morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[26.02.17 / 21:55] Die Nacht von Freitag auf Sonnabend versuche ich noch in meiner anderen Wohnung zu schlafen ... es funktioniert nicht. 3 Uhr, 4 Uhr, 5 Uhr, 6 Uhr - immer wenn ich mich wieder hinlege, rasen meine Gedanken. Spätestens in der Morgenstunde zwischen 5 Uhr und 6 Uhr bekomme ich wieder meinen Nervenzusammenbruch, breche in meiner Verzweiflung in Tränen aus. Ich schaffe das alles nicht mehr ... zuviel auf einmal. Die Sache mit dem Marokkaner, daß ich mit ihm so gut wie über das Telefon Schluß gemacht habe. Mein Freund in Leipzig, die anstrengende Wochenendbeziehung, das ständige Hin- und Herwechseln zwischen meinen beiden Wohnungen. Die Arbeit während der Woche, die anstehenden Termine mit der Psychologin, dem Vorgesetzten und dem Betriebsrat - sie haben über die Psychologin alle von meiner MS erfahren und legen mir nahe, mich mit den Schwerbehinderten gleichstellen zu lassen. "Behindert" ... dabei zeige ich doch überhaupt keine MS-Symptome, bin weit entfernt von einem ständigen Behinderungsgrad. Einzig allein meine Depression (mit Schlafproblemen) und die Fatigue (ständige Müdigkeit) könnten ein paar Prozentpunkte bringen. 5:50 Uhr und ich stehe auf, es hat keinen Sinn mich noch weiter zum Einschlafen zu zwingen ... zu viele innere Konflikte.

Den ganzen Sonnabend wandere ich nur umher, wie ein untoter Zombie ... irgendwo zwischen todmüde und gezwungen dazu, wach zu sein. Die 150 km Autobahnfahrt am Sonnabend Vormittag überstehe ich einigermaßen gut ... ich fahre besonders vorsichtig und aufmerksam - zu lauter Heavy Metal Musik und dem ständigen Drang, auf die Toilette zu müssen. Es ist nicht meine erste Autobahnfahrt vollkommen übermüdet, ich kenne die Tricks. Ich will nur vor 12 Uhr mittags in meiner Wohnung in Leipzig sein, mich endlich in mein anderes Bett legen und den frühen Nachmittag etwas ausruhen ... vielleicht finde ich meinen Freund schlafend in dem Bett vor.
Gegen 11 Uhr den Sonnabend Vormittag schließe ich meine Wohnungstür auf, sie war verschlossen - aber an meinem Bett erkenne ich, er hat wirklich darin geschlafen ... die Nacht von Donnerstag auf Freitag. Endlich kann ich mich für zwei Stunden hinlegen ... vielleicht schlafe ich sogar für ein paar Minuten kurz ein. 14:30 Uhr oder so - und ich stehe wieder auf, wenn ich die Nacht nicht schlafen kann, setze ich mich manchmal (aber selten) vor dem Computer (so wie diesen Morgen etwa 10 Stunden zuvor). Es ist taghell und mein Körper ist auf den Tagmodus eingestellt. Es ist sogar so sonnig, daß ich den ganzen Schmutz in meiner Wohnung sehe - ich hatte mir sowieso vorgenommen, dieses Wochenende hier etwas sauber zu machen (besser als den ganzen Nachmittag auf das Einschlafen zu warten). Der Fußboden muß endlich mal feucht durchgewischt werden, das Bad auch - und wenn ich schon dabei bin, mache ich den Rest des Bades (alles was sich darin befindet) auch gleich mit sauber. Die kleine Küchenecke ist irgendwann ein anderes Wochenende mit dran (alles auf einmal kann ich eben nicht mehr schaffen).

Die schlaflose Nacht zuvor habe ich noch nach der Adresse von dem Club gesucht, in der an diesem Abend ein kleines Konzert stattfinden soll. Vergeblich ... sie halten ihre Adresse nicht ohne Grund geheim - entweder du gehörst zur Szene und kennst den Ort durch Weitersagen - oder du bist ein Smartphone-süchtiger Internet-Hipster und unterstützt so böse Sachen wie Gentrifizierung und bist da nicht erwünscht. Es ist nur für mich schade, da die Papier-Flyer (wie diesen, den ich letztes Wochenende in der Bar in Connewitz eingesteckt habe) seit vielen Jahren meine einzige Informationsquelle in der Szene sind ... auf einigen frühen Exemplaren standen wenigstens noch die Adressen mit drauf. Ich bin sowieso viel zu müde und möchte eigentlich gar nicht mehr ausgehen ... ich hoffe auf eine erholsame Nacht mit etwas Schlaf.

