morgana81 - gothic transgender

Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[01.01.70 / 00:00] Sternzeit irgendwas, Logbucheintragung des Captains:

[24.10.16 / 01:01] Zurück nach Leipzig, zu einem Konzert für diesen Abend (und meine Pflanzen gießen). Ich bin gerade in meiner Wohnung angekommen, als kurz vor 19:30 Uhr eine SMS von meinem Freund kommt. Ich hatte ihn schon ein paar Stunden zuvor, gegen Mittag, von meiner Absicht diese Nacht wieder in Leipzig auszugehen, wissen lassen. Ich ziehe nur noch schnell den Kajalstrich vor dem Badezimmerspiegel, bevor ich ihm eine weitere Antwort schreibe. Heute kein Gothic-Konzert, ich bleibe in meiner grünen Tunika (aber der Rest ist schwarz). Abendessen im Hauptbahnhof, bei dem kleinen indischen Buffet (die mit dem frittierten Blumenkohl).
Als ich kurz vor 22:00 Uhr in dem Club in Plagwitz ankomme, sind noch nicht viele Gäste anwesend und die zwei Bands für diesen Abend sind noch beim Soundcheck. Nur etwa eine halbe oder eine dreiviertel Stunde später erreicht mich eine weitere SMS von ihm, er ist jetzt mit der Arbeit fertig und will dann zu mir in den Club kommen (ich habe ihm bereits die Adresse mitgeteilt) ... wenn das wirklich passiert ... wie liebend gern würde ich ihm endlich einen von meinen zwei absoluten (und anarchistischen) Lieblingsclubs in Leipzig vorstellen (der andere ist in Connewitz, die Art von Clubs, die nur mit Papierflyern wirbt - und nicht im Internet). Bitte laß mich diese Nacht nicht alleine tanzen ... sehnsuchtsvoll blicke ich immer wieder zum Eingang, ob er endlich hereinkommt.
Kurz nach Mitternacht lese ich die letzte SMS von ihm für diese Nacht, er kündigt seine Ankunft in 15 Minuten an. Mittlerweile ist der Club voll und die erste Band spielt gerade ihren letzten Titel, als er endlich ankommt. Ich sehe ihn noch nicht, zwischen all den anderen Gästen, erst als der erste Auftritt vorbei ist, finde ich ihn zwischen dem Gewimmel an der Bar (er trinkt bereits sein erstes Bier für diese Nacht ... jedenfalls soweit ich das weiß). Die Umarmung wird eng, wie sehr ich ihn doch immer vermisse. Wir finden einen Platz zum Hinsetzen und bleiben dort erstmal für eine Weile ... ich blicke ihn ständig an ... sein Haar ist wieder sehr kurz - und sein Bart auch. So genau weiß ich das eigentlich nicht, wer jetzt von uns beiden auf die Idee gekommen ist - jedenfalls befinden wir uns kurz darauf auf den Weg zu den Toiletten im Obergeschoß. "It's not my first time..." lasse ich ihn wissen, "Now you know what i have done last weekend." Die Toiletten in der oberen Etage (ich glaube wir betreten die Damentoilette) sind nicht so wie in dem anderen Club vor ein paar Wochenenden, viel zu hell und viel zu weit von der Musik entfernt. Wir machen in der Kabine so ziemlich alles Mögliche außer ... kein Kondom - kein Sex. Da bin ich konsequent. So richtig Stimmung kommt bei mir nicht auf, aber er nimmt sich sehr viel Zeit bis er kommt ... "Be careful" (ich fürchte die verräterischen weißen Flecken auf meinen schwarzen Sachen). Nicht unbeobachtet verlassen wir beide zusammen danach die enge Toilettenkabine, er nimmt weiter auf dem Sofa unten Platz, ich schaue mir die andere Band an, die gerade anfängt zu spielen. Zwischen den Titeln schaue ich immer kurz bei ihm vorbei ... er ist auf dem Sofa eingeschlafen, mit der Bierflasche in der Hand. Auch bei der anschließenden Disco schaue ich immer kurz weiter bei ihm vorbei. Ich tanze etwas (alleine), aber so richtig wohl ist mir dabei nicht. Die Musik, die ich vor zehn Jahren als Einzige schon gekannt habe, wo ich immer glücklich war, wenn ein paar Titel davon mal in einer schwarzen Gothic-Disco gespielt wurden und ich die Tanzfläche für mich alleine hatte - genau diese Musik ist jetzt plötzlich "hip" und ein Haufen "bunter" Menschen tanzt jetzt dazu (und ich werde ständig angerempelt). Ich will gehen. Meinen Freund finde ich jetzt nicht mehr auf dem Sofa, wahrscheinlich befindet er sich irgendwo zwischen den Toiletten und der Bar ... neues Bier kaufen. Genau dort finde ich ihn auch ... er ist schon wieder stark angetrunken. Irgendwann zwischen 3 und 4 Uhr kann ich ihn dazu bewegen, mit mir zu gehen, wir fahren zurück in meine Wohnung.

