morgana81 - gothic transgender

Zurück aus der kleinen OP, einige Dinge werden mir in ein paar Wochen wieder begegnen:

[20.04.18 / 20:40] Zurück aus der kleinen OP, einige Dinge werden mir in ein paar Wochen wieder begegnen: Patientenaufnahme, Anamnesefragebogen, Zimmerzuteilung, OP-Hemdchen und Kosmonautenstrümpfe ... warten. Auf dem Krankenbett durch die Gänge des Krankenhauses bis zur OP-Schleuse gerollt zu werden, in der Schleuse hinüberwechseln auf den OP-Tisch (der wahrscheinlich sich automatisch ausfährt zu einem Gynäkologenstuhl), anlegen der Narkoseversorgung auf dem Handrücken, Eintritt in den OP-Saal, letzter Blick zum Chirurgen - und weg. In der Schleuse habe ich mir schon Gedanken gemacht, wie wird es sein, wenn ich dann bei der nächsten Operation aus der 10-stündigen Narkose erwache und das Teil da unten ist weg? Die Narkose jetzt geht mal gerade 20 oder 25 Minuten und kratzt gerade so an die Traumphase.

Als ich wieder in meinem Zimmer des Krankenhauses aufwache, bin ich total zugedröhnt mit Schmerzmittel aber ansonsten klar bei Verstand ... nur etwas müde. Das war nur der winzige Voreingriff, der eigentlich gar nichts mit der anderen OP zu tun hat - aber eben körperlich direkt daneben liegt ... nur ein paar wenige Zentimeter entfernt. Ich wechsele gefühlt alle zwei Stunden die Vlieskompressen, forme sie zu einer Damenbinde und klemme sie mir zwischen die Ritze, um das Blut aufzufangen. Kleiner Tip von der Reinigungsfrau: Die Damenbinden nicht einfach so in den Abfalleimer werfen (und schon gar nicht in die Toilette), stattdessen diese an einer Schnur aufgereihten kleinen Papierbeutel benutzen ... die fangen sonst an, in der Mülltüte zu müffeln und sehen mit Blut vollgetränkt auch nicht so ansprechend oder ästhetisch aus.

Notiz an mich für die nächste (große) Operation: Unbedingt eine lockere Freizeithose mitnehmen, nicht wieder die Flip-Flops in meiner anderen Wohnung vergessen - und wieder eine Moppedzeitschrift kaufen, um die Langeweile im Zimmer zu überbrücken. T minus 67 Tage.

[24.02.18 / 17:24] Bei dem ganzen Trubel um meine HPV-Infektion ist fast untergegangen, daß mir die Klinik in Potsdam schon einen Termin für meine geschlechtsangleichende Operation genannt hat - Ende Juni wird mein zweiter Geburtstag. Zurück nach Leipzig, mir fehlt noch die OP-Indikation. 11 Uhr den Freitag Vormittag ist mein Termin in der Uniklinik für Psychiatrie und psychosomatische Medizin, ich bin schon 15 Minuten vorher da und ziehe mir einen doppelten Espresso aus der Kaffeemaschine der Cafeteria. Das Gespräch mit dem Gutachter (hier nur "Dr. S." genannt) verläuft ziemlich unkompliziert ... ein paar Eckdaten aus meinem therapeutischen Lebenslauf und ich bin in weniger als 30 Minuten wieder draußen - mit dem A4-Blatt für die OP-Indikation in der Hand (bzw. in meiner Dokumententasche in der ich wieder 90 Seiten Gutachten und anderes vorher ausgedruckt hatte). So ziemlich jeder transsexuelle Patient (oder Patientin) in Leipzig trifft den Dr. früher oder später auf seinem (oder ihrem) Transitionsweg.
Zurück in die sonnige Eiseskälte nach draußen gegen Mittag ... irgendwie noch unglaublich viel eingeplante Zeit über - das Möbelhaus an der alten Messe ist gleich ganz in der Nähe und ich bin immer noch auf der Suche nach einer federleichten Couch für meine kleine Wohnung in der obersten Etage. Ich laufe das Möbelhaus ab, kreuz und quer ... nichts, was mir wirklich gefällt. Nichts filigranes, nichts, das so leicht aussieht, daß es in die Lounge eines Zeppelins passen würde - der Preis spielt schon gar keine Rolle mehr, ich würde mir auch einen "Corbusier" in meine Wohnung stellen. Nach gefühlt einer Stunde gebe ich auf, weiter in die Abteilung für Geschirr und Küchenzubehör, einen Frustkauf tätigen ... mir fehlt noch ein Brötchenmesser und eine Teetasse mit Untertasse aus Kahla Porzellan in "Blau Saks".

Den Nachmittag weiter auf den Straßen von Leipzig ... wo könnte ich wohl noch nach einer federleichten Couch suchen? Vielleicht in dem Baumarkt, wo auch meine leichten Bistrostühle aus Aluminium her sind. Ich parke mein Auto in dem zentralen Baumarkt in der Gegend des Hauptbahnhofs. Beim Betreten und Ablaufen der Gartenabteilung fällt mir eine Bambusbank auf ... probesitzen, kann ich mich bequem darin "hineinlümmeln"? Funktioniert. Abmessen mit Arm und Schulterlänge ... zu groß für mein kleines Auto? Ich laufe zwischen dem Parkplatz draußen, meinem Auto und der Gartenabteilung hin und her, schätze den Platz in meinem Auto ein (und ich habe immer noch die Fähigkeit, mir Dinge dreidimensional vorzustellen und rotieren zu lassen, 2D-Tetris sei Dank). Gespräche mit den Kundenberatern ... für eine Anlieferung der Sitzbank sind nur Termine in der Woche frei und der zu mietende Transporter mit Pritsche ist für meinen Transport viel zu überdimensioniert. In der Musikbeschallung des Baumarkts läuft in diesem Moment "Eye Of The Tiger" ... ich versuche es! Irgendwie wird es schon funktionieren! Kurze Zeit später stehe ich den Nachmittag mit der Bambusbank vor meinem 2-Sitzer-Roadster, räume meine ganzen Sachen vom Beifahrersitz in den Kofferraum, öffne das Verdeck und stelle die Bank hochkant auf den Beifahrersitz. Alle Fenster unten, was zu breit ist, ragt seitlich raus, das Gestell halbwegs mit dem Gurt fixiert. Ich wickle meinen Schal nochmal eng um den Hals und quetsche mich, dick angezogen mit meinem Wollmantel auf den Fahrersitz. Die Sonne scheint und es ist um die Null Grad (vielleicht sogar darunter). Es sieht wieder sehr abenteuerlich aus, wie ich meine Möbel in dem Roadster transportiere, die untere Hälfte der Bank auf dem Beifahrersitz, die obere Hälfte weit in den blauen Himmel ... wenigstens ist die Bambusbank sehr leicht und durch das Geflecht weht ungestört der eiskalte Fahrtwind. Zurück zu meiner Wohnung, die Bambusbank ist wirklich so leicht, ich kann sie mit einer Hand anheben und ohne Mühe die 5 Etagen zu meiner Dachgeschoßwohnung hinauftragen. Was jetzt noch fehlt, sind ein paar schöne flauschige Kissen. Zurück zum Möbelhaus.

