morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[31.08.22 / 19:35] Der Bahnhof im Nirgendwo ist verlassen. Wo bin ich hier? Ich laufe eine Treppe hoch, eine Treppe runter, vorbei an einer dunkel werdenden Haltestelle der Straßenbahn. Die Treppe erneut hoch zu einem Parkplatz. Ich kann die beleuchteten Reklameschilder am fernen Horizont nirgendwo entdecken – aber das Hotel muss hier irgendwo in der Nähe sein! Ich rufe ihn an.
„Ich weiß nicht, wo ich bin? Hilf mir (beruhige mich), ich habe es getan! Ich bin aus dem Zug gestiegen!“
Seine vertraute Stimme an meinem Ohr: „Komm runter, atme durch, nutze das Navi auf deinem Telefon, ich warte hier an dem Hotel auf dich.“
„Du hast einen sehr schlechten Einfluss auf mich!“, ich bin selbst noch überrascht, von meiner wahnsinnigen und vollkommen spontanen Tat. Bin ich das wirklich?
Nervös laufe ich an der Haltestelle im Kreis umher, wann kommt denn jetzt endlich die nächste Straßenbahn? Das Telefongespräch mit ihm musste ich beenden, die Navigationssoftware auf meinem Gerät zählt mehrere Haltestellen auf – die anderthalb Kilometer laufe ich nicht zu Fuß in der Dunkelheit der anbrechenden Nacht irgendwo im unbewohnten Stadtrand von Leipzig. Die Scheinwerfer der Straßenbahn, zurückkommend von der Endhaltestelle und der Wendeschleife, wirken wie eine Erlösung.
Das hell beleuchtete Innere der so gut wie leeren Tram, ist wie ein Kontrast zu den vorangegangen Minuten. Ruhiges Atmen und die Anspannung lösen. Alles wirkt wieder vertraut. Ich habe in dieser Stadt für ein paar Jahre gewohnt. Die Haltestelle mit dem Baumarkt im Norden, die beginnenden Häuser, seine alte Wohnung, der Fußweg zurück zum Hotel über das fiese Kopfsteinpflaster, welches ich nur zwei, drei Monate vorher – zum Gothic-Wochenende – in meinen hochhackigen Schuhen verflucht habe. Ich eile weiter zu dem Hotel, in meinen Keilsandaletten kein Problem.
Wo bist du? Er wartet nicht vor dem Hotel. Er hat in dem letzten Telefonat die griechische Taverne daneben erwähnt. Eine Nachricht (und ein Gedanke) von mir: Lass uns etwas Trinken gehen.
Meine Nervosität ist wieder da, um wie ein vor dem Hotel wartendes und abgebrühtes „Escort-Girl“ zu wirken, bin ich zu aufgekratzt. Ich wirke eher wie ein verliebtes, junges, Teenie-Mädchen das auf ihren Schwarm wartet.
Sein markantes, arabisches Lachen schallt von irgendwo her … er sitzt bereits in der Taverne? Durch die hohe Hecke, die die Gaststube von der Straße trennt, sehe ich ihn nicht, ich muss die Treppe zum Eingang dieses Lokals hinaufgehen.
Er winkt mich an seinen Tisch, da sitzt er! Ich liebe ihn. Er ist nicht alleine, wer ist die hübsche Blondine neben ihm?
„Hey, Andrea! Setz dich!“
Ich schaue ihn an, er hat sich kaum verändert … vielleicht ein graues Haar an seinem ansonsten schwarzen Bart. Er hat leicht zugenommen? Ein geselliger Trinker und Lebemann. Vor ihm sein Glas Bier. Die Frau neben ihm trinkt einen Cocktail, sie lachen … flirten? Mir fällt auf: „Du hast dich kein bisschen verändert!“ Er schleppt immer irgendeine ab, auch wenn ich da bin.
„Möchtest du auch etwas trinken? Ich bezahle“, er scheint gerade wieder etwas Geld und vielleicht sogar eine Arbeit zu haben. Von irgendetwas muss er ja auch seinen Mobilfunkvertrag finanzieren, um mich anrufen zu können. In meinen düstersten Befürchtungen sah ich ihn noch als obdachlosen Drogenjunkie, wie die am Hauptbahnhof in der einen Fernsehreportage eines privaten Senders (das ist alles echt).
Ich studiere die Karte und bestelle einen alkoholfreien Cocktail. Während ich mit meinem Strohhalm in dem vollen Glas herumstochere und ab und zu etwas schlürfe, beobachte ich die beiden. Er stellt sie mir vor, sie kennen sich schon drei oder vier Monate. Sie kommt aus der Ukraine. „Gute Bildung“, kein so instabiles Wesen, wie ich. Er stellt mich auch ihr vor und lässt nicht dabei unerwähnt, dass ich früher mal „ein Mann“ war, trans bin und untenherum operiert? Ich war nie ein Mann.
Was hat er vor? Einen Dreier, ich kenne seine Phantasie ganz genau … zu lange. Sie lässt sich darauf nicht ein, versucht zu gehen, verabschiedet sich, er holt sie zurück. Du hast dich wirklich überhaupt nicht verändert! Bis sie letztendlich dann doch geht. Mehr von ihm für mich … ich teile nicht gerne (und sie wahrscheinlich auch nicht).
„Lass uns hoch auf das Zimmer gehen“, er bezahlt noch die Rechnung bei dem Barmann.