Ein dichter Nebel liegt über den Straßen von Leipzig, alles was ich in der tiefdunklen Nacht erkennen kann, sind nur ein paar verschwommene Straßenlaternen. Ich nehme aus Versehen die falsche Ausfahrt in dem großen Kreisverkehr (der an der "WGT-Parkbühne" ... nur so orientiere ich mich in Leipzig) und kurve irgendwo in Connewitz herum. Mein Freund wacht gerade auf dem Beifahrersitz auf und möchte etwas zu Essen kaufen. Gute Gelegenheit, 4 Uhr morgens irgendwo in Connewitz ... ich kenne da einen Orient-Imbiß, der immer offen hat. Er kauft ein paar Beutel voll Essen - für mich (da ich ja nie etwas Eßbares in meiner Wohnung habe ... außer vielleicht Frühstückskekse). Zurück in meine Wohnung.
Ich habe ja die Hoffnung, daß er sich gleich schlafen legt und ich noch etwas Zeit im Bad vertrödeln kann - aber er ist plötzlich sehr munter. Er möchte wieder, daß ich ein hübsches Kleid aus meinem Kleiderschrank anziehe und damit zu ihm ins Bett komme. OK ... meine Kleider ziehe ich nicht an, die sind nicht für das Bett - aber ich habe da ja noch dieses sauteure Dessous-Oberteil, das monatelang genau für so einen Anlaß in meinem großen Kleiderschrank (mit Spiegeln) gewartet hat - und als Schuhe für das Bett wähle ich meine schwarzen Disco-Pumps, deren (vordere) Sohlen nie offene Straße gesehen haben. Ich weigere mich aber trotzdem, damit zu nachtschlafender Zeit über das Parkett zu laufen ... ich ziehe sie erst im Bett an (er ist bereits die ganze Zeit schon nackt und wartet auf mich). Sex Nr. 1 für diesen (frühen) Sonntag Morgen ... die Stellung, in der ich auf dem Rücken liege, mein Becken anhebe und er sehr, wirklich sehr tief in mich eindringen kann (und auch die mit dem engen Körperkontakt und bei der wir uns ansehen können ... ich fahre mit meinen Fingern durch seine kurzen Haare). Wir schlafen beide danach ein (ich ziehe mich natürlich vorher noch um, bzw. aus).
Irgendwann ein, zwei oder drei Stunden später (es ist noch nicht ganz hell) versucht er es erneut, aber ich blocke erfolgreich ab und kann weiterschlafen. Im weiteren Verlauf des Vormittags (jetzt ist es hell) kommt es zu Sex Nr. 2 ... die Stellung, die ich so mag, bei der ich entspannt auf der Seite liege und er von hinten in mich eindringt. Er schläft danach weiter, ich verbringe den Halbschlaf bis Mittag, bis ich wieder aufstehe und als erstes endlich meine Pflanzen gieße. Ich bleibe sparsam mit dem Wasser in der Gießkanne, zwischen Über- und Untertopf steht immer noch, nach 14 Tagen, sehr viel Wasser. Die meisten Pflanze sterben an -zuviel- und nicht zu wenig Wasser. An meinem Ficus kürze ich noch die Zweige mit den neusten Trieben (sonst wird das noch ein riesiger Baum) ... ich tue alles nackt. Zeit für Duschen, Tai-Chi, Kaffee und an meinem Laptop sitzen (Blogs von anderen transsexuellen Frauen lesen und die neuste Nachricht in der Medizin - eine erfolgreiche Transplantation einer Gebärmutter ... aber das wird mich sehr wahrscheinlich niemals betreffen). Mein Freund schläft währenddessen den Nachmittag weiter in meinem Bett.

