morgana81 - gothic transgender

Das komplette Psychiatrietagebuch, Teil 3:

[24.02.19 / 23:13] Das komplette Psychiatrietagebuch, Teil 3:

Do 07.02.19 Wieder zurück in Tagesklinik! Anfangs ein gutes Gefühl, aber im weiteren Tagesverlauf erschreckend mit anzusehen, wie nacheinander jeder in der Therapie (Gruppengespräche) "geknackt" wird.
Was mich persönlich beschäftigt, was ich noch weiter verarbeiten muß: Mein Aufenthalt in der "Geschlossenen" und das Realisieren des "Eingesperrt sein".

Fr 08.02.19 Ich war da schon einmal, wo ich jetzt wieder bin - 2004/2005 habe ich ihr [meine italienische Affäre, Anm. der Verfasserin] online meine düstere Internetseite gezeigt, in Internetchats meine dunklen Gedanken plötzlich und unerwartet offenbart, meine ganzen, immer wiederkehrenden Selbstmordgedanken. Ich habe mich nie in Sie hineinversetzen können, wie sehr Sie das schockiert, wie sehr Sie Angst um mich - und vor mir - haben könnte. Ihre Distanz zu mir wurde immer größer. 10 Jahre grübeln, 10 Jahre Kontakt zu anderen Menschen meiden. Nie wieder stürze ich jemanden so sehr in den Abgrund (oder ziehe sie mit runter) wie Sie.
Jetzt habe ich schon wieder so einen Mist gebaut und bin mir den Folgen immer noch nicht bewußt - nochmal 10 Jahre Iso-Haft.

Vergrübeln - verdrängen - ausgraben - vergrübeln...
15 Jahre

Mo 11.02.19 In Erwartung der Woche: Mittwoch Gespräch mit Vorgesetzten? Donnerstag Nachmittag schon zwei Stunden arbeiten? Ich bin nicht da und habe den Donnerstag Nachmittag wieder einen von meinen Kosmetikterminen (Bartschatten entfernen) - gleich wieder zwei neue Minusstunden.

Di 12.02.19 Wieder Arbeiten gehen - tue ich mir das wirklich wieder an? Vielleicht spalte ich dafür eine neue (männliche) Teilpersönlichkeit ab, die den ganzen Mist stumm erträgt. Meine weibliche Seele schreit laut auf: "Wo bin ich hier ?! Was mache ich eigentlich hier?!"
Mitarbeiter: "Ah ... wieder da?"
Ich: "Ja, bin wieder da." (Und das sind die einzigen Wörter, die ich die ganze Woche sprechen werde.)

Mi 13.02.19 Status: Zurückgezogen, stumm, leise, bin nicht wirklich in Gedanken da, angespannt, Angst - warten, auf was passiert - 15:30 Uhr der Termin auf Arbeit. (Immerhin fahre ich -nicht- die Baumallee dahin.)

Do 14.02.19 (Mi 13.02.19) Nachtrag: Ich freue mich, meine alten Kollegen wiederzusehen. Danach Gespräch mit dem Vorgesetzten.
Variante 1: Ich arbeite wieder (sehr unwahrscheinlich).
Variante 2: Alles ist so wie vorher (sehr wahrscheinlich) + Kündigung wegen mangelnder Leistung.
Variante 3: Der Aufhebungsvertrag mit Freistellung.
Ich soll die zwei Stunden pro Tag projektgebunden arbeiten, wenn da nichts kommt (keine Arbeitsergebnisse), bin ich raus.

Fr 15.02.19 (Do 14.02.19) Kurz vor Sonnenuntergang auf Arbeit aufgetaucht - und anderthalb Stunden damit verbracht, mein abgelaufenes Paßwort zu ändern und zu erkennen, daß mein PC im Firmennetzwerk nicht mehr erkannt wird (kein Zugriff = nicht arbeitsfähig).

Mo 18.02.19 Das Wochenende zwei Nächte schlaflos bzw. erst um 5 Uhr morgens einschlafen, unruhig im Bett hin und herwälzen wegen der Arbeit - alles wieder wie vorher - die fünf Monate dazwischen + Therapie haben nie existiert.

Di 19.02.19 Die Arbeit kommt mir fremd vor, Gedanken: "Bin ich hier noch richtig?" Zwischen meiner Arbeit als "Softwareingenieur" - die überhaupt nichts mit Programmieren zu tun hat, und bei der auch nichts Produktives entsteht - und meiner kleinen Hobby-Programmiertätigkeit zu Hause (bei der ich mich immer für ein paar Stunden darin verlieren kann und ein paar Code-Zeilen schreibe) - liegen Welten.
Pläne / Ideen für danach:
- Bei einem Start-up anfangen und irgendwo in der Welt mit meinem Laptop als "Digital Native" arbeiten (am liebsten von Tel Aviv aus - Hebräisch lernen).
- Ein kleines Café eröffnen.
- Gelegenheitsjobs, Callcenter, Bäckerei-Tresen-Aushilfe.
- Für meinen (On-Off-)Freund anschaffen gehen (seine und meine Idee).

Mi 20.02.19 "Was mache ich hier?" Die Arbeit, wenn ich welche hätte, ist todlangweilig - in meinem speziellen Fall leider keine Redewendung, sondern bitterer Ernst. Zwei Stunden, 16:30 - 18:30 Uhr, kaum noch Mitarbeiter da (einer vielleicht), Computer anschalten, Windows-Sanduhr und Zeitanzeige anstarren ... (2h), Computer ausschalten.

Do 21.02.19 Was ist, wenn das mit Leipzig nur eine Scheinwelt ist, die nicht real ist - wenn ich da so glücklich bin, dann kann sie gar nicht real sein. Die andere Welt, meine Arbeitswelt, so irrational, so unwirklich - ich bin nicht mal mehr körperlich dort präsent, ein seelenloser Zombie-Geist. Ich schaue den Abend (Donnerstag) in den Spiegel und erkenne mich selbst nicht mehr.
Todo:
- Aufhebungsvertrag ins Rollen bringen - OK
- Bewerbungen schreiben - ...
(Wieder 250 Bewerbungen, 100 Absagen? Davon lasse ich mich nicht kaputt machen.)
Noch eine Idee für danach: Ich baue mir ein Netzwerk von Männern auf und schlafe mal hier und mal dort (mit Essen). Zu etwas vollkommen Anderem ... Therapieende? Was ich mitnehme - Selbstmordgedanke versus Gegengedanke: "Kann ich mit dem Scheiß jetzt endlich aufhören?!" (Therapieziel erreicht.)

Fr 22.02.19 Ich bin raus ... Entlassung in die große Unbekannte. Verabschiedung von den Mitpatienten ... sehr emotional (auch wenn ich mir nichts anmerke lasse). Gespannt auf das 20-Minuten-Lehrvideo/Interview mit dem Prof. und mir den Vormittag - für die Studenten, die etwas über Transsexualität erfahren wollen.

Andrea, Ex-Psychiatriepatientin

(Ende Teil 3/3)

[24.02.19 / 23:12] Das komplette Psychiatrietagebuch, Teil 2:

Mi 02.01.19 Erster Tag nach der Pause Weihnachten / Silvester, Gruppenvisite, 15 mg Mirte Schmelztabletten nicht genommen (erste Einnahme - intensive Träume), stattdessen meine 7,5 mg "Aurobindo" (wie Ashram in Indien), Therapietreue? Nachmittag das Gespräch mit dem Psychologen: Ich bin für andere formbar, versuche allen gerecht zu werden - brauche mehr Ecken / Kanten / Widerstand, mal Nein sagen. (Unbewußte Rebellion am Arbeitsplatz durch ständiges Zuspätkommen?)

Do 03.01.19 In der Therapie düstere Krakelbäume malen (mit Krähen).

Fr 04.01.19 Nur Gruppengespräche, schwierig, Konzentration zu halten.

Mo 07.01.19 Ich als Puffer zwischen meinen Eltern? Konflikt in der Gruppe wegen Ergo, schlechte Schwingungen.

Di 08.01.19 Visite: Schlaf (halbwegs) normal 22-6 Uhr.

Mi 09.01.19 Mit der Gruppe ein "Flugzeug" bauen - ich: "Chefstewardeß", Verantwortung? (Im Falle eines Absturzes?) Mittler zwischen Bordmannschaft und Fluggäste? (Wollte eigentlich nur die Sicherheitsunterweisung machen.)

Do 10.01.19 Wir sitzen alle als "Happy Smilies" in einem Flugzeug, das brutal abstürzt - Kurskorrektur!

Fr 11.01.19 Ich bin ein Geist - Fremdwahrnehmung vs. Eigenwahrnehmung.

Mo 14.01.19 Verhaltensanalyse (Kognitive Verhaltenstherapie):

Situation -> Gedanke -> Körper -> Verhalten
Verhalten -> Körper / Gedanke

Kurzfristige Konsequenz (Vermeidung) = Positiv
Langfristige Konsequenz (Selbstenttäuschung) = Negativ

Di 15.01.19 Noch vier bis sechs Wochen Therapie, Pläne für danach ...? Wieder Arbeiten gehen und nichts hat sich geändert - neue Arbeit suchen, wegziehen. Ich sehe in meiner jetzigen Arbeit keine Zukunft mehr für mich.

