß mit seinen verwinkelten Gewölbekellern und stehe danach ungeduldig am Buffet im Innenhof, bis es endlich eröffnet ist und ich etwas essen kann (nur vegan). Fasziniert beobachte ich die zunehmende Besucherschar - alles coole Leute. Spätestens bei der zweiten Band ist der kleine Keller für die Konzerte vollkommen unterdimensioniert. Es wird richtig voll, auch auf einer der beiden Tanzflächen in den anderen Kellerräumen (die andere war zu kalt, dort konnte ich nur mit meinen schwarzen Wollmantel tanzen, hüftlang und mit Händen in den Manteltaschen, den Blick immer nach unten auf den Boden gesenkt - wie Grufties das so tun).

Kurz vor 1 Uhr nachts haben gerade mal zwei von fünf Bands gespielt und ich muß wieder zurück nach Leipzig fahren. Ich will nicht später als 2 Uhr bei der Wohnung meines Freundes sein, um noch eine Antidepressiva einzuwerfen - während der Fahrt durch die Nacht wäre das total fahrlässig, so müde, wie die machen. Einige Minuten nach um 2 Uhr nachts parke ich mein Auto vor der Wohnung meines Freundes. Ich klingele an der Haustür ... nichts. Beobachte sein Schlafzimmerfenster im Erdgeschoß, klingele nochmal, rufe sein Handy an, mehrmals - er macht nicht auf. Das wiederhole ich ungefähr für eine halbe Stunde, bis ich entnervt in mein altes, nicht weit entferntes Stammhotel fahre. Zum Glück ist da noch ein Zimmer frei für die Nacht.
Sonnabend am frühen Nachmittag (ich habe wieder einen späten Check-out gebucht) begebe ich mich wieder in die Leipziger Innenstadt. Zuerst einen Cappuccino als Frühstück in einer großen, nicht sehr unbekannten Kaffeehauskette am Hauptbahnhof und danach wieder in den Geschäften in der Innenstadt umherstreifen. Schwarze Kleider ... schwarzer Nagellack - aber kaufen tue ich nur ein Buch über "Tai Chi" in einer Buchhandlung (welches im Regal für "Gesundheit" stand - nicht in dem Regal für fernöstliche Kampfsportarten, für angehende Samuraikrieger und Kung-Fu-Enthusiasten). Es ist Buchmesse in Leipzig (erkennbar an den Manga-Mädchen in kurzen Miniröcken, die überall herumlaufen) und da hat sich das einfach angeboten. Mein Freund arbeitet da wieder (Catering?) und er will nach um 6 Uhr abends wieder in seiner Wohnung zurück sein. Ich esse noch etwas in einem vietnamesischen Bistro und trinke einen kleinen Espresso im Stehen am Bahnhof (mein Auto steht hier wieder im Parkhaus), bevor ich zu ihm fahre. Die Umarmung wird wieder sehr eng und herzzerreißend - das mit letzter Nacht, daß er mich nicht reingelassen hat - vergessen.

Wir unterhalten uns den Abend noch etwas auf seiner Couch. Ich zeige ihm meine Bilder von Amsterdam (und mein neues Auto, das ich mir gekauft habe), er zeigt mir seine Reisehistorie in seinem Reisepaß (sein altes Foto von ihm finde ich niedlich) und erzählt mir etwas über sein aktuelles Problem. Er braucht Geld, viel Geld, für die Bezahlung von Terminvermittlern an der deutschen Botschaft in Jordanien (genau dieselbe Praxis wie im Libanon und der Türkei) und Flugtickets für seine syrischen Familienangehörigen, die er über den Familiennachzug nach Deutschland holen will. Ich bin geneigt, ihm etwas zu geben. Nach meinem Autokauf sind noch ein paar Euro übrig.
Den Sonnabend Abend gehe ich wieder zu einem Konzert mit Bands aus der schwarzen Szene in einem Club in Leipzig. Auch hier sollen wieder fünf Bands spielen, die ersten zwei habe ich schon verpaßt, als ich gegen 22 Uhr an der Abendkasse meinen Eintritt zahle. In Leipzig sind aber nicht so coole Leute wie in Dresden. Dafür gehen die Konzerte zügig voran, besonders die finnische Deathrockband gefällt mir.
Auch diese Nacht zum Sonntag will ich wieder spätestens um 2 Uhr nachts in der Wohnung meines Freundes sein, um mir ein schlaffördernden Serotoninhemmer einzuwerfen. Vorher fahre ich noch an einer Bank vorbei ... ein komisches Gefühl, mitten in der Nacht am Automaten einen kleinen, vierstelligen Betrag Bargeld abzuheben. Ich liebe ihn. Als ich zurück in seiner Wohnung bin, schläft er bereits. Ich lege das Geld in sein Portemonnaie auf den Couchtisch und schlafe danach neben ihm ein. Er ist schon weg zu seiner Arbeit am nächsten Morgen, als ich kurz vor Mittag aufwache (die Tabletten sind wirklich gut). Leider auch dieses Wochenende wieder kein Sex für mich. Gegen Mittag noch ein Tankstellen-Frühstück und wieder zurück auf der Autobahn (ganze 600 km werde ich dieses Wochenende verfahren).

