morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[04.05.21 / 01:07] Ich werde einfach ein Bitcoin-Punk und schnorre virtuell ein paar Münzen. Mir wird nie jemand eine reale Arbeit anbieten, ich bleibe für immer arbeitslos und es widerstrebt mir, meine "Programmierkünste" für Geld anzubieten. Alle Menschen mit Bitcoin sind unermeßlich reich und alle Menschen, die echtes Geld in diese virtuelle Währung tauschen, sind entweder verrückt, unwissend oder voller Hoffnung und Glücksgefühl und danach arm und bankrott. Also warum noch den Gedanken verfolgen, Teile meiner (seit Jahren) in Entwicklung befindlichen Mail-Software (mit Verschlüsselung und allem Drum und Dran) für eventuelles Kryptogeld anzubieten. Meine Software war immer frei und kostenlos und wird immer frei und kostenlos bleiben ... siehe die entsprechenden, im Internet kursierenden Softwarelizenzen / Philosophien mit anarchistischen Zügen.
Vorbereitung ... was ist eine Wallet? Wie funktioniert das mit der Blockchain? Wo kommt das Geld her? (Und wo geht es wieder hin?) Die Szene hat den Ruf einer "Wild-Western-Stadt". So ganz naiv kann ich da nicht herangehen, ich muß mir erst einmal die ganzen Dokumentationen durchlesen ... "Read the fucking manual." Wieviel bin ich bereit in Technik (und Zeit) zu investieren? Reicht die Hardware, die ich schon habe - der Zug mit dem Mining ist schon seit Jahren abgefahren, die Kurse sind geradezu inflationär - lohnt sich das überhaupt noch? Kurz vor dem Krachen. Sofern die ganzen Irren da noch auf den Zug springen, wird schon was gehen. Ich entscheide für mich, die beiden Welten, die mit echter und harter Währung und die mit der virtuellen und spekulativen Währung, niemals zu mischen ... wenn ich jetzt die Euros vom Girokonto in ein paar Goldklumpen tausche, was mache ich dann mit dem Säckchen voller Nuggets an der Drogeriekasse? In dem Moment ist es wertlos.
Das mit der Verschlüsselung ist manchmal schwierig zu durchschauen, ich bin damit vertraut und mache schon seit Wochen in meinem anderen Projekt am Computer nächtelang nichts anderes. Das mit dem Seed finde ich aufregend und chiffriere das Stück Papier auf eine ganz klassische, "oldschool" Variante (so etwas wollte ich schon immer mal tun) ... "Security by obscurity." Die Anleitungen der verschiedenen Wallets sind da ganz hilfreich - sofern die neue Benutzerin sich die Zeit nimmt, das ganze auch vorher (!) wirklich durchzulesen und halbwegs zu verstehen, was da jetzt passiert und wo die ganzen Risiken liegen. Selbst ich habe Nächte und viele Internetseiten später immer noch nicht die richtige Ahnung davon.
Es dauert, Ungeduld und Gier auf das schnelle Geld wäre hier fatal. Es ist eine globale und im Schatten liegende IT-Industrie. Viele enttäuschte Nutzerkommentare schrecken ab. Es gehört schon viel Mut und Dreistigkeit dazu, mitzuspielen ... allein die wahnsinnigen Transaktionsgebühren - wer profitiert da wirklich von? Schattenmenschen.
Nachdem ich mit meiner Hardware soweit bin und alles an Software eingerichtet habe, sitze ich die Nacht vor dem Computermonitor und bastele an meinem Werbebild, es soll etwas Sympathisches werden mit: "Hey, gib mir Geld!" So wie alle Punks am Bahnhof, die mich anquatschen und die ich so gerne mit ein paar Cent unterstütze, obwohl ich selbst manchmal kaum etwas mehr in meiner Tasche habe ... einfach, weil ich diesen unkonventionellen Lebensstil so idealisierend finde. Frei von bürgerlichen Zwängen.
Es muß etwas werden mit einem Bild von einem Bahnhof und einem Bild von mir, in Punkerkutte! Ich verkaufe Emotionen, das ist nicht einfach betteln. Ich wähle das Foto von meiner Sizilienreise 2012, mit dem Bahnsteig: "On the railroad", und das Selfie von mir von meiner Ibizareise 2019 auf dem Felsen am Meer: "Rough globetrotter". Letzteres Bild ist authentisch, naturnah, ohne Make-up, nicht gekünstelt - es ist echt ... und in HD (wie beschrieben, ich muß den potentiellen Spendern etwas bieten für ihr Kryptogeld).