Ich versuche den Sonntag Nachmittag wieder eine kleine Lampe an der Küchenwand über der Spüle anzubringen (dort befindet sich bereits eine Glühbirne, befestigt an ein paar Kabeln aus der Wand), scheitere damit aber grandios ... erfolgreich kaputtrepariert. Die Lampe kann ich nicht an der Wand befestigen, die vorhandenen Bohrlöcher an der Gipswand sind jetzt auf mehrere Zentimeter Umfang herausgebrochen - und die Glühbirne, die ich erst ab- und dann wieder anmontiert habe ... funktioniert jetzt auch nicht mehr (dabei sollte doch so eine einfache "Lüsterklemme" überhaupt kein kompliziertes Ding sein). Ich bin ein Mädchen, ich habe von so etwas überhaupt keine Ahnung. Ich krieche wieder zu meinem Freund ins Bett, in Erwartung von etwas Mitleid. Er wird kurz wach und fragt mich, ob ich schon etwas gegessen habe - ich kann ruhig alles essen, er hat das den frühen Morgen nur für mich gekauft. Aus lauter Hunger falle ich über sein in zwei Beuteln mitgebrachtes Essen her ... ein paar Weißbrote für Döner, Hummus und einen von drei dieser ekligen, salzigen Joghurtdrinks (den ich aber nicht austrinke und unbemerkt das Klo runterspüle). Die Dose Tahina lasse ich geschlossen, die kommt in meinen kleinen Essensvorrat (zusammen mit der verbliebenen von zwei Fertig-Nudelsuppen). Er hat gar nicht mitbekommen, daß ich seine Joghurtdrinks in einem Plastebeutel draußen vor meinem Küchenfenster eingeklemmt habe (als Kühlschrank-Ersatz).
Ich komme nach dem Essen (so gegen 16 oder 17 Uhr?) wieder zu ihm ins Bett, ich will wissen, wann er endlich den späten Sonntag Nachmittag aufsteht (ich will die Bettwäsche abziehen). Stattdessen verführt er mich zu Sex Nr. 3 für diesen Sonntag ... die Stellung, bei der ich auf dem Bauch liege und ihn einfach machen lasse. Keine Ahnung, wie oft wir auf dieser Bettwäsche schon Sex hatten, ich sollte sie mal wirklich endlich waschen (aber nicht meine Leopardendecke ... ich hatte Sex auf dieser Decke). Irgendwann nach 18 Uhr steht er dann doch endlich auf und verläßt mich etwas überstürzt, er muß zu seiner Arbeit (Catering bei einem großen Stadionkonzert?). Ich zeige ihm noch die Flyer für die Partys am nächsten Wochenende ... u.a. eine "Halloween"-Party, bei der ich endlich mein schwarzes "Boobarella"-Kostüm tragen will (das mit den weiten Trompetenärmeln und den sehr tiefen Ausschnitt ... alles was der Push-up so hergibt). Kurz nachdem er gegangen ist, kann ich endlich meine Wohnung lüften und die Bettwäsche abziehen. In einen Beutel gestopft, beide Umhängetaschen über die Schulter und zurück zu meinem parkenden Auto (nur die Wohnung für während der Woche besitzt eine Waschmaschine).

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Kommentar:

[05.12.22 / 17:34] Daniele1992: Hallo Morgana

Mail ist heute rausgegangen

LG Daniele

[13.11.22 / 09:33] Daniele1992: Hallo Morgana

aktuell keine schöne Situation. Ich schreibe Dir noch eine Mail dazu.

LG Daniele

Morgana LaGoth: Einige Kommentare müssen auch nicht allzu öffentlich sein …

[13.05.22 / 09:15] Daniele1992: Hallo Morgana,

Tolle Reisebericht von Deiner neusten Reise nach Paris. Macht grosse Lust auch wieder dort hinzufahren um sich von der Stadt inspirieren zu lassen.

Tolle Neuigkeiten.NeuerJob. Klasse! Freue mich für Dich.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Danke. Endlich wieder verreisen … lange darauf gewartet. Lebendig bleiben, solange es noch geht.

[24.12.21 / 20:55] Daniele1992: Hallo Morgana,

Ich denke an Dich und wünsche Dir frohe Weihnachten und ein schönes neues Jahr 2022.

Liebe Grüße
Daniele

Morgana LaGoth: Vielen Dank, ich wünsche dir ebenfalls ein schönes, neues Jahr.

[25.09.21 / 14:59] Daniele1992: Hallo,

eine Chance etwas Neues zu machen. Neue Perspektiven. Urlaubsträume, die bald real werden können. Nicht so schlecht. Freue mich für Dich. LG Daniele.

Morgana LaGoth: Danke dir.

[11.11.20 / 09:12] Daniele1992: Hallo Morgana

Ich habe Dir eine Mail geschickt.