[10.03.16 / 14:50] Seit 6 Wochen gibt es für mich nur drei Arten von Nächte: drei Stunden schlafen am Anfang und die zweite Nachthälfte wach liegen, eine Stunde schlafen am Morgen und vorher die Nacht wach liegen oder eben durchgängig die ganze Nacht wach liegen. Würde ich mich dabei nicht immer wieder in diese nervösen Unruhezustände aufschaukeln und komplett die Nerven verlieren (und in Tränen ausbrechen, verdammte Hormone), wäre das im ständigen Wechsel 3/1/0 vielleicht noch zu ertragen. Die Hemmschwelle zur Einnahme von Antidepressiva sinkt, ein Serotoninhemmer soll mich wieder in den Takt bringen.
Amsterdam war schön, schlagartig konnte ich ganze vier Nächte durchschlafen (einmal sogar mehr als 8 Stunden) - die ersten beiden Nächte nach der Rückreise liege ich wieder wach in meinem Bett. Meine Ärztin bezeichnet das als "Anpassungsstörungen" - äußerlich (und emotional) verändert sich mein Körper zur Frau, aber ich bleibe weiter teilweise gefangen in meinem alten männlichen Leben, welches ich noch nicht komplett abstreifen konnte (Arbeit und soziales Umfeld, die mich noch als Mann kennengelernt haben). Ich brauche endlich einen großen Bruch mit meiner Vergangenheit ... in Amsterdam habe ich mich so frei und glücklich gefühlt (genauso wie bei all meinen anderen Reisen: Kalifornien, New York, Tokio, Rom).

Nachtrag: ... und (fast wieder *) abgesetzt. Ich kann mich mit der Pille zwar für mehr als 8 Stunden die Nacht "wegknallen", aber der Tag darauf ist weniger erholsam oder lebbar wie nach einer 3-Stunden-Nacht. Viel zu müde und benommen ... und Hunger auf alles mögliche. Ich weiß, daß es auch ohne geht, Amsterdam hat es gezeigt.
(* Ich nehme sie ja doch ... endlich wieder ein- und durchschlafen. Nur die erste Einnahme hatte so einen großen Überhang in den nächsten Tag, die weiteren Tage/Nächte waren angenehmer.)

[07.03.16 / 22:25] (Teil 2) Quer durch das Rotlichtviertel zur besagten Kirche. So interessant ist die nun auch wieder nicht, nur daß ich etwa über 2500 Grabplatten laufe, mit 10000 Leichen. Halb Amsterdam der letzten 500 Jahre liegt hier begraben. Als ich die Kirche verlasse, ist es noch viel zu früh zum Abendessen und ich begebe mich wieder auf eine Einkaufstour. Stationen sind ein Leder- und SM-Geschäft in der Warmoesstraat, diverse Sexshops im Rotlichtviertel (ich will etwas Schönes für mich und meinen Freund kaufen) und ein Geschäft für Fetischkleidung oder einfach nur etwas Aufreizendes für die Dame. Kaufen tue ich aber letztendlich nur ein 90x90 cm Baumwolltuch in einem kleinen Laden für Schals und Tücher. Keine Seide, aber dafür in Grün mit bedruckten Blumenmuster.
Weiter in einen der unzähligen Coffeeshops von Amsterdam, noch einen Kuchen als Proviant für die Zugfahrt zurück am nächsten Tag kaufen und Abendessen in einem tibetischen Restaurant - danach wieder zurück in den Coffeeshop und einen noch viel mehr potenteren Schoko-Muffin kaufen. Hoffentlich laufen bei Grenzübertritt nicht wieder deutsche Drogenspürhunde durch den Zug. (Nachtrag: Keine Hunde, nur Paßkontrolle mit sehr irritierten Gesichtern ... wegen dem männlichen Namen und Foto.)

[07.03.16 / 22:24] Der vierte Tag in Amsterdam, gegen Mittag zum Rembrandthaus. Vom Hotel aus nur etwa 750 m entfernt (und getrennt) durch das angrenzende Rotlichtviertel. Die Frühschicht steht schon bereit. Das Rembrandthaus zeigt einen rekonstruierten Einblick in die Wohnwelt des alten Meisters. Die Schauvorführung der Druckpresse ist sehr interessant. Im Museumsshop kann man seine Farben kaufen - "The Joy of Painting" mit Rembrandt.
Weiter am frühen Nachmittag zum "He Hua"-Tempel in Chinatown - leider montags geschlossen. Kurz in einer angrenzenden italienischen Bar einen Espresso trinken und über eine Planänderung nachdenken. Die "Oude Kerk" ist noch in der Nähe, aber vorher gehe ich noch in einen asiatischen Supermarkt einkaufen. Ich vermisse mein grünes Matcha-Eis aus Tokio. Tatsächlich gibt es in dem Laden Matcha-Eiscreme im Tiefkühlfach, aber die Packung ist viel zu groß. Taiwanisches Matcha-Konfekt muß als Ersatz herhalten. (Ende Teil 1)

[06.03.16 / 22:47] Tag 3 in Amsterdam - Sonntag und Museumstag. Gegen späten Vormittag vom Hotel aus zum Rijks Museum (diesmal ohne Absätze, in weiser Voraussicht habe ich auch meine "Doc Martens"-Stiefel zum Wechseln dabei - mit neuen "Comfort"-Einlegesohlen). Die beiden Höhepunkte in dem Museum sind natürlich die Gemälde Vermeers "Milchmädchen" und Rembrandts "Nachtwache", vor der sich die Touristen scharen.
Stunden später am Nachmittag wieder zurück in die Altstadt von Amsterdam zum Hanfmuseum. Nichts was ich nicht schon über diese Nutzpflanze wüßte, aber einige interessante Exponate. Weiter bei Anbruch der Dunkelheit zum Museum des Rotlichtviertels, dem "Red Light Secrets". Dieses Museum überrascht mich mit interessanten Einblicken in das Leben, bzw. die Arbeit einer Prostituierten und neuen Informationen. Das rote Licht im Schaufenster steht für eine "normale", bezahlbare Geliebte, das blau-lila oder purpur eingefärbte Licht für das einer Transgender oder She-male (schön zu wissen, daß ich meine Internetseite von Anfang an schon richtig einfärbe). Weiter zum Abendessen in einer Pizzeria und wieder zurück zum Hotel.