In der Lobby zieht er ein paar Flaschen aus dem Automaten, Bier und Cola für nachher. Der Fahrstuhl wird ihm gezeigt. Ich dagegen kenne mich hier noch ganz gut aus. Ich erzähle ihm die kleine Anekdote, wie ich Pfingsten meine Kiste voller Schuhe für das Gothic-Festival hier die Treppe (und den Fahrstuhl) hoch und runter getragen habe. Sein gebuchtes Zimmer ist in der obersten Etage, zwei über meinem.
Das Eckzimmer auf der Rückseite, warum nicht gleich alle Fenster öffnen und die Vorhänge aufziehen? Warum sollte uns in dem hell beleuchteten Zimmer jemand sehen? Da draußen in der Dunkelheit ist und wohnt niemand. Er fängt sofort an, mich auszuziehen und wirft mich auf das große, weiße Bett. In mir kribbelt es, ich kann meine Erregung da unten spüren. Er zieht sich auch aus und kommt zu mir.
Sein Körper, seine Haut, dieser südländische Teint, den ich so liebe. Sein … beginnender Bierbauch? Ich stelle amüsiert fest, dass seine Brüste schon fast so groß sind, wie meine. Nur das sein Oberkörper nicht frei von dunklen Haaren ist. Nichtsdestotrotz, ich habe eine Schwäche für diesen Typus Mann.
Zungenküsse, gleitende Hände, eng umschlungen. Noch weiß ich nicht, wohin es geht. Er ist an meiner Vagina interessiert. Ich habe doch keine Vagina! Fasziniert spielt er mit ihr, ich liege auf dem Rücken, er kniet vor meinen gespreizten Beinen. Mach nur … Er dringt leicht in mir ein, er weiß, dass er nur wenige Zentimeter weit kommt. Ich wünschte nur, er hätte noch den letzten Schwung Feuchtigkeitssekret abgewartet.
Ich schließe meine Augen, reiße sie wieder auf. Wenn er zu weit geht, drücke ich meine Hand gegen seinen Bauch. Ich kann aus meiner liegenden Position nicht sehen, wie weit er ihn tatsächlich in mich einführt, eigentlich sollte es gar nicht gehen, da ist nur eine winzige Hautfalte, kaum größer als die Spitze der Penis-Eichel.
Er berührt meine Klitoris, würde es nicht so verdammt wehtun, könnte es für ein Orgasmus-ähnliches Gefühl reichen, sie ist so unberührt und sensitiv wie alles, was gerade ins Leben gefunden hat. Stoßatmung.
„Wenn du tiefer willst, das geht nur mit der anderen Öffnung.“
Er dreht mich mit seinen kräftigen Armen … schade, ich hätte so gerne weiter die auf dem Rücken liegende Position behalten und ihn dabei zugesehen. Dieses Mal lässt er mir die Luft zum Atmen und stützt sich mit seinen Oberarmen ab. Der einzige Weg schlechten Sex zu heilen, ist guten Sex zu haben.
Anal … wird es klappen? Da war schon seit gefühlt drei Jahren keiner mehr dran.
„Du musst ein Kondom benutzen!“, das ist mir wichtig, „Das dient auch zu deinem Schutz!“ Nicht nur, denn was ich habe, könnte ich auch über ihn an andere Frauen weitergeben. Ich rolle das Kondom mit meinen Lippen an seinem Glied runter, die untersten Zentimeter mit den Fingern. Der Analsex ist kurz und heftig. Vertraute Stöße, die ich kenne. Meine Hände greifen in das weiße Kopfkissen vor mir. Vor Jahren hat er mich so noch bis zum Höhepunkt getrieben.
Meine Spezialität, das macht nicht jede Frau mit ihm: Ich liege vor ihm, vor seinen Beinen, mein Blick fängt sich in seinen Augen, er liegt auf dem Rücken, seine Hände wuscheln durch meine langen Haare. Meine Lippen berühren seinen erigierten Penis, mein Spielzeug, ich setze an und gehe tief.
Meine Kehle ist rau, den Würgereflex kann ich unterdrücken, er drückt meinen Kopf tiefer, lässt mir aber immer wieder die Freiheit, hochzukommen, durchzuatmen, den Speichel herunterzuschlucken … und die Magensäure auch. Er will so in mir kommen, ich bin fest entschlossen, alles zu schlucken. Er kommt nicht, wir probieren es unendlich lange, immer wieder, immer tiefer, immer länger. Ich brauche eine Pause.
„Können wir auch was für mich tun?“, kurzes Durchatmen, kurz auf der Toilette in dem Badezimmer wenige Meter daneben, etwas frisch machen und ich steige, zurück im Bett, über ihn und nehme ihn zwischen meine Beine. Meine Schamlippen gleiten an seinem Penis auf und ab, ich blicke ihn dabei in seine Augen, mein Kopf neigt sich immer wieder seinen Lippen, meine Haare streifen sein Gesicht, ich küsse ihn. „Jetzt habe ich die Kontrolle, du kommst hier nicht weg!“, als würden wir kämpfen. Meine Machtposition wird jäh beendet, als er mich mit einem Schwung wieder umdreht und mich von hinten nimmt. Ich achte darauf, dass er das nächste Kondom verwendet.