Mi 16.01.19 (Schlaf = mit Tabletten einschlafen + mit Wecker aufwachen) Aufstehen fällt immer schwerer früh morgens, Visite gestern (wieder arbeiten gehen und nichts hat sich geändert, deprimierend) - Sinnfrage der Therapie. Danach Tanzen - Führungsrolle - unbewußt aufrechte Ganghaltung.

Do 17.01.19 Neue Basistherapie MS (doch keine Eskalationstherapie - alles in Ordnung).

Fr 18.01.19 (Ohne Eintrag. Alles entspannt, in Erwartung des Wochenendes, war den Freitag in der Gruppentherapie nicht dran - dafür den Montag ...).

Mo 21.01.19 Deswegen bin ich hier - um mich von dem blöden Gedanken abzubringen: "Ich kann nichts, Bewerbungen / Jobsuche in Leipzig sind für'n Arsch - ich verkaufe einfach meinen Körper und werde Escort!" + psychischer Absturz und Selbstzerstörung.

Di 22.01.19 (Montag Abend) Der männliche Teil meiner Persönlichkeit ist - in Gedanken - 2012 aus dem Fenster im siebten Stock eines Hotels in Genua gesprungen und hat sich symbolisch umgebracht, der weibliche Teil in mir - die "femme fatale" - hat dann den größten Teil meiner Persönlichkeit übernommen. Wenn Sie jetzt dekonstruiert wird und wegbricht, was bleibt dann noch von mir über, außer einer leeren Körperhülle auf Autopilot? (War den Abend in Auflösung.)

Mi 23.01.19 Seit Montag (mein Gespräch in der Gruppentherapie) bin ich nur noch aufgewühlt und mit meinen Gedanken in der Vergangenheit. Achtsamkeit: Ich habe immer wieder durch flüchtige Sexkontakte meinen Körper und meine Seele weggeworfen (nur um für einen Moment nicht allein zu sein und Bestätigung von irgend jemanden zu bekommen).

Do 24.01.19 Nachdem ich das vom Montag halbwegs wieder verarbeitet (und verdrängt) habe, kommt Donnerstag noch eine Einzelgesprächsstunde. Permanentes hin und herwechseln zwischen meinen zwei Welten = Selbstzerstörung. (Aber meine Transsexualität wird niemals in Frage gestellt!) Auf Linie bleiben, Disziplin.

Fr 25.01.19 Ich spalte einfach mein Ich auf, in einen (psychisch) gesunden Teil und einen zu vernachlässigenden Teil? Persönlichkeitsspaltung funktioniert nicht bewußt!

Mo 28.01.19 Das Wochenende wieder rückfällig geworden und zwei Nächte (bis 4 oder 5 Uhr morgens) vor dem Computer durchgemacht. Thema der Woche? (Nachtrag: Einträge der letzten Woche = meine Leipzig-Persönlichkeit.)

Di 29.01.19 Ich bin noch nicht soweit! Euch ist schon bewußt, daß ich niemals auf Arbeit auftauchen werde? OK - bevor ich mein Auto auf der Fahrt dorthin gegen den Baum setze, fahre ich lieber gleich durch nach Leipzig. BEM [Betriebliches Eingliederungsmanagement, Anm. der Verfasserin] - beim Gedanken dorthin (die Arbeit) wieder zurückzukehren, kann ich (etwa) eine Stunde lang meine Tränen nicht zurückhalten und muß pausenlos flennen (dazu liegen also überall diese Kisten mit den Tüchern rum). (Schön, daß wir dieses versteckte Trauma aufgedeckt haben.)

Mi 30.01.19 Ich habe richtig Angst davor, auf Arbeit zurückzukehren. Die vernünftige Lösung ist vielleicht nicht immer die richtige Lösung. Warum dieser emotionale Ausbruch beim Gedanken an meine Arbeitsstelle? Warum immer der Flucht- und Selbstmordgedanke - in Verbindung mit meiner Arbeitsstelle? Was ist dort so dermaßen schiefgelaufen, daß ich letztendlich in psychischer Behandlung gelandet bin? Mobbing durch Führungsetage? Rausekeln wegen MS-Behinderung und Kündigungsschutz? Isolation + beschissene, stumpfsinnige Aufgaben? Als ich da noch als männlicher Mitarbeiter angefangen habe, war das noch anders. Seit meinem Wechsel zur Frau - Probleme: "Wenn 'er' nicht operiert ist, dann muß 'er' auch die Männertoilette benutzen." (Das einzige Mal, daß ich das auch hinter meinem Rücken mitbekommen habe, mir zugetragenes Kommentar des damaligen Führungschefs.) Seit bei dem Namenswechsel zu "#######" [ein deutscher Konzern, Anm. der Verfasserin] - von mir nur als "feindliche Übernahme" betrachtet - einige unbequeme Mitarbeiter gehen mußten, darunter auch die einzige andere Frau im Team, deren Verlust mich sehr getroffen hat, fühle ich mich in der Firma nicht mehr wohl. Ausgrenzung, keine Bestätigung meiner Arbeit, immer nur Kritik, angehäufte Minusstunden, alles stumm ertragen, Sprüche: "Jeder mittelständische Betrieb hätte Sie schon längst gekündigt!"
(Beschissene Opferrolle, alles reinfressen, jeden Tag erdulden, jeden Tag meine ausgewählten Bäume auf der Allee dorthin zählen: Hallo Baum Eins, hallo Baum Zwei, hallo Baum Drei ... stehen optimal, um mit dem Auto da reinzukrachen.)

Do 31.01.19 Ausflug mit der Gruppe in den Park bei schönstem Wetter - bleibt in Erinnerung als das Therapie-Highlight.

Fr 01.02.19 Vorsatz: Das Wochenende nicht wieder die Nacht vor dem Computer sitzen. (Nachtrag: Freitag + Sonnabend nur bis Mitternacht.)

Mo 04.02.19 Ich habe Scheiße gebaut und einen Selbstmordplan im Internet veröffentlicht (mein "Internet-Avatar" stirbt ständig 1000 Tode). Resultat: Wurde den Sonntag von der Polizei abgeführt und mußte eine Nacht in der Geschlossenen verbringen (von Sonntag auf Montag), ungewohntes und bedrohliches Gefühl, eingesperrt zu sein.

Di 05.02.19 (Ein Tag ausruhen.)

Mi 06.02.19 Wieder zurück in Tagesklinik?

(Ende Teil 2/3)

[24.02.19 / 23:11] Das komplette Psychiatrietagebuch, Teil 1:

Mi 12.12.18 Erster Tag, Einweisung, Rundgang durch die Räume der Tagesklinik, Wochenplan, Fragebogen ausfüllen, ähnlich therapeutischer Lebenslauf. Schlaflose Nacht. Abhauen? Flucht? Bin doch hingefahren. Mirtazapin abends, Hormone von Abend auf Nachmittag verlegt.

Do 13.12.18 Vier Stunden Schlaf 1-5 Uhr. Einführung Ergotherapie, Räucherstäbchenhalter aus Ton basteln. Musiktherapie Tabla trommeln. Einblick in geschlossene Psychiatrie, vergitterte Treppenaufgänge.

Do-Fr 14.12.18 Normal-Schlaf.

Fr-Sa 15.12.18 Null-Schlaf (wegen Hotel-Kopfkissen) [Anm. der Verfasserin: kurzer Wochenendausflug nach Kassel].

Sa-So 16.12.18 Guter Schlaf 23-8/9 Uhr.

So-Mo 17.12.18 Vier Stunden Schlaf 5-9 Uhr, ab 11/12 Uhr in Tagesklinik, alles vom Vormittag verpaßt. Gedanke: Alles hinschmeißen, Therapie abbrechen, Arbeit kündigen, woanders wohnen und neu anfangen? (Job im Callcenter?)

Mo 17.12.18 Normal-Schlaf 23-6 Uhr, Mirtazapin 15 mg (den Tag nur Visite).

Di 18.12.18 (Normal-Schlaf 22-6 Uhr) Tanztherapie, Streßball zum Quetschen, über beschissene Arbeit erzählen. Tanzen = Lustig. Mit Gruppe tanzen - bin sonst Einzeltänzer in der Disko. Das Spiel mit einem Stuhl weniger als Teilnehmer - Stühle außerhalb Blickfeld = kein Streß entstehen lassen.

Mi 19.12.18 Psychotherapie wird auf die kurze Zeit nichts bringen (Langzeittherapeut suchen), das Schlafproblem kann nur mit Medikamenten behandelt werden.

Do 20.12.18 Hohe Dosis Mirte 15 mg, 10 Stunden Schlaf / Bewußtlos 22-8 Uhr, Wecker nicht gehört - verschlafen. Vormittag-Mittag Weihnachtsmarkt + Kaffee und Kuchen, Gruppenteilnehmer näher kennenlernen, lustig (mal lachen).