Lg
Daniele

Morgana LaGoth: Hey ... vom Lenkrad aus mit der Hand winken, von einem MX-5 zum anderen. *freu*

[30.07.20 / 22:03] Daniele1992: Guten Abend

das habe ich sehr gerne gemacht. Zum Einen interessiert mich das Thema und zum Anderen hast Du wirklich sehr lebendig und spannend geschrieben. Da wollte ich Alles lesen und wollte Dir schreiben, das mir Dein Blog besonders gut gefallen hat (Die eigentliche Arbeit hattest Du ja mit dem Verfassen des Blogs). Wenn Du magst können wir den Kontakt gerne per Mail halten. Viele Grüße Daniele

Morgana LaGoth: Mail-Adresse steht oben bei "kontakt" - bei weiteren Fragen, gerne.

[30.07.20 / 12:44] Daniele1992: Guten Morgen,
vielen Dank für Deinen tollen Blog. Ich habe ihn in den letzten Wochen komplett gelesen. Meistens konnte ich gar nicht aufhören zu lesen. Fast wie bei einem sehr spannenden Roman. Ich habe dabei Deine genauen Beobachtungen und Beschreibungen sehr genossen. Deine vielen Ausflüge in die Clubs und zu den Festivals oder Deine Streifzüge d durch die Geschäfte beschreibst Du immer aus Deiner Sicht sehr anschaulich und spannend. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, das alleine zu erleben, häufig auch mit einer gewissen Distanz. Ich kenne ich von mir sehr gut. Highlights sind Deine Reiseberichte. Deine Erlebnisse an den unterschiedlichsten Orten auf der Welt. Vielen Dank dafür. Vielen Dank auch das Du Deinen Weg zu Deinem waren Geschlecht mit uns Lesern teilst. Deinen Weg Deine Gefühle Deine zeitweisen Zweifel. Das ist sehr wertvoll auch für uns Andere, denn es ist authentisch und sehr selten. Du bist einem dadurch sehr vertraut geworden. Für mich ist eine gefühlte grosse Nähe dadurch entstanden. Umso mehr schmerzt es mich von Deinen Rückschlägen zu lesen. Von Deinem Kampf zu Deinem wahren Ich. Von Deinem Kampf umd Liebe, Zährlichkeit und Akzepzanz und Anerkenung. Von Deiem mitunter verzweifeltem Kampf nach Liebe und Anerkennung durch Deinen Exfreund. Leider vergeblich. Dein Kampf um wirtschaftliche Unabhängigkeit und Deine aktuell missliche Lage. Ich glaube dass Du nicht gescheitert bist. Du hast viel Mumm und Hardnäckigkeit bewiesen Deinen Gang zu Dir selbst zu gehen. Du hast auch einen guten Beruf der immer noch sehr gefragt ist. Vielleicht kann ja nach dieser Auszeit und etwas Abstand ein Neuanfang in einer anderen Firma, wo Du keine Vergangenheit als Mann hattest gelingen. Ich wünsche das Dir ein Neuanfang gelingt und drücke Dir ganz fest die Daumen. Daniele

Morgana LaGoth: Da liest sich tatsächlich jemand alles durch? Das ist mittlerweile schon ein kompletter Roman mit mehreren hundert Seiten! Danke dir, für deinen Kommentar (und die aufgebrachte Zeit).

[05.10.19 / 17:11] Drea Doria: Meine liebe Morgana,
bin 5 T post all-in-one-FzF-OP. Deine guten Wünsche haben geholfen. Der Koch ist immernoch noch super. Alle hier sind herzlich und nehmen sich Zeit.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Dann wünsch ich dir jetzt noch viel mehr Glück bei deiner Genesung!

[14.06.19 / 12:57] Drea Doria: Meine liebe Morgana,

vielen Dank für Deine offenen und kritischen Erlebnisberichte. Ich bin in 3 Monaten in Sanssouci zur FzF-OP. Ich denke auch, was kann schon schief gehen, status quo geht nicht und irgendwas besseres wird wohl resultieren. Wenn es Dich interessiert, halte ich Dich informiert. Drücke mir die Daumen.
Herzlich
Drea

Morgana LaGoth: Ich wünsche dir für deine Operation viel Glück. (Sollte der Koch nicht gewechselt haben, das Essen da in der Klinik ist richtig gut!)

[14.11.17 / 20:13] Morgana LaGoth: Nutzungsbedingungen für die Kommentarfunktion: Die Seitenbetreiberin behält sich das Recht vor, jeden Kommentar, dessen Inhalt rassistisch, sexistisch, homophob, transphob, ausländerfeindlich oder sonstwie gegen eine Minderheit beleidigend und diskriminierend ist, zu zensieren, zu kürzen, zu löschen oder gar nicht erst freizuschalten. Werbung und Spam (sofern die Seitenbetreiberin dafür nicht empfänglich ist) wird nicht toleriert. Personenbezogene Daten (Anschrift, Telefonnummer) werden vor der Veröffentlichung unkenntlich gemacht.

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