[05.03.16 / 23:47] Der zweite Tag in Amsterdam - und unzählige Kilometer auf Kopfsteinpflaster ... in Absätzen (von wegen in Amsterdam liegt alles in der Nähe). Den späten Vormittag noch entspannt vom Hotel aus zum Blumenmarkt und von dort aus zur parallel liegenden Reguliersdwarsstraat, dem "Gay Hot Spot" von Amsterdam. Außer zwei Regenbogenfahnen und ein paar Clubs, die nur abends oder nachts offen sind, ist nichts zu sehen (die Idee gegen Abend hier wieder zurückzukehren, werde ich aber gegen Ende des Tages wieder verwerfen). Weiter zum Rembrandtplein zum Pfannkuchen Essen gegen Mittag. Vorbei an den Grachten mit den unzähligen pittoresken Fotomotiven.
An der Keizersgracht besuche ich noch die alte Stadtvilla der Patrizierfamilie van Loon, bevor ich mich auf den kilometerlangen Marsch zurück zum Anne-Frank-Haus in der Prinsengracht mache. Zu viele Touristen, ein Foto von außen reicht. Für mich viel interessanter und vollkommen touristenfrei ist das ganz in der Nähe liegende "Homomonument". Weiter den Nachmittag in ein Fachgeschäft für BDSM-Utensilien und in eine Bar hinter dem Hotel, einen Espresso trinken. Beide Standorte (die Bar und das Geschäft) von außen und vom weiten schon durch die im Wind flatternde Regenbogenflagge erkennbar. Wie ein Leuchtturm für mich. Kurzer Aufenthalt im Hotel und weiter zum Abendessen in ein amerikanisches Restaurant.
Den Abend laufe ich noch mit einem Abstecher über das Rotlichtviertel (viel zu viele junge Männergruppen, die eh nur gucken wollen) wieder zurück zum Hotel. Spätestens jetzt sind die Füße in den Stiefeln mit den hohen Absätzen so weit kaputt, daß ich die Nacht (Sonnabend Abend) nicht mehr Ausgehen möchte (aber nur diese Stiefel passen zu dem Kleid).

[04.03.16 / 23:17] Der erste Abend in Amsterdam, vom Bahnhof aus in das Hotel in der Nähe (alles liegt in der Altstadt von Amsterdam in der Nähe) und bei Anbruch der Dunkelheit, erste Berührungsversuche mit dem Rotlichtviertel. Zu viele junge Männer in den engen Straßen. Weiter in ein Steakhaus zum Abendessen, wieder kurz zurück in das Hotel und noch einmal in das Rotlichtviertel. Ich gehe auch gezielt in die Gasse, von der ich erfahren habe, daß dort transsexuelle Prostituierte arbeiten sollen. Sie sind genauso hübsch und jung wie die anderen beneidenswert hübsch und jungen Damen in den anderen Schaufenstern unter dem Rotlicht. Kein Unterschied ist von außen zu erkennen. Ihr Lächeln überspielt die Tragik ihrer schweren, körperlichen Sexarbeit.

[03.03.16 / 22:01] Ein Jahr nach meiner Antragstellung für die Namens- und Personenstandsänderung (exakt 1 Jahr und 1 Woche) habe ich meinen zweiten Gutachtertermin, in Halle. Auch diese Gutachterin ist wirklich sehr nett. Sie hat bewußt meinen Lebenslauf vorher nicht gelesen, um mich unbeeinflußt davon kennenzulernen. Die anderthalb Stunden erzähle ich so Dinge, die so nicht in meinem Lebenslauf stehen (u.a. meine frühe Kindheit). Der Bogen gestaltet sich weiter über meine Schicksalsschläge und schweren medizinischen Diagnosen in meiner Vergangenheit (mit bildlicher Darstellung meines einzigen Suizidversuches vor vielen Jahren) und weiter bis zur aktuellen Gegenwart, das letzte Wochenende mit meinem Freund - ich wünschte, ich könnte schwanger von ihm werden, aber das ist unmöglich. Meine Schlaflosigkeit führt sie als Psychiaterin auf eine aktuelle Depression zurück ... zu viele unverarbeitete, innere Konflikte. In 6 Wochen schickt sie den Bericht an das Amtsgericht. Dann noch ein, zwei oder drei Monate und ich sollte endlich meine neuen Dokumente und Ausweispapiere erhalten (und hoffentlich nie wieder als "Herr" angesprochen werden).

[28.02.16 / 21:46] Aus! Ende! Vorbei! Es geht nicht mehr! Ich kann nicht mehr schlafen, es funktioniert einfach nicht mehr. Ich mache jetzt einfach so viele Nächte durch, bis ich kaputt umfalle. Auf den Weg die Nacht in die Disco in Leipzig. Nach einer 36-stündigen Wachphase ist die Autobahnfahrt zwar nicht so angenehm (ich habe tatsächlich Probleme den Abend die Spur zu halten), aber ich lasse mich durch meine Schlaflosigkeit nicht terrorisieren. Ich will leben.