Fr 21.12.18 Drei Stunden Schlaf 4-7 Uhr wegen Erkältung, wieder eine Stunde zu spät in Tagesklinik.

(Ende Teil 1/3)

[24.02.19 / 23:10] Schon wieder neue Schuhe (ich konnte nicht widerstehen und an dem Regal in dem Schuhgeschäft einfach vorbeigehen). Seit einiger Zeit suche ich ein Paar schwarze "Hexenschuhe" (so ähnlich, wie die der schwarzen Hexe aus dem "Wizard Of Oz"). Eine silberne Schnalle hat dieses Paar zwar nicht, aber dafür kommt die Form (mit dem Absatz und der Ferse so elegant nach oben geschwungen - und die Schuhspitze) in etwa hin.

[14.02.19 / 21:41] IPL-Nachbehandlung #1 (#18) - Der kleine Fleck Bartschatten am Kinn und Mundwinkel stört mich schon seit letzten Sommer - und muß "weggebrutzelt" bzw. "weggeblitzt" werden. Die Behandlerin in dem Haarentfernungssalon entdeckt noch viel mehr dunkle Haare in dem (sensiblen) Gesichtsbereich und stellt gleich einen neuen Behandlungsplan mit bis zu weiteren 10 Sitzungen alle 5 Wochen auf ... klar können wir das so machen - die Haare müssen einfach weg, ein "No-Go" für Transfrauen (es ist mehr als nur ein "Frida-Kahlo-Memorial-Beard", nur bei mir eben in blond).

Dauerhafte Haarentfernung (vs. permanent) ... hält etwa fünf Jahre, vielleicht auch länger (die "weiß geblitzten" Haare stören mich ja auch nicht weiter, nur Hauptsache kein Bartschatten).

[11.02.19 / 21:30] Psychiatrie-Update #4 - Ich bin wieder drin, im "Tagesklinik-Roulette" ... nach meinem kurzen Ausflug in die "Geschlossene". Was bleibt, ist dieses beklemmende Gefühl des Eingesperrt seins. Wie ich den Abend zuerst den ganzen, hell beleuchteten, u-förmigen Gang in der Station mit den Patientenzimmern abgelaufen bin, nur ein paar Meter vor und zurück. Die Wände, die verriegelten (oder gar nicht zu öffnenden) Fenster, die verschlossene, gläserne Eingangstür, die Dunkelheit der anbrechenden Nacht dahinter, diese winzige, beengte, abgeschottete Welt. Und der kleine Innenhof, wie ich mehrere Minuten (oder eine Stunde) mit meinem schwarzen Mantel und den Händen in den Taschen nur so dastehe, den Kopf nach oben in den freien Nachthimmel gerichtet, meinen in der Kälte kondensierenden Atem beobachte. Ich bin eingesperrt ... ich weiß nicht, ob ich den nächsten Tag, oder wann ich hier wieder rauskomme, weiß nicht, ob ich überhaupt rauskomme, oder wie lange ich hier drin bleiben muß.
Eine schlaflose Nacht. Das Fenster neben meinem Bett in dem Patientenzimmer läßt sich nur einen Spalt öffnen ... dahinter befindet sich ein Metallsieb, aus dem etwas kühle Frischluft hereinkommt. Die gepflasterten Wege vor den Fenstern draußen sind durch Laternen hell erleuchtet, das große Nachtlicht neben der Zimmertür läßt sich nicht ausschalten, alles strahlt in einem kühlen, schummrigen Licht. Ich versuche notdürftig das Nachtlicht mit dem Mülleimer davor und meiner Überdecke abzudecken.
Der nächste Tag, an einem Süd-Ost-Fenster in dem kurzen Gang tauchen ein paar Sonnenstrahlen auf, ich habe mein Telefon aus dem Stationszimmer holen können. Verzweifelt taste ich jede Ecke des Fensters ab ... kein Netz, das ganze Gebäude ist abgeschirmt - alle Mitpatienten telefonieren auf dem kleinen Innenhof, die einzige Stelle, an der man noch Empfang hat. Ich versuche auf dem Hof telefonisch Kontakt zu der Außenwelt aufzunehmen, probiere ein paar Nummern - wer kann mich hier rausholen? Klingt dramatisch ... aber für mich ist das neu, ich hatte noch nie die Erfahrung, plötzlich nicht mehr "frei" zu sein. Meine Hoffnung: die Polizisten bzw. der Notarzt den Tag zuvor auf dem Revier haben mich vor die Wahl gestellt, entweder "freiwillig" mitkommen, oder Zwangseinweisung. Wenn ich freiwillig mitkomme, dann komme ich da doch auch freiwillig wieder raus, oder? Tatsächlich ist das gar nicht so sicher.
Es dauert gefühlt ewig den Vormittag, wie die Ärzte in der Geschlossenen sich dafür entscheiden, daß von mir ja doch keine so starke Eigen- und Fremdgefährdung ausgeht und meine Entlassungspapiere vorbereitet werden. Ich stehe am Fenster des Besuchszimmers und beobachte die Welt da draußen ... ein paar Handwerker steigen aus ihren Lieferwagen und laufen geschäftig umher - ich bin von diesem Geschehen getrennt, ich kann nicht einfach rausgehen, die Tür da ein paar Meter neben mir in der Schleuse ist ... zu! ich habe keine Macht, sie zu öffnen.
Meine "freiwillige" Entlassung wird kurze Zeit später bewilligt, ich stehe angezogen mit meinem schwarzen Mantel und meiner Umhängetasche vor der Schleusentür, aus dem Stationszimmer drückt jemand den Entriegelungsknopf und sie geht auf. Ich gehe durch die zweite, automatische Schiebetür dahinter nach draußen in die Freiheit. Endlich raus! Ein sonniger, kalter Februar Vormittag, mit Eis und Schnee - aber ein wunderbar schöner, blauer Himmel. Die paar Kilometer bergabwärts in die ostdeutsche Kleinstadt gehe ich zu Fuß, kein Bus. Selten bin ich so glücklich, einfach endlos weit laufen zu können.

Ob sich der Freiheitsentzug zu einem bleibenden Trauma bei mir entwickelt? Sollte ich in ein paar Monaten oder Jahren eine panikartige Angst vor engen Räumen und dem Eingesperrt sein allgemein entwickeln, weiß ich, warum.

[11.02.19 / 21:29] Freitag Abend - endlich wieder in Leipzig (meine Yucca-Pflanze sieht schon ganz mitgenommen aus). Nachdem ich mich das Wochenende vor drei Wochen in eine Discoveranstaltung für Lesben verirrt hatte, gehe ich dieses Wochenende wieder in meiner Szene aus. Ein Konzertabend mit zwei Bands aus dem Wave- und Minimalumfeld. Mein Badezimmer-Spiegel-Ritual: schwarzer Kajal, leicht abdunkelnder Lippenstift in Naturfarbe, die langen, blonden Haare durchkämmen, Chanel - und weiter zum Kleiderschrank. Schwarzes Top, schwarze Jeans, Nietengürtel, schwarzer Kapuzenpullover ... Silberschmuck, der Ring, die Kette, der Anhänger. Jetzt fehlt nur noch der schwarze Wollmantel, der schwarze Kaschmirschal, meine schwarze Lederhandtasche und die Wave-szenetypischen Pikes (ich trage die mit den kubanischen Absätzen und ohne Schnallen). Ausgehfertig und bereit für die Nacht laufe ich danach, gegen 21 Uhr nochwas, zu meinem Auto.
Die Navigationsstimme auf meinem Smartphone lotst mich durch die Straßen von Leipzig: "In 100 m keep right, now turn right. Follow the course of the road for 1 km." Die Baustelle auf der Brücke nach Plagwitz kennt das System nicht, ich muß es ignorieren, auf voller Lautstärke läuft parallel die Discomusik aus Tel Aviv in meinem Auto, die Bässe dröhnen an jeder Ampel. Kurz vor 22 Uhr erreiche ich mein Ziel, ein altes Fabrikgebäude am Ufer eines Seitenkanals irgendwo im Westen von Leipzig, die letzten Meter in der Sackgasse muß ich zu Fuß laufen und lasse mein Auto stehen.
Der Club, tagsüber wohl ein kleines Restaurant, jetzt gut gefüllt mit schwarzem Publikum ... breites Grinsen in meinem Gesicht, meine Szene! Ich gebe meinen Mantel am Garderobenstand ab, sammle ein paar umherliegende Flyer ein und gehe erst mal an die Bar (auch so eine Art immer wiederkehrendes Ritual). Nicht allzuviel später fängt die erste Band an, zu spielen ... zwei Musiker, einer an den Synthesizern, der zweite mit E-Gitarre am Mikro. Ich stehe ziemlich weit vorne vor der kleinen Bühne, auf den Auftritt der beiden freue ich mich schon seit Wochen (seit ich den kleinen Flyer bei der letzten szeneinternen Veranstaltung mit eingepackt hatte). Die zweite Band - eigentlich ist es nur ein Musiker/Punk am Synth und Mikro - ich habe schon ein paar seiner Auftritte miterlebt (er tourt ziemlich oft), ich stehe wieder hinten (in der Nähe der Bar) und lasse seinen Fans, oder Groupies, oder Entourage den Platz vor der Bühne. Ein dichter Nebel hüllt alles ein, ich sehe ihn kaum.
Die Discoveranstaltung nach den beiden Konzertauftritten ... da ich den Freitag schon um 6 Uhr früh aufstehen mußte - um zur Tagesklinik zu fahren - bin ich nicht so energiegeladen, daß ich die ganze Nacht durchtanzen könnte. Ich bin eigentlich ziemlich müde und k.o. ... schade, ab und zu wird doch etwas nettes, Punk-lastiges aufgelegt. Ich schaue mir das schwarze Publikum um mich herum an ... so viele interessante Menschen. Aber nachdem ich nur wenige Tage zuvor aus der geschlossenen Station entlassen wurde - und die Umstände erfahren habe, wie ich dort hineingeraten bin (menschliche Mißverständnisse) - möchte ich lieber für die nächste Zeit keinen Kontakt zu anderen Menschen. Zwischen 2 und 3 Uhr nachts verlasse ich wieder das alte Fabrikgebäude und die schwarze Veranstaltung. Zurück zu meinem Auto, zurück in meine Wohnung.