Kommt er? Ich weiß es nicht. Er lässt mit einem Stöhnen von mir ab, steht auf, zündet sich eine Zigarette an, öffnet das Fenster, geht auf den Balkon – ich habe ihm gesagt, das ist ein Nichtraucherhotel und die Reinigung wäre sehr teuer. Er schaltet den Fernseher an, ein Film im Nachtprogramm irgendwo zwischen ein und zwei Uhr.
„Geh eine Dusche nehmen! Die Frau, die du vorher kennengelernt hast, hat es sich anders überlegt und will doch zu uns kommen.“
„Wirklich?“, sie ist tatsächlich hübsch, ich wäre nicht abgeneigt. Während ich in die Dusche verschwinde und überlege, wie ich ihr an der Tür begegne – am besten doch nicht nackt und dafür in dem weißen Badetuch gehüllt – verlässt er das Hotelzimmer. Ich sitze noch eine Weile auf dem Bett neben dem geöffneten Fenster und warte. Aus der Ferne dringen die Geräusche der durchrollenden Güterzüge und Fabrikanlagen.
„Alles kann, nichts muss“, während ich noch überlege, wie ich der anderen Frau so angenehm wie möglich entgegenkommen kann, wird es immer später. Die Zeit vergeht in dem Hotelzimmer.
Ich schalte den Fernseher erst stumm, dann aus. Mein Blick schweift. Ich räume etwas auf … aufgerissene Kondomverpackungen verstreut auf dem Boden. Vielleicht lege ich mich etwas schlafen, bis die beiden wiederkommen? Er hat die Schlüsselkarte nicht eingesteckt, vielleicht wegen dem Strom, sie müssten dann an der Zimmertür klopfen.
Nach und nach dämme ich das Licht, schließe die Fenster, ziehe die Vorhänge zu und versinke immer tiefer in die Bettdecke. Sie müssten schon wirklich laut klopfen, für den Fall, dass ich fest schlafe. Ich schalte letztendlich auch das kleine Schreibtischlicht aus und erkenne, dass von ihm nichts geblieben ist außer zwei ungeöffneten Getränken. Ich bin vollkommen allein. Schön für mich, ich kann in Ruhe schlafen und stelle den Wecker an meinem Telefon auf die nächsten vier Stunden. Wenn ich um sechs Uhr wieder aufstehe, sollte ich alles schaffen. Geduscht und die Zähne geputzt habe ich schon, dann nur noch meine Sachen anziehen und zurück mit der Straßenbahn die paar Stationen zum Hauptbahnhof. (Ende Teil 2/3)

