morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[22.05.18 / 23:13] Sonntag früher Nachmittag, der kalte Couscous-Salat aus dem Kühlschrank schmeckt noch viel besser, nachdem er eine Nacht durchgezogen ist. Gegen 17 Uhr setze ich das Instant-Falafel-Powder an und mische es mit Wasser. Eine Stunde später und ich kann die Falafel in der Pfanne mit Olivenöl frittieren. Die ersten 10 stelle ich beiseite für den nächsten Tag, die anderen 10 kommen auf dem Teller zum Essen, zusammen mit scharfen Hummus mit Harissa, sizilianischen Oliven und Fetakäse. Nach einer dreiviertel Stunde ist die ganze Sache sprichwörtlich "gegessen" und ich kann mich an den Abwasch machen.
19 Uhr, eine Dusche, das übliche Make-up - aber diesmal ein Paar silberne Ohrhänger mit Drachenmotiv (die habe ich nicht gekauft, die habe ich gegen eine Silberkette eingetauscht) und das kurze dunkelgrüne Kleid mit Spitze aus dem Schrank (+ Push-up BH). Was ich an Zeit spare, um die Ohrhänger anzulegen (einfach durchstechen, fertig), geht mit dem einen einzigen Knopf des Kleides hinten am Nacken wieder drauf. Irgendwann so nach 21 Uhr bin ich endlich fertig, als Silberschmuck zum Ausgehen wähle ich aus meinem Schmuckkästchen das "Sailor-Moon-Armkettchen" (mit kleinen Halbmonden) und den hellgrün schimmernden Peridot-Anhänger. Aus fälschlich vernünftiger Sicht wähle ich für die Nacht, passend zum Kleid, die flachen, schwarzen Lederballerinas ... ein böser Fehler. In einer Duftwolke aus Chanel-Parfüm verlasse ich meine Wohnung mit der Lederjacke über den Arm und das kleine Handtäschchen in der Hand. Mit offenen Verdeck in meinem Roadster durch die Abenddämmerung nach Connewitz zum Werk 2.

22 Uhr nochwas, die 3 Bands für diesen Abend haben noch nicht angefangen zu spielen, ich stehe im Außenbereich an einem Bistrotisch und registriere die allmählich anfangenden Schmerzen in meinen Füßen, etwas Taschentuch zwischen den Fersen und den Schuhen eingeklemmt und ich kann wieder für ein paar Minuten laufen ... zur Markthalle, noch eine CD kaufen. Das Plattenlabel gehört zum befreundeten Umfeld der familiären, kleinen schwarzen Szene des Festivals. Es kommt selten vor, daß ich ein Album nur wegen des Covers kaufe, aber es liegt zwischen CDs auf dem Verkaufsstand, die ich schon habe. Der Verkäufer gibt auch seine Empfehlung dazu ab ... und zumindest eines der Bandmitglieder spielt auch in einem anderen Projekt, das ich kenne - ich kann also nichts falsch machen und kaufe das Album, neugierig auf die Musik.
Die erste Minimal Wave Band, teilweise aus Brasilien, gefällt mir ganz gut ... spätestens nach dem Auftritt ist die kleine Halle warm geworden und ich gebe meine Lederjacke an der Garderobe ab. Die zweite Band ... aus Frankreich ... ich habe noch nie eine so erotisch aufgeladenen Bühnenshow erlebt, die beiden Bandmitglieder, ein Paar, spielen sich in Ekstase - "Wow!" Der dritte Auftritt, eine Solo-Künstlerin aus den USA (Florida?) ... ich laufe etwas vor der Bühne umher - juhu! Ein bestuhltes Konzert! Ich entdecke einen freien Barhocker ziemlich nah rechts von der Bühne mit freien Blick darauf, nur ein- oder zweimal stehen ein paar groß gewachsen Kerle vor mir und versperren die Sicht ... stört mich nicht, mein Blick geht auch in das interessante Publikum vor der Bühne. Ein Videocall auf einem Smartphone? Jemand teilt das Konzert online mit einer Freundin aus Übersee. Ein Fotograf mit großen Objektiv fotografiert lieber die illustren Gäste, als den Bühnenauftritt.
Irgendwann so nach 2 Uhr sind die Konzerte für den Abend - und für das diesjährige kleine Festival allgemein - beendet und gehen nahtlos in die Discoveranstaltung über. Ich rutsche von meinem hohen Barhocker herunter und laufe durch den Außenbereich zwischen den beiden Hallen ... jeder Schritt schmerzt. So richtig kann ich kein Gefühl für die Disco entwickeln, die aufgelegte Musik ist in Ordnung - aber Tanzen ist für mich unmöglich in den Schuhen. 3 Uhr nach Mitternacht, der erste Rempler - jetzt kommen die ganzen Leute, die ich nicht mag. Ich hole meine Jacke an der Garderobe ab und hau ab ... verdammte Schuhe! Ich kann in den scheiß flachen Schuhen einfach nicht laufen! Ich bin doch nur Absätze gewohnt, auf Zehenspitzen balancierend, schleppe ich mich zu meinem Auto gleich um die Ecke.

Eine Stunde später (ewige Parkplatzsuche) stehe ich vor dem Spiegel in meinem Badezimmer, warum bin ich eigentlich immer nur alleine unterwegs? Das war schon immer so, seit Anbeginn der Zeit. "Hast du dich schon mal im Spiegel angesehen?" Ich gehöre nun mal zu den häßlichen Menschen, besser ich akzeptiere das früher oder später und lebe damit, ohne daß mich das irgendwie noch interessiert. Die üblichen, gleichgültig machenden Pillen Antidepressiva und ich bin weg. Morgen ziehe ich wieder die High Heels an. (Ende Teil 3/4)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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