Fehlt nur noch ein fescher Text und der QR-Code mit dem Link zum Bezahlen. Was vielleicht nur mir auffällt ... die QR-Code-Generator-Software, die ich verwende, liefert ein leicht anderes Ergebnis, als die Software zum Generieren des QR-Codes der Bitcoin-Wallet. Nur minimal ... ein paar schwarze "Rechteck-Bits" sind abweichend angesteuert, das Muster ist nicht zu hundert Prozent identisch bzw. deckungsgleich, der Algorithmus der beiden Open-Source-Softwareprojekte wurde (höchstwahrscheinlich) unterschiedlich implementiert. Der QR-Code mit seiner eingebauten Fehlerkorrektur liefert in beiden Fällen aber dasselbe, unverdächtige Ergebnis ... "Ein bißchen Paranoia schadet nie." (Altbekannte IT-Weisheit.)
Ich hänge fest, die Computeruhr in der Taskbar tickt, 1 Uhr, 2 Uhr ... 4:30 Uhr, die ersten Vögel fangen da draußen vor dem Dachgeschoßfenster schon wieder an, der Straßenlärm mit den Berufspendlern geht los. (Wer steht so früh auf?) Ich kriege seit Stunden nichts mehr hin und schiebe nur noch in der Grafik-Software die Ebenen übereinander, ohne wirklich zu einem Ergebnis zu kommen und verwerfe alles wieder nach gefühlt jeder Viertelstunde. Der Hintergrund mit den beiden Fotos ist ganz klar nach dem Goldenen Schnitt aufgeteilt, das habe ich den Nachmittag schon gemacht, das Arrangieren der anderen Bildelemente in der Collage gelingt mir nicht. Mir reißt der Geduldsfaden, kurz vor 5 Uhr den Montag Morgen gebe ich frustriert auf. Das kann ich nicht mit meinem Hang zur Perfektion verantworten (ich hätte schon viel früher so übermüdet ins Bett gehen sollen). Dann eben morgen!
Fünf Stunden später ... ich spüre meine körperliche Verfassung nach dem Aufstehen, zitternd, verkatert, die Nacht am Computer durchgearbeitet (am Stück seit Sonntag Nachmittag so dreizehn Stunden). Frühstück und zwischen 11 und 12 Uhr wieder dransitzen, ich muß es fertig bekommen! Den Text für die Werbegrafik setze ich neu auf, schreibe ihn um, verändere ein Wort für die psychologische Wirkung (das ist nicht einfach nur ein Bild, das ist harte, gestalterische Arbeit) und arrangiere die Bildkomposition neu nach architektonischen Prinzipien (jede Pixelposition ist genaustens berechnet). Auf ein paar gestalterische Spielereien muß ich verzichten, das Gesamtbild wirkt sonst überladen, die Auflösung des ineinanderfließenden Werbefotos bleibt in HD, das macht es für den Betrachter besonders und wertvoll. Ich habe keine Ahnung, ob es wirklich jemand anspricht - aber die Arbeitsstunden, die ich da hinein investiert habe? Allein dieser Wert übersteigt den zu erwartenden Gewinn um ein vielfaches (der auch bei Null liegen könnte). Ich bin eine langzeitarbeitslose Webdesignerin...?
Den frühen Montag Nachmittag ist das "Kunstwerk" fertig und wird von mir auf meinen Internetseiten hochgeladen. Die Angel auswerfen und abwarten... Was erwarte ich mir von meiner Aktionskunst? Das es viral geht? Das wirklich irgend jemand so verrückt ist, mir virtuelle Bitcoins zu spenden? (Und ist dieser Begriff auch nicht markenrechtlich geschützt?) Irgendein technikaffiner und kunstliebender, bourgeoiser, alter Knacker wird schon drauf klicken. (Ich bin so punk...)
Das Ganze ist in etwa so etwas wie, als würde ich mich hübsch zurecht machen, ohne das geringste Kleingeld in ein Spielcasino gehen, dort ältere Herren bezirzen, um mir ein paar Jetons ausgeben zu lassen und anschließend am Roulette-Tisch, vollkommen ohne eigenes finanzielles Risiko, alles wieder verjubeln ... Yeah.
Hat in meiner Vergangenheit schon funktioniert. Ich erinnere mich an die Nächte in den Clubs, Bars und Diskotheken, in denen ich nur das erste Getränk selbst bezahlen mußte - alle anderen danach wurden mir von jemand anders ausgegeben ... meist verfolgen diese Männer aber auch ganz eigene Absichten. Nichts ist umsonst.
Ich probiere es aus...

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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