Ich parke mein Auto den Freitag Abend am Hauptbahnhof von Leipzig, mein Freund erwartet mich schon. Nach einer herzzerreißenden Umarmung kommt aber schon der erste Dämpfer für ihn. Er will den Abend unbedingt in den Swingerclub mit mir. Ich lehne ab und sage entschlossen Nein. Ich bin zu müde, zu kaputt - und außerdem wäre da an diesem Abend eine "Gangbang Party", das ist nun wirklich nicht das richtige für mich. Wir fahren in den Disco-Club, den ich für diesen Abend ausgewählt habe. Dort angekommen, setzt er sich sofort in einen Sessel und schläft für mehrere Stunden, während ich auf der Tanzfläche bin und die Flirtversuche eines anderen Gastes (mit französischen Akzent) abwehre und meinen Plan verfolge, mich kaputt zu machen. Das ich meinen Freund enttäuscht habe, tut mir leid. Kurz nach halb Zwei nachts wacht er in dem Sessel auf und ich nutze die Chance, mit ihm zu gehen. Wir fahren zurück zu seiner Wohnung. Ein kurzer Blowjob ist alles, was wir die Nacht noch machen. Habe ich sein Sperma vorher immer ausgespuckt, so ist dieses mein erstes Mal, daß ich schlucke. Der Schluckreflex hat einfach eingesetzt. Es ist jetzt in mir.
Vor etwa 4 Wochen war die letzte Nacht, in der ich mit ihm geschlafen habe und entspannt einschlafen konnte. Genau darauf habe ich gehofft. Ihn neben mir liegen zu sehen, seinen Atem zu hören, wirkt so beruhigend, daß ich tatsächlich nach kurzer Zeit einschlafe und für komplette 5 Stunden durchschlafe. Endlich. Ich habe ihn schon immer dafür bewundert, wie tief und fest und wie lange er schlafen kann. Ich wünschte, ich könnte das auch. Gegen 8 oder 9 Uhr am Sonnabend Morgen stehe ich auf. Er hat einen Anruf bekommen und hilft diesen Sonnabend noch Bekannten beim Umzug oder den Einbau einer Küche. Kurz nach ihm verlasse auch ich gegen 10 Uhr seine Wohnung.

Ich verbringe wieder den Tag in der Leipziger Innenstadt. Frühstück am Bahnhof und Anprobe eines BH's in meinem favorisierten Fachgeschäft für Dessous. Leider wieder keine passende Größe für mich - 75 cm ist zu eng, aber passendes Körbchen - 80 cm ist genau richtig, aber in das A-Körbchen passen meine Brüste noch nicht rein. Mittagessen am indischen Buffet und weiter zu einer Parfümerie am Bahnhof. Auch hier vergleiche ich nur Nagellackfarben und lasse mich beraten, welches Produkt die richtige Handcreme gegen spröde und trockene Hände ist, kaufe aber letztendlich nichts. Weiter in die Innenstadt auf der Suche nach einem Geschäft, welches 100% Seidentücher anbietet. Bis auf ein Kaufhaus (in dem mir die Farbe und das Muster des Tuches nicht zusagt), werde ich nicht fündig. Zurück zur Wohnung meines Freundes. Er ist gegen 4 Uhr am Nachmittag immer noch nicht zurück und ich fahre schon wieder in die Innenstadt. Dieses Mal habe ich keinen Wohnungsschlüssel. Immer wieder laufe ich an diesen "DDR-Laden" vorbei, ohne ihn jemals einen Besuch abzustatten. Dafür wäre jetzt endlich mal Zeit. Ein dunkelblauer "Dederon-Beutel" mit Blümchenmuster weckt meine nostalgischen Gefühle und landet in meinem Besitz. Ich laufe weiter zu meinem favorisierten Schuhgeschäft auf der Suche nach "Hexenschuhen" - Schwarz, spitz zulaufend, halbhoher Schaft und mit großer, silberner Schnalle und Blockabsätzen - zu ausgefallen meine Wünsche und erwartungsgemäß nicht fündig geworden. Noch einmal mit dem Auto wieder zurück zur Wohnung meines Freundes (das Parkhaus am Leipziger Bahnhof verdient ein Vermögen mit mir).

Ich verpasse ihn nur um 25 Minuten gegen 18:25 Uhr und er schreibt mir, daß er wieder zu seiner Arbeit für diese Nacht gegangen ist. Das zweite, enttäuschende Erlebnis für ihn mit mir an diesem Wochenende. Er schreibt auch, ich soll auf seinen neuen Mitbewohner warten, er wird mich reinlassen, wenn er kommt. Tatsächlich parkt nur wenige Minuten später ein Auto mit ausländischem Kennzeichen neben dem Hauseingang. Ein Mann steigt aus und in der Wohnung meines Freundes gehen die Lichter an. Ich steige auch aus meinem Auto aus und klingele an der Haustür. Sein Mitbewohner läßt mich rein und öffnet die Wohnungstür. Ein Marokkaner aus Italien, der mir zu verstehen gibt, daß er nur, wenn überhaupt, italienisch spricht. Mit meinem äußerst minimalen italienischen Vokabular entsteht eine etwas holprige Konversation. Ich kann ihm zumindest sagen, daß ich gerne einen Schlüssel hätte, wenn ich den Sonnabend Abend noch in Leipzig ausgehen will und die Nacht nicht wieder klingeln möchte. Er gibt mir seinen Schlüsselbund, "Grazie".
Den Sonnabend Abend gehe ich noch in ein mexikanisches Restaurant, bevor ich etwas trinken gehe in einem Club mit Punk-Musik. Gegen Mitternacht bin ich aber wieder in der Wohnung meines Freundes und schlafe für ein oder zwei Stunden in seinem Bett. Ich vermisse ihn und kann die weiteren Stunden bis weit nach um 5 Uhr kein Auge zu tun. Ich brauche ihn zum Einschlafen. Er ist so etwas wie mein Teddybär. Kurz vor um 6 Uhr kommt er geschafft und müde von seiner Arbeit und legt sich sofort neben mir schlafen. Kein Sex dieses Mal, aber das ist für mich in Ordnung. Beruhigend flüstere ich ihm noch ins Ohr, daß er jetzt endlich schlafen kann, bevor auch ich wieder meinen Schlaf finde.