[30.08.22 / 19:32] Ein perfekter Tag, warum nicht das letzte Wochenende im August noch einmal nach Leipzig fahren und mein „9-Euro-Ticket“ voll ausnutzen? Den Zug sonntags um zehn Uhr nehmen, einen Sitzplatz finden, hier und da auf einem Umsteigebahnhof ein Schokocroissant und einen kleinen Espresso als zweites Frühstück? Die Sonne scheint, angenehme, spätsommerliche Temperaturen, ich trage meine neue, indische, schwarz-goldene Tunika … sie würde ihm bestimmt gefallen.
Ich habe wieder Kontakt zu meinem syrischen Ex-Freund aufgenommen, ich vermisse ihn zu sehr. Er schreibt nie zurück … bis den Tag, an dem ich meine Arbeit verloren habe und mich nach meinem alten Leben zurückgesehnt habe. Finde mich, heirate mich, hole mich aus dieser grausamen Welt raus, entflieh mit mir! Er schreibt: „Lass uns am Sonntag in Leipzig treffen … Lass uns ein Hotelzimmer nehmen.“ Ich ignoriere Letzteres.
Das Grassi Museum kenne ich noch nicht, den Mittag angekommen, laufe ich die Leipziger Innenstadt zielgerichtet darauf zu, ich trage noch meine Punkerkutte über der Tunika, meine Keilsandaletten und eine leichte, schwarze Jeans … die große Sonnenbrille ist schon gar nicht mehr erwähnenswert, sie gehört organisch zu meinem Körper dazu.
Das Museum ist schön leer, kaum Menschen, die Eintrittskarte für die Ausstellung für angewandte Kunst gar nicht so teuer. Ein mehrstündiger Rundgang durch die verschiedensten Epochen der Design-Geschichte, eine äußerst umfangreiche Porzellansammlung, so viele niedliche und bezaubernde Exponate, Tässchen für Mokka und Tee, von siebzehnhundertnochwas bis kurz vor jetzt. Die Möbelstücke und die anderen greifbaren Dinge, Art déco, Jugendstil, Bauhaus … traumhaft.
Ich habe meinem Ex-Freund wissen lassen, dass ich unterwegs nach Leipzig bin … er will mich den Abend treffen und fragt, ob ich schon ein Hotelzimmer gebucht habe. Fehlende Kommunikation, ich hatte nie vor, bis in die Nacht hierzubleiben … auch wenn ich für diese Eventualität ein kleines Kit – bestehend aus Zahnbürste und Zahnpasta, eingerollt in einem kleinen Handtuch – mit in meiner Handtasche führe.
Den Nachmittag nach dem Museumsbesuch laufe ich ein paar Schritte in das Stadtzentrum. Es muss etwas später in der Uhrzeit sein, das markante Jugendstil-Café wird sonst von „alten Omchens“ bevölkert, jetzt sind ein paar mehr Tische frei. Ich bestelle ein Stück Kuchen für mich und trinke einen Cappuccino … der Kellner fragt mich, ob noch jemand zu mir kommt oder ich alleine bin. Liebend gern hätte ich meinen Ex-Freund hier getroffen, wir hätten so viel zu besprechen gehabt: Wie ist es dir ergangen? Wie hast du dich in diesen einen verhängnisvollen Moment im Juli 2019 gefühlt? Hilf mir, das alles aufzuarbeiten, einen Schlussstrich zu ziehen, die Fäden zusammenzuführen. Er schreibt, ich soll ein günstiges Zimmer buchen. Ich antworte, ich bleibe nicht mehr lange, ich muss zurückreisen, den nächsten Montag Morgen noch einen unaufschiebbaren Arzttermin bei meiner Gynäkologin. Ich lasse ihn hängen.
Ein paar Schritte weiter, das indische Restaurant in der Straße der Fußgängerzone zurück zum Hauptbahnhof, ich muss in meiner neuen Tunika unbedingt indisch essen gehen! Die Halskette mit dem silbernen Ganesha-Anhänger blitzt durch, der Armreif, genauso silbern, funkelt mit all seinen geschliffenen Glaskristallsteinen. Ich bestelle die gefüllte Paprika und ein Fladenbrot. Würdest du nicht auch gern mit mir essen gehen? In meiner Phantasie taucht er jetzt einfach auf setzt sich auf den zweiten, leeren Stuhl an meinem einsamen Tischchen unter dem Sonnenschirm in der schon längst schattenspendenden Häuserreihe in dieser ansonsten so belebten Leipziger Gasse. Er schreibt, ich soll einfach den Zug morgen nehmen, er bezahlt das Zimmer … es ist wieder in dem Hotel, das wir all die Jahre vorher schon gebucht haben, dasselbe, in dem ich auch dieses Jahr Pfingsten übernachtet habe.
Zu kompliziert, zu umständlich, ich bin in meiner sentimentalen Traumwelt gefangen, nach meinem Restaurantbesuch gehe ich den Sonntag Abend die letzten Schritte wieder zurück zum Hauptbahnhof. Noch zögere ich kurz und überlege, steige ich in die Straßenbahn? Nein … Das tut mir jetzt Leid, das ist jetzt vielleicht nicht so optimal gelaufen, auf seine fragenden Nachrichten, wo ich bleibe – er hätte schon ein Zimmer gebucht – antworte ich ihm: „Es ist zu spät, ich bin bereits am Bahnhof und werde jeden nächsten Moment in den Zug steigen.“ Ich fürchte mich vor dem Sex mit ihm? Mein Automatismus drängt mich auf das wartende Gleis mit all den Menschen und dem einfahrenden Regionalzug. Ich steige ein, ein Sitzplatz am Fenster, warte nicht mehr auf mich, es ist vorbei. Meine Nachricht an ihn: „Der Moment der letzten Umkehr ist erreicht und der Zug setzt sich bereits in Bewegung.“