Der Sonnabend in Leipzig, kurz nach 12 Uhr mittags stehe ich auf, ein paar Brötchen aus der Tankstelle den Abend zuvor als Frühstück. Diesen Nachmittag will ich in einem Möbelhaus nach einem kleinen Fernsehtisch für meine Wohnung suchen - und einen Fernseher kaufen! Nach zweieinhalb Jahren endlich mal nicht mehr für umsonst die Gebühren (pro Wohnung) für die öffentlich-rechtlichen Sender zahlen. Ich fahre zu dem großen Einkaufscenter an der Autobahn, das "schwedische" Möbelhaus lasse ich links liegen und parke mein Auto vor dem anderen großen Möbelhaus. Ich laufe gefühlt kilometerweit durch die ganzen Wohnzimmergarnituren, riesige Sofalandschaften, Designermöbelstücke der höheren Preisklasse ... wer stellt sich denn diese riesigen Dinger in die Wohnung? Ich suche doch nur etwas ganz kleines (kann auch exquisit teuer sein) für meine winzige 28m²-Dachgeschoßwohnung. Als ich das Möbelhaus nach stundenlangem, erfolglosen Suchen wieder verlasse, bricht bereits die Abenddämmerung an. Wenigstens in dem Elektronikmarkt gegenüber werde ich fündig und investiere etwas Geld in einen kleinen (und schwarzen) 24-Zoll-Flachbildfernseher ... der letzte, der noch auf Lager war. Mit dem verpackten Fernseher im Kofferraum meines Roadsters (hat gerade so noch hinein gepaßt) wieder zurück zu meiner Wohnung.
Lange bleibe ich nicht da, den Karton mit dem Fernseher stelle ich unausgepackt beiseite - keine Zeit, ich muß mich für den Sonnabend Abend wieder ausgehfertig machen. Den Lippenstift lasse ich weg, ich will in ein Restaurant, etwas essen - und danach in eine Bar irgendwo im Stadtzentrum von Leipzig ... soweit der Plan. Mit der Straßenbahn kurz nach 19 Uhr in die Innenstadt und die Station am Hauptbahnhof.
Ich laufe zu Fuß die Straße vom Hauptbahnhof in Richtung der Einkaufsstraße entlang (die mit den vielen Restaurants) ... genau hier hatte ich noch vor ein paar Wochen jemanden kennengelernt - hey, ich bin nur zwei Monate zu spät am vereinbarten Treffpunkt! Natürlich steht er nicht mehr hier und wartet auf mich. Weiter in eines der indischen Restaurants ... ein Fisch auf der Menükarte (aus dem Amritsar-See?) und ein Teller gegrillte Okraschoten als Hauptspeise. Ein üppiges Trinkgeld und weiter, kurz vor 22 Uhr, auf der Suche nach einer Bar in der Nähe der Oper und des ägyptischen Museums ... vielleicht eine kubanische Bar? Stand so im Internet, dort müßte ich ein Mojito trinken können.
Die Bar entpuppt sich als eine Art Kneipe - mit urtypischem, Leipziger Stammpublikum ... aber eine sehr entspannte Atmosphäre. Cocktails gibt es dort nicht, oder erst sehr viel später, ich bestelle meinen einfachen "Cola-Tonic-Mix" und bleibe nicht sehr lange - da es ziemlich voll in der kleinen Bar ist und ich nur gedrängt in einer Ecke stehen kann. Kurz nach 23 Uhr mit der nächsten Straßenbahn wieder zurück in meine Wohnung (und erst jetzt erfahre ich, daß die vier oder fünf Stationen dorthin nur "Kurzstrecke" sind und ich immer viel zuviel für ein "normales" Ticket bezahlt habe).
Mitternacht, meinen Fernseher aufbauen, anschalten und bis 2 Uhr nachts einrichten und fernsehen ... "Taxi Driver".

Sonntag später Vormittag, kurz nach 11 Uhr aufstehen und meinen neuen, in der Ergotherapie selbstgebastelten Räucherstäbchenhalter aus Ton einweihen, das morgendliche Ritual auf dem Altar. Während das Räucherstäbchen neben mir auf der Minibar runterglimmt, bereite ich das Frühstück vor - Brötchen vom Bahnhofsbäcker letzten Abend und ein Kännchen Damaskus-Kaffee. Das Pulver mit heißem Wasser aufgießen, ankochen lassen und dann das fertige, aromatische Gebräu mitsamt dem Kaffeesatz in mein neues Mokkatäßchen (mit "Gustav-Klimt-Motiv") gießen und austrinken. Danach mit der Untertasse abdecken, alles umdrehen und bis 10 zählen, nochmal mit Schwung umdrehen und ein weiteres Mal bis 10 zählen ... der Kaffeesatz läuft das Mokkatäßchen innen wieder runter und hinterlaßt phantasievolle Spuren - Untertasse wieder abnehmen. Ich hatte schon ein Kamel, ein Pferd, ein Wanderer in der Wüste ... und jetzt eine Tempeltänzerin. Was mag sie wohl bedeuten? Die Haare und die Arme in Bewegung, ein Rock um den Bauch geknotet. Sie steht für Lebensfreude, aber auch Sklaverei ... ich werde aus meinem alten Leben ausbrechen.

[04.02.19 / 16:46] Ich habe Scheiße gebaut und bin in der geschlossenen Station der Akutpsychiatrie gelandet. Sonntag früher Nachmittag klingelt es an meiner Haustür - drei Polizeibeamte stehen davor und wollen mich sprechen. Ist irgend etwas mit meinem Auto? Habe ich mich mal wieder im Verkehr komplett daneben benommen? Nein ... sie zeigen mir einen Textausdruck meines letzten Blogeintrages mit der Suizidabsicht - aber das ist doch Prosatext! Eine Traumsequenz! Mein literarisches Alter ego, das bin doch nicht ich! Keine Chance, mein Hinweis auf das Lebensbejahende zwischen den Zeilen wird ignoriert. Mist ... ich hätte es doch kursiv kennzeichnen sollen.
Ich werde erst mit auf das Revier genommen (hoffentlich sehen die Nachbarn, wie ich von der Polizei abgeführt werde, für mein "Bad-Girl-Image"), ein Arzt wird noch hinzugezogen, ein Rettungswagen wird bestellt - und weiter geht die Fahrt am späten Sonntag Nachmittag in die örtliche psychiatrische Klinik (in der Neurologie davon, hatte ich vor Jahren schon einmal eine gruselige Nacht). Immerhin, ich lasse mich auf "freiwilliger Basis" einliefern - das ist extrem wichtig, wenn ich danach irgendwann wieder raus will, niemals mit Zwang auf richterlicher Basis! Ein kurzer Stop auf den Weg zurück in meiner Erstwohnung und ich kann noch schnell alles Nötige in eine Tragetasche werfen ... hoffentlich ist es wirklich nur für eine Nacht, die Polizisten drängeln schon im Treppenhaus.
In der Klinik angekommen, muß ich alles wieder abgeben: mein Telefon, alles an Kabeln, Geldbörse, Medikamente (auch meine Hormone). Die Schleuse wird hinter mir geschlossen und ich bin fürs erste eingesperrt. Die Fenster auf den Patientenzimmern der Station lassen sich zwar nicht öffnen - aber es sind zumindest keine Gitter davor. Nervös tigere ich den Abend auf der Raucherinsel in dem kleinen Innenhof der Station umher ... hoffentlich überstehe ich die Nacht.