Gegen 9 Uhr am Sonntag Morgen muß ich wieder aufstehen. Gegen 11 Uhr wollen ein paar Bekannte vorbeikommen und Möbel für so eine Art "Flüchtlings-Möbelhaus" für ein paar Tage in seiner Wohnung zwischenlagern. Bis dahin muß ich weg sein. Kurz vor 11 Uhr erhält er deshalb einen Anruf und ist für einen kurzen Moment wach. Da ich ihn sonst nur schlafend kenne, nutze ich diese kurze Gelegenheit, ihm endlich die vielen Dinge zu sagen, die seit Wochen auf meiner Seele liegen.

"I marry you, if you need a permission to stay in Germany."
- "No. I have a permission."

"I have made a test for HIV some weeks ago. I'm HIV negative."
- "What does that mean?"
"Everything is OK."

"I suffered of sleeplessness the last weeks. Only with you I can find some sleep. I feel so relaxed next to you. That's so nice."

Mit einem Abschiedskuß auf seiner Wange, verlasse ich ihn wieder. Er sieht so wunderschön aus, wenn er in dem Sonnenschein durch die Jalousien schlafend in seinem Bett liegt. "You're so beautiful" flüstere ich ihm noch an der Türschwelle zu seinem Zimmer stehend zu, während ich mich, den Tränen nahe, von ihm abwenden muß und durch die Wohnungstür verschwinde.

[28.02.16 / 21:45] 10 Monate HRT - und extreme Schlaflosigkeit die letzten drei Wochen (von einer meiner vier behandelnden Ärztinnen auch "nichtorganische Insomnia" genannt). Es gibt Momente, da bin ich bis zu 64 Stunden durchgehend wach. Ich komme die Nacht bis zum Einschlafpunkt, kann aber mein Bewußtsein nicht komplett abschalten, stehe auf, laufe nervös und unruhig umher, gehe ins Bad, befeuchte mein Gesicht, reiße das Fenster auf um durchzuatmen, Hitzewallungen, lege mich wieder ins Bett - und das Spiel wiederholt sich alle paar Minuten die ganze Nacht. Was kann das sein? Depression (mit ewigen Grübeln)? Wechseljahresbeschwerden (mit 34)? Ich habe einen Verdacht - das Cyproteronacetat. Vielleicht hat mein Körper jetzt eine ganze Menge an neuen Östrogen-Rezeptoren ausgebildet und das CPA, das eigentlich das nicht mehr vorhandene Testosteron blockieren sollte, blockiert jetzt des Östrogen und es kommt zu diesen Mangelerscheinungen? Depression und Angst stehen auch im Beipackzettel unter häufigen Nebenwirkungen. Ich zerteile die 50 mg Tablette und schaue mal, was passiert. Zusätzlich habe ich aber auch mit einer mindestens zweiwöchigen Baldriankur angefangen, die wirkt so schön sedierend und ich kann (manchmal) endlich wieder einschlafen. Beim nächsten Termin mit meiner Frauenärztin sollte ich über meine Hormonsubstitution sprechen und ob das CPA nicht jetzt dauernd reduziert werden kann. Ich werde mich ja nicht gleich wieder zu einem Mann zurückverwandeln (hoffentlich). Mein Brustumfang liegt weiterhin bei 77 zu 88,5 cm.

Nachtrag: Die Frustration wegen dem ständigen Schlafmangel macht mich irgendwie gefährlich aggressiv - ich nehme vorsichtshalber wieder die volle Dosis Testosteronblocker (ich will nicht wieder mein Bett "verkloppen"). Konnte ich vorher noch für 1 bis 2 Stunden die Nacht schlafen, lege ich in den 6 Tagen auf halber CPA-Dosis für 3 Nächte komplett wach.