Als ich nach gefühlt einer weiteren Stunde mein Ensemble an farblich passenden Kissen und Decken zusammengestellt habe, geht auf dem Parkplatz des Möbelhauses die Sonne unter ... ich bin im Kaufrausch - zurück in die Innenstadt, einen Kaffee oder Tee trinken und endlich nach dem einen Ski-Pullover in Schwarz-Weiß und Strickmuster suchen, den ich eigentlich das letzte Mal in den Kaufhäusern der Innenstadt kaufen wollte (wo ich stattdessen das schwarze Wollkleid gefunden habe). Glück für mich (Glück für die Verkäufer), ich finde tatsächlich genau das, was ich suche - sogar in meiner Größe ("S" wenn es größer ausfällt). Die Sonne ist schon längst weg, in der Dunkelheit des Abends laufe ich wieder zurück zu meinem Auto in dem Parkhaus am Bahnhof, nicht ohne unterwegs noch schnell etwas Asiatisches zu essen.
Zurück in meiner Wohnung, die Bambusbank etwas von dem Staub des Lagerregals des Baumarktes befreien und die neuen Kissen und die Unterdecke darauf plazieren. Ich schiebe so lange an den Stühlen und meiner Couch umher, daß ich dabei die Zeit vergesse. Irgendwann so gegen 22:30 Uhr kann ich mich davon losreißen und mich ausgehfertig machen ... interessanterweise ziehe ich für diesen Tag das zweite Mal meinen schwarzen Kajalstrich, ich konnte den Vormittag beim Gespräch mit dem Dr. doch nicht darauf verzichten (die Tussi in mir war zu mächtig). Noch einmal zurück in die Innenstadt (was ich diesen Tag so mit dem Auto hin- und herfahre...), in der Moritzbastei ist eine kleine schwarze Gothic-Disco.

0:30 Uhr ... gedankenverloren schreibe ich meinem Freund eine Nachricht, "By the way - I have now a little couch." Keine Antwort von ihm. Ich bin infiziert, ich fühle mich jetzt irgendwie weniger wert, nicht mehr zum Sex zu gebrauchen. Habe ich mich in Tel Aviv angesteckt? Habe ich dann ihn angesteckt? Es fühlt sich richtig an, daß ich in der Disco alleine als Frau unterwegs bin, von niemanden angesprochen werde, keine meiner One-Night-Stands, keine meiner erotischen Abenteuer auf der Disco-Toilette ... so kann ich das Virus an niemanden weitergeben. 2 Uhr nach Mitternacht, ich hole meinen Wollmantel aus der Garderobe ("Beschreibe deinen Mantel" - "Schwarz"), setze die schwarze Kapuze meines Kapuzenpullovers auf, forme mit meinem dunkelgrünen Schal (der aus Florenz) ein iranisches Kopftuch und laufe in der Kälte der Nacht zurück zu meinem Auto in dem teuren, aber gut beleuchteten Parkhaus an der Oper ... 5 Grad unter Null, mein Atem kondensiert. Zurück in meiner Wohnung lege ich mich kurz nach 3 Uhr in mein Bett ... den Sonnabend Vormittag werde ich noch ein weiteres Mal meine Wohnungseinrichtung hin und her schieben, damit das mit der Bambuscouch, dem persischen Teppich, meinen Pflanzen und den Bistrostühlen endlich stimmig paßt, vielleicht kann ich dann den Sonnabend Nachmittag auf meiner Couch sitzen, eine Tasse Tee trinken und endlich den Couchtisch seiner eigentlichen Bestimmung zuführen - als Abstellfläche für die Untertasse, "Blau Saks".

[01.02.18 / 20:02] Antwort von der Krankenkasse - von den 32000 Euro Kosten für meine geschlechtsangleichende Operation werden maximal 7500 Euro von der Krankenkasse übernommen (mehr hatte ich auch irgendwie gar nicht erwartet). Das bedeutet, die restlichen 24500 Euro muß ich selbst aus eigener Tasche bezahlen ... soweit rechnerisch. Im letzten Textabsatz des Briefes steht dann, genau erklärt, der tatsächliche Ablauf: Ich zahle erst alles (also die kompletten 32000 Euro) und dann, hinterher, kann ich die Quittung für den Klinikaufenthalt bei der Krankenkasse einreichen und darauf hoffen, daß mir noch der kleine Restteilbetrag erstattet wird ... ok.
Nächster Schritt: Die Zusage von der Krankenkasse einscannen, an die Klinik schicken und - mit etwas Glück - einen zeitnahen Termin für die Operation bekommen ... vielleicht ja noch in diesem Jahr?

Nachtrag: Zu früh gefreut ... die Klinik bietet mir zwar sehr kurzfristige Termine im März oder April an - besteht aber auf eine Indikation zur GaOP von einem Psychologen bzw. meinem Therapeuten - und die habe ich nicht. Ich warte schon vergebens seit der letzten Therapiesitzung vor einem halben Jahr auf dieses Schriftstück.

[21.12.17 / 23:57] "Antrag auf Kostenübernahme abgelehnt" ... klar, fehlen ja auch alle Unterlagen. Nochmal den ganzen Mist ausdrucken, 2x - einmal für den Sachbearbeiter und das ominöse Scanzentrum der Krankenkasse und ein zweites Mal den kompletten Satz in einen extra Umschlag mit der Aufschrift: "Nur vom MDK zu öffnen!" Jetzt nur noch fristgerecht den Widerspruch einreichen (mit Quittung und Datum beim Abgeben des Umschlags bei der Post) ... ich will das endlich hinter mir haben.

[19.12.17 / 19:33] Meine ganzen 93 Seiten Unterlagen - die ich zwei Wochen zuvor bei der Krankenkasse abgegeben habe - sind nie beim MDK zur Prüfung angekommen ... einzig das Deckblatt mit der Liste der aufgeführten (und nicht existenten) Anlagen. Sogar der Umschlag (mitsamt den anderen 92 von 93 Seiten) fehlt und ist "irgendwo" bei seiner Odyssee durch die verschiedenen Poststellen und Schreibtischen "verlorengegangen". Du kannst dem Schweinestaat und dem ganzen, verlogenen Gesundheitssystem einfach nicht trauen. Inch'Allah, so Gott will ... ich bin eine stolze transsexuelle Frau, ich lasse mich davon nicht kaputtmachen! (Und ich kenne das alles schon, von meiner nie genehmigten Kostenübernahme der Psychotherapie, die ich dann einfach selbst bezahlt habe.)