Sie wird weitestgehend schlaflos, gegen 1 Uhr nach Mitternacht frage ich die Nachtschwester nach ein oder zwei Tabletten zum Schlafen - werde aber wieder zurückgeschickt (vielleicht auch besser so), meine selbst mitgebrachten, schlaffördernden Antidepressiva müssen ausreichen. Gedanken ... hätte ich den Text bloß nicht geschrieben, hätte ich ihn bloß nie veröffentlicht, ich hatte so schon ein ungutes Gefühl, mein detaillierter Selbstmordplan könnte Nachahmer finden - zu gefährlich. Gegen frühen Montag Morgen finde ich doch ein, zwei oder drei Stunden Schlaf.
Montag Vormittag - ich kann mein Anliegen den Ärzten auf der Visite beibringen, es kommt immer wieder vor, daß hier auf der Station Menschen von der Polizei abgeladen werde, die etwas Falsches im Internet gepostet haben ... vorzugsweise in bestimmten, nicht näher genannten Foren. Ich muß mir immer wieder die Frage stellen lassen, warum ich mein Tagebuch mit meinen privaten Gedanken so öffentlich im Internet ausbreite ... ja, warum eigentlich? Sind mir fremde Leser so wichtig? Kann ich meine Einträge und mein Blog nicht einfach mit einem Paßwort schützen? Vielleicht sollte ich mal über die Idee, hier einen privaten bzw. geschützten Bereich einzurichten, nachdenken ... die Idee der Polizisten den Nachmittag zuvor, mit meinem Blog einfach in das "Darknet" umzuziehen, klingt auch nicht schlecht.

Montag Mittag - ich bin raus! Kann ich mit dem ganzen Scheiß jetzt endlich aufhören? Der Gedanke, meinen (angedeuteten) Selbstmordversuch elegant zu überspringen, hat jedenfalls funktioniert ... zwar anders als erwartet, aber doch irgendwie. Nebeneffekt: die Tagesklinik der letzten Wochen, die mir telefonisch auch nicht weiter helfen konnten, nehmen mich nicht mehr zurück. Ich bin jetzt auf mich allein gestellt.

[02.02.19 / 13:05] "Überlebst du's, ist es ein Ja für's Leben - überlebst du's nicht, dann war's das eben."

[Hier stand für 48 Stunden detailliert wie ich mich umbringe - bitte nicht nachahmen, funktioniert nicht, Anm. der Verfasserin.]

In meiner Phantasie überlebe ich das Ganze und wache in der Notaufnahme wieder auf ... wieso kann ich den Selbstmordquatsch nicht einfach überspringen und fange gleich mit meinem neuen Leben an? Momentan sieht es so aus, daß ich aus der Therapie in der Klinik geworfen werde und wieder auf meinem alten Arbeitsplatz lande - genau den, den ich vor vier oder fünf Monaten verlassen habe, weil es einfach nicht mehr ging. Und jetzt ist alles nur noch schlimmer.

[25.01.19 / 21:24] Psychiatrie-Update #3 - Mein Ich wird dekonstruiert und löst sich langsam auf, bzw. zeigt starke Aufspaltungstendenzen. Auszug aus meinem Psychiatrie-Tagebuch:

Der männliche Teil meiner Persönlichkeit ist - in Gedanken - 2012 aus dem Fenster im siebten Stock eines Hotels in Genua gesprungen und hat sich symbolisch umgebracht, der weibliche Teil in mir - die "femme fatale" - hat dann den größten Teil meiner Persönlichkeit übernommen. Wenn sie jetzt wegbricht, was bleibt dann noch von mir über, außer einer leeren Körperhülle auf Autopilot?
Ich habe immer wieder durch flüchtige Sexkontakte meinen Körper und meine Seele weggeworfen, nur um für einen Moment nicht allein zu sein und Bestätigung von irgend jemanden zu bekommen. Das permanente Hinundherwechseln zwischen meinen zwei Welten (mein Beruf und mein Leben in Leipzig, Anm. der Verfasserin) führt nur zur kompletten Selbstzerstörung. Vielleicht spalte ich einfach mein Ich auf, in einen (psychisch) gesunden Teil und einen zu vernachlässigenden Teil? Ach nein, geht nicht - Persönlichkeitsspaltung funktioniert nicht bewußt!
(Aber meine TS wird niemals in Frage gestellt!)

Würde ich nicht meine ganzen seelischen Probleme in mein Blog schreiben und diese meiner zweiten Internet- und Leipzig-Existenz aufbürden (sie ist die Starke von uns beiden), hätte ich das Ganze schon lange nicht mehr überlebt ... die Psychologen und Therapeuten in der Klinik stellen erschreckend fest, wie ich das nur all die Jahre ausgehalten habe.

[13.01.19 / 14:54] Psychiatrie-Update #2 - Meine Lieblingsstunde: "Freies Gestalten". Erstes Bild ... ein düsterer Wald voller kahler Krakelbäume und ein Schwarm aufsteigender Krähen mit schwarzer Wachsmalkreide. Zweites Bild ... ein brutal abstürzendes Flugzeug mit einem Haufen breit grinsender "Happy Smilies" an Bord - ach, das ist nicht normal? Ansonsten, mindestens jeden zweiten Tag (oder gefühlt jeder) eine anstrengende Gesprächsrunde mit den anderen Patienten und dem Psychologen / Therapeuten ... och nee, schon wieder eine freie Themennacht bei Domian, boah ist das langweilig. Ich warte immer noch auf meine Diagnose, vielleicht mal Borderline? Bis jetzt ist es nur eine "schwere depressive Episode ohne psychotische Symptome" ... mit Suizidgedanken und all dem ganzen anderen Kram - auf absehbare Zeit lassen die mich da nicht raus.

Ich bin ein unsichtbarer Geist, hier in meinem Blog bin ich vielleicht extrovertiert - aber in der Realität, im echten Leben, werde ich von niemanden wahrgenommen und lebe vollkommen zurückgezogen abseits des sozialen Gefüges.

[01.01.19 / 21:30] Der Jahreswechsel in Leipzig - ich habe mir vorgenommen, mich nicht wieder einzuschließen. Kurz vor Mittag stehe ich an einer der Warteschlangen in der Kaufhalle in der Nähe meiner Wohnung, die Zutaten für meine traditionelle Silvester-Lasagne kaufen ... vier Kassen sind geöffnet - und die Menschen stehen wirklich an vier Warteschlangen gleichzeitig, von einem Ende der Kaufhalle bis zum anderen Ende (wie erwartet am 31. Dezember). Zurück in meiner Wohnung ... es sind bestimmt nur fünf degenerierte Kinder da draußen, die mit einem Haufen Knaller die ganze Nachbarschaft terrorisieren.
Kurz vor Fünf den Nachmittag, nach Anbruch der Dunkelheit, ich lege schöne Musik auf (israelisch-orientalische Discomusik) und fange mit meiner Lasagne an - diesmal nehme ich Brokkoli anstatt Blattspinat, und die arabische Baharat-Gewürzmischung. Die Tomaten habe ich frisch gekauft und die Tomatensoße braucht dafür auch nicht ewig auf dem Kochtopf. Nach 50 Minuten in meinem kleinen Backofen macht es "Ping" und meine Lasagne ist fertig ... garantiert koscher - weil vegan (die israelische Musik im Hintergrund habe ich lauter aufgedreht, extra meine Boxen und den Laptop auf dem Couchtisch aufgebaut). Die Uhr auf dem Smartphone zeigt etwas mit kurz vor 18:30 Uhr, draußen vor dem Fenster in meiner Dachgeschoßwohnung nieselt es - was die Verrückten da unten nicht abhält, weiter herumzuknallen. Nachdem ich den Abwasch gemacht habe, mache auch ich mich ausgehfertig für die Nacht.
Die Beine habe ich schon den Nachmittag rasiert, eine Dusche, die langen, blonden Haare kämmen, Chanel-Parfüm aufsprühen, der sexy Push-up + passendes Unterhöschen, eine lange, warme Leggings und ein langes, schwarzes, ärmelloses Top mit tiefen Ausschnitt ... "lang" ist vielleicht nicht das richtige Wort, eigentlich ist es sehr kurz und geht mal gerade so über den Schritt. Ich bin auf Männerfang: Wann, wenn nicht diesen Abend - an dem so gut wie alle betrunken sind - ist genau der richtige Zeitpunkt dafür? Ich überlege, ob ich noch meine Zahnbürste für "Übernachtungen außerhalb" mit in die Handtasche packe. Schwarzer Kajal, etwas Lippenstift und fertig ist mein dramatisches Make-up ... über die Leggings ziehe ich aber dann doch noch das karierte Wollröckchen vor dem Ankleidespiegel neben meinem Kleiderschrank (für draußen ist das "kleine Schwarze" doch zu kurz). Kombiniert mit dem schwarzen Kapuzenpullover, Silberschmuck (die schweren Ohrhänger), meinem schwarzen Wollmantel und den langen, schwarzen Kaschmirschal - und als Schuhwerk wieder die hohen Wildlederstiefel (die mit den Blockabsätzen) (+ schwarze Lederhandschuhe) - stehe ich gegen 20 Uhr den Silvesterabend ausgehfertig vor meiner Wohnungstür ... ich bin bereit für die Nacht.