[31.01.16 / 21:54] Freitag Abend im Swingerclub in Leipzig, kein Sex für mich. Dafür führe ich einige interessante Gespräche mit den Gästen. Woran es liegt, daß ich dieses Mal alleine für mich bleibe? Ich weiß es nicht. Vielleicht wirke ich als transsexuelle Frau einfach unnahbar, vielleicht lag es auch an meinem neuen Kleid, langärmlig und mehr als knielang, zu bieder für diese Art von Etablissement in einem ehemaligen Bordell.
Gegen 4 Uhr am Sonnabend Morgen fahre ich wieder zurück zu der Wohnung meines Freundes. Er hat seine Schlüssel für mich im Briefkasten hinterlegt - den ich dafür aufbrechen muß. Er kommt erst nach um 5 Uhr morgens von der Arbeit, ich bin noch wach und liege erwartungsvoll in seinem Bett (in meiner Leopardendecke). Aber auch er ist sehr müde und es passiert nicht viel in dieser Nacht. Erst am Sonnabend Mittag, als er wieder aufwacht, kommen seine Kondome, die er bereitgelegt hat, endlich zur vollen Nutzung (es ist diese Stellung, in der ich auf dem Rücken liege und eines meiner Beine auf seiner Schulter liegt).
Viel Schlaf gibt es nicht für uns an diesen frühen Sonnabend Nachmittag, "Mr. Jobcenter" bekommt ständig Anrufe von diversen Personen (aber er geht nicht ran). Über 20 arabische Namen (alles Flüchtlinge?) zieren jetzt seinen Briefkasten, für die er die Behördenpost annimmt. Sein Couchtisch ist voller Briefe vom Jobcenter. Kurz vor 16 Uhr zieht er sich wieder an und geht wieder arbeiten. Ich liege immer noch in seinem Bett, aber bekomme keinen Abschiedskuß von ihm, das bedrückt mich.
Kurz nach Sonnenuntergang den Sonnabend Abend verlasse auch ich seine Wohnung, um in der Leipziger Innenstadt essen zu gehen. Ich habe Lust auf ein italienisches 3-Gänge-Menü. Vorher schweife ich aber wieder in einer Parfümerie umher und betrachte die Auslagen an Nagellack. Von Chanel gibt es dieses schöne, dunkle, fast schwarze Anthrazitgrau - welches es bei Artdeco nicht gibt, dafür werde ich bei der Marke von der Auswahl an Top-, Base- und anderer Pflege-Lacke total überfordert.

Gegen 22 Uhr abends bin ich wieder zurück in seiner Wohnung. Ich weiß noch nicht, wann er wieder zurück kommt, wahrscheinlich wieder sehr spät, fühle mich aber zu müde von der letzten Nacht, um diese Nacht wieder auszugehen. Ich bin ihm so nah wie nur möglich gekommen, und vermisse ihn immer noch. Ich vergrabe mich die Nacht in seiner Bettdecke und schlafe ein.
Es ist kurz nach 5 Uhr am Sonntag Morgen, als er von seiner Arbeit zurückkommt, endlich. Er zögert nicht lange und hat sofort Sex mit mir. Er hat mich in seinem Bett liegend zurückgelassen, er findet mich auch wieder in seinem Bett liegend vor. Ich habe viel Zeit an diesen sonnigen Sonntag Morgen, ihn zu betrachten, wie er neben mir schläft (ich habe ja auch mehrere Stunden Vorsprung an Schlaf). Er sieht so sexy aus. Südländisch, dunkel gebräunt, Drei-Tage-Bart, nicht zu schlank, nicht zu dick, nicht zu sehr muskulös - und diese wunderschönen arabischen Augen - einfach ein attraktiver Mann für mich (er weiß, daß ich seinen Körper liebe).
Wir haben den Sonntag Mittag, als er für einen kurzen Moment aufwacht, wieder Sex miteinander (dafür bin ich doch hier). Es ist diese Art Stellung, bei der ich auf dem Bauch liege und er sehr tief von hinten in mich eindringen kann. Das nützt er auch aus und stößt sehr heftig zu. In dieser Position bin ich ihm total ausgeliefert (ich mag ja lieber die Reiterstellung, bei der ich ihn kontrollieren kann). Ich sage ihm mehrmals "No", aber er ist nicht zu bremsen. Diese Schmerzen durch das tiefe Eindringen, begleiten mich noch den ganzen Tag - warum tue ich mir das an? Weil ich ihn so sehr liebe. Auf wackeligen Beinen schleppe ich mich danach durch seine Wohnung zum Bad, um mich untenherum sauber zu machen. Er raucht noch eine Zigarette in der Küche, bevor er sich wieder hinlegt. Am frühen Sonntag Nachmittag bin ich es, die sich anzieht und ihn nackt in seinem Bett liegend, mit einem Abschiedskuß, verläßt.

[28.01.16 / 20:53] 9 Monate HRT - der Brustumfang liegt weiterhin bei 88,5 cm. Seit einiger Zeit muß ich beim Treppen abwärts steigen immer meine Brüste festhalten, da sie sonst zu stark mitwippen würden. Ich sollte wieder anfangen, BHs zu tragen. Das Gefühl ist anders als früher, da habe ich das Gewicht (und die Schwerkraft) der Silikoneinlagen nur über die BH-Träger gespürt - bei meinen echten Brüsten spüre ich das Bewegungsgefühl im gesamten Körpergewebe. Nicht nur das, Drücken und Stöße sind ein unangenehmes Gefühl in dieser sensiblen Gegend. Zum Glück gibt es in meiner Größe nur gut gefütterte und gepolsterte Push-up-BHs.
Zu etwas anderem, laut Aussage meiner Frauenärztin ist mein Estradiolwert wieder gesunken - ich bin also definitiv nicht schwanger.