Update 1: Hartnäckiges Telefonieren und Nachfragen - es wurden von der Krankenkasse 97 (von 93?) eingesandte Seiten eingescannt und ins System eingepflegt (Call-Center in Hamburg, Scanzentrum in München)...

Update 2: Der mit der Prüfung der Unterlagen beauftragte Mitarbeiter der Krankenkasse, sieht davon nur die ersten 60 Seiten (also Anlage 1, 2 und 3) ... der Rest fehlt.

[07.12.17 / 22:03] Antrag auf Kostenübernahme meiner GaOP bei der Krankenkasse abgegeben...

Deckblatt + Anlagen:
4 Seiten Bericht Alltagstest und Indikation für die Hormontherapie,
12 Seiten 1. Gutachten Namens- und Personenstandsänderung,
44 Seiten 2. Gutachten Namens- und Personenstandsänderung,
7 Seiten Laborbefunde (Blutwerte), als Nachweis der Hormonbehandlung,
4 Seiten Quittungen der Psychotherapie, als Nachweis einer über 18-monatigen Behandlung über den Erstbericht von 2015 hinaus,
2 Seiten Attest GaOP des Chirurgen in München,
2 Seiten Chromosomenanalyse,
2 Seiten Kostenvoranschlag GaOP der Klinik in Potsdam,
15 Seiten Therapeutischer / Transsexueller Lebenslauf,
macht insgesamt 93 Seiten.

Schon ein komisches Gefühl, den dicken Umschlag mit den ganzen Papierseiten am Empfangstresen der örtlichen Filiale meiner Krankenkasse abzugeben, allein für die aktualisierte Fassung meines Lebenslaufes habe ich mehrere Nächte bzw. Wochenenden gebraucht (zu viele traumatische Erlebnisse). Jetzt gebe ich es aus meiner Hand und es liegt nicht mehr unter meiner Kontrolle.

[07.10.17 / 14:12] Brief von der Klinik aus Potsdam - der Kostenvoranschlag. Ich brauche 32000 Euro für die Operation und oh ... äh ... ich bin HIV-positiv (steht so unter "Diagnosen").
OK, eins davon stimmt nicht, war wohl ein Tippfehler - da müßte eigentlich "MS" statt "HIV" auf dem Zettel stehen ... aber so groß ist der Unterschied jetzt auch nicht mehr (trotzdem ein schönes Stück Papier, um mal andere Leute zu "schocken").

[27.09.17 / 20:49] Auf der Autobahn unterwegs nach Potsdam, die britisch-englische Stimme meines Navigationssystems lotst mich durch die Innenstadt bis zu der Gegend mit den alten Villen in der Nähe des Schloßparks. Die kleine Privatklinik, die ich mir als Alternative für meine Operation ausgesucht habe, befindet sich in genau so einer alten, etwas größeren Villa. Doch bevor ich das Innere des Gebäudes betrete, muß ich mein Auto in der Straße davor in einem undurchdringlichen Wald aus Halte- und Parkverbotsschildern parken ... zufälligerweise kommt ein netter Mitarbeiter des Ordnungsamtes vorbei (auf der Suche nach Falschparkern) und zeigt mir eine freie Stelle, auf der ich parken kann (natürlich gleich in der Nähe des Parkscheinautomaten).
Ich greife meine schwarze Handtasche vom Beifahrersitz und meine neue schwarze Lederjacke (die aus München) und gehe ein paar Schritte durch den trüben Herbstvormittag zum Eingang mit der Hausnummer der Privatklinik. Am Empfangsschalter werde ich kurz aufgefordert, in der Nähe des Eingangs Platz zu nehmen und etwas zu warten ... es ist irgendwie anders als erwartet. Kein Wartezimmer voller transsexueller Patienten wie in München, ich bin momentan die Einzige, die wartet (und dabei habe ich mich doch extra bewußt zurecht gemacht - kein Make-up, kein BH, keine Absätze ... um mein persönliches Statement zu setzen). Allzu lange muß ich nicht warten (auch anders als in München) bis ich von einer Ärztin abgeholt werde, sie führt mich in ein kleines Behandlungszimmer, nimmt die Anamnese auf (meine kurze Krankengeschichte), eingenommene Medikamente (die Hormone, Testo-Blocker und die Antidepressiva - die ich in der schlaflosen Nacht zuvor wieder eingenommen habe) und erzählt kurz etwas über die Operationsmethode. Es ist nicht mein erstes Gespräch und ich glaube, ich kann dieses Mal alle meine Fragen sammeln und gezielt vortragen. Das Gespräch mit der Ärztin dauert deshalb auch nicht so lange (also viel weniger als eine Stunde und deshalb auch wieder ganz anders als in München) und ich kann kurz darauf wieder die kleine Klinik verlassen und zu meinem geparkten Auto gehen.

Im Auto notiere ich mir mein Gedächtnisprotokoll: Vorläufiger Ablauf, ich muß noch auf das Gutachten / Indikation für die OP von meinem Therapeuten warten. Schickt er mir das endlich zu, kann ich das Gutachten an die Klinik weiterleiten - die prüfen das und senden mir einen Kostenvoranschlag zu. Diesen Kostenvoranschlag und das Gutachten / die Indikation für die OP lege ich dem Antrag zur Kostenübernahme meiner Krankenkasse bei und warte wiederum auf deren Antwort. Wenn ich dann (viele Wochen später) eine Zusage der Kostenübernahme (sehr wahrscheinlich anteilig) der Krankenkasse bekomme, informiere ich kurz die Privatklinik - und die schicken mir dann endlich einen Termin für die geschlechtsangleichende Operation in 6 Monaten zu (6 Monate ab Eingang der Kostenübernahme der Krankenkasse).
Soweit der theoretische Ablauf, ich notiere mir noch ein paar Details über die Operationsmethode: Die Penishaut wird umgestülpt und mit einem Faden eingenäht, während der Selbstheilung (6 Monate) löst sich dieser Faden auf. Die Durchblutung der Haut bleibt bestehen (oder wächst wieder ein), es wird kein Mesh-Gewebe verwendet - dafür die Vollhaut (soweit ausreichend vorhanden, heilt auch besser und schneller ab). Die nötigen Voruntersuchungen (ob ich überhaupt genügend "Material" mitbringe) werden erst kurz vor der OP gemacht (erst hier lerne ich die eigentlichen, ausführenden Ärzte kennen). Es gibt vorerst nur einen Termin (bei dem ich stationär 2 Wochen dabehalten werde) und weitere Korrekturoperationen erfolgen dann auf meinen Wunsch (und Kosten). Die Extra-Operationen mit den Silikonimplantaten und den Brüsten lehne ich zwar ab, doch eine kleine kosmetische Korrektur des Adamsapfels klingt verlockend ... soweit auch dieser theoretische Ablauf. Nachdem ich alles notiert habe, starte ich den Motor und fahre wieder die 150 km Autobahn zurück - zu meinem Arbeitsplatz, noch ein paar Arbeitsstunden absitzen, freie Urlaubstage habe ich für dieses Jahr nicht mehr.