„Nächster Halt: Leipzig Messe!“, die Lautsprecherdurchsage. Die Motoren des Personenzuges surren, das Tempo wird wieder heruntergenommen. In mir entsteht eine noch nie dagewesene Gefühlsregung.
„Einmal im Leben etwas total Verrücktes tun!“
Ich springe auf, greife meine Handtasche und meine Jacke. Lasst mich durch ich muss hier raus!
Der Zug fährt in den Bahnhof ein, der letzte Halt in Leipzig, bevor er für immer wegfährt. Wild drücke ich auf den grün leuchtenden Knopf der daraufhin automatisch öffnenden Tür des wieder stillstehenden Zuges. Ich springe raus in die beginnende Nacht. (Ende Teil 1/3)

[27.08.22 / 21:42] Ein Personalgespräch: „…sind wir letztendlich zu der Entscheidung gekommen, das Arbeitsverhältnis mit dir in der Probezeit zu beenden und du wirst ab sofort für die nächsten zwei Wochen der Kündigungsfrist, freigestellt.“
„Oh … so schnell?“, das habe ich jetzt nicht so drastisch erwartet. Kreidebleich sitze ich da.
„Bitte unterschreibe hier, dass du das Kündigungsschreiben bekommen hast.“
„Kann ich nicht noch die vollen sechs Monate arbeiten?“, ich brauche die Zeit, damit ich überhaupt einen Anspruch auf das Arbeitslosengeld habe.
„Nein.“
„Aber … ich habe doch gesagt, dass ich mindestens die ganzen sechs Monate benötige, um mich einzuarbeiten und das Team näher kennenzulernen“, der Kündigungsgrund ist meine Introvertiertheit.
„Bitte unterschreibe.“
„Und wenn ich mich weigere?“, jetzt werde ich pampig.
„Wir sind zu zweit und das ist nur die Empfangsbestätigung“, der Teamleiter und die Mitarbeiterin von der Personalabteilung, „es macht keinen Unterschied.“
„Hmh … und wenn ich den Chip (der für die Eingangstür) einfach behalte und morgen wieder zur Arbeit komme?“
„Du musst den Chip und alle deine Unterlagen heute noch abgeben.“
„Und … und meine Arbeit, meine Ergebnisse, die Übergabe?“
„Brauchst du nicht.“ (Es ist ihnen egal.)
Ich kann meine Tränen jetzt nicht mehr unterdrücken und fange an zu weinen: „Liegt hier irgendwo eine Box mit Taschentüchern? 'Tschuldigung … zu viel Hormone“, ich brauche eine Weile, das zu verarbeiten.
„Nimm dir die Zeit.“
„Aber … ?“
„Keine Chance“, knallhart formuliert, sie sitzen da wie Salzsäulen, „du wirst ganz sicher schnell wieder Arbeit finden.“
„Bekomme ich ein Arbeitszeugnis? Bitte nur ein einfaches und ohne die Beurteilung!“, ich fürchte, es könnte genauso beschissen ausfallen, wie das andere.
„Klar bekommst du das.“
Und jetzt erzähle ich meine tragische Geschichte, mein Rauswurf in der anderen großen, namenlosen Firma nur wenige hundert Meter weiter in Braunschweig und meine ganzen traumatisierenden Erfahrungen. Aber die Entscheidung, mich zu entlassen, wurde schon längst getroffen.
“Bitte unterschreibe das hier noch, die Kopie der Empfangsbestätigung ist für dich, das andere Exemplar für uns“, ich habe mein Kürzel schon während des Gesprächs auf ein Exemplar gekritzelt, „gut, dann sind wir hier durch.“
Das Gespräch ist damit beendet. Es folgt der Laufzettel und die Abgabe des Chips. Eine von mir initiierte Übergabe unten im Testlabor und die Sicherung aller meiner digitalen Notizen, Word-Dokumente und Excel-Tabellen in einem öffentlichen Ordner auf irgendeinem Server. Die handschriftlichen Notizen liegen akkurat sortiert auf meinem Schreibtisch, penibel rechtwinklig ausgerichtet und mit einem Kugelschreiber fixiert. Wahrscheinlich werden sie verworfen und meine Arbeit wird von jemand anders ganz neu von vorne angefangen … als hätte ich nie existiert.