[24.01.16 / 00:45] Böse Gedanken: Drei Wochen nach dem letzten Sex und es kommt keine Nachricht von ihm. Tiefe Selbstzweifel durchziehen meine Gedankenwelt, während ich jeden Tag auf einen Anruf von ihm warte. Hat er mich nach dem Sex einfach nur weggeworfen (und allein zurückgelassen) wie ein benutztes Kondom? Ist meine Liebe zu ihm stark einseitig und nur eine Illusion? Wenn er etwas für mich empfindet, zeigt er es nie. Ist es für ihn wirklich nur eine reine Sexbeziehung? Früher oder später geht diese Art von Beziehung daran zugrunde, weil ein Partner mehr empfindet als der andere.
Ich traue mich nicht ihn anzurufen ... aus Angst vor der unvermeidbaren Enttäuschung. Viele Tränen laufen jeden Abend über mein Gesicht und ich brauche sehr lange, bis ich die letzte Grenze überschreite und ihm "I miss you"-Nachrichten schreibe. Er antwortet tatsächlich einen Tag später an einem Freitag. Für einen kurzen Moment weicht das Gefühl der tiefen Traurigkeit dem Gefühl des Glücks und der Hoffnung ihn wiederzusehen. Er verabredet sich mit mir für den Sonnabend, er möchte mit mir wieder ausgehen.
Dieses Gefühl der Verliebtheit und der Vorfreude auf ein Treffen mit ihm währt nur kurz. Auch er versetzt mich nur einen Tag später, während ich schon energiegeladen in den Vorbereitungen für den Abend stecke. Ein Schockmoment, alles bricht wieder zusammen. Meine Gefühle schwanken zwischen Selbsthaß und angegriffenen Stolz. Ich bin weder hübsch noch interessant, aber so eine wie mich wird er niemals wiederfinden.
Während ich schon nebenbei nach weißen Hochzeitskleidern suche (nur ein Mädchentraum), hat er sich vielleicht schon längst innerlich von mir getrennt. Eigentlich wollte ich die letzten Wochen für ein paar Tage mit ihm zusammenziehen - es ist nicht dazu gekommen - das hat mich enttäuscht. Ich wünschte, er wäre endlich der Richtige, nach all den Jahren des Wartens und der Einsamkeit. Ist er es? Ich kann nicht mehr.

"Araber sind wahnsinnig gut im Bett, aber beziehungsmäßig eine Katastrophe."

[15.01.16 / 19:19] Die paar Male ungeschützter Sex, meine Begegnungen in dem Swingerclub, die Nachfragen des Marokkaners (der mich immer noch für eine transsexuelle Prostituierte hält), ob ich gesund bin. All das bewegt mich dazu, endlich einen HIV-Test machen zu lassen (anonym beim Gesundheitsamt). Eine Blutentnahme, drei Tage banges Warten und dann das Ergebnis: HIV-negativ (wie erwartet). Die Wahrscheinlichkeit sich mit HIV zu infizieren, ist hierzulande eher gering. Dennoch ... ich sollte dieses Ergebnis als Ansporn nutzen und wieder vermehrt auf die Verwendung von Kondomen achten. Ich war immer sehr vorsichtig, ich will auch wieder sehr vorsichtig sein (die ungewisse Wartezeit zwischen der Blutentnahme und dem Testergebnis möchte ich ungern noch einmal durchleben).

[10.01.16 / 18:37] Ich halte immer noch Kontakt zu dem Marokkaner ... glaube weiterhin an die Idee einer Dreiecksbeziehung und versuche ein Treffen zu arrangieren ... er versetzt mich ein zweites Mal. Vielleicht hätte ich ihm am Telefon nicht wieder explizit sagen müssen, daß er mich nicht bezahlen braucht. Vielleicht wäre eine Escort-Client-Beziehung in diesem Fall besser und leichter für ihn.
(Ich nutze die angebrochene Nacht für ein paar Fotos für meine "Escort-Sedcard"...)

[03.01.16 / 16:19] Die Woche zwischen Weihnachten und Silvester, schicke ich ihm noch Nachrichten, biete ihm an, mich anzurufen und ich komme zu ihm, wann immer er will. Ich schreibe ihm auch, daß ich gerne für ein paar Tage zu ihm kommen möchte und frage ihn, wie er sich dabei fühlt. Keine Reaktion. Ich kenne das schon, kommt nicht innerhalb von ein paar Stunden eine Antwort von ihm, antwortet er gar nicht und ich warte vergebens. In diesen Momenten überkommen mich meine Hormone und ich muß die ganze Zeit weinen. Einen Versuch starte ich noch, am Tag vor dem Neujahrsabend. Ich biete ihm an, ihn nach Mitternacht von der der Arbeit abzuholen (er arbeitet bei einer Silvestergala in einem Hotel in der Leipziger Innenstadt). Jetzt kommt der Moment, bei dem ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten kann - er antwortet! Ich kann ihn Silvester abholen und darf solange in der Bar neben dem Hotel auf ihn warten. Ich kann mein Glück kaum fassen. Wenn das wahr ist, wenn das an dem letzten Abend in diesem Jahr wirklich passiert, bricht er einen 12 Jahre alten Fluch. Mehr als zehn Jahre lang habe ich mich zu Silvester immer eingeschlossen, habe alle Fenster verdunkelt, um ja nichts von draußen mitzubekommen. Ich habe mir geschworen, ich werde erst wieder Silvester feiern und Feuerwerk sehen, wenn ich eine neue Liebe gefunden habe. 12 Jahre später und er ist es ... ich verlasse für ihn wieder das Haus und wage mich am Neujahrsabend auf die Straße. 12 grausame und einsame Jahre mußte ich überstehen bis zu diesem Moment. Ich fahre am Silvesterabend nach Leipzig und warte auf ihn in der Bar neben dem Hotel, gleich neben dem Marktplatz in der Innenstadt von Leipzig.