[24.08.17 / 21:49] Tag der Wahrheit, bzw. "Stichtag" - gegen Mittag habe ich meinen Termin bei der Fachärztin für Genetik, die Chromosomenanalyse als Voruntersuchung für die Operation und für den Antrag bei der Krankenkasse steht noch aus. Die Ärztin erzählt mir, daß viele Transsexuelle diese formale Untersuchung schon zu Beginn ihrer Transition machen. Mein später Termin - 2 oder 3 Jahre nach Beginn der Hormonbehandlung - ist eher ungewöhnlich (oder kommt nicht so häufig vor). Blutabnahme Nr.1 für diesen Tag - nach Anlegen einer Kultur (die Zellwände müssen erst noch aufgehen und die Chromosomen müssen noch aufquellen) und Untersuchung unter dem Mikroskop, wird mir das Ergebnis in ein paar Wochen zugesandt* ... aber eigentlich steht es inoffiziell schon fest - XY - anatomisch ist alles bei mir eindeutig (aber vielleicht erwartet mich noch eine "Überraschung").

Nach dem kurzen Termin bei der Genetikerin, weiter zum lokalen Büro der Aids-Hilfe. In dieser ... nicht näher genannten, größeren Stadt in Sachsen-Anhalt (unweit meines Arbeitsplatzes) ist das Wochenende ein kleiner CSD - und im Rahmen dessen bietet der Aids-Hilfe-Verein einen kostenlosen Testtag ohne Voranmeldung für HIV an. Ich nehme in dem Wartezimmer Platz, fülle den Papierbogen mit der Risikoanalyse aus (Analsex, ungeschützt, ohne Kondom), mein Beziehungsstand (mein Ex-Freund kommt dabei nicht gut weg) und werde dann zum Testen in das kleine Beratungszimmer geleitet. Der Mitarbeiter ist echt sehr nett und die Atmosphäre ist dabei auch sehr angenehm ... nur ich sehe immer traurig aus bei dem ernsten Problem. Auf die Risiken beim Analsex als passiver Partner braucht er nicht weiter einzugehen - die sind mir sehr wohl bewußt. Die sogenannten Schnelltests der dritten Generation decken nur alles ab, was vor drei Monaten passiert ist - die Tests der neueren Generation (die beim Gesundheitsamt), alles vor 6 Wochen ... ich rechne nach, 3 Monate - damit ist "Tel Aviv" auch mit drin. Für die Schnelltests, die so auch in Afrika verteilt werden, wird etwas Blut aus der Fingerkuppe genommen (so wie bei Blutzuckermessung) und auf die Testmarker angewandt (ähnlich eines Schwangerschaftstests). Nochmal 20 Minuten warten und der Streifen auf den Markern zeigt mir an, ob ich positiv oder negativ getestet wurde. Mit "etwas Enttäuschung" muß ich feststellen, daß ich schon wieder HIV-negativ bin ... dabei habe ich mich schon mental darauf vorbereitet. So ein bißchen HIV als Gegenspieler zur MS macht sich bestimmt gut in meinem "Erkrankungs-Portfolio" (dann mit Garantie zum frühzeitigen Ableben). Egal ... eines von beiden ist schon beschissen genug, ich sollte froh sein, daß der Test für mich wieder negativ ausgefallen ist - und ich werde weiter darauf achten, daß die Männer ein Kondom benutzen!

Während ich so in dem Wartezimmer auf das Testergebnis warte, schaue ich mir einzelne Broschüren an ... eine fällt mir besonders auf - es geht um eine Online-Umfrage um Gewalt und Diskriminierung gegen den LSBTTIQ*-Personenkreis und deren Nachbehandlung (Therapie, Traumata usw.). Interessiert lese ich den Flyer durch und fühle mich angesprochen. Ein paar Stunden später werde ich an der Online-Umfrage teilnehmen ... zwei Gewalttaten gegen mich gebe ich an - der Vorfall in der Straßenbahn viele Jahre zuvor (der für mich in der Notaufnahme endete) und der Vorfall letzten Jahres (der Typ der mich angegrabscht und bedrängt hat). Beide Vorfälle habe ich mit meinem Therapeuten thematisiert (oder bzw. aufgearbeitet). Beim Beantworten der Fragen in dem Online-Formular, kommen alle Erinnerungen wieder zurück ... mir fällt auf, daß ich mit physischen Gewalterfahrungen offenbar besser umgehen kann als mit psychischer Gewalt - die Knochen wachsen wieder zusammen, aber die Ängste und die Bilder im Kopf lassen einen zerbrechen.

*(Das schlichte Ergebnis eine Woche später: "XY, unauffällig", so ein Mist ... und woher kommt dann mein eingebildeter Monatszyklus?)

[19.07.17 / 21:53] Korrektur des OP-Termins und der Warteliste ... heute erreicht mich ein Schreiben von der Praxis des Chirurgen in München, es beinhaltet das Attest für die Krankenkasse und den Termin für die Operation - in mehr als 4 Jahren! Ein Schock ... noch 4 Jahre? Bis dahin bin ich doch schon längst tot und habe mich aus Verzweiflung umgebracht. OP: 2021, Korrektur-OP: 2022 - das macht doch alles keinen Sinn mehr! Da bin ich doch schon über 40! Wer will den mit so einer alten Transe noch Sex haben? Da kann ich mir die Operation eigentlich auch sparen. Ich lege den Brief beiseite und breche in Tränen aus ... überlebe ich die nächsten 24 Stunden? Soll ich die Selbstmord-Hotline anrufen? Wenn ich mir schon die Pulsadern aufschneide, warum kann ich den Schnitt nicht einfach "viel tiefer" ansetzen und mir das verdammte Ding abschneiden? (Und wie kann ich mich betäuben, die entstehende Wunde und die Blutung stoppen?) Es dauert noch ein paar Stunden, bis ich mich wieder beruhige und mich sammeln kann ... hol dir eine zweite Meinung, es gibt noch mehr Ärzte in Deutschland. Dann muß ich eben auf den Luxus der "kombinierten Methode" verzichten und mich irgendwo anders in Deutschland -zeitnah- unters Messer legen. Ich versuche Kontakt mit einer anderen Klinik aufzunehmen, die noch nach der alten Methode ("Penis umstülpen") operiert. Thailand bleibt auch weiterhin eine Option, aber ich fürchte mich vor dem langen Flug (frisch operiert).