Halb Neun den Abend, ich nehme die Straßenbahn über den Hauptbahnhof in Richtung Süden von Leipzig, dort irgendwo, in einem irischen Pub, ist diese Nacht eine "NYE Party" mit Musik aus den 80ern ... genau das Richtige für mich. Als ich das Lokal betrete, bin ich 30 Minuten zu früh da, noch vor Öffnung des Tanzsaals - und der Garderobe - und setze mich erstmal mit meinem ganzen Kram an die Bar. In diesem Pub war ich erst einmal ... er ist wirklich sehr aufwendig dekoriert mit hunderten (oder noch mehr) von diesen Pappdingern, in denen die Whiskeyflaschen verkauft werden. 30 Minuten ... mein Telefon liegt wieder auf der Bartheke neben mir, eine Cola und ich wechsele nach Ablauf der Wartezeit zum Eingang des kleinen Saals und der jetzt geöffneten Garderobe, meinen schwarzen Mantel abgeben - 21:30 Uhr ist offizieller Einlaß.
Die aufgelegte Musik, sie gefällt mir von Anfang an ... "New Romantic?" Die nach und nach dazukommenden Gäste ... ich fühle mich, wie unter Freunden, die Stimmung ist wirklich sehr entspannt. Ich stehe erst am Rand, wechsele ab und zu rüber zur Bar des Saals, fange an, leicht zu tanzen ... erst fällt mein schwarzer Kapuzenpullover, dann mein Wollröckchen (kurz auf der Toilette ausgezogen und alles in die Handtasche gestopft). In meinem knappen Schwarzen tanze ich auf der Tanzfläche, meine langen, blonden Haare auf der einen Seite über die Schulter nach vorne geworfen ... immer mit Blick auf die große Uhr an der Wand über der Bar. 23:40 ... 45 ... 50, ein Set aus Italo Disco wird von den DJs aufgelegt, ich tanze wie in Ekstase, probiere die Bewegungen der indischen Tempeltänzerinnen ... Mitternacht! Geschafft! Ich will in das neue Jahr tanzen! Der eben noch volle Saal ist plötzlich leerer geworden - kompletter "Break" in der Musikauswahl, die paar noch anwesenden Gäste, mich eingeschlossen, schütteln ihre Mähne zu Hardrock.
Etwa eine halbe Stunde nach Mitternacht, das neue Jahr, der Saal und die Tanzfläche ist wieder so voll, wie vorher. Ich stehe am Rand mit einer Flasche Wasser und krame mein Telefon aus der Handtasche ... keine Nachrichten, nicht von ihm, nicht von irgend jemanden anders. Böser Fehler, es drückt meine Stimmung. Die nächsten zwei Stunden wechsele ich zwischen der Tanzfläche in dem Saal und den Sitzgelegenheiten in den anderen Räumen des Lokals hin und her, es kommen immer wieder neue Gäste dazu. Jedesmal, wenn einer meiner Lieblingssongs gespielt wird, bin ich gerade auf der Toilette oder woanders.
Irgendwann so gegen 2:30 Uhr, ich sitze wartend vor der Ausgabe der Garderobe - die Mitarbeiterin hat Pause - und hole danach wieder meinen schwarzen Wollmantel ab. Das Wollröckchen und den Kapuzenpullover ziehe ich wieder an, bevor ich die Bar nach draußen - in die gar nicht so kalte - Kälte verlasse. Eine Menge Menschen sind den frühen Neujahrsmorgen noch unterwegs, die vollen Straßenbahnlinien fahren die ganze Nacht durch. Kurz vor 3 Uhr, zurück zu meiner Wohnung im Norden von Leipzig ... es sind bestimmt nur fünf degenerierte Jugendliche an meiner Endhaltestelle, die mit einem Haufen Böller noch den ganzen Morgen umherziehend die ganze Nachbarschaft terrorisieren.

Präzise 3:54 Uhr und ich schalte das Telefon auf offline und lege mich in mein Bett, das ganze Make-up habe ich mir vorher wieder im Bad aus dem Gesicht gewaschen, meine Sachen aus der Disco hängen über meinem Bambussofa. In 24+2 Stunden muß ich erneut um 6 Uhr wieder aufwachen ... zurück in die Psychiatrie.

(Den Mittag den Neujahrstag kommt tatsächlich noch eine Nachricht von meinem Ex-Freund, aber ich bekomme davon nichts mit, ich sitze mit zwei Tassen Espresso Doppio und Frühstückskeksen in meinem schwarzen Morgenmantel an meiner Minibar, das Telefon neben mir auf lautlos gestellt.)

[29.12.18 / 19:00] "Schrei es raus, das ist Punk!" - Mein neuer Musiktitel ... die letzten Tage/Nächte gemastert, Synthesizer-Spuren aufgenommen und die Vocals eingesungen - damit ist die dritte Single jetzt endlich fertig. Noch zwei Titel, die vierte Single, und das Album ist komplett ... und dann gehe ich auf Tournee!

www.oscilloworld.de/morganalagoth.htm

[25.12.18 / 12:55] 6 Monate Post-OP - Es ist (schon länger) alles verheilt, die Gefühle sind komplett da, die "Befeuchtung bei Erregung" funktioniert tadellos, nur ... die Neovagina. Technisch gesehen habe ich da im Schritt nur eine Hautfalte, an der Stelle, wo die natürliche Vagina - und die konstruierte Variante - nach innen abknickt, befindet sich bei mir nur kompaktes und festes Muskelgewebe. Ich weiß noch nicht, ob bei mir dort auf einen weiteren Schnitt verzichtet wurde oder bei der Operation abgebrochen wurde oder ich generell einfach nicht genug Hautmaterial vorweisen konnte. Ich werde bei meinem nächsten Gespräch mit dem Arzt nachfragen. Ich überlege noch, ob ich einen weiteren Eingriff "da unten" (vorne) machen lasse (aktueller Stand: 3 cm Durchmesser und 3,5 cm Tiefe ... nach Dilation).
Eine weitere Frage an den Doktor ... "Orchiektomie rechts?" (Es steht so auf den Zettel, was gemacht wurde.) Ich bin mir sehr sicher, ich hatte zwei. Erst in ein paar Wochen (oder ein, zwei Monate) erhalte ich Gewißheit über meinen Hormonstatus und den Testosteronwert bei der nächsten Blutabnahme. Bis dahin befindet sich in mir noch ein pawlowscher "Geisterhoden" und sorgt für emotionale und hormonelle Verwirrung.

[22.12.18 / 17:42] Pre-X-mas Shoe Unboxing - Eine nicht näher genannte Fernsehserie der BBC über die Abenteuer eines zeitreisenden Doktors* (seiner illustren Gegenspielerin) und die aufwendig inszenierten Reminiszenzen an das britisch-viktorianische Zeitalter haben mich inspiriert, diese wunderschönen Stiefel zu kaufen**.

(* Ich bin erst seit dem 9. Doktor dabei; ** Sie waren um 45% reduziert, von 180 auf 99 Euro!)

[21.12.18 / 18:46] Psychiatrie-Update #1 - Ein Bild, das mir nicht mehr aus dem Kopf geht: die vergitterten Treppenaufgänge (damit niemand von oben runterspringen kann). Kurz hinter der Schleuse befindet sich die geschlossene Station, flüchtig (und viele Meter entfernt) werfe ich einen Blick durch die Türfenster. Ich fühle mich, wie eine von diesen straffällig gewordenen Jugendlichen, die zur Abschreckung mal einen "echten" Knast besuchen dürfen. Gemischte Gefühle, eigentlich gehöre ich da rein ... oder etwa doch nicht? So weit bin ich noch nicht.
Von den ersten sieben Behandlungstagen in der Tagesklinik komme ich gleich drei davon zu spät, mal eine Stunde, mal zwei, mal den ganzen Vormittag. Für die paar angesetzten Wochen wird eine Kurzzeit-Psychotherapie bei mir nichts bringen, meine Schlafprobleme können nur medikamentös behandelt werden. Schlafen ... so schlimm war es schon seit längerer Zeit nicht mehr, ich bin wieder im "0-5-10-Stunden-Rhythmus" - ob das mit der Verschiebung der Hormoneinnahme von abends auf morgens wirklich etwas bringt, werde ich erst längerfristig erfahren.

[11.12.18 / 20:01] Jetzt geht wirklich alles sehr schnell - Montag Mittag der Anruf, Dienstag Nachmittag das Vorgespräch - und Mittwoch Morgen die Aufnahme in der teilstationären, psychiatrischen Tagesklinik. Wenn ich nicht sofort zusage, bekommt jemand anders auf der Warteliste den Therapieplatz. Ich wünschte, mir hätte das schon jemand vorher gesagt, daß ich die Hormone lieber vormittags, und nicht abends, nehmen soll. Das hätte mir vielleicht die ganzen schlaflosen Nächte (und die psychischen Konsequenzen daraus) seit drei Jahren erspart (anscheinend hat die Klinik Erfahrung mit transsexuellen Patienten, die kommen da etwas häufiger vor).

Ich bin ab jetzt weg.

(Na gut... ist ja nur eine Tagesklinik, die Wochenenden bleiben mir.)