Schon wieder arbeitslos.

Ich fahre das Autobahnstück zurück zu meiner für die Arbeit angemietete, fast leere Zweitwohnung. Weiter weinen.

„Was stimmt nicht mit mir?“ Das zweite Mal hintereinander in der Probezeit gekündigt.

„Und so … beschloss ich … mein Leben ein Ende zu setzen.“ Gedanken. Es hat alles keinen Sinn mehr. Keine Zukunft.

Die nächsten Tage falle ich zurück in meine tiefste und dunkelste Vergangenheit. „Hallo Escort-Girl.“

[24.08.22 / 23:38] Der dritte Pride für diesen Sommer, den ich unbedingt noch mitnehmen will: der CSD in Magdeburg. Kurz vor dem Frühstück, Sonnabend Morgen, schnell noch ein neues „9-Euro-Ticket“ für den letzten Aktionsmonat am Computer online gekauft und ausgedruckt – die Wahl des Transportmittels fällt erneut auf den Regionalzug (auch wenn es hier nur wenige Kilometer sind). Vorteil: keine umständliche Parkplatzsuche, keine Unmengen an Münzen an den Parkautomaten verfüttern – und ich kann sofort die Stiefeletten mit den höchsten Absätzen tragen! Die, die ich die beiden letzten Male nach Berlin und Leipzig schon traurig im Schrank zurücklassen musste. Dieses Mal ziehe ich sie an, mein Outfit: die militanten Schnürstiefeletten mit den purpurfarbenen Schnürsenkeln und der groben Sohle, dazu meine Lederjacke und das schwarz-weiße, etwas dickere Kleid aus New York (2013), das ich schon ewig wieder anziehen wollte. Wird es kalt und regnen … oder warm? Ich lasse das optionale, schwarze Spaghettiträgertop darunter weg, das Kleid genügt. Die markante Sonnenbrille auf der Nase, bereit für die Zugfahrt.
Auf dem Provinzbahnhof stehen schon ein paar sehr junge Pride-Anhänger, mein Regenbogenbändchen hängt dezent an meiner Handtasche, sie sind wirklich sehr jung.
Wenig später am Hauptbahnhof in Magdeburg, die Dichte an gefühlt nicht volljährigen Schülern und Regenbogenfahnen tragenden Jugendlichen nimmt „exorbitant“ zu. Laute Musik wird aus kleinen Boxen gespielt, der Bestand an mitgenommenen Alkohol geprüft … ich fühle mich etwas unwohl in dieser Menge. Was wollt ihr alle hier? Kulturelle Aneignung, anderswo auf der Welt werden Menschen wie ich noch auf brutalste Weise ermordet, nur für das was und wie sie sind – trans – und ihr feiert hier eine riesige Party? Ich weiß, ich wiederhole mich … ich verstehe nur den Zusammenhang nicht.
Weiter zu dem CSD-Stadtfest, der aufgebauten Bühne, der bereitstehenden Trucks, nicht die vielen Parteien, nicht die ganzen Firmen, für mich auch keine Redebeiträge, keine sozialen Kämpfe für Gerechtigkeit, keine politischen Forderungen. Vielleicht wurden diese doch noch auf einer Bühne in ein Mikrofon gegeben, für mich und die meisten bleiben sie ungehört. Zu viel Fremdlärm.
Ich bin da, ich stehe dazwischen, eine leere Dose Energy-Drink rollt vor meinen Füßen, ich schaue sie an – verliere ich eine Träne? Ich brauche etwas, was mich aufheitert, mir ein besseres Gefühl gibt. Ich schaue mich um, beobachte die Menschen, hier die Gruppe mit den Hundemasken, dort in der feiernden Menge zwei, drei einsam auffallende Drag Queens und ein oder zwei Leder-Liebhaber. Leder. Ich liebe dieses knarzige Geräusch, wie meine schwarze Lederjacke an meiner genauso schwarzen Lederhandtasche reibt. Hinter mir, nur wenige Meter entfernt, entdecke ich ein Lederwarengeschäft.
„Suchen Sie etwas Bestimmtes?“
„Nein, ich bin nur rein zufällig hier“, ich laufe etwas durch den kleinen Laden, „die Handtasche da, die Clutch, was kostet die?“