(Und das alles nur, weil ich mir eine "Deadline" für die GaOP auf das Alter von 35 bis 39 Jahre gesetzt habe ... geplanter Suizid dann spätestens mit 59.)

[18.06.17 / 11:25] Der Termin in München ... Donnerstag Nachmittag reise ich an, in 5 Stunden mit dem ICE von Leipzig nach München (für die lange Fahrt habe ich eins von meinen neuen Büchern mit eingepackt). Mein gebuchtes Hotel ist nur wenige Gehminuten nördlich des Hauptbahnhofs entfernt, ich checke ein und erkunde danach die nähere Umgebung ... es ist immer noch ziemlich heiß an diesem Tag und weiter bis zur Gegend südlich des Hauptbahnhofs komme ich nicht ... ohne daß ich komplett zerlaufe (und ich habe nur ein frisches T-Shirt mit dabei). Die Münchner Innenstadt hebe ich mir für den nächsten Tag auf und esse nur etwas den Abend in einem arabischen Bistro (in der Straße, in der ich jetzt gelandet bin, gibt es auffallend viele arabische Läden und Bistros).

Der nächste Tag, Freitag 12 Uhr mittags ist mein Termin, Frühstück gegen 10 Uhr irgendwo am Bahnhof und dann eine Stunde vor dem Südausgang warten, bis ich mich dann endlich bereit fühle, den Gebäudekomplex gegenüber, mit der Praxis des Chirurgen, zu betreten. 12 Uhr, die junge Frau am Empfang nimmt meine Daten auf und verweist mich weiter in das Wartezimmer, es könnte etwas länger dauern ... weiter warten. Die Operation transsexueller Menschen ist ihr Hauptgeschäft in dieser Praxis für plastische Chirurgie - ich bin nicht die einzige Anwesende. Ungefähr zwei Stunden später wird auch mein Name aufgerufen und die (zweite) junge Frau geleitet mich in das Besprechungszimmer des Arztes und nimmt noch weitere Daten auf (kurze Anamnese, eingenommene Medikamente ... Hormone, Antidepressiva, das Interferon), nur noch ein paar Minuten warten (ich warte schon mein ganzes Leben) bis dann endlich der Arzt erscheint. Er führt einen Vortrag aus, erzählt über die Historie geschlechtsangleichender Operationen, präsentiert seine Methode (die natürlich die bessere ist), zeigt ein paar schematische Zeichnungen (und nur ein paar blutige Fotos), erklärt den Ablauf der Operation (verwendete Teile ... so ziemlich alles) und ich höre ihm aufmerksam zu. Im zweiten Verlauf des Gespräches stelle ich ihm meine vorbereiteten Fragen: Wo ist der Schließmuskel? (Kann ich inkontinent werden? Verdammte MS...) Habe ich "genügend" Material? (Wird mein Freund da reinpassen?) Bekomme ich aufgrund meiner medizinischen Vorgeschichte (MS) eine spezielle Vollnarkose? Und welche Unterlagen muß ich noch nachreichen? Er beantwortet alle meine Fragen und erweitert meine Liste mit den benötigten Dokumenten für ihn und die Krankenkasse um die Punkte Chromosomenanalyse, Befund vom Endokrinologen (Hormone, Blutgerinnung), urologische Untersuchung, neurologische Untersuchung (wieder MS) und letztendlich die OP-Indikation vom Psychotherapeuten (die fehlt eben noch). Die kurze anatomische Untersuchung von ihm bei mir (der Punkt am Ende, an dem ich meine schwarze Jeans ausziehen muß und den "corpus delicti" vorzeige), ist eigentlich nur nebensächlich und schnell erledigt (ohne anfassen) ... viel wichtiger für mich ist seine kurze Untersuchung meines Rektums und die Bestätigung meiner "blutigen" Befürchtungen der letzten Wochen. Das ausführliche Gespräch mit ihm hat bestimmt über 2 Stunden gedauert (zum Leidwesen der nachfolgenden Patientin), ich verabschiede mich von ihm, nehme am Empfangsschalter von der jungen Frau die Unterlagen für die Krankenkasse entgegen (Erklärung des Chirurgen über die erforderlichen medizinischen Schritte ... und eine Rechnung für mich) und werde (so wie ich das verstanden habe) auf die Warteliste für die Operation gesetzt - noch anderthalb Jahre (genug Zeit, die erforderlichen Unterlagen zu sammeln und alles noch einmal zu überdenken). Kurz vor oder nach 16:30 Uhr den Freitag Nachmittag verlasse ich die Praxis und kann mich endlich meiner kurzen Städtereise nach München widmen.

Mit dem kleinen Stadtplan in der Hand, laufe ich durch die Innenstadt und hake alle Sehenswürdigkeiten ab, Stachus, Frauenkirche, Marienplatz, Viktualienmarkt (gegen Abend schon leer) und das Hofbräuhaus. Mit mir das übliche Gemisch an Touristen, die uns kulturell höher gestellten Japaner (und andere Asiaten), die "Sauf-Amis" und die immer mürrisch blickenden Deutschen. Weiter zu der Straße mit den ganz teuren Geschäften, noch ist es nicht zu spät, noch könnte ich eine kleine Shoppingtour starten. Auf der Straße nördlich des Touristenstroms, betrete ich nur zwei Designergeschäfte, eines von einer Marke, die ich sowieso schon trage (verdammte Markenbindung), mit einer Produktlinie für finanziell nicht so hoch gestellte Kunden (leider nichts dabei für mich) und das zweite Geschäft mit Schmuck im Luxussegment. Ich trage extra für München meinen Diamantring (falls ich mal so einen Laden betrete), aber der wirkt richtig mickrig gegenüber den ausgestellten Diamantcolliers mit grünen Smaragden ... ich "könnte" mir das kaufen (für den Preis eines Neuwagens), aber das wäre total unvernünftig. Weiter zu den nächstgelegenen Sehenswürdigkeiten (die Residenz / das Stadtschloß) und zurück in das Zentrum der Innenstadt. 19:30 Uhr, ganz am Anfang, als ich die Fußgängerzone betreten habe, habe ich in einem Geschäft für Lederbekleidung eine schwarze Lederjacke anprobiert. Diese Jacke, im eher sportlichen Schnitt einer Motorradjacke, geht mir seitdem nicht mehr aus dem Kopf ... ich muß noch einmal zurück in den Laden und diese Jacke kaufen - ich muß einfach etwas kaufen. Die neue Jacke paßt genau zwischen meiner leichten, schwarzen Baumwolljacke im Bikerstil und meiner schweren Motorradjacke mit den Protektoren, etwas für den Frühling und den Herbst.
Nach erfolgreichem Einkauf wieder zurück in die Gegend südlich des Hauptbahnhofs, ein arabisches Restaurant hat tatsächlich "Kunafah" im Angebot (die Süßspeise mit dem Käse und den Fadennudeln). Das Gericht wird für mich extra aufgewärmt (Mikrowelle?), aber ansonsten sind keine weiteren Gäste da, die irgend etwas essen oder trinken und die Küche scheint auch noch nicht in Betrieb zu sein. Die paar anwesenden Gäste sitzen einfach nur da und warten ... "Ramadan", ich bin zu früh, die Sonne ist noch nicht untergegangen. Ich bezahle meine kleine Süßspeise und wechsele ein paar 100 Meter zu dem anderen arabischen Bistro (das vom Abend zuvor), die das mit dem religiösen Fasten nicht so genau nehmen, und bestelle dort wieder meinen Falafelteller. Zurück ins Hotel, 22:30 Uhr, ich habe nicht die Absicht, in München auszugehen.