[09.12.18 / 23:19] Zurück in meiner Wohnung, ich mache mich ausgehfertig für die Nacht. Beine rasieren, Duschen, Hormongel, die schwarzen Sachen der letzten Nacht (die Leggings, der Lederrock, das ärmellose Top, der Kapuzenpullover) und ... "the new fragrance", Chanel und Zigretten. Nur als Schuhwerk wähle ich für diese Nacht die hohen Wildlederstiefel mit den Blockabsätzen. "Escort girl" geht aus, meine langen Haare trage ich offen, auf das Make-up verzichte ich vorerst, habe es aber in meiner Handtasche mit dabei. Kurz nach 20:15 Uhr, ich stehe wieder an der Straßenbahnhaltestelle in der Nähe meiner Wohnung, die letzte Bahn vor 15 Minuten habe ich verpaßt ... Frauen brauchen immer länger im Bad.
Als ich den Treffpunkt in der Innenstadt (die vor dem Laden) wieder erreiche, bin ich 27 Minuten zu spät ... von ihm ist nichts zu sehen, der Laden gegenüber ist dunkel und verschlossen. Ich warte. Die Hände in den Taschen meiner Lederjacke stehe ich mit dem kurzen Röckchen und den Nutenstiefeln in der Eiskälte vor dem schummrig beleuchteten Hauseingang in der Fußgängerzone, meine langen, blonden Haare wehen etwas im Wind ... wie sich die Situation gleichen muß, mit den "leichten Mädchen" auf der Hamburger Reeperbahn ein paar Tage zuvor. Viele Menschengruppen laufen an mir vorbei - interessanterweise werde ich dabei immer nur von den Männern gemustert, ein paar flüchtige Blicke im Vorbeigehen. Ich versuche so gelangweilt auszusehen - mit dem entsprechenden Gesichtsausdruck - wie jede Straßenprostituierte ... ich habe meinen Standpunkt falsch gewählt, zu wenig Laufkundschaft.
Ein Mann läuft erst einmal, dann wenig später ein zweites Mal an mir vorbei. Mit Akzent: "Du stehst immer noch hier?" Ist er es? Ich kann mir fremde Gesichter so schlecht merken. Ich folge ihm ein paar Schritte entfernt zu einer beleuchteten Tiefgarage. Er ist es nicht, ein anderer, fremder Mann, dasselbe Alter, so um die 40.
"Bist du Trans? Operiert?" er spricht mich auf meine "jungenhafte" Stimme an.
"Ja", ein Gespräch entwickelt sich, "Eigentlich habe ich da auf jemanden gewartet, aber der ist nicht gekommen ... weißt du, ich stehe da nicht ohne Grund in dem superkurzen Röckchen und den hohen Stiefeln."
"Ah ... Sexkontakte. Vielleicht können wir später noch etwas trinken gehen?" ihm scheint das nicht unbekannt vorzukommen.
"Klar, warum nicht? Ich bin da in der Bar, gleich gegenüber."
Ich gehe alleine die paar Meter wieder zurück zu meinem alten Standort, tatsächlich habe ich die unscheinbare, kleine Neonreklame neben dem Laden gegenüber entdeckt ... endlich habe ich den Kellereingang zu der Cocktailbar wiedergefunden, die ich eigentlich in einer anderen Seitenstraße vermutet hatte.
Kurz nach 21 Uhr den Sonnabend Abend, ich gehe die Stufen hinunter zu der Cocktailbar mit dem 80er-Jahre-Flair, setze mich auf einem Barhocker am Tresen mit Blick auf die Eingangstreppe und bestelle meinen ersten, alkoholfreien Cocktail für die Nacht, ein "Virgin Mojito". Das Smartphone dicht neben dem Glas, eine Nachricht an meinen (Ex-)Freund: "Standing in the cold like a hooker, waiting for a stranger, following another stranger - would you like to pick me up at ###### Bar?" Keine Antwort von ihm ... er ignoriert mich.
23 Uhr, nach einem "Ipanema" geht mir mein Geld aus, der andere Fremde ist nicht aufgetaucht, ich beschließe zu gehen und ziehe mir vor dem Spiegel der Damentoilette der Bar noch einmal extradick den schwarzen Kajal am Lidstrich + meinen (weniger auffälligen) Lippenstift. Zurück nach draußen in die Nacht, irgendwo einen Geldautomaten suchen - kurz vor Mitternacht - und dann weiter mit der letzten oder vorletzten Straßenbahn in Richtung Connewitz, den Süden von Leipzig, und da die Nacht ausgehen ... immer weiter. Ich will leben, tanzen, lebendig sein, Männer treffen, Sex haben ... auch wenn ich nur drei Tage zuvor dort unten (hinten) operiert wurde und das eigentlich gar nicht (ohne Schmerzen) möglich ist. Ich hebe etwas mehr Geld ab, damit ich mir ein Taxi zurück dann später leisten kann.
0 Uhr nach Mitternacht, der Club in Connewitz, schwarz-bunt gemischt, zwei Floors, einer mit 80er Jahre Popmusik, der andere Minimal Wave. Ich bin zu Hause, meine Szene, ich fühle mich gut und bestelle die erste Flasche Cola an der Bar und krame dabei die Antidepressiva-Tablettenpackung aus meiner Handtasche. Ausnahmsweise noch eine Flasche Koffein nach Mitternacht (die anderen Getränke werden dann wieder koffein- und alkoholfrei). Ich gebe meine Lederjacke an der Garderobe ab und quetsche meinen Kapuzenpullover in meine Handtasche, das schwarze Unterhemd und der Lederrock mit dem Nietengürtel reichen zum Tanzen auf der Tanzfläche gerade aus.
Die zweite Tanzfläche, eine Discokugel und die düsterste und spärlichste Beleuchtung. Ein Set aus Italo-Disco wird irgendwann zwischen 2 und 3 Uhr nachts aufgelegt, ich komme aus dem Tanzen gar nicht mehr raus. Erst als ich 3 Uhr nochwas mal auf die Toilette gehen muß, entscheide ich mich danach, zu gehen und meine Jacke aus der Garderobe gegenüber der Damentoilette abzuholen. Ich verlasse den Club. Das Telefon hatte ich die meiste Zeit nur in der Handtasche, ich erwarte keine Antwort oder Nachrichten von ihm mehr. Auch diese Nacht bleibe ich alleine.
4 Uhr den frühen Sonntag Morgen, ein Großraum-Sammeltaxi - mit mir als einzige Passagierin - bringt mich zurück in meine Wohngegend. Ein Plakat mit einem Bibelvers fällt mir am Straßenrand auf und bringt mich zum Nachdenken ... ich sollte vielleicht mit dem ganzen "Scheiß" aufhören, die Jagd nach schnellem Sex, die Sehnsucht nach intimen, körperlichen Begegnungen. Das wird sich alles nie erfüllen. Meine Operation da unten (die vorne), mein neues, weibliches Äußeres ... es ist wie ein Reset, ich bin wieder Jungfrau (noch drei Jahre, bis ich die 40 erreicht habe). Ernsthafte Beziehungen hatte ich noch nie und werde ich auch nie haben. Gefühlt bin ich immer noch das junge Mädchen (nur das mit den "Make-up-Experimenten" liegt weit hinter mir, da war ich 20). Eine Stunde später, 5 Uhr den Morgen, ich habe mir alles wieder aus dem Gesicht gewaschen und falle, zurück in meiner Wohnung, in mein Bett ... das Telefon bleibt offline.

"Mir gefällt dein Outfit, deine Mütze, deine Stiefel, das paßt alles super zu dir. Du siehst echt sehr schön damit aus. Möchtest du vielleicht mit mir etwas trinken gehen? Nichts Alkoholisches, nichts mit Koffein, nur einfach so", in Gedanken spiele ich meinen Flirtversuch durch. Die eine Frau mir gegenüber an der Straßenbahnhaltestelle, als ich den Sonntag Abend vom Essen bei dem nächsten Italiener in der Innenstadt wieder zurück bin, sieht wirklich echt hübsch aus. Zu schade, daß ich zu solchen Flirtgesprächen noch nie den Mut gefunden habe und mich immer nur von Männern anquatschen lasse. Wäre mein Leben dann anders verlaufen? Ich schließe es nicht aus, daß ich mich vielleicht doch noch etwas zu Frauen hingezogen fühle - wenigstens ist endlich das "Ding" da unten ab und ich muß nicht mehr Angst vor männlichen Sex haben. (Ende Teil 2/2)

