morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[25.04.19 / 22:32] Donnerstag Morgen (zwischen 8 und 9 Uhr), meine Ankunft mit dem Nachtzug in Wien. Die Nacht in dem Liegeabteil hatte ich, trotz Ohropax, nur wenig Schlaf - dafür aber viel zuviel Schaukeln (erst das Stück von Thüringen nach Franken, danach das Stück durch die Alpen, hinter München). Wien Hauptbahnhof - Frühstück mit Croissant und "Wiener Melange" (so ähnlich wie ein Cappuccino) ... stilecht aus dem Pappbecher auf dem Bahnhofsvorplatz (erst mal ein bißchen "herumpunken" und die Lage sondieren, dunkle Sonnenbrille aufsetzen). Meinen kleinen Rollkoffer lasse ich in einem Schließfach in der Gepäckaufbewahrung, für das Zähneputzen und etwas frisch machen nehme ich nur das nötigste mit in die Toilettenräume des neuen Bahnhofsgebäudes. Nicht das Handtuch vergessen! Es ist immer gut, ein kleines Handtuch dabeizuhaben!
Die Zeit bis zum Hotel-Check-in in ein paar Stunden verbringe ich mit einer diesen "Hop-On-Hop-Off" Bustouren, die vor dem Bahnhof halten ... ich bekomme einen Flyer mit einer Touristenkarte zur groben Orientierung (wo bin ich hier überhaupt?) und steige ein. Die Tour führt den Vormittag quer durch die Wiener Innenstadt - perfekt, um (todmüde von der Nacht) vom Bus aus zu sehen, wo sind die Touristen-Hot-Spots (von denen ich mich lieber fern halte) und wo sind die interessanten Viertel (die Gegend am Donaukanal sieht vielversprechend aus und ist auch nicht so überlaufen).
Gefühlt 12 Uhr mittags, der zweistöckige Bus ist oben offen, ein durchsichtiges Kunststoffverdeck schützt nur vor eventuellen Regen ... die Sonne knallt direkt auf die paar wenigen Fahrgäste, ich habe schon das Gefühl, ich bekomme einen Sonnenstich und muß eine Pause irgendwo im Schatten machen (immerhin habe ich schon dick Sonnencreme aufgetragen, den Vormittag vor dem Spiegel in der Bahnhofstoilette). Ich steige an dem Schnittpunkt der beiden Buslinien in der Nähe der Oper und des Stephansdom aus. Zielgerichtet (bzw. umherirrend) suche ich das Juweliergeschäft, welches in meinem Reiseführer als "Insider-Tip" angepriesen wird ... es befindet sich nur wenige 100 Meter vom Dom in der gut gefüllten Innenstadt entfernt. Ich bin auf der Suche nach einem Collier oder ein Anhänger zur Ergänzung meines Diamantschmucks.
"Hallo!"
"Servus."
"...stand so im Reiseführer."
Nach einem kurzen Verkaufsgespräch werden mir ein paar Exponate ausgelegt, ein richtiges Collier kann ich mir nicht leisten, es wird eine Collier-ähnliche Kette, filigran gearbeitet, aus Weißgold und sechs kleinen Diamanten, gehalten in einer anhängerähnlichen Fassung. "Das paßt bestimmt zu meinem schwarzen Abendkleid", ich krame noch meinen mitgebrachten, anderen Diamantschmuck aus meiner Handtasche, vergleiche die Ringe mit der Kette und bezahle den ... dreistelligen Geldbetrag (im oberen Drittel, wenigstens noch unter 1000 Euro) mit meiner EC-Karte. "Das funktioniert nur einmal ganz am Anfang meiner Reise, danach denkt die Bank, die Karte wurde im Ausland geklaut und sperrt diese" ... und ich stehe dann da, ohne Bargeld. Die neue Schmuckschatulle lasse ich nach dem Kauf unauffällig in meiner Handtasche verschwinden, "verdeckt tragen", die Kette mit den Brillanten ist teurer, als mein Ring aus New York und meine Ohrringe aus Tel Aviv zusammen. Weiter danach ein paar Schritte zur Dombesichtigung (zu viele Touristen) und ein Eis essen (Geschmackssorte "Apfelstrudel").
Zurück zum Hop-On-Hop-Off-Bus, mir fehlt noch der zweite Teil der Tour, westlich des Prater und die Donauinsel (die Donaukreuzfahrtschiffe am Kai sind "Riesenpötte"). Ich merke mir die Szenegegend um den Donaukanal und das "Judenviertel" (vom Bus aus sehe ich ein paar auffällig schwarz gekleidete, orthodoxe Juden ... hier kann ich bestimmt später prima koscher essen).
Den Nachmittag wird mir dann alles doch zuviel, zuviel Sonne, zuviel Hitze, zu viele Touristen. Ein zweiter Auftrag der Sonnencreme und mit der U-Bahn zurück zum Hauptbahnhof (in Richtung des gebuchten Hotels). In der U-Bahnstation nahe der Oper entdecke ich einen Hutladen - nicht diese "I-Love-Vienna" Billig-Touristenhütte - sondern richtige, handgearbeitete Einzelstücke. Eigentlich wollte ich nur etwas Geld wechseln für den Ticketautomaten, aber ich probiere alle Hüte durch. Auf der Suche nach einem eleganten, schwarz-grauen Unisexmodell, wird es am Ende doch ein südamerikanischer Strohhut aus Ecuador, der hat mir einfach am besten gefallen.
Mit der U-Bahnlinie (und einer neuen Wochenkarte) weiter zum Hauptbahnhof, meinen Koffer aus der Gepäckaufbewahrung holen und Check-in im Hotel gegenüber des Bahnhofs. 18 Uhr, meine ganzen Sachen in dem Hotelzimmer auf dem weißen Laken des Doppelbetts verteilen und endlich eine Dusche nehmen, nach 24 Stunden (Zugfahrt und Bustour) endlich wieder ein Mensch!
Abendessen in dieser (mir aus Leipzig bekannten) italienischen Schnellrestaurantkette (auch gegenüber vom Hauptbahnhof) und danach zurück zur Hotellobby, das WLAN nutzen und das Wetter für die nächsten Tage in Wien lesen ... schon Freitag Abend ein Temperatursturz? Meine spontane Entscheidung auf diese Nachricht: Für die paar kurzen Sommertage im Frühling (auf meiner Reise) muß ich unbedingt den Abend noch schnell die Tel Aviv Beach Bar am Donaukanal besuchen ... bevor es wieder kalt wird. Kurz zurück auf das Hotelzimmer, meine Lederjacke holen (hätte ich bei den Temperaturen den Abend doch nicht gebraucht) und mit der U-Bahn kurz nach 20 Uhr zurück zum Szeneviertel am Kanal.
Eine hippe Gegend, Strandbars, Musik, junges Publikum - und mir wird bewußt, Wien ist nicht so "assi" wie Berlin, und hat einfach mehr Stil. Als ich von der Brücke über dem Kanal ein Foto von der Szenerie machen will, die Lichter der belebten Bars spiegeln sich im Wasser, krame ich minutenlang in meiner Handtasche. Ein Schreck, das Telefon ist nicht da ... habe ich es in der Lobby liegen lassen? Leider kein Foto. Weiter zur Tel Aviv Beach Bar, an der Bartheke sitzen, eine Flasche / Dose Bitter Lemon trinken und danach so schnell wie möglich zurück zum Hotel und mein Telefon suchen ... es war die ganze Zeit in der Gesäßtasche meiner schwarzen Jeans - Glück gehabt!

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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