Ich muß nicht lange warten und es ist Mitternacht. Mein erstes Feuerwerk zu Neujahr nach über einem Jahrzehnt. Ich war vorher in der Hotellobby und habe dort gefragt, wie lange denn die Silvesterfeier noch gehen wird und wann die Angestellten Feierabend haben. Antwort: Wenn die letzten Gäste gehen (wahrscheinlich so gegen 5 Uhr morgens). Zum Feuerwerk sind aber alle Gäste draußen und die Angestellten auch, da kann ich ihn treffen. Ich schaue mir noch weiter das Feuerwerk an, bestaune die Raketen, die ich noch nie zuvor gesehen habe und laufe danach noch etwas zwischen dem Hotel und dem Marktplatz umher. Ich entdecke ihn. Er läuft auch etwas umher und scheint mich zu suchen. Leise schleiche ich mich von hinten an ihn ran. Unsere Umarmung ist so voller Gefühle! Ich liebe ihn, er hat mich aus meiner jahrzehntelangen Isolation befreit. Das Treffen währt nur so kurz wie seine Pause, aber fünf Stunden bis zu seinem Arbeitsende halte ich in der Bar noch aus.
Gegen 5 Uhr bin ich der letzte Gast in der Bar und werde von dem Personal freundlich gebeten zu gehen. Ich wechsele ein paar Schritte rüber zur Hotellobby und frage dort nochmals, ob die Angestellten jetzt Feierabend haben und ich ihn abholen kann. Ich soll am Personaleingang auf ihn warten, er kommt gleich. Ich laufe etwas um das Hotelgebäude herum und wieder zum Haupteingang zurück, als ich meinen Freund aus der Lobby kommen sehe. Wir setzen unsere Umarmung von Mitternacht weiter fort und gehen dann in eine Cocktailbar ein paar Straßen weiter. Ein paar Angestellte des Hotels feiern dort noch das neue Jahr. Ich trinke auch ein paar alkoholfreie Cocktails und lerne ein paar nette Menschen kennen. Dabei lasse ich meinen Freund keinen Moment aus dem Blick. Er betrinkt sich sehr schnell und flirtet wieder mit ein paar anderen Blondinen. Ich gehe kurz auf die Damentoilette und komme mit weit geöffneten Dekolleté zurück. Es ist die Nacht (bzw. der Morgen) zu Neujahr und da lasse ich alles durchgehen.

Ich bin für ihn da, kümmere mich um ihn, organisiere ein Taxi, als er droht, gegen 9 Uhr morgens betrunken aus der Bar zu fliegen. Ich finde das auch etwas überzogen aber bevor etwas ernstes passiert, können ein Arbeitskollege und ich ihn dazu bewegen, die Bar zu verlassen. Mit einem Taxi fahre ich mit ihm zu seiner Wohnung, bei der ich auch mein Auto geparkt habe (meine Leopardendecke liegt noch im Kofferraum). Er ist immer noch betrunken, als wir in seinem Bett über uns herfallen. Er ist wieder sehr grob und tut mir weh - aber ich genieße ja auch irgendwie den Schmerz, ich brauche das. Erst als er kopfüber das Gleichgewicht verliert, über mich stürzt und dabei sein Knie oder sein Ellenbogen mein Auge trifft, muß ich den Sex abbrechen. Zum Glück ist es kein blaues Auge geworden, welches zwei Wochen lang alle Farben des Regenbogens wechselt.
Der erste Tag im neuen Jahr besteht hauptsächlich aus Schlafen, kurz Aufwachen, Sex haben und wieder zusammen im Bett Einschlafen. Am Abend ziehe ich mich kurz an und verlasse seine Wohnung, um etwas zum Essen zu organisieren. Er kommt nicht mit, er muß noch seinen Kater ausschlafen. Eine asiatische Schnellküche hat als einziges noch geöffnet. Wieder zurück, schlafen wir weiter. Ich weiß, ich bin nur sein Betthäschen - aber ich will das beste Betthäschen sein, das er gehabt hat!
Der zweite Tag nach Neujahr und er muß plötzlich wieder gehen, ein Notfall in der Familie. Er läßt mich am Nachmittag alleine auf der Schlafcouch in seiner Wohnung zurück. Ich fühle mich nicht gut, wahrscheinlich habe ich mir an Silvester eine Erkältung zugezogen, und fahre in die Innenstadt, eine Apotheke suchen (und noch etwas essen). Ein paar Ibu's einwerfen und Salbeitee - das wird helfen! Eine weitere Nacht schlafe ich noch alleine in seinem Bett. Wenn er die Nacht nicht zurückkommt, bleibt er ein paar Nächte weg und ich kann wieder nach Hause fahren. Den Salbeitee lasse ich ihm am Morgen danach noch zurück ... wahrscheinlich habe ich ihn auch angesteckt.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 [10-19] [20-29] [30-39] [40-44]

Tags:

Amsterdam (5), Backen (9), Florenz (8), GaOP (58), Hormone (52), IPL (39), Ibiza (8), Kalifornien (17), Kochen (20), Marrakesch (7), Namensänderung (17), New York (11), Nordindien (31), Paris (11), Psychiatrie (16), Psychotherapie (29), Reise (183), Rom (7), Schuhe (12), Sizilien (23), Sri Lanka (17), Tel Aviv (12), Tokio (14), Transsexualität (203), Wien (11)

Archiv:

2024 (5)
2023 (57)
2022 (53)
2021 (40)
2020 (80)
2019 (96)
2018 (95)
2017 (81)
2016 (80)
2015 (57)
2014 (53)
2013 (33)
2012 (41)
2011 (56)
2010 (39)
2009 (6)

Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

1

Name:
Mail (optional):
Website:

Der Blogeintrag auf dem sich dein Kommentar bezieht:

Kommentar (max. 2048 Zeichen):

Bitcoin punk: '…some coins?'