morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[25.04.22 / 23:18] Tagesprogramm für heute: Die Orangerie mit Monets Seerosenteich irgendwo am westlichen Ende des Louvre und dem großen Park. Wir haben zwei Tickets für den Einlass um 11 Uhr reserviert. Frühstück im Hotel (meine gefüllten Croissants) und mit der Metro zur Haltestelle am Place de la Concorde – wir sind viel zu früh da, Zeit für ein paar Fotos dieses berühmten Pariser Platzes mit dem „verrückten“ Kreisverkehr und dem Obelisken mittendrin. Wirkt recht unspektakulär und sieht in den alten französischen Filmen viel lebhafter aus (ist eigentlich richtig verlassen).
Weiter zum Eingang des großen Parks – so weit westlich des Zentrums war ich noch nie (ich sehe sogar in der Entfernung den Triumphbogen). Etwas entspannen, ein paar Fotos von den Blumenrabatten machen – der Buchsbaum ist auch hier hin, ein eingeschleppter Schädling hat alles zerfressen, nur mit viel Gift kann noch der Rest Bewuchs gerettet werden. Weiter zum Einlass des Musée de l'Orangerie kurz vor 11 Uhr.
Monets großflächiges Werk ist in zwei Ausstellungshallen untergebracht – der Künstler hat sich was dabei gedacht, dieses in Form einer meditativen, unendlichen Acht zu arrangieren, leider kommt die Atmosphäre durch die vielen Besucher nicht richtig zur Geltung. Ein oder zwei Stunden später und es werden noch viel mehr Besucher hineindrängen. Noch kann ich seine Bilder in kompletter Breite bewundern (nur aus einer größeren Entfernung betrachtet, ergibt sich für mich ein Motiv). „Maybe in our world … lives a tree!“
In der unteren Etage und in den Wechselausstellungen finden sich noch weitere Werke bekannter Impressionisten aus dieser Zeit mit Aufbruch in die Moderne, ein Name war mir sogar noch unbekannt und hat mich überrascht. „Ganz große Kunst, dieses trübe Licht eines neblig grauen Tages einzufangen.“ (Verglichen mit den sonnig trockenen Landschaftsbildern, in die ich mich sonst, nach einiger Zeit der Betrachtung, verlieren könnte.) Hoch zum Souvenirshop, noch ein paar Kühlschrankmagneten mit Seerosenmotiv kaufen, damit ich in der eigenen Familie mit der „Kühlschrankkunst“ mithalten kann. 13 Uhr nochwas, weiter in die Gegend nördlich des Louvre und des Place de la Concorde.
Wo sind wir hier? Ich will in Richtung des großen Lafayette Kaufhauses, eigentlich hatte ich die Shopping-Tour erst für den nächsten Tag geplant und über meine anthrazitgraue Stretchjeans wieder die hohen Stiefel angezogen, aber da wir gerade in der Gegend sind. Reiner Zufall, wir laufen in der Straße mit den teuersten Designerboutiquen Paris entlang. Der Chanel-Flagship-Store. Ein Besuch dieser Läden ergibt sich für uns nicht, das ist eine andere Welt. Kurzer Stopp in einem Bistro (vegetarische Quiche) und weiter in das Luxus-Kaufhaus Galeries Lafayette.
Ich wollte da hinein, meine Begleitung ist skeptisch. Alle Luxus-Kaufhäuser rund um die Welt, die ich schon besucht habe (New York, Tokio, Rom, Berlin) sind immer gleich aufgebaut: unten Parfüm, darüber die großen Designermarken jenseits der vierstelligen Preise, und darüber meine Preisklasse mit den sauteuren Labels, die ich auch überall sonst finden könnte. Leider fehlen hier die großen Kleiderständer mit den „Sale“ Etiketten – kein günstiges Schnäppchen für mich.
Meine Begleitung verirrt sich auch hier in dem günstigen Vintage-Bereich gebrauchter (Marken-)Kleidung, aber ich kann mit getragenen Textilien nichts anfangen. Erst als ich ein paar Lederbekleidungsstücke entdecke, verliere ich etwas meine Scheu. Dafür ist ein Tier gestorben, das kann man (frau) nicht einfach so auf den Müll werfen (nur habe ich so eine Lederhose schon).
Wieder draußen merken wir, wie die Zeit vergangen ist, waren wir wirklich drei Stunden da drin? Und keiner hat etwas gekauft – nicht mal den schwarzen Fetzen / Fummel für zwei- oder dreihundert Euro (gab es nur in der „36“ und der „40“ – nicht aber in meiner Größe „38“). Kaffee und Eclaire ein paar Schritte weiter in einer Bäckerei. Meine Füße sind von dem vielen Laufen in den hohen Absätzen kaputt – nicht aber mein Gesicht von der langsam gefährlich werdenden Sonnenstrahlung. Punkt für das Kaufhaus.
Mit der Metro den späten Nachmittag zurück zum Hotel. Die U-Bahn bleibt kurz mit Umschaltung auf volle Notbeleuchtung im Tunnel stehen – tief durchatmen, langsames Aufwärtszählen. Die Fahrgäste bleiben ruhig, es ist wahrscheinlich nicht das erste Mal, dass so etwas passiert. (Viele, viele Kilometer weiter in London, ein auf der Strecke liegengebliebener Zug durch einen fehlerbedingten Neustart der bordeigenen Software … ja, das war ich.)
Ausruhen im Hotel, die Schuhe auf das flachere Schuhwerk wechseln (läuft sich ganz ungewohnt, ohne hohe Absätze) und Abendessen in einem Restaurant oder Bistro um die Ecke an der lebhaften Hauptstraße zwischen den beiden großen Bahnhöfen Nord und Ost. Pizza gibt es hier auch, aber ich entscheide mich für Pasta – und ein zutiefst französisches Dessert: Fondant au chocolat! (Zum Dahinschmelzen.)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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