Sie ist mir aufgefallen, diese schwarze und trägerlose Clutch aus Leder würde bestimmt elegant zu meinen Abendkleidern mit Spitze passen. Sie komplettiert damit mein Ensemble aus meiner großen Handtasche (die ich so gut wie immer trage), der kleinen Handtasche mit Tragehenkeln (die für Urlaubsreisen) und ersetzt die alte Clutch aus Satin und Pappe (die schon ewig, seit der Bootstour 2010, im Schrank liegt). Sie ist komplett aus echtem Tierleder und sehr weich und anschmiegsam, ich probiere sie mit der Verkäuferin aus und packe diverse Sachen aus meiner großen Handtasche in den schmalen und mit purpurfarbenen Stoff bezogenen Innenraum (dieselbe Farbe wie meine Schnürsenkel). Ein Kamm passt rein, die kleine Stifterolle mit dem Mascara, Kajal und Augen-Make-up … das Portemonnaie aber leider nicht, dafür gibt es ein kleines Seitenfach mit Reißverschluss. Ich kaufe sie (sie passt in meine große Handtasche). Der Stand auf meinem Girokonto nähert sich schon wieder gefährlich nah dem Dispokredit zum Monatsende.
Zurück nach draußen, den Laden verlassen, meine intime Shoppingwelt mit der der auf den Beginn des CSD-Umzuges wartenden Menschenmassen tauschen. Ich entferne mich weit abseits zum Startpunkt, beobachte wie sich die Trucks in Bewegung setzen, das junge Party-Volk dahinter herzieht. Der letzte Wagen ganz hinten zieht auch mich mit. Mehrere tausend Menschen vor mir bis weit in die nächsten Straßenkreuzungen.
Ich bin nicht in der Stimmung, zu der lauten Musik zu tanzen, es ist nicht wirklich meine Musik. Das einzige, was mir noch bekannt vorkommt, ist 90er-Jahre-Eurodance. Ich laufe etwas weiter vom hintersten Ende zum nächsten Wagen … und treffe hier wieder auf eine kleine Gruppe mir bekannt vorkommender Gesichter, die aus Berlin und Leipzig und Magdeburg letztes Jahr – ich bin doch nicht allein! Auch diese kleine Gruppe, kämpfend für die Rechte von Transpersonen, ist ihr Ungemach zu erkennen. Die fehlende Radikalität und der politische Diskurs auf dieser Riesen-Party. Ich werde von ihnen aus meiner fremdelnden Gefühlslage herausgeholt.
Die temporär existierende Gruppe läuft einige Abschnitte des Demozuges mit, verlässt ab und zu die Route, um wenig später wieder aufzuschließen … wir bräuchten auch einen eigenen Wagen (die hohen Schnürstiefeletten waren vielleicht doch nicht die optimale Wahl).
Der CSD-Straßenumzug endet, wie auch in den letzten Jahren in Magdeburg, auf dem Start- und Endpunkt: dem alten Markt vor dem Rathaus und der aufgebauten Bühne für das Stadtfest. Früher Nachmittag, die kleine Gruppe zerstreut und verabschiedet sich ebenso schnell, wie sie entstanden ist, ein bekanntes Ritual aus dem letzten Jahr. Auch ich habe wieder nicht die Absicht, dem Bühnenprogramm weiter zu folgen … nicht meine Welt, meine Musik, meine Interessen. Auch nicht die, meiner Begleitung für die nächsten Stunden.
Anregende Gespräche, Kennenlernen, Gemeinsamkeiten, Tipps von Transfrauen unter sich. Ein Bistro, ein Café, eine Bar bis in den Abend. Vergessen, wie der Tag anfing, lachen, scherzen. „Du bist jetzt eine Frau, du kannst nicht mehr so breitbeinig dasitzen“, ladyhaft knicke ich meine Beine schräg weg und zupfe am Saum meines Kleids, die schwarze Strumpfhose zieht schon wieder die erste Laufmasche.
Den Zug zurück in mein Provinzkaff fahre ich wieder alleine, aber gut gelaunt und mit einem Lächeln. Vielleicht sehe ich sie wieder? Neue Bekanntschaften, neuer Einkauf, neue Tasche, der Tag war nicht umsonst.