Der dritte Tag meines kurzen Trips nach München, Sonnabend 11 Uhr, Check-Out im Hotel ... freundlicherweise kann ich meine schwere Tragetasche für ein paar Stunden im Gepäckraum des Hotels zwischenlagern. Zurück in die Fußgängerzone der Münchner Innenstadt östlich des Hauptbahnhofs - ich muß noch zum Viktualienmarkt und den aufgebauten Marktständen. Die Dichte an Touristen nimmt zu ... vor um 11 Uhr morgens und nach 19 Uhr abends ist es noch ganz angenehm - dazwischen ist es die Hölle, zu viele Menschen. Etwas abseits vom Viktualienmarkt finde ich eine kleine Markthalle mit ausschließlich italienischen Produkten - und dem sizilianischen Olivenöl (die wissen, daß sie einfach gut sind und können ihr Produkt überall hin exportieren). Ich kaufe einen kleinen 500 ml Kanister (den ich gerade noch so als zusätzliches Gewicht in meiner Handtasche mit mir rumschleppen kann) und laufe weiter östlich zur Isar. Ich kenne meine körperliche Belastungsgrenze und weiß genau, daß ich es bis zum englischen Garten und dem chinesischen Turm nicht mehr schaffen werde - wenn ich meinen Zug zurück nach Leipzig am Nachmittag noch erreichen will. Ich beschränke meinen kleinen Ausflug in einem ruhigen und grünen Park (als Kontrastprogramm zur überfüllten Innenstadt) auf die Parkanlage östlich des Ufers der Isar rund um das "Maximilianeum". Wo sind die Surfer an der Isar? (An der Eisbachwelle am südlichen Eingang des englischen Gartens - und gar nicht an der Isar.) Zurück zum Bahnhof ... ich schleppe mich in kleinen Schritten so dahin, warum schauen mich die Leute so an? Habe ich wieder einen auffallend roten Sonnenbrand im Gesicht? (Ja.) Ich kann nur im Schatten der Bäume und Gebäude existieren, nur wenige Meter daneben, im gleißenden Sonnenlicht, gehe ich sofort in Flammen auf. 15 Uhr, ich erreiche das Hotel am Bahnhof, nehme zusätzlich noch meine schwere Tragetasche (vollgestopft mit der neuen Lederjacke und meiner umfangreichen Waschtasche) und schleppe mich weiter zum nördlichen Eingang des Hauptbahnhofs von München und zu meinem Bahnsteig ... 16 Uhr, der ICE zurück nach Leipzig fährt ein.
Fünf Stunden später (und die zweite Hälfte des Buches, das ich zu Ende lese ... der alte Mann in seinem kleinen Boot im Meer kämpft verzweifelt und ohne Hoffnung gegen die Haie und verliert seinen großen Fisch) und ich komme endlich wieder in Leipzig an. Voller freudiger Erwartung lasse ich meiner Fantasie freien Lauf und stelle mir vor, wie ich am Bahnsteig meinem Freund entgegenlaufe und ihn eng umarme ... ich steige alleine aus dem Zug und laufe alleine den Bahnsteig entlang. Ich habe den Tag noch nichts gegessen (außer Cappuccino und Croissants zum Frühstück), alle Bistros im Hauptbahnhof von Leipzig sind schon zu und kein Mensch läuft hier um 21 Uhr noch rum, außer mir. Weiter mit meinem Gepäck in die Innenstadt, dort etwas essen und anschließend mit der Straßenbahn zurück zu meiner kleinen Wohnung, mein Freund hat mir zwar eine Nachricht geschrieben - und noch ein paar mehr die Nacht, aber die werde ich nicht lesen ... mein Telefon steht auf lautlos und ich schlafe durch bis in den Sonntag Morgen.

[24.03.17 / 21:16] 1 Jahr und 11 Monate HRT (-4 Tage) - 62,6 kg - Wow! Ich bin noch ganz verblüfft von der letzten Messung meines Körpergewichts auf der Waage an diesem Morgen, anscheinend habe ich ziemlich schnell anderthalb Kilo abgenommen. Entweder liegt das an meiner "0-Schwein-Diät" oder an dem radikalen Absetzen der Antidepressiva (die nachweislich zu einer Gewichtszunahme führen). Ich sehe auch nicht mehr so aufgeschwemmt am Körper und im Gesicht aus. Natürlich fällt es mir jetzt besonders schwer, wieder mit dem Zeug anzufangen ... wenigstens hatte die Qual mit der Schlaflosigkeit der letzten Wochen einen überraschenden und erfreulichen Nebeneffekt.

Zu dem anderen Thema, ich war den Mittag bei meiner Krankenkasse (gehe ich überhaupt noch arbeiten?) ein paar Fragen wegen dem Antrag auf Kostenübernahme der geschlechtsangleichenden Operation stellen. Die Arbeit meines Psychotherapeuten ist doch nicht ganz getan, ich brauche von ihm noch einen Nachweis über 18 Monate psychotherapeutische Behandlung mit mir (die Krankenkasse ist da doch ganz streng) und er muß auch bestätigen, daß ich schon über 18 Monate im Alltagstest lebe. Ich dachte, diesen ominösen Test hätte ich schon längst hinter mir, ich lebe doch schon seit über 2 Jahren komplett und durchgehend als Frau. Außerdem brauche ich für den Antrag bei der Krankenkasse noch meine zwei Gutachten von der Namensänderung, die Indikation für die Hormontherapie (wieder mein Therapeut), mal wieder einen aktuellen Lebenslauf von mir (der alte Lebenslauf wird um das letzte Jahr ergänzt ... mit Bezug auf den Wunsch einer Operation) und letztendlich eine Stellungnahme des ausführenden Chirurgen über die erforderlichen medizinischen Schritte (und wahrscheinlich die anfallenden Kosten). Erst dann, wenn ich alle Unterlagen zusammen habe, kann ich den Antrag bei der Krankenkasse stellen (also frühestens im Juni).