18 Uhr, kurz unter die Dusche (die letzte liegt ja schon 12 Stunden zurück) und weiter in die Innenstadt von Leipzig, etwas essen. Auf den schwarzen Kajal für den Abend, verzichte ich bei meinem Anblick im Spiegel meines Badezimmers. Ich sehe aus, wie ein Heroin-Junkie auf Entzug mit den dunklen Augenringen - schon 34 Stunden ohne Schlaf (und immer noch weit entfernt von meinem fragwürdigen Rekord vom letzten Jahr mit einer über 60 Stunden dauernden Wachphase).
Ich möchte etwas japanisches essen, etwas leichtes, was die anstehende Nacht nicht zu sehr im Magen liegt (ich muß es mir ja nicht unbedingt schwerer machen, als es so schon ist). Es gibt da noch eine Sushi-Bar in der Leipziger Innenstadt, die ich noch nicht kenne - ich nehme an dem Bartresen Platz, beobachte die im Wasserlauf vorbeiziehenden Schiffchen, bestelle mir etwas zu trinken (ohne Koffein) und nach und nach die kleinen Portionen zum Essen. Die zweite kleine Schale Reis dekoriere ich oben drauf noch mit den dazu bestellten "Tempura"-frittierten Garnelen - so wie ich es von meiner Reise nach Tokio gewohnt bin ... "Benutze die Stäbchen oder verhungere!" Tatsächlich reichen die zwei kleinen Schalen Klebereis für eine sättigende Mahlzeit aus (+ den bestellten zusätzlichen Köstlichkeiten und einer vorbeischwimmenden Portion Sushi), kurz vor 22 Uhr den Abend verlasse ich wieder die Sushi-Bar. Mein Weg führt an einigen anderen Bars in der Innenstadt vorbei, aber es ist zu voll (und draußen zu kalt) ... und die Sushi-Bar war ja auch irgendwie eine Art Bar. Zurück zu meinem Auto auf dem Frauenparkplatz in dem gut beleuchteten (und teuren) Parkhaus in der Innenstadt an der Oper. Wenn ich mich spätestens 23 Uhr und noch vor Mitternacht in mein Bett lege, kann ich vielleicht etwas schlafen (hoffentlich wird es keine zweite schlaflose Nacht - das überlebe ich nicht ... übertrieben ausgedrückt).

23:25 Uhr und ich lege mich in mein Bett ... wo ist eigentlich mein Freund? Ich habe nur sein Kopfkissen neben mir. Die Tür ist nicht von innen verriegelt, das Telefon ist auf die leiseste Lautstärke eingestellt - aber nicht stumm. Ich muß tatsächlich eingeschlafen sein, als 5 Minuten nach Mitternacht eine Nachricht von ihm kommt - er ist gerade wieder mit seiner Arbeit fertig und fragt, wo ich bin (in meinem Bett natürlich und schlafend). Wird er vorbeikommen? Liege ich jetzt die ganze Nacht wach und warte auf ihn? 3 Uhr nachts und ich werde durch das Geräusch der aufschließenden Wohnungstür geweckt, er kommt herein und macht das Licht an. Ich schaue auf mein Telefon (mir war da so, als hätte ich etwas gehört), tatsächlich eine Nachricht von ihm ... und ich habe wirklich drei Stunden geschlafen. Ziemlich glücklich über meine paar Stunden Schlaf und seinem Besuch bei mir, begrüße ich ihn freudestrahlend (aber bleibe in meinem Bett liegen). Ich muß doch aufstehen und setzte mich mit ihm auf ein paar Sitzkissen an meinem ziemlich niedrigen Wohnzimmertisch (die Holzpalette). Er trinkt noch ein mitgebrachtes Bier, raucht eine Zigarette (am Fenster) und ich frage ihn, wo er die letzten drei Stunden war (mit Freunden in einer Shisha-Bar). Zeit in mein Bett zu wechseln, und etwas Sex ... er scheint auch ziemlich müde zu sein, will es aber nicht zugeben. Er hat die Wochenendschicht von jemanden anders übernommen. Wir schlafen ein ... zumindest er, ich versuche noch seinen Arm, den er um mich gelegt hat, vorsichtig zu entfernen, wandere im Dunkeln durch meine Wohnung, gehe ins Bad, suche meine Unterwäsche, öffne noch eine Wasserflasche und lege mich wieder zu ihm. Auch ich schlafe wieder ein.

Halb Elf den Sonntag Morgen bin ich wieder wach ... 3+5? Das müßte für eine komplette Nacht mit Schlaf gereicht haben. Auch mein neben mir schlafender Freund wird im Laufe des Sonntag Mittags kurz wach - er hat mir die Nacht noch den Sex am Morgen versprochen (und Kondome hat er auch gekauft). Die eine Stellung (ich glaube, sie steht sogar im Kamasutra) ist besonders tief und intensiv, er kniend, ich fast Kopfstand (so eine Art Reiterstellung im Vertikalen ... mit der erstgenannten haben wir angefangen). Wie gewohnt, schläft er danach wieder ein, ich liege noch etwas neben ihm und stehe dann auf. 13 Uhr, Zeit für Frühstück (den Abend zuvor gekaufte Olivenbrötchen und Nuß-Nougat-Creme) und Zeit für eine ausgiebige Stunde im Bad, bevor er gegen 14:30 Uhr auch aufsteht (die Weckfunktion von seinem Telefon). Wir wechseln die Besetzung des Bades und er zieht sich nach einer kurzen Dusche wieder an, ich bin auch schon angezogen und stehe ein paar Schritte erwartungsvoll neben ihm. Wieder kein Abschiedskuß, "See you" und er schließt die Wohnungstür hinter sich. Zumindest ich setze mir jetzt einen Kaffee auf, ich muß den Sonntag Nachmittag noch meine schwarze Bettwäsche abziehen ... so viele Flecken.

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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