morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[07.06.17 / 00:21] Sonntag Mittag, er schläft noch ein paar Stunden weiter in meinem Bett, ich stehe schon auf, koche einen Kaffee für mich (nie wieder mit kalter Sojamilch) und tue die Dinge, die ich Sonntags so tue: Frühstücken (Olivenbrot mit Nuß-Nougat-Creme), Pflanzen gießen, Tai Chi, im Internet surfen, imaginär in meiner Vorstellung meine Wohnung vermessen und das nächste Möbelstück planen (eine kleine Couch zum Entspannen fehlt einfach noch). Sein Telefon klingelt irgendwann den frühen Nachmittag und er muß wieder bis Mitternacht arbeiten, ich setze mich wieder an meinen Laptop und vergesse die Zeit. 17:30 Uhr - ich muß unbedingt anfangen, Essen zu kochen, wenn ich in meinem Zeitplan bleiben will und pünktlich den Abend zur ersten Band wieder zurück auf dem Festival sein will. Meine Entscheidung fällt auf mein Standardgericht, das ich schon jahrelang koche und den Ablauf perfekt beherrsche: Nudeln in Tomatensoße ... auf süditalienisch. Tomaten waschen, schneiden, vierteln, Knoblauch und Schalotten schneiden, kleinhacken, in einem Topf mit Olivenöl andünsten (wenn ich schon nicht mehr das gute sizilianische Olivenöl habe, dann nehme ich eben nur das kretische aus dem Kaufhallensortiment), Tomaten und Gewürze dazu (Oregano und Basilikum, Pfeffer und Chili), noch ein paar geschnittene grüne Oliven, alles köcheln lassen und parallel dazu einen zweiten Topf mit Nudeln aufsetzen (mit etwas Salz) und 10 bis 12 Minuten kochen lassen. Danach die Nudeln in ein Sieb gießen, wieder zurück in den Topf und - ganz wichtig (so wie ich das aus Süditalien kenne) - alles mit der öligen Tomaten-Oliven-Gewürzsoße vermengen und umrühren. Erst dann fällt alles eßbereit aus dem Topf auf den Teller. Als Variation mache ich dieses Universalgericht auch manchmal mit Erbsen oder Thunfisch oder Schinken (für Nicht-Veganer). Die Zubereitungszeit ist kurz genug, daß danach noch viel Zeit für den Abwasch bleibt.
So gegen 19 Uhr mache ich mich wieder ausgehfertig, Duschen, Make-up (den Abend wieder mit Kajal und Parfüm) und suche meine Sachen aus dem Kleiderschrank zusammen. Die Außentemperatur ist kühl genug, um mich in meine neue, hautenge, schwarze Kunstlederleggings zu zwängen ... die sitzt wirklich knapp (von wegen "Stretch-Anteil"). Dazu wähle ich das passende schwarze Netzoberteil, den Nietengürtel um die Taille, meine Jacke in Biker-Optik (ich habe nur die eine) und meine spitz zulaufenden Stiefeletten mit den kubanischen Absätzen ... irgendwo zwischen "Glam" und "Gothic" (aber eigentlich spielen an diesem Abend nur drei Wave-Bands). Gehe ich sonst eher in Alltagsklamotten aus, ist diese Kombination jetzt ein reines Party-Outfit (abgesehen von den Schuhen).

Kurz nach 22 Uhr bin ich wieder (planmäßig) zurück am "Werk 2" in Connewitz, es dauert eine Weile, bis genug Leute da sind, damit die Künstler auftreten können. Tatsächlich sind die beiden ersten Auftritte an diesem Abend keine Bands, sondern Einzelpersonen mit ein oder zwei Synthesizern auf der Bühne, viel Musik auf Knopfdruck und eine Performance am Mikrofon ... sollte ich jemals mal mit meinem ganzen Aufbau an Synthies, Drumcomputer, Mischpult und Effekten irgendwo auftreten, läuft auch alles am Sequencer einprogrammiert über MIDI, ich muß nur auf "Play" drücken (aber wenigstens wird die Musik live erzeugt, kein Tonband). Erst die dritte Band ist wieder eine "richtige" Band mit drei Musikern ... deren Musik in meinem Autoradio auf der Autobahn hoch und runter läuft - natürlich kaufe ich mir im Anschluß an das Konzert das neue Album. Blick auf das Telefon, 1:30 Uhr ... diese Nacht bleibe ich wohl etwas länger. Es ist mittlerweile wieder richtig voll geworden - aber immer noch mit etwas Platz auf den beiden Tanzflächen. Im Außenbereich zwischen den beiden Hallen werde ich wieder von jemanden angesprochen ... mir ist noch nicht ganz klar, was er von mir will, aber ich weiß, ich werde mich in dieser Nacht auf nichts einlassen - in Gedanken sehe ich meinen Freund in meinem Bett liegen und auf mich warten. Zurück zum Rand auf der Tanzfläche in der großen Halle, der Mann aus dem Außenbereich kommt auf mich zu und lädt mich ein, mit ihm zu tanzen - ich folge ihm (vielleicht ist er sogar etwas beeindruckt davon, daß ich genau weiß welche drei Titel da gerade gespielt werden und ich ihm die Band und den Namen des Musiktitels nennen kann ... alles Post Punk und Cold Wave). Mehr als drei Titel tanze ich nicht, zurück an der Bar bietet er mir etwas zu trinken an ... kein Alkohol, keine Zigaretten, kein Koffein - ich lehne alles ab und trinke nur Wasser. Ich muß ihm auch noch irgendwie subtil zeigen, daß ich an nichts weiteres interessiert bin. Es ist kalt im Außenbereich, ich will hinüberwechseln zu der anderen, kleineren Halle mit der Garderobe und meine Jacke holen. Er folgt mir zwar erst durch die ganze Menschenmenge, aber spätestens am Eingang der kleineren Halle verliert er mich. Ich fühle mich irgendwie mies, daß ich mich gar nicht von ihm verabschieden konnte. Es ist 3 Uhr nach Mitternacht, am Eingang zu dem Festivalgelände stehen immer noch haufenweise Leute und warten auf Eintritt, ich gehe an ihnen vorbei und laufe zurück zu meinem Auto.
Zurück in meiner Wohnung, keine weiteren Nachrichten von meinem Freund ... also kein Sex für mich diese Nacht. Ich schäle mich aus der engen Leggings - mit einem unguten Gefühl in der Anal-Gegend ... so viel Blut, irgend etwas stimmt da nicht (im besten Fall sind es "nur" Hämorrhoiden). Ich lege mich kurz vor 4 Uhr allein in mein Bett und schlafe ein, das Telefon liegt wieder, auf lautlos gestellt, weit abseits von meinem Bett. (Ende Teil 3/4)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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