morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[06.02.17 / 00:21] Meinen Arbeitsplatz verlasse ich Freitag Nachmittag etwas früher (soweit es das Arbeitszeitkonto zuläßt), ich will den Freitag Abend zu einem Konzert in Connewitz - und mein Freund hat auch schon angefragt, ob ich den Tag wieder in Leipzig bin. Ich fahre zu meiner anderen Wohnung, eine Dusche nehmen, Beine rasieren, etwas essen, Testo-Blocker einwerfen und Hormongel auftragen (vor der Autobahnfahrt!) ... ich brauche mehr Zeit, als ich eingeplant habe (und dabei wollte ich eigentlich noch pünktlich zum Auftritt der Vorband in Leipzig sein). Währenddessen werde ich von meinem Freund geradezu mit SMS-Nachrichten bombardiert ... deren Sinn mir nicht wirklich erschließt. Irgend etwas zwischen vulgären Sätzen und "Herzchen"-Symbolen. Er will wieder, daß ich ihn von irgendeiner Adresse in Leipzig abhole - dabei bin ich doch noch gar nicht losgefahren und es wird den Abend noch mehrere Stunden dauern, bis ich in Leipzig ankomme ... und irgendwie habe ich auch meine Zweifel, ob ich ihn überhaupt dieses Wochenende treffen möchte. Während meiner Fahrt auf der Autobahn in der Dunkelheit des anbrechenden Abends denke ich an das Gespräch mit der Psychologin den Tag zuvor ... und an die Frage, ob ich mit ihm glücklich bin. Ich brauche sehr lange für eine Antwort ... eine zu lange Bedenkzeit. In Gedanken überlege ich mir, wie ich mit ihm über eine SMS Schluß mache: "I want my keys back!"

22 Uhr komme ich endlich im Süden von Leipzig an, ich bin direkt nach Connewitz gefahren ... ich hatte nicht wirklich die Absicht, meinen Freund irgendwo abzuholen. Für das Konzert an diesem Abend setze ich meine Gedanken der letzten Tage in die Tat um: Keine Absätze, keine kurzen Röcke (nur die Jeans), kein Make-up, kein Schmuck, keine Handtasche (alles in die Taschen der weiten Fleecejacke stopfen), die Haare teilweise durch den Schal verdeckt. Begünstigend kommt noch hinzu, daß ich für die Fahrt auf der Autobahn, durch die Dunkelheit und dem leichten Nieselregen auf der Windschutzscheibe, lieber meine entspiegelte Brille trage - keine Zeit für Kontaktlinsen. So ausgestattet (in meinen Augen am wenigsten attraktiv) stiefele ich in meinen klobigen Schnürstiefeln zu dem alten Kino, in dem die Konzerte für diesen Abend stattfinden sollen. An der Kasse erfahre ich dann: "Ausverkauft!" Ziemlich deprimiert laufe ich wieder zurück zu meinem Auto ... ich sitze noch eine ganze Weile auf dem Fahrersitz. Ich weiß nicht, was ich jetzt noch tun soll. Keine Ahnung, wohin ich jetzt noch fahren könnte. Mein Freund hat ein oder zwei Stunden zuvor seine letzte Nachricht an mich geschickt und fragt, wo ich bin. Ich antworte ihm ... aber werde darauf keine Antwort mehr bekommen.
Zurück zu meiner Wohnung in Leipzig, ewig lange einen weit entfernten Parkplatz suchen (das ist wirklich nicht mein Tag) und meine zwei Tragetaschen und den Einkaufsbeutel mit den Wasserflaschen aus dem Kofferraum nehmen und zu meiner Wohnung tragen. Nachdem ich endlich da angekommen bin, lasse ich meinen Wohnungsschlüssel von innen in dem Schloß stecken ... reine Vorahnung (oder Angst?), ich fürchte mich vor ihm, wenn er betrunken ist. Als ich mich gegen Mitternacht in mein Bett lege, lasse ich mein Telefon weit entfernt auf dem Bartisch an der Küche ... es ist schon den ganzen Abend auf "lautlos" gestellt.

6 Uhr morgens - ich höre wirklich alles. Ich höre, wie er die Treppe hochkommt und ich höre, wie er mit seinem Schlüsselpaar meine Wohnungstür aufzuschließen versucht. Spätestens als er ein paarmal bei mir klingelt, bin ich wirklich wach. Aufstehen oder Ignorieren? Ich öffne ihm in der immer noch währenden Dunkelheit der Nacht die Tür. "I'm tired", mein Schlüssel von innen ist gegen ungewollte Überraschungen die Nacht, während ich schlafe ... ich lasse ihn herein. Ein Blick auf mein Telefon, er hat wirklich noch eine weitere Nachricht an mich gesendet und seinen Besuch angekündigt. Ich mache ihm noch das kleine Licht über meinem Bett an, damit er in der Dunkelheit nicht versehentlich über meinen Holzpaletten-Wohnzimmertisch stolpert. Er entkleidet sich blitzschnell und legt sich in mein Bett, ich suche in aller Ruhe noch meine Leopardendecke (damit ich hinterher nicht friere, wenn er meinen Teil der Bettdecke wegnimmt) - und wir haben Sex. Etwas merkwürdiges passiert ... war ich seit Tagen ziemlich düster drauf, zaubert er mir beim Sex ein Lächeln auf mein Gesicht - wie macht er das bloß? Bin ich so einfach? Immerhin schmeckt sein Sperma diesmal nicht nach Bier und er scheint auch gar nicht angetrunken zu sein. Er schläft nach dem Sex sofort wieder neben mir ein, ich brauche noch etwas mehr Zeit, bis ich wieder in die Traumphase gelange (und die Sonne an diesem Sonnabend Morgen aufgeht). (Ende Teil 1/3)

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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