(Und nebenbei habe ich auch noch angefragt, ob mir eine Brustvergrößerung bezahlt würde - natürlich nicht, ich habe doch schon ein kleines A-Körbchen ... mit dem ich eigentlich zufrieden bin, 78 zu 89 cm.)

Nachtrag: Bei meinem letzten Besuch bei meiner Frauenärztin (Rezept für die Hormone holen) habe ich nochmal nach den Werten von meiner letzten Blutabnahme im Dezember gefragt. Seitdem ich letzten Sommer die Dosis von 3 auf 2 Hub Estradiol-Gel verringert habe, ist dieser Wert doch etwas gesunken und liegt jetzt bei 82,3 ng/l (-92,5 ng/l) ... ziemlich wenig - wenn ich auf den Mondkalender schaue - eigentlich hätte ich an dem Tag der Blutabnahme im hormonellen Höhepunkt meines (imaginären) Monatszyklus sein sollen. Wenn ich möchte, kann ich die Dosis wieder auf 3 Hub Estradiol-Gel erhöhen ... muß dabei aber auch an die Nebenwirkungen denken. Wenigstens der Testosteronwert ist unverändert niedrig bei 0,18 µg/l (+/- 0,00 µg/l) ... nur leider sind meine Körperzellen auf "XY" programmiert und kommen - entgegengesetzt zu meiner zutiefst weiblichen Seele - nicht so gut mit dem niedrigen männlichen Hormonwert zurecht, ergo Depressionen (so wurde mir das jedenfalls aus medizinischer Sicht erklärt). Ich habe auch noch nie von einer transsexuellen Frau gelesen oder gehört, die -nicht- zusätzlich noch Psychopharmaka nimmt.

[02.03.17 / 20:31] Der erste Schritt auf dem Weg zur Operation ... zumindest habe ich jetzt einen Termin für das erste Vorstellungsgespräch beim Chirurgen - in 4 Monaten. Ich bin so aufgeregt am Telefon, daß ich Mühe habe der Mitarbeiterin in der Praxis mein Anliegen klar darzustellen - "FzM ... nein, MzF" (aber eigentlich fühle ich mich eher wie "FzF"). Ich bin auch Stunden später immer noch total aufgeregt.
Das Gespräch mit meinem Therapeuten hatte ich ein paar Tage zuvor, für ihn ist seine Arbeit schon erledigt. Ich muß nichts mehr beweisen, weil ich schon ein paar Jahre vollständig als Frau lebe - er gibt mir nur noch ein paar Tips zur Vorbereitung auf die Gutachter vom MDK und wie ich meine Situation überzeugend darstellen kann. Da ich nun mehr zu einer GaOP in Deutschland tendiere - und doch nicht in Thailand (zu lange Flugreise, zu heißes und feuchtes Klima) - könnte ich jetzt versuchen, meine Krankenkasse zu involvieren und einen Antrag auf Kostenübernahme zu stellen (eventuell mit Eigenanteil) ... genau die Krankenkasse, die mir schon nicht den Therapeuten bezahlt hat und meine Anträge sonst ablehnt.
Zu etwas anderem, was meine Gedanken nicht zur Ruhe kommen läßt ... ein wichtiges Thema bei meinem Therapeuten (ich sitze alleine auf der Zweisitzer-Couch in dem Beratungszimmer) - wird mein Freund das mit der Operation mitmachen? Meine Idee, ihn mit einer Heirat an mich zu binden, ist auch nicht gerade eine gute Idee.

Weiterhin viel zu viele nervöse Gedanken - dabei bin ich noch unendlich weit vom Tag der Operation entfernt, bis jetzt stehe ich noch nicht einmal auf einer dieser obskuren Wartelisten ... aber ich bin so unruhig, als wäre dieser bedeutende Tag gleich morgen.

[12.02.17 / 17:19] Ich tue es ... ich nehme Kontakt zu dem Chirurgen auf - und zu meinem Therapeuten, falls noch ein weiteres Indikationsschreiben für die geschlechtsangleichende Operation benötigt wird.

So viele Fragen, Sorgen und Ängste ... "paßt" mein Freund da überhaupt rein? Bin ich zu eng / zu wenig Tiefe? Ist das überhaupt robust? Und ... verliere ich dadurch nicht den besonderen Teil meiner Attraktivität, das besondere "Extra"? (Ich will es nicht, wollte das "Teil" nie.) Bin ich für ihn danach weniger interessant und wird er mich deshalb verlassen? Und ... überstehe ich das Ganze überhaupt psychisch und physisch, all diese Strapazen? Was kann ich von dem Ergebnis erwarten, nichts mehr als Schmerzen? Eine künstlich offen gehaltene Wunde? Zumindest ist es nicht meine erste Operation (das nimmt mir etwas die Angst).

Es war immer mein Wunsch ... ich bleibe jetzt nicht stehen.

[28.01.17 / 00:57] 1 Jahr und 9 Monate HRT - Kann ich das Ganze wieder rückgängig machen? In letzter Zeit kommen mir doch solche Gedanken und ich versuche sie zu analysieren. Ich komme nicht damit zurecht, daß ich von Männern nur für Sex benutzt werde und ich als (Trans-)Frau nichts weiter wert bin. Kann ich nicht wieder das einfache, asexuelle "Etwas" von früher werden? Ich spiele mit den Gedanken, entweder gar nicht mehr vor die Tür zu gehen und mich komplett aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen, oder - wenn ich das nächste Mal ausgehe - alle meine weiblichen Attribute an meinem Körper komplett zu verstecken ... nur um nicht die Aufmerksamkeit von Männern zu erregen. Ich bin (als Frau) leider nicht häßlich genug.
Meine Brüste kann ich durch einen weiten, schwarzen Kapuzenpullover verdecken, als Schuhe kann ich jederzeit auf meine schweren, absatzlosen Schnürstiefel zurückgreifen (die sind unisex). Nur für meine langen, blonden Haare finde ich keine Lösung - Abschneiden? Niemals. Wenn ich meine weibliche Identität verleugne, meine weibliche Seele unterdrücke (in dieser von Männern dominierten Welt) - gehe ich früher oder später daran kaputt. Zu viele Vergewaltigungsalpträume die Nächte ... und nur noch drei Antidepressiva-Pillen übrig. Schwere Entscheidung - neues Rezept holen? Oder doch kalter Entzug (und endlich aufwachen).