[07.08.22 / 16:01] Resümee (eine Woche später) des Trans Pride in Berlin: Die Regionalzüge waren noch bis in den späten Abend voll, mein schwarz-weißes Patches-Kleid mit dem Blumenmuster ein Traum, die schweren Doc Martens Stiefel für den Zweck angemessen, das schwarze Baumwolltop für das heiße Wetter ein Muss – und die Wegstrecke für die Demo durch Berlin-Kreuzberg mit gerade mal einen Kilometer (?) viel zu kurz. Die vielen Menschen, die ich gesehen habe, die einfach so sind wie ich – trans – und die kleine Gruppe bekannter Gesichter, die mich aus meiner Isolation und meiner „Zwei-Meter-Distanz-Luftblase“ abgeholt haben, ein wunderschöner Glücksfall.
Hier war ich schon einmal … der Kreuzberger CSD vor gefühlt zehn Jahren, die nicht ganz so radikale und Nachmittagsvariante der Revolutionären 1. Mai Demo vor mehr als zwanzig Jahren. Ich glaube, einige Straßenzüge wiederzuerkennen: das Kottbusser Tor, der Mariannenplatz mit der Abschlusskundgebung und irgendwo in der Nähe der Oranienplatz. Den Weg zurück zum Ostbahnhof (hinwärts die U-Bahn vom Alexanderplatz), vorbei an dem einen Club von eines der legendären Underground-Festivals in meiner Erinnerung zehn Jahre zurück. Und irgendwo hier muss ich auch die S-Bahn genommen haben, als ich zurück ins Jahr 2018 die Nacht in einem weiteren Club verbracht habe und am nächsten Morgen für meine Operation „untenherum“ nach Potsdam weitergereist bin. Ich weiß, ein Klischee, aber diese Stadt atmet so viel Geschichte.

Jetzt weiß ich auch, warum Transfrauen in allen erdenklichen Situationen und bei jedem möglichen Wetter auf so schwere Schnürstiefel zurückgreifen … sie sind einfach breit genug und bequem zu tragen für die nicht ganz so schmalen und leider durch ein abgebrochenes Chromosom bedingten „Problemfüße“.

[06.08.22 / 01:43] Zwanzig Jahre ist es schon her … für dieses besondere Jubiläum habe ich die alte Jugendstil-Schrift aus dem entferntesten Winkel meiner Festplatte hervorgekramt und zwei Bereiche meiner Internetseite damit herausgeschmückt: Das Tagebuch und die Seite mit dem Profil sind jetzt zwar vollkommen unleserlich – aber ich fand die Schrift damals dafür einfach fetzig und passend! Als gerade zwanzigjähriges und blutjunges „gothic tgirl / suicide tgirl morgana81“.

6. August und 9. September 2002 – diese beiden Daten, als Zeitstempel der ersten Grafiken und Fotos, stehen für den Ursprung und die Geburt meines Internet-Coming-outs. Das wird einen Monat lang zelebriert! (Und dann wechsele ich wieder zu der normalen und serifenlosen Schrift.) Wen es interessiert, es gibt noch das Internet-Archiv mit Überresten meiner alten Seite (http://de.geocities.com/moonlayhidden).

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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