[09.12.18 / 23:18] Freitag Abend in Leipzig, vier Bands aus dem Synth-, Wave- und Punk-Umfeld - tatsächlich sind drei davon nur Soloauftritte einzelner Künstler und nur die vierte spielt in voller Besetzung auf der kleinen Bühne in meinem Lieblingsclub in Connewitz (das "AJZ"). Ich möchte optisch dazugehören und wähle mein Outfit entsprechend szenetypisch: der erste Einsatz meines knappen Lederrocks, ein schwarzes Unterhemd, der Nietengürtel, eine schwarze Leggings, die "Pikes-Stiefeletten", mein schwarzer Kapuzenpullover und die Lederjacke. Fertig mit extradicken, schwarzen Kajal-Lidstrich und das Chanel-Parfüm mit dem Patchouli-Anteil - und mein Silberschmuck, die schweren Ohrhänger aus Goa.
Gegen 21 Uhr parke ich mein Auto an der Straße vor dem Eingang zum Hinterhof, der Club füllt sich nach und nach ... wieder ein sehr interessantes, schwarzes Publikum - und viel mehr Leute, als ich für Freitag Abend erwartet hätte (ich gehe selbst so gut wie nie Freitag abends weg). Die Auftritte gehen bis nach 1 Uhr nach Mitternacht, ich stehe mal vorne, mal hinten, von der Bühne entfernt. Beobachte in den kurzen Umbau- oder Wechselpausen die aufgebaute Synthesizer-Technik, versuche ein paar Flyer zu sammeln, lese Konzertplakate für die anstehenden (und verpaßten, vorhergehenden) Konzerte, trinke etwas an der Bar ... was ich so immer tue. Nur von den DJ-Sets nach den Konzerten hätte ich mehr erwartet, das erste geht so in Richtung "Electronica" - ich kenne mich da nicht aus - und dauert bis 3 Uhr nachts. Zu spät für mich, die anderen DJ-Sets bekomme ich gar nicht mehr mit und verlasse bereits gegen Ende des ersten Sets den Club wieder in Richtung meines geparkten Autos - das mit dem Tanzen, zu Wave und Minimal, muß ich auf die nächste Nacht verschieben (ich habe mir da schon wieder einen Club in Connewitz ausgesucht).

Sonnabend später Mittag, ich habe nichts zu essen in meiner kleinen Wohnung und fahre kurz nach 14 Uhr mit der Straßenbahn in die Leipziger Innenstadt, um dort einen Bäcker oder ein Café zu suchen und danach meinen Weihnachts-Advent-Shopping (mit Gutscheinen) vom letzten Wochenende weiter fortzusetzen.
Die Innenstadt ist voll, voller als sonst ... Weihnachtsmarkttouristen. Ich laufe abseits der stark frequentierten Einkaufsstraße, durch enge Gassen und überdachte Nebenpassagen ... Schleichwege, die nur die Einheimischen kennen. Überall sind die Backstuben und die Cafés voll besetzt, erst bei dem Italiener in der Nähe des Marktplatzes kann ich mich an die Bar stellen und im Stehen einen Espresso trinken (und ein Croissant essen), so wie das in Italien üblich ist ... komische Menschen, die Deutschen, essen mittags Mittagessen.
Weiter in das teure Kaufhaus um die Ecke (bloß nicht zu nah an den Weihnachtsmarkt kommen, zu viele Menschen), ich habe mir im Internet schon ein paar Sachen herausgesucht, welche Marke und was ich unbedingt kaufen will - ich suche ein schwarzes Oberteil mit transparenten, langen Ärmeln aus Spitze oder Nylon. Etwas, was ich vielleicht unter einem schwarzen Kleid anziehen kann oder was auch alleine tragbar ist. Ich suche gezielt und werde fündig ... sogar noch in meiner Größe, die "38". In der Umkleidekabine anprobieren und weiter zur Kasse: "15:16 Uhr" steht auf dem Kassenzettel, mit dem Gutschein gibt es noch umgerechnet 20 Prozent Rabatt auf den kleinen zweistelligen Preis. (Das die Ärmel schon leicht eingerissen sind, bemerke ich erst an der Kasse - für den Preis kann ich das auch zu Hause reparieren - ein "Stabilisierungsfaden", damit es nicht weiter einreißt.)
Weiter in zwei andere Kaufhäuser. Die Marke, die ich suche, gibt es nirgendwo in Leipzig - Prêt-à-porter aus Paris - ich recherchiere bei einem Stück Kuchen und einem Cappuccino in einem Café den späten Nachmittag im Internet - Boutiquen dafür gibt es nur in Hamburg, Berlin und München - jeweils die extrateuersten Kaufhäuser. Das Café in dem ich jetzt sitze ... eigentlich wollte ich in das andere Wiener Café eine Straßenecke entfernt und dort stilsicher ein Stück Torte essen - aber keine Chance auf einen freien Tisch - Sonnabend, Adventszeit, Weihnachtsmarkt, Touristen von außerhalb - das probiere ich lieber ein anderes Mal, innerhalb der Woche und wenn keine Saison für irgend etwas ist.
Den späten Nachmittag zu Fuß weiter in Richtung der Straßenbahnhaltestellen, entweder die an der Oper oder die am Hauptbahnhof. Etwas abseits der üblichen Wege finde ich ein Geschäft für teure Dessous, vielleicht haben die noch einen transparenten Body aus Nylon im Angebot? Nicht in meiner Größe - dafür aber die sauteuren Marken-BHs! Sogar das schwarze Modell mit der weiß-grünen Pflanzen-Ornamentik, das, das ich das Wochenende zuvor schon in dem teuren Kaufhaus entdeckt habe und das mir so gefallen hat - aber diesmal in 75 A. Er paßt perfekt. Das Höschen dazu setzt das Pflanzenmuster wunderbar fort. "17:14 Uhr" und knapp 150 Euro stehen auf dem nächsten Kassenzettel - für den Preis ... es ist etwas Besonderes, dafür, daß ich nur selten BHs trage, etwas für besondere Anlässe.
Als ich das Wäschegeschäft verlasse, fängt es leicht an, zu regen. Ich schwenke um auf die Straße in Richtung Hauptbahnhof, die mit den vielen Restaurants. Als der Regen stärker wird, stehe ich vor einer italienischen Pizzeria - die kenne ich noch nicht, hier war ich noch nie - ich gehe hinein, bevor ich ohne Regenschirm zu naß werde. "Ein Tisch für eine Person", der freundliche, ältere Herr mit dem italienischen Akzent zeigt mir einen Tisch für zwei am Eingang. Ich studiere die Menükarte und bestelle mir eine neapolitanische Pizza mit salzigen Anchovis und schwarzen Oliven ... wie immer, ich sitze und esse alleine. Den Abend zuvor habe ich mir schon Gedanken um meinen Freund gemacht, jetzt sind es schon fast drei Monate, daß ich ihn das letzte Mal gesehen habe ... vielleicht ist es wieder an der Zeit, ihm das Präfix "Ex" zu geben. Meine Gedanken schweifen ab, die jungen Pärchen, die ich sehe - wäre ich auch eine junge, hübsche Frau, dann hätte ich auch einen Freund - habe ich aber nicht. Ergo - ich bin weder hübsch, noch jung, noch eine Frau.
18 Uhr, ich habe meine große Pizza (so groß, daß sie kaum auf den Teller gepaßt hat) aufgegessen, der Regen hat nachgelassen und ich laufe wieder in Richtung der Haltestellen zum Hauptbahnhof. An einem Hauseingang gegenüber eines Ladens werde ich von einem Mann angesprochen, ihm gefällt meine schwarze Lederjacke. "Die ist aus München", antworte ich ihm. "Sie sind ein schöner Mann" ... hat er mich gerade als "Mann" bezeichnet? Im weiteren Gespräch erfahre ich, daß er aus Pakistan kommt und hier als Ladendetektiv arbeitet und den Laden gegenüber observiert. Während des Gesprächs beteilige ich mich an seiner Arbeit und beobachte den Laden und seine Auslagen draußen auch ... organisierte Banden, die hier durchziehen und alles mitnehmen, was nicht niet- und nagelfest ist und das dann im Internet verscherbeln.
Er kommt aus Pakistan ... da war ich fast - nur 70 oder 100 Kilometer von der indischen Grenze entfernt. Er möchte sich mit mir den Abend hier wieder treffen und mit mir was trinken gehen ... warum nicht? Ich habe ja sowieso nichts vor. Das er kurz sexuelle Andeutungen macht, entgeht mir nicht. "20 Uhr - plus/minus 15 Minuten, wegen der Straßenbahn", ich verabschiede mich von ihm und laufe zurück zu der Haltestelle, um kurz vor 19 Uhr die nächste Linie in Richtung meiner Wohnung zu nehmen, mit dem Ziel, ihn in einer Stunde hier wieder zu treffen und die Nacht mit ihm zu verbringen ... mal sehen, was passiert. (Ende Teil 1/2)

[05.12.18 / 15:54] Bin ich das kurze Stück vom OP-Tisch zum Aufwachraum gelaufen oder wurde ich geschoben? (Antwort: gelaufen.) Eine komische Sache, das mit der retrograden Amnesie nach der Vollnarkose. Ein paar HPV-Tumoren weniger. (Vielleicht kann ich mich morgen nicht mal mehr daran erinnern, diesen Text je geschrieben zu haben.)
Auch diese Ärzte sind sehr interessiert an meiner anderen Operation zuvor (ein paar Zentimeter entfernt, auf der Vorderseite, die vom Sommer) und fragen mich, wo ich das habe machen lassen: "Potsdam." (Optisch echt sehr schön. Kann ich nicht oft genug wiederholen.)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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