Die Hormone werde ich niemals wieder absetzen ... ich plane weiter den nächsten großen "Einschnitt" (um alles verhaßte Männliche an mir endgültig zu beseitigen - es bleibt nur die ultrafeministische "Amazone" übrig).

[28.09.16 / 21:56] 1 Jahr und 5 Monate HRT - Schon lange keine Änderungen mehr in meinem Brustumfang, manchmal fühle ich aber doch noch etwas die Schmerzen wie ganz zum Anfang ... vielleicht wird es noch einen halben Zentimeter mehr. Jedenfalls hat sich mein Gesicht das letzte halbe Jahr durch die Hormontherapie deutlich verändert, es wirkt jetzt noch etwas mehr weiblicher ... vor allem die weichen Lippen gefallen mir.
Mein Gewicht ist etwas leicht gesunken auf 65 kg (immer zum selben Tageszeitpunkt messen, für brauchbare Referenzwerte), trotzdem werde ich wohl nie mehr zu meinem Ausgangsgewicht von 58 kg zurückkehren. Meine Frauenärztin hat mir das mit der Gewichtszunahme erklärt, es liegt an dem fehlenden Testosteron und den veränderten, neuen weiblichen Stoffwechsel im Körper - Frauen setzen einfach schneller Fett an (wenn es denn wenigstens nicht nur am Bauch wäre ... aber ich quetsche mich weiter tapfer in meine alten, engen Jeanshosen).
Momentan läuft auch der gefühlt x. Versuch die Antidepressiva auszuschleichen, immerhin die Halbierung der Tagesdosis hat offenbar funktioniert. Noch berauscht durch die Glückshormone wegen meiner erfolgreichen Namensänderung, denke ich bereits über den nächsten Schritt nach, um meine äußere Hülle der inneren Seele anzupassen - die finale Operation "da unten" (dabei habe ich noch nicht einmal den Mut, mir Ohrlöcher stechen zu lassen).

(Nachtrag ... 07:34 ... ein Morgen danach. Jetzt habe ich zwar die ADs abgesetzt, dafür aber wieder mit der Interferontherapie angefangen - weil die HIV-Patienten in dem Film "Dallas Buyers Club", den ich vor ein paar Tagen gesehen habe, sich auch das Interferon durch den Körper jagen. Jetzt weiß ich erst wieder, wie sehr das einen wegknallt ... gleich noch ein paar IBUs nachwerfen.)

[06.09.15 / 17:23] Wir schlafen uns durch die Hotels von Leipzig, diesmal bin ich dran, eins auszusuchen (und zu bezahlen) - mein 4-Sterne-Favorit in Leipzig-Leutzsch, harmonisch an einem grünen Park gelegen. Gegen späten Abend hole ich ihn mit meinem Auto dort ab, wo er kurz vorher von Arbeitskollegen abgesetzt wurde. Wir essen noch etwas in der Leipziger Innenstadt, bevor wir nach Mitternacht zu meinem Hotel fahren - ein First-Class-Zimmer mit großen Queen Size Bett. Ich möchte nicht allzusehr ins Detail gehen, aber er schafft es, daß ich untenherum noch "feucht" werde. Das funktioniert also noch, nach den vielen Monaten auf CPA-Medikation. Ich hoffe diese Fähigkeit nach einer geschlechtsangleichenden Operation behalten zu können.
Gegen halb Neun am Sonntag Morgen verläßt er mich schon wieder, um zu seiner Arbeit zu fahren. Ich bin wach und schaue ihn mit großen fragenden Augen an, was er da macht, warum er sich anzieht. Ich kann ihm noch einen Abschiedskuß geben, bevor er mich alleine, in dem großen Bett liegend, zurückläßt. "See you next weekend ... or in two weekends."

Viele Stunden zuvor, am Sonnabend Nachmittag, habe ich schon im Hotel eingecheckt, um einige Stunden in Leipzig einkaufen zu gehen. Im teuersten Kaufhaus der Innenstadt kaufe ich mir endlich einen kurzen schwarzen Wollmantel von "Ralph Lauren" (das nicht ganz so verschwenderisch teure "Denim"-Label). Seit ich so einen Mantel vor einigen Jahren beim Umsteigen am Wolfsburger Bahnhof in dem dort ansässigen Outlet Store gesehen habe, suche ich alle Edel-Boutiquen von Tokio nach Rom zielgerichtet nach diesen schwarzen Mantel ab. In Leipzig wurde ich endlich fündig. Mein dritter schwarzer Mantel. Die Länge nimmt über die Jahre entgegengesetzt proportional zum Preis ab, von knöchellang auf knielang zu hüftlang, von gebraucht günstig auf Normalpreis zu Markenware im unteren dreistelligen Preissegment. Aber mein Freund findet es schade, daß ich immer nur schwarze Sachen kaufe und trage.

[07.08.15 / 23:45] Erster Gutachtertermin für die Namens- und Personenstandsänderung in Berlin am frühen Nachmittag. Zuerst 30 Minuten im Wartezimmer Fragebögen ausfüllen (Anamnese), danach das Gespräch, welches ungefähr nur eine Stunde geht. Die Gutachterin ist auch Ärztin für Psychiatrie und Neurologie, daher ist das Erste über das wir sprechen, meine andere neurologische Erkrankung. Auf eine körperliche Untersuchung, wie ich sie sonst bei den Neurologen immer machen muß, wird verzichtet. Das Gespräch hat wirklich einen sehr netten Rahmen, ich erzähle erst ein wenig über meine Kindheit und die ersten Anzeichen der Transsexualität, über den inneren Konflikt (weibliches Bewußtsein vs. männliches, vorbestimmtes Leben), danach den weiteren Lebenslauf bis zu meiner Reise nach Kalifornien - und natürlich erwähne ich auch meinen aktuellen Freund. Sehr schnell ist die Stunde vorbei und ich kann mit der U-Bahn und dem Regionalzug wieder nach Hause fahren. Eine Kopie des fertigen Gutachtens (ich hoffe positiv) wird mir innerhalb ein oder zwei Wochen zugeschickt. Neue Information für mich: ich kann das Gutachten auch für die geschlechtsangleichende Operation verwenden. Outfit für diesen (heißen) Sommernachmittag: eine schwarze Jeans, ein schwarzes Tanktop, das grüne Häkeltop (nur bis Mittag), meine überdimensionalen "Ralph Lauren Sunglasses" und meine neuen schwedischen Ballerinas, die ich schon seit Tagen sehr schmerzhaft mit Ballerinasöckchen einlaufe.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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